Musikindustrie

eröffnet von Christian am 08.01.2004 15:54 Uhr
363 Kommentare - zuletzt von junior88

363 Kommentare
« Seite 2 von 15 »
Gambrish
Gambrish
01.04.2004 07:17

Die meisten Bands haben bei Veröffentlichung eines Albums doch eh meist ein/zwei lieder zum reinhören auf ihrer Page, oder? Dazu gibt es bei Amazon etc. auch die Möglichkeit, in jeden Song reinzuhören. Und so bequem das saugen von ein/zwei Songs auch ist, ich finde, es gibt nix geileres, als mich durch ein paar Platten im Laden durch zu hören und dann was Gutes zu finden und zu kaufen... auch wenn das jetzt altmodisch klingt.

PS: Will jetzt nicht den Engel spielen, hab ja auch nen File-Sharer auffem PC, aber Originale sind einfach schöner![addsig]

Gerry
01.04.2004 10:46

in bestimmten fällen muss man fan genug sein, dass man sich die cd seiner lieblinge kauft.

HELIOTYPE
11.04.2004 14:58

Also, die MI zu boykottieren ist IMHO in jedem Fall n Schuss ins eigene Bein (es sei denn man hört keine Musik *höhö*)!



Wenn man sich mal durchliest, was zur Zeit da gerade abgeht, (EMI hat aktuell 1500 Leute entlassen z.B.) dann ist die logische Konsequenz, dass es irgendwann nur noch eine handvoll Megastars (RW, Madonna ect.) gibt, und fertig...

Alle anderen Musiker/Bands werden nicht mehr von der Mukke leben können. Und warum? Weil es nun mal ultraeinfach geworden ist, raubzukopieren... RW wird das bestimmt nicht großartig jucken! Aber schau dir doch mal den Nachwuchs in Deutschland an:

- 4Lyn: von Motor gedroppt, zu wenig CDs verkauft

- Emil Bulls: von Mercury gedroppt, weil Mercury geschlossen wurde

Das zieht sich durch alle Musiksparten, 3/4 der Nachwuchsbands wurden im letzten Jahr von ihren Labels wegen zu wenig verkauften CDs auf die Straße befördert!

SOLCHE Bands müsste man mal realistisch fragen, denen geht die Sache mit den Tauschbörsen nämlich wirklich an die Wäsche...
(Oder uns Newcomerbands, die es echt schwer haben, überhaupt noch Gehör bei den Labels zu bekommen!)



...meine Meinung...

everlast
11.04.2004 15:13

Sind aber auch alle selbst Schuld, weil sie alle gierig auf Major-Deals sind und alle dick Kohle haben wollen.
Mit CDs kannst du kaum Geld verdienen (konnte man übrigens noch nie richtig!), die Bands verdienen am meisten über Konzerte und Tourneen.
Übrigens bin ich gegen die Theorie das Taschbörsen Newcomern schaden. Eher andersrum wird ein Schuh draus.[addsig]

HELIOTYPE
11.04.2004 15:25

Also dass sie den Newcomern schaden (jedenfalls solange, bis die Plattenindustrie sich was Schlaueres ausgedacht hat als "phonoline" *gähn*) steht außer Frage, denke ich.

Schließlich gehen die Einnahmen ja auf allen Seiten (auch bei den Indielabels) zurück und auf der anderen Seite gehen aber nicht die Konzertzahlen oder T-Shirt Verkäufe nach oben! Ergo: es kommt weniger Geld rein für Promotion / Videos etc. auf der einen Seite und Künstlerkohle für Miete, Essen, Überleben auf der anderen Seite... (rechne mal aus bei ner Band mit 4-5 Leuten)

Dadurch wird es besonders für Newcomer immer schwerer, von der Musik leben zu können: Wie in der restlichen Wirtschaft auch: der Mittelstand stirbt aus!


