Rock am Ring: Quo vadis?

Festival Forum: Diskussion zu Rock am Ring 2023 (u.a. mit Die Toten Hosen, Foo Fighters, Kings Of Leon)

eröffnet von Stiflers_Mom am 09.05.2018 11:27 Uhr
701 Kommentare - zuletzt von CoolProphet

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luc_pwd und weitere Nutzer sprechen darüber

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ScarlettOHara
ScarlettOHara
24.05.2018 10:29

Kann mich da eurer Meinung nur anschließen. Immerhin eine Stellungsnahme, aber so richtig toll is dat jetzt auch nicht.

Was haben eigentlich die Rock im Park Fans zu dem Brief gesagt? Die Situation ist ja vermutlich ähnlich oder?

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blubb0r
24.05.2018 10:50


TheLasseman schrieb:
Keine Ahnung, aber das ist doch nachzuvollziehen, dass da vor dem festival kein großes Statement mehr veröffentlicht wird. Die Reichweite von RaR auf den social media Kanälen ist doch so groß, dass viele Leute durch ein Statement den Brief überhaupt erst lesen würden -> negative Publicity, weil für den Festivalbesucher die angesprochenen Kritikpunkte wohl höher wiegen, als der Fakt dass man darauf in nem Brief reagiert.


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Eine Antwort an die offizielle eMail Adresse wäre allerdings möglich gewesen.

Oemmi
24.05.2018 11:55

Ich würde ja sagen "sehr enttäuschend"...!
Aber da ich mit absolut nichts anderem als einer Enttäuschung gerechnet habe....wie nennt man das dann? Bestätigung....!
Der Brief war super und die ganze Aktion auch. Aber was Sie da jetzt wieder machen ist Marketing-technisch doch eine einzige Katastrophe...!

Habe die Hoffnung endgültig aufgegeben...!
Werde versuchen, mein letztes Jahr so gut es geht zu genießen.
Alternativen gibt es zu Hauf...!

MichiP66
25.05.2018 10:53

Habe auch die Diskussion von Beginn an mitverfolgt und stehe zu 100% auf eurer Seite.

Mit einer gescheiten Antwort vor dem Festival habe ich aber auch nicht gerechnet. Wenn es denn überhaupt eine geben wird. Glaube man wird einfach als kleiner Teil des ganzen gesehen und fühlt sich in der eingeschlagenen Richtung bestätigt, da ja immer noch genug Karten verkauft werden und es den meisten Leuten gefällt so wie es ist. Denke auch ein großer Teil der jüngeren Festivalbesucher kennt auch das angesprochen "Ring-Feeling" von früher einfach gar nicht, weil sie erst seit 2-3 Jahren hinfahren.

Nach der Absage in Mendig ist unsere 12 Jahre bestehende Gruppe von ca. 20 Leute auf dieses Jahr 3 geschrumpft...Smiley

Nichtsdestotrotz steigt bei mir so langsam die Vorfreude und ich hab wieder einmal richtig Bock auf den Ring...

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Luddddi
Luddddi
25.05.2018 12:46Supporter


MichiP66 schrieb:
Habe auch die Diskussion von Beginn an mitverfolgt und stehe zu 100% auf eurer Seite.
Mit einer gescheiten Antwort vor dem Festival habe ich aber auch nicht gerechnet. Wenn es denn überhaupt eine geben wird. Glaube man wird einfach als kleiner Teil des ganzen gesehen und fühlt sich in der eingeschlagenen Richtung bestätigt, da ja immer noch genug Karten verkauft werden und es den meisten Leuten gefällt so wie es ist. Denke auch ein großer Teil der jüngeren Festivalbesucher kennt auch das angesprochen "Ring-Feeling" von früher einfach gar nicht, weil sie erst seit 2-3 Jahren hinfahren.
Nach der Absage in Mendig ist unsere 12 Jahre bestehende Gruppe von ca. 20 Leute auf dieses Jahr 3 geschrumpft...Smiley
Nichtsdestotrotz steigt bei mir so langsam die Vorfreude und ich hab wieder einmal richtig Bock auf den Ring...

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Ganz genau so ist es bei uns auch. Wir waren zwischen 2011 und 2013 teilweise über 30 Leute in der Gruppe. Dieses Jahr fahren wir noch zu zweit hin. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass drei Weitere gerne würden, aber terminlich nicht können. Aber selbst dann wäre es immer noch krass.

