Studiengebühren

eröffnet von spike am 01.02.2006 17:07 Uhr
240 Kommentare - zuletzt von Stebbard

Stebbard
30.01.2013 20:29

Aber kann ja nicht die Lösung sein, dass wir nun alle in nordamerikanischen Verhältnissen hochverschuldet aus dem Studium kommen, so wie wir es ja in Kauf nehmen. Daher ist das nachträgliche Gebührenmodell, denke ich, die günstigere Lösung. Ist zwar praktisch auch ein Kredit, aber der gestaltet sich anders und ist unverzinslich.

Habe übrigens meinen Zweifel, dass Vorlesungen und Seminare (sofern sinngemäß durchgeführt) ohne größeren Qualitätsverlust zusammengelegt werden können - verfolgen ja jeweils ganz andere Ziele. Wobei die Qualität bei 30 Personen pro Seminar sicherlich eh nicht gegeben ist.

sunjb
30.01.2013 19:10

Ich habe halt in meinen Fachwissenschaften quasi ausschließlich Seminare mit 8-30 Teilnehmern. Es wäre sicherlich ohne größeren messbaren "Qualitätsverlust" machbar einfach 5 Seminare in eine Vorlesung zusammenzufassen. In unseren Geisteswissenschaftlichen Fächern lässt sich ja auch wunderbar kürzen (im Gegensatz zur Chemie, wo die sicher auf die Barrikaden gehen, wenn die Labore abgebaut werden).

Mir gefällt diese hohe Personalausstattung hier aber sehr gut, da das erstens einen sehr direkten Draht zu Dozenten bedeutet (und das in einem riesigen Studiengang!) und ich zweitens auch einfach besser / effektiver funktioniere in einem System, das quasi 1-1 einem Oberstufen-Leistungskurs ähnelt.

Mir sind die Argumente gegen Studiengebühren natürlich durchaus einleuchtend. Da ich aber eh mein Studium (und meine Lebensgestaltung) auf Pump via Studienkredit betreibe, macht das einfach nicht die Welt aus. Sag ich mir halt "ein paar monate länger abzahlen - für 5 Jahre unter fast-idealbedingungen studieren".

Stebbard
30.01.2013 19:01

Ja, verständlich. Ich kenne die Strukturen bei euch ja nicht, aber diese 40% der Stellen könnten dann ja sicherlich wegfallen.

sunjb
30.01.2013 18:58

starker Studienstandort wird Bayern ja auch bleiben wenn eher sekundäre Dinge wie z.B. ausstattung der Institute mit Tutoren heruntergefahren werden.

rund 40% der aktuellen Stellen an meinem Institut sind "studiengebührenstellen". Ich würde mir natürlich wünschen, dass es zu null Verschlechterungen kommt. Aber da die Universität auch durchaus ein Arbeitsplatzziel ist, sorge ich mich eben entsprechend

Stebbard
30.01.2013 18:33

Glaube ich nicht, da die auch ein Interesse an einem starken Studienstandort in Bayern haben. Die FDP hat, wie oben erwähnt, den Vorschlag für ein rückwirkendes Studienmodell gemacht, vermute mal, dass man sich nun in diese Richtung bewegen wird.

sunjb
30.01.2013 18:26

Mh, mir graut es ja nun ein wenig vor der Zukunft. Ich glaube ich hätte nicht unterschrieben - die Frage hat sich aber nicht gestellt, da ich hier nicht gemeldet bin.

Wird man hier zumindest anfangs gut zu spüren bekommen. Der CSU/FDP regierung trau ich durchaus ein "seht ihr, so ists ohne Studiengebühren" zu.

