Karlsruhe kippt Verbot von Studiengebühren

eröffnet von nima am 26.01.2005 10:22 Uhr
85 Kommentare - zuletzt von Gerry

85 Kommentare
« Seite 3 von 4 »
FBG
27.01.2005 10:11Supporter

für studenten, die meinen sie müssten 10-15 semester studieren um ein angenehmes leben zu haben, finde ich die regelung vollkommen richtig.
aber von dem 1. semester an pauschal 500 €/semester finde ich auch ein wenig übertrieben.
oder will der bund nru studies die noch zu hause bei mutti leben ?

Hubinen
27.01.2005 10:15

nur doof, dass ich eben in bayern studiere.
studiengebühren wären ja noch ok, wenn sich dann etwas an der situation an den unis verbessern würde und das ganze mit einem sinnvollen system finanziert werden kann. aber so überstürzt wie die jetzt eingeführt werden sollen glaub ichs ehrlich gesagt nicht. das geld geht zum großen teil wohl eher für den bürokratischen aufwand drauf.
außerdem glaub ich dass dadurch noch weniger leute studieren (deutschland ist ja prozentual gesehen europaweit recht weit hinten was die zahl der hochschulabsolventen angeht). diejenigen, die wie ich erst ne ausbildung gemacht haben und dann nen job hatten überlegen sichs doch dann zweimal ob sie ihren beruf aufgeben um dann nach 5 jahren studium auf mehreren tausend euro schulden zu hocken und noch nicht mal sicher nen job zu bekommen (ok, zugegeben, die arbeitslosenquote unter akademikern ist natürlich vergleichsweise niedrig)

Schami
27.01.2005 10:29

also ich sag mal so studiengebühren wären in einem gewissen rahmen ok auch ohne finanzzierungsmodell denke da an 100 - 150 € pro semester denn das wird wohl auch für einen studenten eventuell drin sein.

wenn aber wirklich 500 € pro semester zu bezahlen wären müsste ich mein studium wohl abbrechen weil ich nich wüßte wie ich es derzeit bezahln sollte.

zum glück jedoch studiere ich in nrw und hab gestern gelesen das es hier kostenfrei bleibt!

RegularJohn
27.01.2005 11:59

Zahlt ihe etwa gar nichts pro Semester? Ich zahl pro Semester 40€ Verwaltungsgebühren und 63€ ans Studentenwerk. Sind also schon 103€.

Die SPD geführten Länder haben noch einmal bekräftigt, dass sie keine Studiengebühren einführen werden. Ich finde das sowas von ungerecht. Für jede beschissene Reform steht jedem Bundesland eine eigene Entscheidung zu. Ich finde das ist ein System, das zum Himmel schreit. So bekommen wir unser Bildungssystem nie in den Griff, wenn Reformen nicht konsequenterweise bundeseinheitlich gelten!

Der nächste Witz ist ja, dass die Union die 500€ nur als Mittelwert ansieht. Man plant ab der Studieneinführung eine langsame Erhöhung in manchen Studienfächern. So ist für das Studienfach Medizin eine Gebühr von schlußendlich 2.500€ pro Semester vorgesehen! Jetzt soll noch mal einer sagen, dass sich dadurch keine Zweiklassengesellschaft bildet! Da lach ich mich ja tot! Kein Mensch aus einfachen Verhältnissen kann solche Summen aufbringen.[addsig]

NoelGallagher
27.01.2005 12:32Supporter

Was die da im Moment in Bayern vorschlagen ist echt Bullshit, weil...

1. ...kein Finanzierungsmodell geplant ist und
2. ...keine Gegenleistung zu erkennen ist bzw. sie nicht konkret genug ist. Soll heißen, es ist überhaupt nicht klar, warum die Studenten auf einmal bezahlen müssen ohne dass sich an der Gegenleistung etwas ändert, die Studienbedingungen also erstmal gleich bleiben.

Das kann´s nicht sein und sieht erstmal danach aus, dass das eher die Staatskasse entlasten soll ohne eine entsprechende Gegenleistung zu bringen.

Ich habe großes Verständnis für Gebühren, wenn dadurch die Studienbedingungen verbessert werden. Dagegen dürften die wenigsten Studenten wirklich etwas haben. Aber für die gleiche Leistung auf einmal Geld zu verlangen ist frech und wird dann auch nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

Genauso habe ich auch immer betont, dass es ganz entscheidend für einen Erfolg entsprechende Finanzierungsmodelle sind. Das Eine geht nicht ohne das Andere.

