Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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KleineJule
11.12.2014 16:04

Frauen gehören hinter den herd und nicht im die spitze von unternehmen, wo sie dann auch noch mehr geld bekommen als manche männer, aber weniger als gleichgestellte männer

Ist doch logisch!

So bitter wenn man in der vorlesung sitzt und die mehrheit dann auch noch argumente findet, warum man frauen nicht einstellen sollte oder ihnen weniger bezahlen sollte... da verlier ich regelmäßig den glauben an meine generation, die eigentlich mit gleichberechtigung aufgewachsen sein sollte

Und natürlich sollte die qualifiziertere person eingestellt werden, bei gleicher qualifikation wird aber nunmal meistens der mann bevorzugt!
Das bedeutet nicht, dass bei ner azubistelle ein bewerberin mit hauptschulabschluss einem bewerber mit abitur vorgezogen werden soll... aber dass bei 3 offenen stellen nicht nur männliche bewerber genommen werden sollten, wenn auch weibliche die passende qualifikation haben...

Und da fängt man halt mal oben an... gibt sicher genug frauen die in nem aufsichtsrat ne besseren job machen als mancher mann... wenn da nur nie ne frau sitzt, wird das auch niemand merken und die denkweise sich nicht ändern... wenn sich oben was ändert, läuft das aber eventuell oder optimalerweise durchs ganze unternehmen und dann wird in paar jahren vielleicht auch die maria statt dem oliver eingestellt

Diktat von oben gibts ja nur wenn selbstregulierumg bisher nix gebracht hat (und war ja nun wirklich genug zeit)

Stebbard
11.12.2014 16:08


SammyJankis schrieb:

Wenn ich jetzt als Frau in den Vorstand eines Unternehmens gewählt werde schwebt immer im Hinterkopf, dass man nur die "Quotenfrau" ist.
Das kann irgendwie auch nicht die Lösung sein.
Aber es ist auch wirklich schwer eine gute Lösung für alle zu finden.

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und ohne diese Quote wäre man die Nicht-Quoten-Frau, die gar nicht erst im Aufsichtsrat sitzt. Das Problem sehe ich übrigens nur kurzfristig - Einerseits will diese Denkweise eben Teil der Kultur ist, die sehr stark von Männern dominiert wird (würde es einen Mann stören, wenn er nur durch die Kontakte deines Chefs auf einen Posten kommst und andere ihn auch so bewerten?), andererseits wird sich diese Denkweise mit zunehmender Gewöhnung an Frauen in Aufsichtsräten abnutzen.

Aber sammeln wir mal:

Eine Frau Aufgrund einer Quote in einer Position zu installieren ist genau so falsch wie einen Mann die selbe Position zu geben, nur weil er zwei Eier hat.

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Frauen aufgrund der Quote und nicht der Qualifikation eingestellt werden.

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... und Frauen müssen sich nicht gegen eine Konkurrenz anderer Frauen durchsetzen?

Selbst bei einer Quotierung wird (in aller Regel) nur eine qualifizierte Person auf diesen Posten kommen. Einerseits kann sich kein Unternehmen es leisten, wichtige Positionen mit unqualifizierten Personen zu besetzen, andererseits muss sich jede Bewerberin/Kandidatin gegen eine Reihe weiterer Konkurrentinnen durchsetzen, weshalb selbst bei einer Quotenregelung die Qualifikation eine zentrale Rolle spielen wird.

FBG
11.12.2014 16:27Supporter


SammyJankis schrieb:


Darüber hinaus:
Wenn ich jetzt als Frau in den Vorstand eines Unternehmens gewählt werde schwebt immer im Hinterkopf, dass man nur die "Quotenfrau" ist.
Das kann irgendwie auch nicht die Lösung sein.
Aber es ist auch wirklich schwer eine gute Lösung für alle zu finden.