Stebbard
30.01.2013 18:16

"Ein Wahnsinn, dieser Endspurt"

Das Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern hat die Zehn-Prozent-Hürde doch noch genommen: Noch vor Ende der Eintragungszeit meldeten die großen Städte alle Ergebnisse von über zehn Prozent. Während sich Politiker der Opposition darüber freuen, ist die Stimmung bei der Koalition verhalten.

via Sueddeutsche

Zitat anzeigen

Stebbard
29.01.2013 17:45

Bei allem, was man der FDP vorwerfen kann, denke ich, dass sie ihre Landesfraktion aus Bayern (ich glaube es war ihre) noch den vernünftigsten Vorschlag zum Thema Studiengebühren gebracht hat.


GraveDog schrieb:


Stebbard schrieb:
Viel geändert hat sich ja auch nicht. Nur, dass der Stoff aus 5 Jahren heute in 3 Jahren durchgepaukt (im wahrsten Sinne des Wortes) wird und halbjährlich per Prüfung abgefragt wird.

Zitat anzeigen

naja.
so wie ich das gehört habe (und der Plan bei mir an der Uni war) so wurde der Bätschelor mit Stoff geplant, der zwar mehr als das Vordiplom ist, aber lange nicht ans Diplom ranreicht.
Einige Unis haben wohl das gemacht, was Sepp geschrieben hat, was dann aber eher 5 -> 5 Jahren bedeutet, da das den Master mit einschließt. Bei meinem Studiengang wollten die noch was drauflegen aufs Diplom, da das auf offiziell 8 Semester ausgelegt war ( ).
wieviel da genau zugekommen ist weiß ich allerdings nicht...


edit: ich seh jetzt erst wie alt der Post schon ist

Zitat anzeigen



Ja, damit hast du absolut Recht. Wunder mich selber gerade, warum ich 2010 den Perspektivfehler gemacht hab, den ich heute allerorten kritisiere.

GB
29.01.2013 15:17

Komme gerade vom Rathaus: sind trotz Dauerregens lange Schlangen... Waren bestimmt so an die 100 Leute vor mir.... Die Leute stellen sich auch im Freien im Regen an....

Aber knapp wirds...

Endspurt...

Nimrod1991
29.01.2013 15:11

Wo ich den Thread hier grad sehe:

29. Januar 2013 12:53 Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern Nun fehlen noch 1,4 Prozentpunkte
Ein Tag vor dem Ende des Volksbegehrens gegen Studiengebühren zeigen sich die Initiatoren zuversichtlich, die Zehn-Prozent-Hürde noch zu überschreiten. Bis Montagabend haben sich 8,6 Prozent der Wahlberechtigten eingetragen - die größten Gebührengegner leben in Mittelfranken.

Zitat anzeigen



Süddeutsche Zeitung

Da wird es wohl echt knapp werden.
Ich glaube, Bayern wird vorerst die Studiengebühren behalten

GraveDog
29.01.2013 12:04


Stebbard schrieb:
Viel geändert hat sich ja auch nicht. Nur, dass der Stoff aus 5 Jahren heute in 3 Jahren durchgepaukt (im wahrsten Sinne des Wortes) wird und halbjährlich per Prüfung abgefragt wird.

Zitat anzeigen

naja.
so wie ich das gehört habe (und der Plan bei mir an der Uni war) so wurde der Bätschelor mit Stoff geplant, der zwar mehr als das Vordiplom ist, aber lange nicht ans Diplom ranreicht.
Einige Unis haben wohl das gemacht, was Sepp geschrieben hat, was dann aber eher 5 -> 5 Jahren bedeutet, da das den Master mit einschließt. Bei meinem Studiengang wollten die noch was drauflegen aufs Diplom, da das auf offiziell 8 Semester ausgelegt war ( ).
wieviel da genau zugekommen ist weiß ich allerdings nicht...


edit: ich seh jetzt erst wie alt der Post schon ist

FBG
29.01.2013 11:58Supporter

Was soll ein Studium kosten? Dass es gerecht zugehen soll, finden die Studentenvertreterinnen Carmen Langhanke und Franziska Traube beide. Doch beim Preis gehen die Meinungen weit auseinander. Ein Streitgespräch.

link zum spon-interview


[addsig]

Stebbard
03.08.2010 21:07

Viel geändert hat sich ja auch nicht. Nur, dass der Stoff aus 5 Jahren heute in 3 Jahren durchgepaukt (im wahrsten Sinne des Wortes) wird und halbjährlich per Prüfung abgefragt wird.

