Karlsruhe kippt Verbot von Studiengebühren

eröffnet von nima am 26.01.2005 10:22 Uhr
85 Kommentare - zuletzt von Gerry

85 Kommentare
« Seite 2 von 4 »
RegularJohn
26.01.2005 19:46

Allen, denen der Beschluß gegen den Strich geht, wie mir, bitte auf folgendem Link eintragen:

http://www.asta.uni-konstanz.de/petition/indexpet.htm

Schickt das Ding an alle Hochschulen und Student/Innen, die Ihr kennt,
weiter. Es geht hier um den Versuch, 1.000.000 Stimmen
zusammenzukriegen
(das Ding ist jetzt bei ca. 374.000, also über 35%) - es gibt da
nämlich eine EU Richtlinie, wonach Petitionen, die von über 1.000.000 EU
Bürger/innen unterzeichnet werden, vom Gesetzgeber nicht übergangen
werden können. Wehrt Euch, es geht um unser Geld! [addsig]

NoelGallagher
26.01.2005 20:13Supporter

Sorry, aber ich sage: Bitte nicht unterzeichnen. Wartet erstmal ab, was denn tatsächlich geschieht. Gegen was soll denn unterschrieben werden? Gegen das Gerichtsurteil? Dagegen helfen auch keine 80 Mio. Unterschriften.

Es ist doch noch gar nichts passiert also: Ruhe bewahren.

Ich finde es geradezu befremdlich, dass sich gerade Akademiker oft beschweren, dass in Deutschland keine Änderungen möglich seien. Nun kommt es eventuell mal zu einer Änderung für die Akademiker und es wird sogar schon protestiert bevor überhaupt ein Gesetz verabschiedet worden ist.

Einfach mal kategorisch dagegen. Das kann ich nicht verstehen und gerade von Akademikern hätte ich etwas mehr Offenheit für Neues erwartet.

Überall wird über die Zustände an den Unis gewettert. Nun, dort sind wir durch jahrelanges Nichtstun hingekommen. Nun wird eventuell mal was Neues ausprobiert und so darf es aber auch nicht sein. Ich verstehe das nicht, sorry.[addsig]

RegularJohn
26.01.2005 20:24

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:
Sorry, aber ich sage: Bitte nicht unterzeichnen. Wartet erstmal ab, was denn tatsächlich geschieht. Gegen was soll denn unterschrieben werden? Gegen das Gerichtsurteil? Dagegen helfen auch keine 80 Mio. Unterschriften.

Es ist doch noch gar nichts passiert also: Ruhe bewahren.

Ich finde es geradezu befremdlich, dass sich gerade Akademiker oft beschweren, dass in Deutschland keine Änderungen möglich seien. Nun kommt es eventuell mal zu einer Änderung für die Akademiker und es wird sogar schon protestiert bevor überhaupt ein Gesetz verabschiedet worden ist.

Einfach mal kategorisch dagegen. Das kann ich nicht verstehen und gerade von Akademikern hätte ich etwas mehr Offenheit für Neues erwartet.

Überall wird über die Zustände an den Unis gewettert. Nun, dort sind wir durch jahrelanges Nichtstun hingekommen. Nun wird eventuell mal was Neues ausprobiert und so darf es aber auch nicht sein. Ich verstehe das nicht, sorry.
HR

Also sorry, aber ich kann mich mit dem, was du sagst, nicht mehr arrangieren.
"Es ist doch noch gar nichts passiert" ist natürlich leicht gesagt. Ist doch vollkommen logisch, dass innerhalb von 12 Stunden noch nix passiert ist. Aber es wird ohne wenn und aber passieren. Wieso sollte man also warten mit dem Handeln?
Außerdem wüsste ich gerne mal, ob du selber Student bist, denn andernfalls ist es leicht unbeeindruckte Kommentare von sich zu geben. Was mich betrifft, stellen die "neuen" Änderungen massive Probleme da, weil ich nicht weiß, wie ich mein Studium finanzieren soll und meinen Eltern möchte ich auch nicht auf der Tasche liegen. Dabei hab ich noch das Glück und kann zuhause wohnen. Andere schaffen es kaum, ihre Lebenserhaltungskosten zu finanzieren. Versteh einfach, dass hier Existenzen zugrunde gehen!
Was sollen die Änderungen denn deiner Meinung nach positives bringen?[addsig]

ocean
26.01.2005 20:36

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:

Im Gegenzug müssen die Unternehmen für die Ausbildung weniger oder gar nichts bezahlen. Kein schlechter Anreiz auszubilden. Staatliche Behörden wachen über die Qualität der Ausbildung und dass die Azubis nicht nur ausgebeutet werden.