Zitat anzeigen



die frau würde das sicherlich nicht so sehen - wenn man in die position kommt, hat man idR (zu recht) ein gewisses selbstbewusst sein. das argument würde dann wohl eher von meinem geschlecht kommen


KleineJule schrieb:
Frauen gehören hinter den herd und nicht im die spitze von unternehmen, wo sie dann auch noch mehr geld bekommen als manche männer, aber weniger als gleichgestellte männer

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hat hier, wenn ich richitg aufgepasst habe, niemand behauptet[addsig]

KleineJule
11.12.2014 16:47

Das war auf die frage von stebbie bezogen, was denn gegen ne frau in ner führungsposition sprechen würde so generell was halt oftmals zu unrecht noch in den köpfen vieler rumschwirrt... deswegen auch mein beispiel aus der vorlesung danach... hab ja auch nie gesagt, dass das hier jemand gesagt hat

roxar
roxar
11.12.2014 17:18

Es hat niemand behauptet, dass irgendwas gegen Frauen in Führungspositionen spricht. Einfach irgendwelche Behauptungen in den Raum werfen um dann seine Argumente damit zu untermauern versuchen... Nice try
Bringts nur nicht so wirklich


alex-der-grosse schrieb:
Dies ist dasselbe bei anderen Anti-Diskriminierungsgesetzen, nötig wurden die auch, weil es die Wirtschaft nicht geschafft hat, selber dafür zu sorgen.

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Diesen ganze Quotenwahn mit Anti-Diskriminierung zu vergleichen setzt dem ganzen ja wohl die Krone auf
Solche (Frauen)quoten sind Diskriminierung in Reinform. Die Lächerlichkeit des Ganzen zeigt sich ja schon in der Idee: "Wir schaffen Diskriminierung ab indem wir Diskriminierung fördern"


KleineJule schrieb:
Wer gegen die frauenquote ist, vor allem einer unter 50% , sagt ja faktisch, dass frauen nicht so qualifiziert sind wie männer...

Solange sich daran nix ändert, sollte man eben andere mittel nutzen um ne gleichbehandlung zu erzielen

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Das ist einfach absoluter Schwachsinn.
Und zum zweiten Teil: Siehe oben.

KleineJule
11.12.2014 17:40

Eine persönliche aussage mit beispielen aus eigener erfahrung zu untermauern ist also quasi schwachsinn... ahja... wie soll ich denn sonst meine meinung kundttun?

Und wenn gleichbehandlung stattfinden würde, müsste man sie nicht durch quoten durchsetzen diskriminierung von männern aufm arbeitsmarkt das ist mal ne schöne these

Stebbard
11.12.2014 17:55

Wenn du es so willst, dann ist jede Förderung eine Diskriminierung derjenigen, die diese Förderung nicht erhalten. Bei einer Quotierung der Aufsichtsräte auf 30% von einer Diskriminierung des Mannes zu sprechen halte ich für blanken Hohn - sowas kann nur von einem (hier) deutschen Mann kommen.

Wenn man eine Position vertritt, die jegliche Quotierung der Geschlechter auf eine Mindestquote von 30% (was nun wirklich wenig ist, s.u.) konsequent ablehnt, dann stützt man seine Hoffnungen an dieser Stelle - ein generelles Interesse an einer Beseitigung der Chancenungleichheit - auf den Markt. Nur stellt sich diese Frage, auf welcher Basis sich diese Hoffnung stütz? Welche Erfolge konnte der Markt an dieser Stelle erzielen, wenn wir noch lediglich 18% weiblicher Aufsichtsräte oder rund 20% weiblicher Professorinnen haben. Letzten Endes heißt es dann eben doch, dass die Frauen bisher lediglich zu schlecht bzw. unqualifiziert, einfach zu schwach gewesen sind.

Wenn die Gesellschaft bzw. eine Elite seine Türen weiterhin vor allem den Männern öffnet, dann ist es nur legitim, wenn hier der Staat den Frauen die andere Tür öffnet. Ich würde sogar noch weitergehen, denn das beseitigen solcher Ungleichbehandlungen ist sogar seine Aufgabe, wie obiges Zitat aus dem GG zeigt.