Ich weiß immer nicht, wem ich das vorwerfen soll. Den Bildungsverantwortlichen - hauptsächlich die Bildungsminister - oder den Finanzleuten. Wer ist da die treibende Kraft? Sind´s die Bildungsminister, dann muss man sich echt mal über die Kompetenz dieser Leute Gedanken machen. Sind´s die Finanzminister, dann denken die mal wieder nur an die kurzfristige Finanzlage, was aber langfristig fatal ist. In diesem Fall wären die Bildungsminister wohl eher Getriebene, die eigentlich gar keine Chance haben.

Trotz Allem, meine Meinung über die (kaum vorhandene) Fachkompetenz vieler Politiker wird leider wieder bestätigt.

[addsig]

nima
27.01.2005 12:42AdminSupporter

hab soeben gelesen, dass ein poltiker es nicht ausschließt,dass in diesen bundesländer die studiengebühren in den nächsten jahren auf 2500euro steigen könnten. grund: mit 500euro pro semester könnten man die kosten nicht decken.
die haben ja nerven!!!!!!

NoelGallagher
27.01.2005 12:51Supporter

Ach so, noch zu dem "Flickenteppich" der unterschiedlichen Bundesländer. Das finde ich eigentlich ziemlich gut, dass das jedes Bundesland für sich ausmachen kann. Dadurch entsteht doch zum ersten Mal wirklicher Wettbewerb im Bildungssystem.

Ich bin der Meinung, man sollte das den Ländern nicht vorgeben und die sollten sich auch nicht absprechen. Mehr noch, ich finde jede Universität sollte das für sich entscheiden. Völlige Freigabe, lasst die Studenten durch ihre Nachfrage nach Studienplätzen entscheiden und nicht die Politik. Die soll das nicht auch noch verbocken.

Genauso könnte ich mir auch vorstellen, dass die Unis selbst Stipendiaten- oder Finanzierungsmodelle aufstellen, z.B. in Zusammenarbeit mit den Landesbanken oder regionalen Förderungsbanken.

Ich fürchte aber, dass sich die Politiker da nicht raushalten werden, weil das ja einen Machtverlust bedeuten würde.

[addsig]

Gerry
27.01.2005 16:10

das beste ist, das irgendso ein "wirtschafter" gemeint hat, 500 € wären zuwenig und es sich irgendwann auf € 2.500 einpendeln wird.

na schönen gruß. €500 geht gerade noch, aber dann das fünffache? woher nehmen wenn nicht stehlen...

hier der artikel:

Mittelfristige Prognose: Studiengebühren von 2500 Euro
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung: Diskutierte 500 Euro können nur ein Einstieg sein
Düsseldorf - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, rechnet mittelfristig mit Studiengebühren in Höhe von 2500 Euro pro Semester. "Klar ist, dass die 500 Euro pro Semester, die derzeit diskutiert werden, nur ein Einstieg sein können. Auf die Dauer ist das viel zu wenig, um den Universitäten Anreize zu geben, ihre Studenten als Kunden zu betrachten", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstag). "Ich rechne damit, dass ein Studiengang an einer durchschnittlichen deutschen Uni in fünf Jahren etwa 2500 Euro pro Semester kosten wird."

Das Bundesverfassungsgericht hatte am Mittwoch den Weg für die Einführung von Studiengebühren freigemacht. Das bundesweite Verbot durch die rot-grüne Regierung verletze das Gestaltungsrecht der Länder und sei damit nichtig. Fünf Unionsländer - Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Hamburg und das Saarland - wollen spätestens von 2006 an rund 500 Euro Gebühren pro Semester verlangen. (APA/dpa)

Hubinen
27.01.2005 17:22

Zitat:


NoelGallagher schrieb:
Ach so, noch zu dem "Flickenteppich" der unterschiedlichen Bundesländer. Das finde ich eigentlich ziemlich gut, dass das jedes Bundesland für sich ausmachen kann. Dadurch entsteht doch zum ersten Mal wirklicher Wettbewerb im Bildungssystem.