HR

meiner meinung nach wäre dann genau das gegenteil der fall. die azubis werden während ihrer ausbildung als billige arbeitskräfte misbraucht und wenn sie mit der ausbildung fertig sind nicht übernommen. dies ist ja jetzt leider schon oft genug der fall.
die leute brauchen ja nicht nur eine ausbildung sondern auch einen job danach!
mehr qualifizierte leute bringt ja nichts wenn die dann arbeitslos sind weil ihre eigentlichen abeitsplätze durch "billige" azubis ausgefüllt werden.

NoelGallagher
26.01.2005 20:38Supporter

Ich bin selbst Student.

Dass es dich betrifft, weißt du doch noch gar nicht, denn wie ein eventuelles Gebührensystem aussehen wird, ist doch noch nicht klar. Das BVG hat auch deutlich gemacht, dass es von den Ländern erwartet, sozial ausgewogene Systeme einzuführen. Das heißt, es wird Stipendien, Kredite, nachgelagerte Gebühren, WasAuchImmer geben. Es gibt in jedem Land, in dem es Gebühren gibt, solche Modelle, denn es ist ja nicht so, dass in den Ländern, in denen es Gebühren gibt, weniger junge Leute studieren - eher das Gegenteil ist der Fall.

Vorteile von Gebühren (immer im Zusammenhang mit Finanzierungsmodellen zu sehen)

- Größere finanzielle Unabhängigkeit der Hochschulen
- Wettbewerb zwischen den Hochschulen und den Ländern, da diese dann von der Zahl der Studenten profitieren und so den Studenten "etwas" bieten müssen
- größeres Kostenbewusstsein der Studenten
- Wer zahlen kann, zahlt und sorgt so für eine bessere Ausstattung der Unis
- Kinder reicher Eltern bekommen keine Ausbildung auf Kosten der Allgemeinheit, während z.B. alle für einen Kindergartenplatz bezahlen müssen

Alles wogegen ich mich wehre, ist dass schon protestiert wird ohne dass überhaupt feststeht, was denn kommt. Es ist ja nur erlaubt worden. Das heißt ja nicht, dass nun alle Unis sofort Gebühren verlangen. Sie dürfen es halt jetzt. Viele Länder haben doch auch schon gesagt, dass sie keine Gebühren einführen werden. Wenn nun mehr Studenten dorthin gehen, werden es sich die Länder, die Gebühren nehmen, schon überlegen, ob sie mit ihren Gebühren gut fahren.[addsig]

RegularJohn
26.01.2005 20:45

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:
Ich bin selbst Student.

Dass es dich betrifft, weißt du doch noch gar nicht, denn wie ein eventuelles Gebührensystem aussehen wird, ist doch noch nicht klar. Das BVG hat auch deutlich gemacht, dass es von den Ländern erwartet, sozial ausgewogene Systeme einzuführen. Das heißt, es wird Stipendien, Kredite, nachgelagerte Gebühren, WasAuchImmer geben. Es gibt in jedem Land, in dem es Gebühren gibt, solche Modelle, denn es ist ja nicht so, dass in den Ländern, in denen es Gebühren gibt, weniger junge Leute studieren - eher das Gegenteil ist der Fall.

Vorteile von Gebühren (immer im Zusammenhang mit Finanzierungsmodellen zu sehen)

- Größere finanzielle Unabhängigkeit der Hochschulen
- Wettbewerb zwischen den Hochschulen und den Ländern, da diese dann von der Zahl der Studenten profitieren und so den Studenten "etwas" bieten müssen
- größeres Kostenbewusstsein der Studenten
- Wer zahlen kann, zahlt und sorgt so für eine bessere Ausstattung der Unis
- Kinder reicher Eltern bekommen keine Ausbildung auf Kosten der Allgemeinheit, während z.B. alle für einen Kindergartenplatz bezahlen müssen

Alles wogegen ich mich wehre, ist dass schon protestiert wird ohne dass überhaupt feststeht, was denn kommt. Es ist ja nur erlaubt worden. Das heißt ja nicht, dass nun alle Unis sofort Gebühren verlangen. Sie dürfen es halt jetzt. Viele Länder haben doch auch schon gesagt, dass sie keine Gebühren einführen werden. Wenn nun mehr Studenten dorthin gehen, werden es sich die Länder, die Gebühren nehmen, schon überlegen, ob sie mit ihren Gebühren gut fahren.
HR