Das soll natürlich nicht heißen, dass es nicht andere Mittel gibt. Natürlich muss man gerade die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Erwachsene um die 30 Jahre drastisch verbessern (gerade im Zuge der Promotion knallt die Frauenquote richtig in den Keller, von fast 40% zu Beginn auf knapp über 20% zum Ende der Promotion) - aber mittelfristig ist ein solches 'Quötchen' eine legitime Angelegenheit.

roxar
roxar
11.12.2014 18:02

@ Jule
Das war keine persönliche Aussage sondern eine, die du sogar als Fakt bezeichnet hast.
Und zum zweiten: Wohl noch nie von affirmative action gehört?

roxar
roxar
11.12.2014 18:14


Stebbard schrieb:
Wenn du es so willst, dann ist jede Förderung eine Diskriminierung derjenigen, die diese Förderung nicht erhalten. Bei einer Quotierung der Aufsichtsräte auf 30% von einer Diskriminierung des Mannes zu sprechen halte ich für blanken Hohn - sowas kann nur von einem (hier) deutschen Mann kommen.

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Nein, ist es nicht. Nicht jede Förderung basiert auf einer systematischen Benachteiligung anderer Bevölkerungsgruppen


Stebbard schrieb:
Wenn die Gesellschaft bzw. eine Elite seine Türen weiterhin vor allem den Männern öffnet, dann ist es nur legitim, wenn hier der Staat den Frauen die andere Tür öffnet. Ich würde sogar noch weitergehen, denn das beseitigen solcher Ungleichbehandlungen ist sogar seine Aufgabe, wie obiges Zitat aus dem GG zeigt.

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Da solltest du schon sauber zwischen Ungleichbehandlung und Ungleichberechtigung unterscheiden. Nur Gleichberechtigung steht als Aufgabe im GG. Und Gleichbehandlung/Gleichstellung und Gleichberechtigung widersprechen sich zB gerade im hier diskutierten Fall.


Stebbard schrieb:
Das soll natürlich nicht heißen, dass es nicht andere Mittel gibt. Natürlich muss man gerade die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Erwachsene um die 30 Jahre drastisch verbessern (gerade im Zuge der Promotion knallt die Frauenquote richtig in den Keller, von fast 40% zu Beginn auf knapp über 20% zum Ende der Promotion) - aber mittelfristig ist ein solches 'Quötchen' eine legitime Angelegenheit.

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Meiner Meinung nach sind eben diese Quoten im Gegensatz zu den anderen von dir angeführten Mitteln nicht legitim.

Nachricht geändert von roxar am 11.12.2014 18:24 Uhr

Rhapsode
Rhapsode
11.12.2014 22:51

ich bin schon immer gegen Quoten gewesen, und zwar aus Gründen, die hier schon gesagt wurden, und weiteren.

Die Frage ist im Moment auch, ob die Wirtschaft das überhaupt hergibt, also ob man überall die 30% füllen kann, ohne dass Qualitätsentscheidungen ausfallen. Da mag ich mich auch gerne belehren lassen. Aber ich beobachte das Problem auch schon im Kleinen: In unserer Hochschulgruppe ist der Frauenanteil miserabel. Es wird auch stetig versucht, dagegen was zu unternehmen, wir fragen uns, woran es liegt etc.pp. Das ist auch schön und gut. Fakt ist aber, dass wir ganz schon alt aussehen, wenn es da ne gesetzliche Quote gäbe Die Reaktion darauf ist auch die, die mir missfällt. Da kommen potentielle Neulinge in die Gruppe, und die Leuten freuen sich natürlich auf Verstärkung und hinterher heißt es dann aber "Ja, aber leider wieder nur Männer". Ohne dass das gemeint ist, bekommt sowas auch nen Touch von genderspezifischer Diskriminierung a la "Du bist hier momentan lieber gesehen, weil du als Frau für eine bessere Quote sorgst". Es ist einfach nur Schwachsinn.