Onkel_Joseph
03.08.2010 20:53

soweit ich das verstanden haben sollen die masterabsolventen n 2. wisch in dien handbekommen auf dem dann dipl. ing steht.

und wenn ich mir ankuck wie wenig sich das kombinierte jetzige BA/MA Studium vom alten Diplom an meiner alten uni, der TU Darmstadt im Maschinenbau unterscheidet wird das auch kaum nen unterschied machen. die wurden ledigleich ein paar veranstaltungen umbenannt, paar wahlfächer zu pflichtfächern gemacht. im grunde konnte man das was sich heute master nennt fast schon genau so zu diplomzeiten studieren.
ähnliches wird auch für andere ingenieursstudiengänge an andern unis gelten

Stebbard
03.08.2010 20:41

Gibts eigentlich einen Studienthread?

Die großen Technischen Universitäten wollen den Dipl-Ing. wieder einführen und ggf. sogar neine Diplomstudiengänge starten. Das Chaos wird damit dann richtig komplett und die leidtragenden sind vermutlich die Leute, die isch in den Zwischenjahren mit dem BA abplagen durften.

Emperor
13.05.2010 12:21


Stebbard schrieb:


Emperor schrieb:

Sehs erst jetzt, war selbstverständlich auch da, mal sehn ob das irgendwie was gebracht hat. Hätte eigentlich schon mit ein paar mehr Leuten da gerechnet. Von der Uni Marburg waren ja tierisch viele Leute da, selbst die Dozenten. Von uns wohl nur ein paar Dozenten vom FB 03 und meine Linguistik-Dozentin

Zitat anzeigen



Aber die Dozenten dann nicht offen, oder? Für die ist das immer eine sehr heikle Sache dich an solchen Protesten zu beteiligen bzw. sich dafür auszusprechen.

Zitat anzeigen



Hatten alle ein Schild mit ihrem Namen, Fachbereich und so am Rücken, war auch sehr überrascht

Stebbard
12.05.2010 23:26


Emperor schrieb:

Sehs erst jetzt, war selbstverständlich auch da, mal sehn ob das irgendwie was gebracht hat. Hätte eigentlich schon mit ein paar mehr Leuten da gerechnet. Von der Uni Marburg waren ja tierisch viele Leute da, selbst die Dozenten. Von uns wohl nur ein paar Dozenten vom FB 03 und meine Linguistik-Dozentin

Zitat anzeigen



Aber die Dozenten dann nicht offen, oder? Für die ist das immer eine sehr heikle Sache dich an solchen Protesten zu beteiligen bzw. sich dafür auszusprechen.

Emperor
12.05.2010 19:41

Ich finds einfach traurig. Da haben wir schon extra alle ein Freistellung bekommen und dann nehmen es nur so wenige Leute wahr. Es geht ja schließlich jeden was an.
Bei uns wollten halt viele die Zeit nutzen, um ein bisschen mit dem Studienstoff aufzuholen, das kann ich dann noch verstehen, aber wenn man dann einfach die Eier schaukelt statt hinzugehen kann ichs nicht verstehen. Und nachher meckern, wenn ihr Fachbereich wegfällt

KLL
12.05.2010 19:04

Ja, das war wirklich krass dass der gesamte Senat der Marburger da mitgelaufen ist.
Zumindest ist die geplante Unterschreibung des Papiers auf nächste Woche verschoben worden. Schön dass die 4 Unis sich weigern das zu unterschreiben auch wenn die Kühne-Hörmann da rumpoltert, dass es evtl einfach noch mehr Streichungen gibt.
Mein Mitbewohner zB wollte auch kommen aber der ist einfach nicht mehr in den Zug reingekommen. Aber von meinem Jahrgang waren grandiose 5 von 70 da, lächerlich.