Ok, ich seh grad, dass du aus Kiel kommst und somit wohl ziemlich wenig Ahnung hast, was in Freiburg vor sich geht.
Es steht definitiv fest, dass in Freiburg Gebühren erhoben werden. Das wurde im Vorfeld schon ganz deutlich von den Zuständigen gesagt. Und das auch so schnell wie möglich. Will heißen, schon im kommenden WS ist es soweit.
Deshlab kannst du meine Aufregung sicherlich verstehen, denk ich mal.
[addsig]

NoelGallagher
26.01.2005 20:53Supporter

Du hast Recht. Über die Uni in Freiburg weiß ich wenig bis gar nichts. Ich weiß eigentlich nur, dass die Stadt echt schön ist Smiley

Wie sollen die Gebühren denn dort erhoben werden, wie hoch sollen sie sein und welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Meine Bedenken bezüglich des kategorischen Ablehnens bleiben aber bestehen Smiley
Wie ich schon mal geschrieben habe: Kategorisches Ablehnen lehne ich kategorisch ab.

Im nächsten Monat ist ja bei uns Landtagswahl und das wird wohl ein ganz heißes Thema sein. SPD lehnt es kategorisch ab, CDU und FDP fordern Gebühren, Grüne wollen ein kostenloses Erststudium. Ob´s dabei bleibt, weiß ich nicht. Immerhin werden alle Farbe bekennen müssen.[addsig]

ocean
26.01.2005 20:54

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:

In Deutschland werden die Schüler im Alter von zehn Jahren getrennt. Je nach Leistung aufs Gymnasium, Realschule oder Hauptschule. Fördermaßnahmen gibt es wenig bis gar nicht. Konsequenz: Wer zu Hause nicht gefördert wird, hat keine Chance aufs Gymnasium zu gehen. Förderung findet hauptsächlich in gutsituierten Familien statt. Als Konsequenz findet eine Aufteilung nach Einkommen der Eltern statt. Im Alter von zehn Jahren wird über das Bildungsschicksal und damit zu einem Großteil über die Berufsaussichten der Kinder entschieden. Was für eine schreiende Ungerechtigkeit. Kinder aus guten Elternhäusern sind die Einzigen, die überhaupt aufs Gymnasium können, dann studieren, eventuell Kinder (viel zu wenige, dazu unten) bekommen und das Ganze beginnt von Vorne.

HR

ich kann deine aussage dass eine gesamtschule die lösung wäre nicht nachvollziehen.
ich finde die auteilung nach der 4. klasse ok, denn dabei geht es soviel ich weiß nach noten und nicht nach dem geld der eltern.
ok es gibt viele "reiche" eltern die erzwingen dass ihr kind aufs gymnasium geht und abitur macht (kenne ich auch aus meinem bekanntenkreis). das ist richtig man kann es mit geld bzw. nachhilfe erzwingen, aber diese kinder sind nicht wirklich gut dran behaupte ich, auch aus erfahrung mit bekannten.
deshalb sage ich es ist allen die gut genug sind - unabhängig vom geld der eltern - möglich eine höhere schule zu besuchen, diese kosten ja schließlich kein geld.

ich kann nur mich als beispiel bringen, ich habe mein abi gemacht und studiere ohne dass meine eltern auch nur einen cent für meine bildung bezahlt hätten (außer der busfahrkarte).

sorry, weicht zwar vom eigentlichen thema dieses threds ab, aber es ärgert mich ziemlich wenn immer behauptet wird es wäre nur kindern "reicher" eltern möglich.

wenn außerdem noch mehr ich sag mal "schlechtere" schüler zum abi durchgeschleppt würden gäbe es nur noch mehr studenten die einfach studieren und mehr schlecht als recht sind.

denn ich bezweifle auch ob deutschland mehr uni-absolventen braucht, ich kenne zwar keine genauen zahlen und es hängt vom jeweiligen studienfach ab, aber es gibt auch genug arbeitslose akademiker.

RegularJohn
26.01.2005 21:02

Die wollen hier die vollen 500€ erheben. Sozial schwachen Leuten soll dabei unter die Arme gegriffen werden. Genaue Angaben, wie sie sich das Ganze vorstellen, machen sie natürlich nicht. Ich vertrau unserer Regierung hier aber kein Stück.