Zur Antwort allgemein: Als die Antwort in meinem Postfach ankam, war ich sehr überrascht und hab mich auch ziemlich gefreut, dass überhaupt etwas kam. Umso ernüchternder war dann der Inhalt. Das hätte auch eine etwas längere Antwort auf 'nen FB-Post sein können, so vage war das formuliert.

Seitdem ich dann weiß, dass die Verfasser selbst überhaupt keine Antwort (nichtmal einfach die gleiche) bekommen haben, finde ich das sogar ein bisschen peinlich - allem voran die Social Media-Ansage. Es geht mir nicht darum, jetzt kurz vor dem Festival zuzugeben "ja, läuft kacke, ihr habt recht, blabla". Wie Sammy in einem früheren Post mal geschrieben hat: Vielleicht gibt es ja für alles Gründe auch abseits des lieben Geldes, die wir als Besucher überhaupt nicht sehen. Daher sollten wir uns nicht anmaßen, perfekte Lösungen präsentieren zu können, die dann 1:1 übernommen werden.

Allerdings weiß ich nicht, warum man sämtliche Punkte des Briefes mit 2 Sätzen abspeist. Sollte - wie angekündigt - nach dem Festival noch was kommen, hätte man auch kürzer antworten können und nur darauf verweisen können, dass man sich nach der aktuellen Ausgabe damit beschäftigt. So wirkt es leider wie "Wir haben ja jetzt zu allem was gesagt und wenn nächstes Jahr auch nur irgendein Campingplatz vergrößert wurde, sind wir ja auf euch eingegangen und haben "im Anschluss an das diesjährige Festival analysiert und an einer weiteren Optimierung gearbeitet.""

Also bitte versteht mich nicht falsch: Gerade die Mitte des Briefes, wo es um Aggregate und größere Zelte geht, klingt für mich sehr vernünftig und ist für mich eigentlich eine gute Grundlage, um mit jemandem in den Dialog zu treten. Mein Problem ist nur, dass ich im Moment nicht weiß, ob dann im Anschluss an das diesjährige Festival noch mal irgendjemand vonseiten LN auf die Idee kommt, diesen Dialog zu suchen. Und wenn das nicht passiert, ist dieses schöne Fundament schon wieder weg.

Wie schon erwähnt, wäre meine Wunschvorstellung, dass man sich wirklich mal persönlich trifft. Da hätten beide Seiten die Möglichkeit, die Gesichter kennenzulernen und man kann sich nicht hinter Floskeln verstecken. Das würde mMn nicht nur dem Image von MLK gut tun, sondern würde auch für uns als Fans eine neue Qualität des Dialogs bieten.

Ich zumindest würde mich lieber in einer gemütlichen Runde ungezwungen über Probleme/Lösungen/Möglichkeiten unterhalten als per Mail mit einem "gesichtslosen" Mitarbeiter Floskeln auszutauschen.

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Stiflers_Mom
Stiflers_Mom
28.05.2018 08:39·  BearbeitetAdminSupporter

Der ein oder andere hats vielleicht gesehen:
die Rheinzeitung hat über den Brief berichtet SmileySmiley

Lesbar ist das ganze online (leider nur für Abonnenten oder mit Tagespass) www.rhein-zeitung.de

So sah das ganze in der Print-Version aus:

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gloesinger
gloesinger
28.05.2018 09:13Supporter

Es ist schön zu sehen, dass die fundierte Kritik seitens der Presse (Visions, RheinZeitung...) wahrgenommen wird. Ich hoffe sehr, dass es zu einem "wieviel Augen auch immer"-Gespräch im Anschluss an an das diesjährige Festival kommt.

So, jetzt wird eingekauft und gepackt. Trotz allem freue ich mich auf den Ring und auf euch....

ralf321
ralf321
28.05.2018 09:20

Hoff ihr macht Vorort ordentlich Werbung dafür sonst befürchte ich das das ganze hinterher untergeht.

ScarlettOHara
ScarlettOHara
28.05.2018 10:15

Hab auch schon überlegt, ob man nicht ein Schild bastelt und drauf schreibt "Sind wir noch der Ring?"...weiß aber nicht, ob die Ordner einen damit reinlassen. :x

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norakete
norakete
28.05.2018 10:19


ScarlettOHara schrieb:
Hab auch schon überlegt, ob man nicht ein Schild bastelt und drauf schreibt "Sind wir noch der Ring?"...weiß aber nicht, ob die Ordner einen damit reinlassen. :x

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Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass die Ordner das auch nur ansatzweise interessiert.