Emperor
12.05.2010 18:24


KLL schrieb:
Einen passenderen Thread hab ich nicht gefunden, ein neuer muss da ja nicht sein.
Ist jemand von den hessischen Studenten morgen bei der Großdemo in Wiesbaden bzgl. des geplanten Hochschulpaktes dabei?
Die Uni Marburg und die Uni Gießen haben ja zum Protest aufgerufen, über ähnliches von anderen Unis weiß ich nichts.
Ich werd da morgen jedenfalls hinfahren, 7Mio€ weniger pro Jahr für unsere Uni sind ja nicht gerade leicht zu verdauen, insbesondere vor dem Hintergrund dass wir an unserem Institut eigentlich eine zusätzliche Professur brauchen um die Einführung eines Master für die Bewegung & Gesundheit-Studierenden nicht zu Lasten der Lehramststudierenden durchzuführen.

Zitat anzeigen



Sehs erst jetzt, war selbstverständlich auch da, mal sehn ob das irgendwie was gebracht hat. Hätte eigentlich schon mit ein paar mehr Leuten da gerechnet. Von der Uni Marburg waren ja tierisch viele Leute da, selbst die Dozenten. Von uns wohl nur ein paar Dozenten vom FB 03 und meine Linguistik-Dozentin

KLL
10.05.2010 17:51

Einen passenderen Thread hab ich nicht gefunden, ein neuer muss da ja nicht sein.
Ist jemand von den hessischen Studenten morgen bei der Großdemo in Wiesbaden bzgl. des geplanten Hochschulpaktes dabei?
Die Uni Marburg und die Uni Gießen haben ja zum Protest aufgerufen, über ähnliches von anderen Unis weiß ich nichts.
Ich werd da morgen jedenfalls hinfahren, 7Mio€ weniger pro Jahr für unsere Uni sind ja nicht gerade leicht zu verdauen, insbesondere vor dem Hintergrund dass wir an unserem Institut eigentlich eine zusätzliche Professur brauchen um die Einführung eines Master für die Bewegung & Gesundheit-Studierenden nicht zu Lasten der Lehramststudierenden durchzuführen.

Stebbard
20.11.2009 00:23

So, heute mal nach meinem vorschnellen Urteil selber mal den Hörsaal im Plenum besetzt.

meine Gedanken dazu:
War erstaunt, wirkte alles konstruktiver als erwartet. Es gab einen (wenn auch wackligen) konsens gegen politische Symbole und die Professuren sind größtenteils auf unserer Seite.
Aber dennoch ist das alles total zerfahren und ohne Struktur, es wird von einem Thema zum nächsten geschwankt, es wird sich in Kleinigkeiten festgefahren (50 Minuten Abstimmung, wie man nun eigentlich Abstimmen wolle, Sexismus, Patriotismus, Rassismus etc. Beschwerden). Der Höhepunkt war heute eine Madame, die sich sexistisch angegriffen gefühlt hatte, nur weil ein Referent das Wort Mädels benutzte. Sowas ist halt nur bedingt zielführend, genauso wie Behauptungen wie "lasst uns das Audimax besetzen, dort sitzen eh meist die BWLer die ausgebildet werden um kleine Kinder auszubeuten!". Andere wollten mir klarmachen, dass die gesamte Bildungsmisere im Ursprung am ausbeuterischen Kapitalismus liegt. Warum wollte er mir nich erklären. Das ganze schreckt halt die etwas pragmatischeren Teilnehmer stark ab. Hat im großen und ganzen schon sehr was von der VvJ.

Naja, schaus mir mal die Tage an, wie sich das entwickelt.

weitere Aussagen:
"ich finde, wir sollten einen A(rbeits)K(reis) Gender Conflicts gründen innerhalb des Plenums zur beseitigung der Geschlechterproblematik"

"ich finde es anmaßend, dass immer von einer Rednerliste geredet wird. Ich finde den Terminus Renderinnenliste passender!"

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