So, wie sich die Grünen das vorstellen ist doch eine vernünftige Lösung. Erststudium kostenlos, der Rest zahlt. [addsig]

NoelGallagher
26.01.2005 21:08Supporter

Okay, der Reihe nach.

Du hast Recht. Jeder kann aufs Gymnasium, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Fakt ist aber leider, dass das nicht häufig genug (wie z.B. bei dir) passiert, sondern dass die Bildung in kaum einen anderen Land so stark vom Einkommen der Eltern abhängt wie in Deutschland. Leider widersprechen sich hier Theorie und Praxis. Kinder aus sozial schwachen Familien erhalten eben zu Hause tendentiell auch weniger Unterstützung beim Lernen und in der Schule gibt es ja leider keine ausreichenden Fördermaßnahmen. Der Zusammenhang zwischen Einkommen der Eltern und der Bildungschancen ergibt sich aus den tatsächlichen Zuständen und nicht an den theoretischen Möglichkeiten, die so sind wie du sie beschrieben hast.

Aus internationalen Studien weiß man außerdem, dass es starken Schülern nichts ausmacht mit Schächeren zusammen zur Schule zu gehen. Umgekehrt profitieren Schwächere aber davon, mit Stärkeren zusammen zur Schule zu gehen.

Die Arbeitslosenquote von Akademikern liegt ungefähr bei 4 - 5%, also deutlich unter der "normalen." Ein Studium reduziert die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden deutlich.[addsig]

ocean
26.01.2005 21:11

das wäre meiner meinung nach auch die lösung wer ein zweitstudium macht, bzw gewechselt hat oder die normale studienzeit überschreitet, der zahlt.

aber diese einführung wird wieder typisch deutsch sein, kein gescheites konzept (kredite, stipendie usw) sondern überstürztes einführen und chaos, welches dann mindestens genausoviel kostet wie eingenommen wird.
das wird eine rießige teure bürokratie, die den großteil des geldes verschlingt.

RegularJohn
26.01.2005 21:13

Ich muss Noel voll und ganz recht geben. Kinder aus sozial schwachen Familien erfahren einfach nicht die Unterstützung, wie es den Reicheren möglich ist. Es kommt meiner Meinung nach auch hinzu, dass besonders Migrantenkinder von den Grundschullehrern als schlecht eingeschätzt werden und sie eher auf Haupt- oder Realschule verwiesen werden, obwohl es notenmäßig fürs Gymnasium reichen würde. Die Lehrer glauben einfach, es sei so für das Kind besser, doch woher wollen die das wirklich wissen?

[addsig]

NoelGallagher
26.01.2005 21:15Supporter

Zitat:
HR


RegularJohn schrieb:
Die wollen hier die vollen 500€ erheben. Sozial schwachen Leuten soll dabei unter die Arme gegriffen werden. Genaue Angaben, wie sie sich das Ganze vorstellen, machen sie natürlich nicht. Ich vertrau unserer Regierung hier aber kein Stück.

So, wie sich die Grünen das vorstellen ist doch eine vernünftige Lösung. Erststudium kostenlos, der Rest zahlt.
HR

Dabei ist gerade die soziale Verträglichkeit eigentlich das Wichtigste. Ohne sehe ich die Gebühren auch sehr kritisch.

Eigentlich wäre ich sogar für höhere Gebühren aber nur in Verbindung mit einem sehr leistungsfähigen Stipendien- bzw. Finanzierungssystem, das deutlich besser ist als das jetzige Bafög. Meinetwegen auch nachgelagerte Gebühren.

Kostenloses Erststudium halte ich eigentlich für nicht geeignet, denn ich denke mir, dass das vom Aufkommen für die Unis nicht ausreicht, um irgendetwas an den Unis zu bewirken.

Wie gesagt: Der Schlüssel ist das Stipendien- bzw. Finanzierungssystem. Ohne das geht gar nichts.[addsig]


26.01.2005 21:16

Ich kenne nur das Modell der Langzeitstudiengebühren bzw. Studienkonten wie es hier bei uns in Rheinland Pfalz etabliert worden ist.

Die Regelstudienzeit des Erststudium wird mit dem Faktor 1,75 als Studienkonto festgesetzt. Dh. man hat bei 9 Semestern knappe 16 Semester usw. Zeit für seinen Studienabschluss ohne das man Langzeitstudiengebühren von 650€ im Semester zahlen muss. Das gilt ebenso für Zweitstudien und ähnliches, habe ich mich aber nicht wirklich noch nicht befaßt inwieweit da die Studienkonten aufgestockt werden o.ä.