Das Problem der gesellschaftlichen Akzeptanz sehe ich auch. Es ist auch vollkommen egal, ob dieses hauptsächlich von Männern ausgehen wird (woran ich nichtmal wirklich glaube). Es wird aber vorhanden sein.

Insgesamt seh ich in der Quote mal wieder einen Versuch, ein gesellschaftlich durchaus vorhandenes Problem mit radikalen Rundumschlägen zu lösen. Vor allem werden nur Symptome bekämpft, nicht aber die wirklich tiefgründigen Ursachen. Ich persönlich finde z.B. die Erfindung des Girls-Day speziell für die MINT-Fächer eine wirkungsvollere, wenn auch zeitlich weiter gestreckte Maßnahme. Was ich heutzutage für Anteile von Studentinnen allein in Mathematik beobachte, also da lehn ich mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass das wohl so vor 20 Jahren noch nicht aussah,

Was ich in dieser Diskussion vor allem auch beobachte, ist die Unfähigkeit, wirklich sachlich zu bleiben, und Zahlen richtig zu interpretieren. Da wird man dann gerne als Frauenverächter oder Schlimmeres hingestellt (zumindest als jemand, der nichts gegen Geschlechtsdiskrimierung einzuwenden hat), bloß weil man die Quote nicht für das richtige Werkzeug zur Lösung eines Problems hält. Es ist vor allem vollkommen egal, ob man eine 50%, 30% oder 10%-Quote ablehnt. Das muss nicht als Grund haben, dass man Frauen als nicht geeignet für diese Jobs ansieht. Man vergisst aber bei so 30% Quoten gerne mal, dass es sich um Mindestzahlen handelt - der reale Anteil darf natürlich auch höher ausfallen. Nur andersrum gilt das ja nicht, man hat keine Höchstquote von 70%, und da steckt tatsächlich ein klein bisschen Diskriminierung drin, mag auch die gesellschaftliche Realität solche hohen Anteile momentan nicht hergeben. Vollkommen absurd wird das dann, wenn man ne 50% Quote fordert. Deswegen mal ne Frage:


KleineJule schrieb:
Wer gegen die frauenquote ist, vor allem einer unter 50% , sagt ja faktisch, dass frauen nicht so qualifiziert sind wie männer...

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Würdest du so eine 50%-Quote demzufolge gutheißen?

Stebbard
12.12.2014 09:48


roxar schrieb:

Meiner Meinung nach sind eben diese Quoten im Gegensatz zu den anderen von dir angeführten Mitteln nicht legitim.

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Ist ja auch eine legitime Position, die ich dir nicht absprechen will. Mir wäre es ja auch lieb, wenn die Gesellschaft bzw. der freie Wettbewerb selber zur Lösung bestehender Probleme beitragen würde, aber gerade die letzten Jahre haben ja Eindrucksvoll gezeigt, dass er eben nicht zur Schaffung von kollektiv besten Zuständen beiträgt, sondern sehr im Sinne einer Privilegierten Schicht agiert.

Da solltest du schon sauber zwischen Ungleichbehandlung und Ungleichberechtigung unterscheiden. Nur Gleichberechtigung steht als Aufgabe im GG. Und Gleichbehandlung/Gleichstellung und Gleichberechtigung widersprechen sich zB gerade im hier diskutierten Fall.

Zitat anzeigen



Das ist durchaus richtig, allerdings ist dann die Frage, ob die aktive Beseitigung einer Benachteiligung durch eine partielle Bevorzugung gleich eine generelle Ungleichbehandlung ist? Wenn ja, dann würde das viele staatliche Maßnahmen untergraben, da der Staat - das ist seine Aufgabe - stets bestrebt ist/sein sollte, die Schwachen zu fördern und die Freiheit der starken Einzuschwächen, um somit ein kollektiv besseres Ergebnis zu erreichen. Und genau der Überzeugung bin ich auch.