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masterofdisaster666
28.05.2018 10:31

Kann als wurfgeschoss benutzt werden und darf deshalb nicht mitgenommen werden Smiley

Roggan29
Roggan29
28.05.2018 13:29

Kann passieren.

Ein Kumpel von mir musste letztes Jahr einen Kugelschreiber abgeben (hat er immer dabei). Könnte man Leute "mit aufspießen" war die Begründung...
Ob das der Fleischspießverkäufer auf dem Gelände auch weiß Smiley

DapperDan
28.05.2018 13:40·  Bearbeitet


Snoopi76 schrieb:
Das ja ein ganz anderes ;Thema ob du Besucher bist oder da arbeitest.

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Fleischspießverkäufer klingt für mich, als würde jemand, der da arbeitet, anderen für Geld einen (Fleisch)spieß in die Hand drücken? Smiley

ralf321
ralf321
28.05.2018 13:41


ScarlettOHara schrieb:
Hab auch schon überlegt, ob man nicht ein Schild bastelt und drauf schreibt "Sind wir noch der Ring?"...weiß aber nicht, ob die Ordner einen damit reinlassen. :x

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Nimm ein Leintuch.

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PastorOfMuppets
PastorOfMuppets
28.05.2018 18:59Supporter

Ich finde die ganz aktuelle Social Media Kampagne super: Schaubilder zur Erklärung der Ticketkategorien und was für Tickets man in welchem Fall benötigt.
Zwei Tage vor Anreise.
Genau mein Humor.

Obamos
28.05.2018 19:20

Man merkt auch wie unkompliziert und durchdacht die ganzen Ticketkategorien sind.
Das ganze lässt sich einfach mit Flowcharts erklären....4 Stück Smiley

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BurnItDown
28.05.2018 21:18

Gibt es eigentlich auch ein Community-Treffen am Ring? Und habe grade gelesen, dass 'Der Dunkle Parabelrittter' zum Ring fährt. Er ist Deutschlands bekanntester Metal-YouTuber und man könnte überlegen mit ihm über unser Thema hier zu reden.

masterofdisaster666
28.05.2018 21:43

Das community treffen ist vor der warmupparty in der eventarea müllenbach

Cove
28.05.2018 22:09

Ich habe jetzt keine Zeit mir den ganzen Fred durchzulesen aber ich habe mich in den letzten Tagen ein paar mal mit Freunden über die Zukunft von RaR unterhalten und wir haben einige interessante Punkte angesprochen.

1. Festivals haben sich in den letzten Jahren verändert und der Ring kann da in seiner jetzigen Form nicht mehr mitgehen.

Ich glaube der neue Prototyp eines Festivals sind, wie es das eigentlich auch schon länger ist, das Coachella & Co. Das heißt es muss social-media-freundlich sein so gut es geht, es müssen vielfältige Musikgeschmäcker bedient werden, vor allem auch Hip Hop und elektronische Musik. Gerade mit dem ersten Punkt geht ein großer Bedarf an Komfort einher, den es am Nürburgring nicht geben kann. Dafür liegt er einfach zu weit abseits jeglicher Zivilisation, die Campingplätze sind teilweise weit entfernt, Strom gibt es nur gegen Aufpreis, etc. Das ist für das immer jünger werdende Publikum einfach nicht mehr so attraktiv. Dazu kommt, dass RaR einfach keinen Eventcharakter hat, abseits der Musik. Das mag man als Purist super finden, wenn man aber nicht primär wegen der Bands da ist, dann hat man Pech gehabt. Bands schauen ist aufgrund einiger Umstände auch gar nicht mal so einfach und angenehm, wie man das gerne hätte (Ampelsystem, wenig Platz, etc.) Kurzum: RaR ist und bleibt am Ring auch immer mit vergleichsweise wenig Komfort verbunden.