Natürlich sträubt man sich als zufriedener Kazaaer dagegen, den Luxus wieder aufzugeben und sucht vorrangig nach den positiven Seiten, die negativen muss man aber leider eingestehen, bei allem "F**k The System", in dem ich dir zustimme... Smiley



P.S.: Majordeal und "dick Kohle" ist auch so ne Sache... Selbst Bands wie die Beatsteaks können nicht von ihrer Musik leben, auch nicht vom Merch-Verkauf und den Gagen; die Zeiten, dass Major=Kohle sind schon lange vorbei.

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
11.04.2004 16:00

Ich kenne das Argument (oder sollte ich besser sagen: die Ausrede) , dass man die Tauschbörsen nur zum Reinhören nutzt, allzu gut. In meinem Freundeskreis höre ich das andauernd. Aber komischer weise habe die sich seit Jahre keine CD mehr gekauft. Und daher kann ich Christians These nur bestätigen, dass viele gar nicht mehr bereit sind, für Musik überhaupt irgendwas zu bezahlen.

Den Preis der Raubkopiererei sieht man in unserer Stadt sehr deutlich. Ein Musikhändler nach dem anderen muss seine Pforten schließen. Eine Musikabteilung können sich bald nur noch riesige Ketten wie z.B. Media Markt leisten.
[addsig]

Eulogy
11.04.2004 16:16

Also bei mir ist es so.... ich lade mir wenn ich von ner guten Band höre die Lieder runter.
Gefällt mir die Musik dann wirklich, geh ich auch in den Laden und hole mir die Scheibe!

bevor ich nicht die möglichkeit hatte schnell über kazaa etz. an Musik zu kommen hatte ich keine Ahnung von guter Musik, da hörte ich halt das was im Radio lief und hatte mir keine einzige CD gekauft !!!
Also ich sehe das so ... wenn die Leute ehrlich sind und die Musik lieben dann sollte man sich auch die Alben kaufen, daher ist filesharing teilweise auch ein Vorteil für die Plattenindustrie.

Klar, hab ich auch einiges an Musik von denen ich keine Orgiale hab, aber ich denke mit dieser eintellung kan die Plattenindustrie sehr gut leben .


[addsig]

everlast
11.04.2004 16:50

Aber die Labels sind doch alle selbst dran Schuld. Die haben einfach jahreang die Käufer abgezockt. Hier hat ne CD bis vor kurzem 18,99 € gekostet. Und plötzlich gibt's die CDs hier für 9,99 € seit nem halben Jahr! Und die verdienen ja immer noch gut dran.
Ich bin am Tag des Releases zu meinem kleinen Plattenladen gegangen und hab die Olli Schulz CD (GHvC) für 10 Euro bekommen. Dann hab ich das Monochords-Debüt im Regal für 17,95 € gesehen und gefragt ob er die nicht billiger verkaufen kann. Fängt er an zu lachen und meint: "Haha, die sind bei nem Major-Label. Die kauf ich selbst für 15 Euro ein. Und ich muss ja auch noch was verdienen."[addsig]

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
11.04.2004 16:59

Zitat:
HR


everlast schrieb:
Aber die Labels sind doch alle selbst dran Schuld. Die haben einfach jahreang die Käufer abgezockt. Hier hat ne CD bis vor kurzem 18,99 € gekostet. Und plötzlich gibt's die CDs hier für 9,99 € seit nem halben Jahr! Und die verdienen ja immer noch gut dran.
...
HR

Nur weil etwas teurer geworden ist, rechtfertigt das noch lange nicht die Musik von illegal runter zu laden. Nach dieser Logik müsste ich mir zur Zeit fast alles illegal beschaffen.[addsig]

HELIOTYPE
11.04.2004 18:30

good Point @ kueken...