Aber zu Rhapsode, dem ich hier auch bitte bei der Sache zu bleiben und nicht irgendwelche Szenarien an die Wand zu malen. Aber eines nach dem anderen:

Die Frage ist im Moment auch, ob die Wirtschaft das überhaupt hergibt, also ob man überall die 30% füllen kann, ohne dass Qualitätsentscheidungen ausfallen.

Zitat anzeigen



Stand 2014 haben wir in Deutschland einen Anteil von 18,93%, das sind 316 auf 1669 Stellen. Das Quötchen von 30% würde bedeuten, dass diese Aufsichtsräte (ceteris paribus) demnächst einen Anzahl von 501 Frauen haben müssen, also 185 zusätzlicher Frauen. Die beantwortung der Frage, ob es in Deutschland (bzw. International, wir reden immerhin von Aufsichtsräten) keine 185 Frauen gibt, die über eine entsprechende Qualifikation verfügen, überlasse ich nun ganz dir.

Aber ich beobachte das Problem auch schon im Kleinen: In unserer Hochschulgruppe ist der Frauenanteil miserabel. Es wird auch stetig versucht, dagegen was zu unternehmen, wir fragen uns, woran es liegt etc.pp. Das ist auch schön und gut. Fakt ist aber, dass wir ganz schon alt aussehen, wenn es da ne gesetzliche Quote gäbe

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Das ist eben beschriebenes Szenario - niemand will eine Quote auf solcher Ebene, da es hier keine geschlechterspezifische Diskriminierung gibt, wie sie es sich auf der mittleren und höheren Führungsebene gibt. Und eben diese Benachteiligung ist ja der ganze Hintergrund dieser Geschichte.

Das Problem der gesellschaftlichen Akzeptanz sehe ich auch. Es ist auch vollkommen egal, ob dieses hauptsächlich von Männern ausgehen wird (woran ich nichtmal wirklich glaube). Es wird aber vorhanden sein.

Zitat anzeigen



Wie gesagt: Würdest du es als Makel ansehen, wenn du bzw. (generell) ein Mann auf eine Stelle kommst, nur weil dein Prof. ein gutes Wort eingelegt hat, oder sogar darauf verzichten? Wäre es schöner für dich, diese Stelle gar nicht erst zu haben, als zumindest die Gelegenheit zu haben, deine Qualifikation für diese Stelle zu beweisen?

Insgesamt seh ich in der Quote mal wieder einen Versuch, ein gesellschaftlich durchaus vorhandenes Problem mit radikalen Rundumschlägen zu lösen. Vor allem werden nur Symptome bekämpft, nicht aber die wirklich tiefgründigen Ursachen.

Zitat anzeigen



Du findest eine Quote von 30% für Aufsichtsräte, die eine Änderung von effektiv 185 Personen zur Folge hat, als radikal? Das halte ich für ein wenig übertrieben und polemisch. Dass es ganz andere Hebel gibt, die zur Lösung beitragen. Eben die besagten Initiativen, um Frauen näher an Bereiche zu bringen, die stark Männerdominiert sind.

Das ganze hat aber zwei Probleme: Zum einen beheben sie Probleme nur mittelbar, wenn nicht sogar langfristig, es gilt aber auch die Probleme in der Gegenwart zu beseitigen. Ich glaube ja auch, dass die richtigen Maßnahmen dazu führen, dass sich das Problem langfristig verringert und schaut man sich den gegenwärtigen Trend an, dann deutet alles darauf hin, dass wir in 10-20 Jahren eh über mehr als 30% in den Aufsichtsräten haben - dann lässt sich ja auch drüber sprechen, ob die Quote nicht wieder abzuschaffen ist, da sie ihren Zweck - diesem Prozess zu beschleunigen - erfüllt hat. Das zweite Problem ist jedoch, dass die reine Heranführung von Frauen an Männerdominierte Bereiche nicht die Probleme beseitigt, die beim Aufstieg in die mittlere und höhere Führungsschicht bestehen, denn da bestehen einfach zu viele Hindernisse. Sei es nun ganz praktisch die Schwangerschaft der Frau, die für sie einfach viel größere Konsequenzen hat, als sie für einen Mann jemals haben kann, andererseits die Cliquenwirtschaft der weißen Männer, die hinlänglich dokumentiert ist.