2. RaR sitzt vermutlich in einer Falle.

Angesichts der riesigen Pleite in Mendig, sei sie vom Wetter oder der lokalen Politik oder dem Veranstalter selbst herbeigeführt worden soll mal dahingestellt bleiben (mehrere Faktoren waren am Werk), ist RaR vermutlich nicht in der besten finanziellen Situation. Der Nürburgring wird bei den neuen Vertragsverhandlungen wohl auch nicht kleinlaut vorgegangen sein. Das heißt für Rock am Ring, dass man auf Teufel komm raus möglichst hohe Umsätze und damit vielleicht auch mal Gewinne einfahren MUSS. Ich habe keine Ahnung wie Verträge zwischen Veranstalter und Veranstaltungsort aussehen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass damit auch auf Seiten des Veranstalters gewisse Verpflichtungen einhergehen, sei es im Bezug auf Besucherzahlen oder irgendwelche anderen Auflagen.
Dazu kommt der verflixte Name und die Geschichte, die an RaR hängen. Ohne den Namen ROCK am Ring könnte man vielleicht eine stärkere inhaltliche Veränderung rechtfertigen (inwiefern das sinnvoll wäre bleibt wahrscheinlich unbeantwortet). Die Strategie, die RaR im Moment fährt um die Defizite auszugleichen, hohe Ticketpreise, vergleichsweise große (teure) Headliner und wenig Mittelfeld und vermeintlich mehr Komfort (Rock 'n' Roll - Camping, etc.) neben anderen Dingen scheinen sich erstmal nicht bezahlt zu machen.

Tl;dr: Rock am Ring ist für die sehr wichtige junge, social-media-affine Zielgruppe aufgrund der Location, der Preisstruktur und der inhaltlichen Gestaltung einfach relativ unattraktiv und deshalb sieht es derzeit nicht gut aus.

Fazit: Ich persönlich sehe nur einen Weg aus der Krise. Man muss sich endgültig vom Ring lösen, ggf. "re-branden" und mit der Erfahrung und den Strukturen, die man hat was zeitgemäßes aufziehen. Festivals funktionieren heutzutage nur noch als Events mit vergleichsweise hohem Komfortfaktor. Das mag den Metalheads und alteingesessenen Rockern nicht gefallen aber dafür gibt es dann Spartenfestivals. Ein solches kann RaR durchaus in Zukunft auch werden, gerne auch immernoch am Ring. Aber dann muss man sich wahrscheinlich gesundschrumpfen. 50 oder 60tausend Zuschauer sind immer noch eine ganze Menge. Dann kleinere Bands buchen, nur noch klassische Rock-Acts und mehr Mittelfeld. Vielleicht sogar auf 2 Tage reduzieren? Dann muss man sich nicht so viel Urlaub nehmen, vorausgesetzt man identifiziert die arbeitende, mittelalte Bevölkerung als primäre Zielgruppe. Ansonsten muss man sich halt an die Kids anpassen. D.h. Kooperationen mit Modemagazinen, Lifestyle-Optionen wie Hotels, Bungalows, etc. anbieten, Sideevents, etc. pp. Coachella light halt.

MisterCrac
28.05.2018 23:14


Cove schrieb:
Ich habe jetzt keine Zeit mir den ganzen Fred durchzulesen aber ich habe mich in den letzten Tagen ein paar mal mit Freunden über die Zukunft von RaR unterhalten und wir haben einige interessante Punkte angesprochen.

1. Festivals haben sich in den letzten Jahren verändert und der Ring kann da in seiner jetzigen Form nicht mehr mitgehen.

Ich glaube der neue Prototyp eines Festivals sind, wie es das eigentlich auch schon länger ist, das Coachella & Co. Das heißt es muss social-media-freundlich sein so gut es geht, es müssen vielfältige Musikgeschmäcker bedient werden, vor allem auch Hip Hop und elektronische Musik. Gerade mit dem ersten Punkt geht ein großer Bedarf an Komfort einher, den es am Nürburgring nicht geben kann. Dafür liegt er einfach zu weit abseits jeglicher Zivilisation, die Campingplätze sind teilweise weit entfernt, Strom gibt es nur gegen Aufpreis, etc. Das ist für das immer jünger werdende Publikum einfach nicht mehr so attraktiv. Dazu kommt, dass RaR einfach keinen Eventcharakter hat, abseits der Musik. Das mag man als Purist super finden, wenn man aber nicht primär wegen der Bands da ist, dann hat man Pech gehabt. Bands schauen ist aufgrund einiger Umstände auch gar nicht mal so einfach und angenehm, wie man das gerne hätte (Ampelsystem, wenig Platz, etc.) Kurzum: RaR ist und bleibt am Ring auch immer mit vergleichsweise wenig Komfort verbunden.