@ everlast : Die Majorlabels sind sicherlich nicht völlig unschuldig an ihrer Misere, ganz klar. Die Methode aus den 80/90igern, 10 Bands zu signen, die an die Wand zu klatschen, und eine bleibt hängen, die dann genug für alle abwirft, zieht heute nicht mehr, und da ist Kreativität angesagt, definitiv! Smiley


Aber mangelnde Kreativität bei der Preisgestaltung oder beim Entwurf neuer Konzepte mit illegalen Downloads zu "strafen", haut eben auch nicht hin, weil man sich selbst bestraft. Auch wenn man sagt: "Die Sch... Majors, die zocken doch nur alle ab" usw., wird das Undergroundband XY nicht dazu bringen, das nächste Album aus der eigenen Tasche zu finanzieren. Sondern die Konsequenz für viele Bands ist dann nun mal leider: Auflösung aus Erfolglosigkeit.

Ich hab mich mit 2 Bands mal über das Thema unterhalten: Uncle Ho und Pale. Beide Bands haben GENAU AUS DIESEM GRUND das Handtuch geworfen, wenn du diese Bands gut fandest, bringt dir das Schimpfen auf die bösen Majors auch keine weitere Pladde von den Bands in den CD-Schrank (ach sorry, in den "My Shared Folder" *fg* Smiley )


Auf der anderen Seite versteh ich auch deinen Punkt, die CDs sollten definitiv günstiger als 18,99 Euro sein / werden. Nur werden damit eben auch a) Musikvideos schlechter, b)Konzerte noch teurer, c) Promo-Goodies seltener, weil von nix kommt nix!
Und wir werden noch mehr überschwemmt mit Cover-Versionen, BestOf-CDs, und Live-DVDs, die kein Mensch braucht. Und wie sehr die Qualität unter dem Negativ-Boom leidet, braucht wohl keinem erzählt werden seit DSDS u.ä.

Darüber sollte man sich nur eben bewusst sein bei allem Leeching...

Gerry
11.04.2004 23:41

wo ist das problem...

jeder schimpft über die preise der cd's... ok.. manche sind teuer und ich kauf auch keine longplay-cd die über 15 euro kostet.

ich war an nem montag beim mediamarkt bei uns in der gegend wo gleichzeitig die scheiben von anastacia, aerosmith und den sportfreunden rauskamen... alle drei kosteten über 14 bis hin zu 16 euro....

eine woche später... gleiche situation auch beim mediamarkt (allerdings anderer ort 70km entfernt)....

alle drei scheiben kosten 12,99... ich mein... das ist doch voll in ordnung. wie gesagt, ich hab 1997 für die cd von oasis 25,95 dm bezahlt und jetzt 12,99... da ist echt nicht viel unterschied...

da ist war eine woche dazwischen zwischen veröffentlichung und der preissenkung (bedingt wahrscheinlich auch durch werbung)...

auch die live-dvd von placebo hat bei der veröffentlichung über 20 euro (21,99 € gekostet)... als ich damals bei mediamarkt war... siehe da... "nur" noch 17,99 €....

man muss nur warten bzw. sich umgucken und vergleichen. und als alternativen gibts immer noch cd-wow...

und ich mein... wenn 1997 eine cd schon 25,95 dm gekostet hat und jetzt sich aufgeregt wird... ich weiß nicht.... hab die neue anastacia für 11,99 bekommen... 23-24 dm für eine cd.... ist doch voll in ordnung.

HELIOTYPE
13.04.2004 12:45

Stimmt, das ist echt kein unwichtiges Argument!

Wenn ich mal überlege: Ich kenn auch noch die Zeiten, wo ne CD 33,95 DM gekostet hat, und das nicht nur in der Veröffentlichungswoche...
Und wenn man dazu einrechnet, dass ALLES teurer geworden ist, gibts da echt nix zu meckern!