Dies führt dann dazu, dass selbst in weiblich dominierten Studiengängen wie bspw. den Geistes- und Sozialwissenschaften am Ende am Ende nur Spitzenwerte von 30%-Anteil weiblicher Professorinnen haben. Wie bereits gesagt knallt im Zuge der Promotion, besonders aber während der Habiliation der Anteil der Frauen in den Keller, da es gerade hier eine Reihe von strukturellen Hindernissen, die man nur schwer beseitigen kann (bzw. es will).

Eine 50%-Quote ist natürlich Unsinn und wird es auch nicht geben, da hier dann einfach die Spielräume bei der Neubesetzung zu eng werden. Aber eine Mindestquote, welche die Freiheit einer Privilegierten weißen und männlichen Mehrheit zugunsten einer stärkeren Gleichstellung der Frau führt, halte ich für legitim.

Und wie gesagt ist es auch legitim eine Quote abzulehnen. Ich sehe auch Probleme, wenn die Quote bestehende Geschlechtsspezifika zementiert, vor allem, wenn die Quote mit der Hoffnung verbunden wird, dass Frauen eben mit ihren Eigenschaften einen Mehrwert für jedes Unternehmen darstellen. Das ist dann wiederum die Reproduktion bestehender Rollenbilder.
Nur muss man sich dann den schleppenden Realitäten des freien Wettbewerbs stellen, die bislang nur ungenügend bestehende Ungleichbehandlungen hat beseitigen können.

mehlsack
mehlsack
16.12.2014 09:50

Ich warte gespannt darauf, wann Pegida den Sydney-Fall für sich ausschlachtet. War ja immerhin ein Einwanderer und dazu noch kriminell. #ihrseidottos

Angel_of_Death
16.12.2014 09:57

Ich muss endlich aufhören Facebook-Kommentare zu dem Thema zu lesen...ich bin ja echt ein friedfertiger Mensch, aber manchen müsste man wirklich mal ein bisschen Verstand einprügeln.

hermes81
16.12.2014 13:48

Fand die Jauch Sendung am So. ganz gut. Sehr schön auch, wie Lucke sich da selbst demontiert hat.
Kann jedem nur empfehlen sich das in der Mediathek mal anzusehen

RaRFan92
16.12.2014 14:06


hermes81 schrieb:
Fand die Jauch Sendung am So. ganz gut. Sehr schön auch, wie Lucke sich da selbst demontiert hat.
Kann jedem nur empfehlen sich das in der Mediathek mal anzusehen

Zitat anzeigen



This.

"Das hab ich so nie gesagt."

*Gegenbeweis*

"Okay, in DIESEM Fall hab ich das tatsächlich gesagt, aber..."

Angel_of_Death
16.12.2014 14:27

Hat der denn schon jemals drei Sätze zusammengebracht, ohne sich selbst zu widersprechen?

Angel_of_Death
17.12.2014 15:54

Bei uns an der Uni wird ja gerade mal wieder gegen Kürzungen demonstriert. Kumpel und ich haben vorhin über die Gründung der HoGeWi nachgedacht (Hooligans für GeistesWissenschaften)

KleineJule
17.12.2014 16:01

HoFüGeWi wär dann wohl besser hört sich aber scheiße an... aber der rest hört sich ja auch nicht besser an...

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