2. RaR sitzt vermutlich in einer Falle.

Angesichts der riesigen Pleite in Mendig, sei sie vom Wetter oder der lokalen Politik oder dem Veranstalter selbst herbeigeführt worden soll mal dahingestellt bleiben (mehrere Faktoren waren am Werk), ist RaR vermutlich nicht in der besten finanziellen Situation. Der Nürburgring wird bei den neuen Vertragsverhandlungen wohl auch nicht kleinlaut vorgegangen sein. Das heißt für Rock am Ring, dass man auf Teufel komm raus möglichst hohe Umsätze und damit vielleicht auch mal Gewinne einfahren MUSS. Ich habe keine Ahnung wie Verträge zwischen Veranstalter und Veranstaltungsort aussehen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass damit auch auf Seiten des Veranstalters gewisse Verpflichtungen einhergehen, sei es im Bezug auf Besucherzahlen oder irgendwelche anderen Auflagen.
Dazu kommt der verflixte Name und die Geschichte, die an RaR hängen. Ohne den Namen ROCK am Ring könnte man vielleicht eine stärkere inhaltliche Veränderung rechtfertigen (inwiefern das sinnvoll wäre bleibt wahrscheinlich unbeantwortet). Die Strategie, die RaR im Moment fährt um die Defizite auszugleichen, hohe Ticketpreise, vergleichsweise große (teure) Headliner und wenig Mittelfeld und vermeintlich mehr Komfort (Rock 'n' Roll - Camping, etc.) neben anderen Dingen scheinen sich erstmal nicht bezahlt zu machen.

Tl;dr: Rock am Ring ist für die sehr wichtige junge, social-media-affine Zielgruppe aufgrund der Location, der Preisstruktur und der inhaltlichen Gestaltung einfach relativ unattraktiv und deshalb sieht es derzeit nicht gut aus.


Fazit: Ich persönlich sehe nur einen Weg aus der Krise. Man muss sich endgültig vom Ring lösen, ggf. "re-branden" und mit der Erfahrung und den Strukturen, die man hat was zeitgemäßes aufziehen. Festivals funktionieren heutzutage nur noch als Events mit vergleichsweise hohem Komfortfaktor. Das mag den Metalheads und alteingesessenen Rockern nicht gefallen aber dafür gibt es dann Spartenfestivals. Ein solches kann RaR durchaus in Zukunft auch werden, gerne auch immernoch am Ring. Aber dann muss man sich wahrscheinlich gesundschrumpfen. 50 oder 60tausend Zuschauer sind immer noch eine ganze Menge. Dann kleinere Bands buchen, nur noch klassische Rock-Acts und mehr Mittelfeld. Vielleicht sogar auf 2 Tage reduzieren? Dann muss man sich nicht so viel Urlaub nehmen, vorausgesetzt man identifiziert die arbeitende, mittelalte Bevölkerung als primäre Zielgruppe. Ansonsten muss man sich halt an die Kids anpassen. D.h. Kooperationen mit Modemagazinen, Lifestyle-Optionen wie Hotels, Bungalows, etc. anbieten, Sideevents, etc. pp. Coachella light halt.

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"Ich glaube der neue Prototyp eines Festivals sind, wie es das eigentlich auch schon länger ist, das Coachella & Co. Das heißt es muss social-media-freundlich sein so gut es geht, es müssen vielfältige Musikgeschmäcker bedient werden, vor allem auch Hip Hop und elektronische Musik."

Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Interessant allerdings, dass MLK dann gerade dasjenige Festival einstampft, das genau in diese Richtung ging (Rock'n'Heim).

"Gerade mit dem ersten Punkt geht ein großer Bedarf an Komfort einher, den es am Nürburgring nicht geben kann. Dafür liegt er einfach zu weit abseits jeglicher Zivilisation"

Ähm. Schon mal nachgeschaut wo das Coachella Valley liegt? Smiley

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MichiP66
29.05.2018 08:44

Ich finde man kan auf keinen Fall ein normales Standard "Rock" Festival in Deutschland mit dem Coachella Kram vergleichen. Aus einem kleinen Künstler-Festival wurde es von der "reichen" Westküstenbevölkerung so gehypt, das plötzlich jeder meint sich Blumen in die Haare stecken zu müssen und im Sommerkleid einen auf Coachella Besucher zu machen.
Ich glaube nicht das RaR so eine Richtung einschlagen sollte, sondern sich wie du sagtest, einfach aufs wesentliche konzentrieren. Lieber 60k zufriedenen Festivalbesucher, wie auf Teufel komm raus Leute zu ziehen, um das Ding mit 90K auszuverkaufen bei dem evtl die Qualität auf der Strecke bleibt. Ich wollte auch nicht ein Festival besuchen, bei dem die Gäste mehr damit beschäftigt sind gut auszusehen und Insta Storys zu veröffentlichen, wie Musik zu hören und zu feiern. Denke das ist auch nicht umbedingt die Zielgruppe, die Rock am Ring erreichen sollte...