Hach, ich geh gleich auf amazon.de und kauf mir n Stapel neue CDs... Smiley Smiley

heulsuse
14.04.2004 14:59

wieso soll es da nichts zu meckern geben?
früher haben sie gesagt cd's werden mit der zeit billiger, und was ist? nix! die verprassen einfach zuviel geld für irgendwelchen quatsch und bringen zu wenig qualität raus.... aber anstatt ihr system mal zu überdenken sollen jetzt lieber alle eingeschüchtert werden nur weil sie sich mal ein album runterladen.

mein gott, man kann jeden euro nur einmal ausgeben, in den letzten 10 jahren sind handy, konsole, pc-games / hardware, mp3-player und sonstiger schnick-schnack dazugekommen, gleichzeitig hat die junge zielgruppe aber auch nicht mehr (taschen-)geld zur verfügung.

vielleicht wird nun nicht mehr soviel runtergeladen, mag sein, aber mehr verkaufen werden sie trotzdem nicht. 10 euro für eine neue cd ohne kopierschutz und die sache ist geritzt.

diese downloadportale wie musicline.de sind doch nur pseudomässig, dieses wma-zeugs inkl. drm für 1,49 euro pro track anzubieten ist eine frechheit.

Gerry
14.04.2004 16:30

Zitat:
HR


heulsuse schrieb:
wieso soll es da nichts zu meckern geben?
früher haben sie gesagt cd's werden mit der zeit billiger, und was ist? nix! die verprassen einfach zuviel geld für irgendwelchen quatsch und bringen zu wenig qualität raus.... aber anstatt ihr system mal zu überdenken sollen jetzt lieber alle eingeschüchtert werden nur weil sie sich mal ein album runterladen.

mein gott, man kann jeden euro nur einmal ausgeben, in den letzten 10 jahren sind handy, konsole, pc-games / hardware, mp3-player und sonstiger schnick-schnack dazugekommen, gleichzeitig hat die junge zielgruppe aber auch nicht mehr (taschen-)geld zur verfügung.

vielleicht wird nun nicht mehr soviel runtergeladen, mag sein, aber mehr verkaufen werden sie trotzdem nicht. 10 euro für eine neue cd ohne kopierschutz und die sache ist geritzt.

diese downloadportale wie musicline.de sind doch nur pseudomässig, dieses wma-zeugs inkl. drm für 1,49 euro pro track anzubieten ist eine frechheit.
HR

stellt sich halt die frage, ob jeder ein super-handy, jedes jahr eine neue konsole, einen neuen pc oder mp3-bleibt... sonstwas braucht.... aus diesem kindergarten bin ic raus....


und lieber! ruf dir das mal in erinnerung!

1997 (also vor 7 jahren) hat die oasis-cd 26 dm gekostet... und jetzt wird gejammert, dass die cd's 15 euro kosten???
und was soll das heißen, die cd's werden mit der zeit günstiger? ist es nicht so?

dido's "life for rent" kostet bei cd-wow.net "nur" 9,99.
bon jovi' "bounce" bekommt man teilweise für 7,99.

also ich bekomm meine cd's teilweise für 10 euro.

außerdem seid froh, dass wir nicht in japan oder in england sind... da sind 15 pfund normal für eine cd.... hier in deutschland wird zuviel gejammert. und ist klar, wenn ich für jeden scheiß geld ausgebe, dass ich dann mal für eine cd, die mir wirklich wichtig wäre, kein geld mehr habe...[addsig]

heulsuse
14.04.2004 16:48

das ding ist auch das es die gesamte wirtschaftliche lage nunmal nicht so gut ist und alle lieber sparen. sind cd's lebensnotwendig? nein, deshalb kauft sie auch keiner mehr. musik hat in den letzten jahren drastisch an wert verloren, der preis wird aber nicht angepasst.

die musikindustrie hat sich mit ihren strukturen nicht ein stück weiterentwickelt. jetzt heulen sie rum das die verkaufszahlen bei den singles dramatisch eingebrochen sind und schieben das auf die raubkopierer. mal ehrlich wer kauft sich den für 6 euro ne single wo 1 lied + 2 beschissene remixe drauf sind wen man den track eh im radio den ganzen tag vorgedudelt bekommt? da in den konzernen aber keine musikliebhaber das sagen haben sondern nur sesselpfurzende bwl'er werden sie die nächsten jahre weiter rumheulen.