naja, ich finde das mit dem "flickenteppich" nicht ganz so pfiffig.
zum einen hast du ja recht, mehr wettbewerb unter im bildungssystem wär sicherlich wünschenswert, aber wenn das dann so läuft, dass dann die "schlechteren" studenten nur noch in den bundesländern mit gebühren studieren, weil sie nicht den nötigen nc haben um in ländern ohne gebühren zu studieren (zumindest überlegt man ja in diesen ländern den nc zu erhöhen, damit nicht alle dorthin gehen) dann ist das wohl nicht im sinne des erfinders.

sinnvoller fände ich es, wenn die unis guten abiturienten stipendien o. ä. anbieten um sie zu sich zu bekommen. das hielte ich für sinnvollen wettbewerb unter den unis[addsig]

RegularJohn
27.01.2005 19:04

Zitat:


nima schrieb:
@gerry
ich war schneller als du


Und ich noch viel schneller als ihr beide [addsig]

ocean
27.01.2005 19:24

purer schwachsinn, wer soll sich denn das bitte leisten können, 2.500€ im semester sollen die das wollen erstmal nicht ständig ihre diäten erhöhen und außerdem aus ländersache in der bildungspolitik bundessache machen, dann spart man gleich noch 15 minister bzw ministerinnen.
außerdem hätten dann alle studienanfänger in ganz deutschland den gleichen bildungsstand und es würde zumindest in dieser hinsicht gleiche chancen herrschen.

RegularJohn
28.01.2005 14:33

Die SPD und Die Grünen halten die ersten Vorschläge zur Durchführung der Studiengebühren für unausgegoren und fehlerhaft. Weiterhin wird eine Erhöhung des BaföG Darlehnens kategorisch abgelehnt.

Um mal einen anderen politischen Aspekt miteinzubeziehen:
Die CDU will bis spätestens 2007 Studiengebühren hier in Baden- Württemberg einführen. 2006 sind hier Landtagswahlen. Haltet ihr es nicht auch für unheimlich dumm mit so einer Aktion in den Wahlkampf zu starten? Ich mein, von dem Großteil der Studenten und deren Familien können die sich sicher keine Stimmen mehr versprechen.[addsig]

RegularJohn
01.02.2005 16:38

Riesenskandal in Freiburg!

Leute, lest bitte folgenden Text, auch wenn er lang ist, und schlagt die Hände über den Kopf zusammen!

Anlass des Besuches von wissenschaftsminister Frankenberg war der Tag der Lehre an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, bei dem er geladen war, um ein Grußwort zu sprechen. Dazu kam es jedoch nicht: Als sich die Aula soweit gefüllt hatte, dass sogar die Stühle weggeräumt wurden, um Platz zu schaffen, gab Prorektor Ritterbach bekannt, dass Frankenberg nicht reden würde. Daraufhin zogen viele der Anwesenden vor das Gebäude, in dem sich der Minister aufhielt und mit einer kleinen Gruppe Studierender diskutierte.

Lautstark harrten die Studierenden dann vor dem Gebäude aus bis Frankenberg es unter Polizeischutz verließ, riefen Parolen, pfiffen und klopften an die Scheiben. Beim verlassen des Gebäudes räumte die Polizei gewaltsam einen Demonstranten aus dem Weg, um dann festzustellen, dass sich um das Auto Frankenbergs eine Sitzblockade gebildet hatte. Und auch nachdem diese nach einer guten Viertelstunde aufgelöst wurde, konnte sich das Auto nur im Schritttempo und umringt von einer Reihe PolizistInnen und einigen Reihen DemonstrantInnen fortbewegen.

Kurz bevor das Ministerauto schließlich die Menschenmenge hinter sich bringen konnte, wurde ein Demonstrationsteilnehmer von der Polizei festgenommen. Nach Angaben anderer Anwesender war er zuvor gestolpert und dann von dem Auto angefahren worden. Ein Grund für die Festnahme sei nicht ersichtlich gewesen.