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TheBlind
TheBlind
29.05.2018 08:49

Dann muss man sich auch die Frage stellen: warum eine (schlechte) Kopie, wenn man doch zum Original fahren kann. Wer HipHop etc. auf einem Festival haben will, soll auf ein Festival fahren welches HipHop im Kern hat.

Nicht falsch verstehen, klar darf HipHop (stellvertretend zu all den anderen Stilrichtungen neben dem Metal/Rock... Pop) auf dem Ring geben, dann aber nicht als ein großer Bestandteil. Ebenso Electro etc. Das es im Clubstage Electro läuft, find ich super, HipHop auf der Alternate, auch korrekt. HipHop als Co.Head geht gar nicht bzw. nur in einem Ausnahmefall (wenn einer der riesen Acts wie Enimen, Run DMC etc dann ggf. sogar Head) Und der Casper gehört eindeutig nicht dazu... das ist für mich nur eine verzweifelte Aktion um einen Künstler wieder krampfhaft auf die Beine zu helfen...

Es mag sein, das die Gruppe derer, die das anders sehen, groß ist, ggf. sogar größer als die die eine ähnliche Meinung wie ich haben, aber es würde Rock am Ring im Kern enthüllen und als beliebige Hülle mit all den anderen beliebigen Festivals gleichstellen und daran würde RaR kaputt gehen. Denn Eventbesucher bleiben auch sehr schnell weg und suchen sich ein neues Event, was hipper ist.

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JestersTear
JestersTear
29.05.2018 09:00Supporter

Co-Heads der letzten Jahre, die sehr wohl Hip-Hop waren und auch gut angenommen wurden:
Fettes Brot (und Co-Co-Head Cro), Fanta 4 (und davor Alligatoah und 257ers), Jay-Z und jetzt halt Casper
Casper ist von all denen noch am wenigsten Hip-Hop. Also versteh mich nicht falsch, aber ich denke nicht, dass Casper hier das Problem ist. Man hat ja auch gesehen wie gut ein Festival, dass sich "Aber es heißt doch ROCK" auf die Fahnen geschrieben hat und auch durchaus große Namen hatte, funktionierte. *hust* Grüne Hölle ROCK *hust*

schlafmuetze
schlafmuetze
29.05.2018 09:11

zum Thema Wandel und Coachelle gibts bei der RZ heute nen Artikel:

Alles dient der Show: Festivals wandeln sich
Trend Längst verkaufen Musikveranstalter nicht mehr nur Konzerte, sondern Erlebnisse ? Blick in die USA zeigt, wohin die Reise geht
Riesenrad, Palmen und jede Menge Trendsetter: Das Coachella in Kalifornien gilt als eines der erfolgreichsten Musikfestivals der Welt. Jedes Jahr im April pilgern angesagte Leute auf das Wüstengelände nahe Palm Springs. Das Besondere: Im Publikum sind wohl mehr Stars zu finden als auf der Bühne. Instagram-Bilder vor dem Coachella-Riesenrad sind auch für sogenannte Influencer (Meinungsmacher) ein Muss. Doch was ist bei all dem Schaulaufen eigentlich mit dem Programm? Bei all dem Rummel rückt die Musik in den Hintergrund. Sieht so auch die Zukunft der Festivals in Deutschland aus?

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RZ Kreis Cochem-Zell vom Dienstag, 29. Mai 2018, Seite 26

Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Veranstaltungswirtschaft gibt es in Deutschland mehr als 250 Festivals, eventuell sogar mehr als 300. Die Szene sei im Umbruch, sagt Verbandspräsident Jens Michow. Die Zielgruppe ? insbesondere deren Alter und Erwartungen ? hätten sich geändert, Komfort wird wichtiger. Doch auch heute gelte: ?Ohne vernünftiges Line-up (Programm) kann man kein erfolgreiches Festival veranstalten.?

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Ist schon eine krasse Anzahl an Festivals pro Jahr...

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