Es ist auf jeden Fall realistisch und wer da noch zur Kassen gebeten werden muss sollte sich Gedanken um seine eigentliche Befähigung machen - kann ir zum Beispiel nicht vorstellen, dass in der Wirtschaft Studenten mit Kusshand genommen werden die fast doppelt so lange wie die Regel brauchen um ihren Abschluss zu erreichen ...

ocean
26.01.2005 21:29

Zitat:
HR


RegularJohn schrieb:
Ich muss Noel voll und ganz recht geben. Kinder aus sozial schwachen Familien erfahren einfach nicht die Unterstützung, wie es den Reicheren möglich ist. Es kommt meiner Meinung nach auch hinzu, dass besonders Migrantenkinder von den Grundschullehrern als schlecht eingeschätzt werden und sie eher auf Haupt- oder Realschule verwiesen werden, obwohl es notenmäßig fürs Gymnasium reichen würde. Die Lehrer glauben einfach, es sei so für das Kind besser, doch woher wollen die das wirklich wissen?


HR

das kann ich nicht beurteilen, aber rein rechtlich könnte man glaube ich wenn man den notenschnitt erreicht, die praxis ist natürlich eine andere, weil sich deren eltern denke ich mal nicht dafür einsetzen oder überhaupt ihre kinder rein mental bzw psychisch nicht unterstützen oder um sie kümmern.
ich denke da könnte man aber eigniges durch ganztagesschulen und bessere betreuung in der schule tun während der grundschule und auch danach.

wenn man alle schüler in einen topf wirft, sprich gesamtschule ist das noch nicht die lösung, sondern die ich nenn´s mal "außerunterrichtliche" betreuung.
wenn alle schüler zusammen wären würden, denke ich, die guten unterfordert und die schlechten überfordert.
finnland hat gesamtschulen und schneidet in der pisa-studie gut ab, aber es gibt auch andere länder die gesamtschulen haben und wesentlich schlechter abschneiden.

Droogandleader
26.01.2005 21:34

Ähnliches Modell gibt es in NRW auch ... Wer mehr als das 1,5 fache (aufgerundet) Studiert , muss 650 , - pro Semester berappem , ebenfalls wer älter als 60 ist.

Was Noel sagt hat schon Hand und Fuss .. auf die Finanzierungsmodelle kommt es an !

@ RegJohn : Wer will bei euch studiengebühren erheben !? Deine Uni , alleine !? Oder das Land !?
Versteh das nicht so genau....

Gerry
26.01.2005 21:38

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:
Sorry, aber ich sage: Bitte nicht unterzeichnen. Wartet erstmal ab, was denn tatsächlich geschieht. Gegen was soll denn unterschrieben werden? Gegen das Gerichtsurteil? Dagegen helfen auch keine 80 Mio. Unterschriften.

Es ist doch noch gar nichts passiert also: Ruhe bewahren.

Ich finde es geradezu befremdlich, dass sich gerade Akademiker oft beschweren, dass in Deutschland keine Änderungen möglich seien. Nun kommt es eventuell mal zu einer Änderung für die Akademiker und es wird sogar schon protestiert bevor überhaupt ein Gesetz verabschiedet worden ist.

Einfach mal kategorisch dagegen. Das kann ich nicht verstehen und gerade von Akademikern hätte ich etwas mehr Offenheit für Neues erwartet.

Überall wird über die Zustände an den Unis gewettert. Nun, dort sind wir durch jahrelanges Nichtstun hingekommen. Nun wird eventuell mal was Neues ausprobiert und so darf es aber auch nicht sein. Ich verstehe das nicht, sorry.
HR


als einziges bundesland will bayern ab wintersemester schon die studiengebühren eingeführen. also mich trifft das schon. nicht nur mich, sondern eher meine eltern.

ocean
26.01.2005 21:39

soetwas in der art gibt in baden-württember auch.

die finanzierungsmodelle sind meiner meinung nach auch das wichtigste.
aber ich fürchte dass es eben typisch deutsch in einer hau-ruck-aktion eingeführt wird, die dann in irgendeiner weise nach hinten los geht.

NoelGallagher
26.01.2005 21:39Supporter

Zitat:
HR


ocean schrieb:

das kann ich nicht beurteilen, aber rein rechtlich könnte man glaube ich wenn man den notenschnitt erreicht, die praxis ist natürlich eine andere, weil sich deren eltern denke ich mal nicht dafür einsetzen oder überhaupt ihre kinder rein mental bzw psychisch nicht unterstützen oder um sie kümmern.
HR

Das Problem ist ja, dass dieser Notenschnitt eben von Schülern, die sozial benachteiligt sind, gar nicht erreicht wird, weil z.B. keine Förderung vorhanden ist.