Weiteren Besuch bekam der Wissenschaftsminister dann am Nachmittag. Die Junge Union hatte UnimitarbeiterInnen zu einem Plausch mit ihm in den Räumen der Studentenverbindung Rheno-Palatia eingeladen. Andere Gäste waren anscheinend nicht erwünscht, zumindest hatte die Polizei die gesamte Milchstraße abgesperrt, in der sich das Verbindungshaus befindet. Alles in allem hat der Tag wohl gezeigt, dass sich Frankenberg bei den Freiburger Studis nicht allzu großer Beliebtheit erfreut.
------------

Man muss dazu wissen, dass die Verbindung und deren Burschenschaft nicht ungerechtfertigterweise einen rechten Ruf hat. Das ist der erste Punkt. Und jetzt noch ein Zitat aus der Rede von unserem Wissenschaftsminister Frankenberg bei diesem "Plausch" bei der Verbindung:
" Es ist schade, dass besonders sozial schwache Familien so viele Kinder haben. Im Sinne der vererbbaren Intelligenz fordere ich deshalb alle Akademiker auf mehr Kinder zu zeugen!"

Wie krank ist Deutschland bitte?

RiotGrrrrl
01.02.2005 16:40

Zitat:


RegularJohn schrieb:

" Es ist schade, dass besonders sozial schwache Familien so viele Kinder haben. Im Sinne der vererbbaren Intelligenz fordere ich deshalb alle Akademiker auf mehr Kinder zu zeugen!"






was!?!?!?!? [addsig]

stoph
01.02.2005 16:42

das ist ja mal echt der hammer. aber darauf müssen sich politiker wohl demnächst einstellen. besonders die wissenschafts- und kulutuminister!

Zitat:


RegularJohn schrieb:
Es ist schade, dass besonders sozial schwache Familien so viele Kinder haben.


falls das wirklich so gefallen sein sollte.......


[addsig]

RegularJohn
01.02.2005 16:49

Das ist genauso gefallen. In der Asta von unserer PH ist jemand in der Jungen Union, der war da dabei. [addsig]

Scarface666
01.02.2005 17:38

Willkommen in der schönen neuen Welt..."Volkswirtschaft" wie sie krasser nicht sein kann.

Mann mann...

martinzinnecker
01.02.2005 17:44

Das hat nicht mehr mit Volkswirtschaft zu tun, das ist diskriminierent und fast schon faschistoide.
Da zeigt die CDU wieder ihr wahres Gesicht.
Mit solchen Aussagen schaffen die es ja wieder, dass sie nicht gewählt werden.
Peinlich.
Demnächst werden Männer mit hohem IQ Frauen mit hohem IQ in irgendwelchen Heimen "besuchen" um dort dann die interlektuelle Spitze Deutschlands zu zeugen.
Natürlich sollten diese Leute auch Geld haben, denn wer Geld hat der bekommt auch eine gute Ausbildung und ist natürlich intelligenter!
Ganz klar!

Scarface666
01.02.2005 17:53

Warum nicht ? Volkswirtschaftlich wird es doch dann wenn man damit versuchen sollte, auch wenn es abstruser als abstrus ist die Wirtschaft, den Fortschritt an sich ankurbeln sollte.

Das was du beschreibst ist doch der Ansatz dazu.

Wenn einem Politiker nicht mehr einfällt als so etwas stupides und peinliches zu argumentieren, dann fällt mir...naja...eh schon ncihts mehr ein.

Publikum gibt es dafür doch immer oder ?

Schlimm auch, das gelinde gesagt bewusst damit hadert die Schlucht zwischen arm udn Reich mehr zu verbrietern, damit doch noch mehr.

RiotGrrrrl
01.02.2005 18:07

Zitat:


martinzinnecker schrieb:
das ist diskriminierent und fast schon faschistoide.



das IST faschistoid!![addsig]

martinzinnecker
01.02.2005 18:09

naja, volkswirtschaftlich kann man es im weitesten sinne schon nennen.
immerhin wäre das ein eingreifen des staates auf den arbeitsmarkt auch wenn dies eine verzögerung von mind. 20 jahren hätte.
ziel des staates ist wohlfahrtsmaximierung und dies wäre ja damit gewährleistet, da höher qualifizierte arbeitskräfte eher arbeit bekommen und idr. auch mehr steuern bezahlen würden, was dem ziel des staates natürlich nützlich wäre.
hinzu käme, dass das ziel der unternehmen (gewinnmaximierung) auch gewährleistet wird, da hochqualifizierte arbeitskräfte normalerweise effektiver arbeiten, dh. gleicher mitteleinsatz, maximaler gewinn (maximalprinzip). jetzt bräuchte man ja nur noch leute für die "drecksarbeit", aber ich denke, da wären sich dann cdu und npd einige, dass man dafür ja immernoch die ausländer hat!

Anzeige
Anzeige