Zitat:
HR

ich denke da könnte man aber eigniges durch ganztagesschulen und bessere betreuung in der schule tun während der grundschule und auch danach.
HR

Jepp, bin ich voll deiner Meinung.

Zitat:
HR

wenn man alle schüler in einen topf wirft, sprich gesamtschule ist das noch nicht die lösung, sondern die ich nenn´s mal "außerunterrichtliche" betreuung.
wenn alle schüler zusammen wären würden, denke ich, die guten unterfordert und die schlechten überfordert.
finnland hat gesamtschulen und schneidet in der pisa-studie gut ab, aber es gibt auch andere länder die gesamtschulen haben und wesentlich schlechter abschneiden.
HR

Eine einfache Gesamtschule ist tatsächlich keine Lösung. Es kommt auf die individuelle Förderung der Schüler an. Ein Riesenvorteil der gemeinsamen Schule ist jedoch, dass die "Ghettoisierung" vieler Hauptschulen und auch zum Teil von Realschulen durchbrochen wird, weil man einen besseren Mix aus allen sozialen Schichten erreicht. Wenn es gut gemacht wird, profitieren alle davon.[addsig]

Gerry
26.01.2005 21:39

Zitat:
HR


RegularJohn schrieb:
Allen, denen der Beschluß gegen den Strich geht, wie mir, bitte auf folgendem Link eintragen:

http://www.asta.uni-konstanz.de/petition/indexpet.htm

Schickt das Ding an alle Hochschulen und Student/Innen, die Ihr kennt,
weiter. Es geht hier um den Versuch, 1.000.000 Stimmen
zusammenzukriegen
(das Ding ist jetzt bei ca. 374.000, also über 35%) - es gibt da
nämlich eine EU Richtlinie, wonach Petitionen, die von über 1.000.000 EU
Bürger/innen unterzeichnet werden, vom Gesetzgeber nicht übergangen
werden können. Wehrt Euch, es geht um unser Geld!
HR


sorry, wo soll ich mich da eintragen? hab da nichts gefunden!

ocean
26.01.2005 21:49

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:

Ein Riesenvorteil der gemeinsamen Schule ist jedoch, dass die "Ghettoisierung" vieler Hauptschulen und auch zum Teil von Realschulen durchbrochen wird, weil man einen besseren Mix aus allen sozialen Schichten erreicht. Wenn es gut gemacht wird, profitieren alle davon.
HR

das stimmt allerdings, manche deutsche eltern kämpfen echt darum dass ihr kind nicht auf die hauptschule muss, oder nicht auf die die es vom einzugsgebiet her müsste, weil dort manchmal echt nicht einmal ein/e deutsche/r in der klasse ist und was da abgeht echt übel!

Hubinen
27.01.2005 09:02

Studiengebühren von rund 500 Euro pro Semester seien auch für ärmere Studenten problemlos ohne Kredite zu finanzieren, sagte Goppel (Bayerns Wissenschaftsminister). Die Betroffenen müssten lediglich "jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder zwei Nachhilfestunden geben".

Quelle:
spiegel.de



das soll ja wohl n schlechter witz sein. pro monat hundert euro auf die seite bringen ist bei mir echt nicht drin und ich arbeite noch nebenher. elten anbetteln geht auch nicht. da kann ich jetzt schon zum sparen anfangen, denn wies ausschaut, habens die bayern nicht nötig, da ein durchdachtes finanzierungssystem anzubieten. na toll. ein hoch auf die csu!

Seblightning
27.01.2005 09:57

Hab den Artikel auch gerade gelesen! Echt nen schlechter Scherz von dem Typen! Bin auch Student und wüßte echt nicht, wie ich mal eben 100Euro im Monat an die Seite legen soll. Sich jetzt ausgerechnet auf die Studenten zu stürzen ist mehr als ne Schweinerei! Ich habe vor kurzem mit nem Masterstudiengang angefangen und mir mehr als 100Mal überlegt, ob ich mir das überhaupt leisten kann und nicht besser ne feste Anstellung irgendwo suchen soll! Wo bleibt da noch der Anreiz zu studieren!
Naja aber zum Glück studiere ich in NRW und bei den Landtagswahlen wird die CDU schon sehen, was sie von solchen Plänen hat!

Anzeige
Anzeige