ich persönlich kaufe mir auch gerne cd's, aber nur wenn ich auch nen entsprechenden gegenwert erhalte, d.h. kein kopierschutz (ist dann eh keine audio-cd mehr), schöne aufmachung (z.b. digipak) und bonusmaterial (dvd), dann zahl ich auch mal 17 euro für ne cd. nur bin ich halt auch nicht bereit mehr als max 1 im monat zu kaufen. im moment ist es eher 1 in 3 monaten (ebay mal aussen vor)

was man auch nicht vergessen darf: die dvd absatzzahlen sind steigend, besonders auch im musiksektor. ich persönlich hab dvd's schon viel lieber als so ne olle cd. und spätestens wenn man beides vergleicht sieht man das die cd viel zu teuer ist: wieso bekomme ich die rage against the machine live dvd für 17,99 und die cd für 15,99, da stimmt doch was nicht...

Gerry
14.04.2004 17:03

haben die single nicht auch vor der euro-einführung schon über 10 dm gekostet??

ich kann mich erinnern, dass ich 1993/94 für die single von meat loaf "i'd do anything for love" 12 dm bezahlt habe...

und wie gesagt.... die cd's sind vielleicht auch deshalb nicht günstiger, weil auch alle nebeneffekte, wie strom, betriebsmittel, usw. auch teurer geworden sind... als "sesselpfurzender bwl'er" muss ich das mal sagen....

ist doch bei den konzerten doch auch so... wärs dir lieber, ne band spielt mit nem equipement mit vor 30 jahren?

außerdem hat nicht jede cd einen kopierschutz. die neue aerosmith hat keine... und wo ist das problem? ich mein, du kannst es immer noch anhören.... da ist mir der kopierschutz relativ egal.
desweiteren haben die meisten cd's wie du sagst besondere extras dabei, wie videos oder sonstige dinge...

1997 hat aerosmith auch schon auf ihrer "nine lives"-cd was für pc draufgehabt... dsa war halt die jahre davor nicht....

und die genauen zahlen bzw. den umsatz kennt wohl keiner. und erzählen kann man den armen bürger wohl viel....[addsig]

heulsuse
14.04.2004 17:18

klar hat ne maxi schon damals über 10dm gekostet, aber das ändert doch nix daran das das kopieren keine schuld daran hat wenn auf einmal keiner mehr den kram haben will weil man ihn eh ständig an jeder ecke vorgedudelt bekommt.

die von dir angesprochenen "nebeneffekte" halte ich für ganz andere. mag sein das strom usw. teurer geworden sind, da liegt aber nicht das problem. die "nebeneffekte" die eine produktion so teuer machen sind die absurden verträge für megastars, produzenten, manager und was weiss ich. eine cd kostet in der herstellung bestimmt keine 2 euro.

es wird immer vom motto ausgegangen: "je teurer desto besser, wir habens ja!" das album elephant von den white stripes hat 5000 pfund in der aufnahme gekostet und hört sich nicht wie der letzte dreck an. wenn man nun das nächste album von the rasmus ansteht werden die bestimmt erstmal für ein halbes jahr ins studio gehen und mit 5000 steinen kommen die einen tag hin....

dann kommt das album raus und es verkauft sich nicht so wie das erste (woran das wohl liegt?), macht ja nix, man weiss wer der schuldige ist.....

HELIOTYPE
15.04.2004 13:54

@ heulsuse:
Der Vergleich mit den Stripes und The Rasmus war schon net übel, hinkt aber ein wenig:

Man sollte nicht vergessen, dass die Kosten, die bei einem Künstler entstehen, zum fast geringsten Teil aus den Studiokosten bestehen!
Alleine bei ner Band mit 4 Musikern (z.B. The Rasmus) kostet alleine das Überleben der Musiker (Essen, Trinken, Wohnen) 4x12x1500,- = 72000,- Euro pro Jahr. Egal ob die Produktion jetzt 10.000 Euro mehr oder weniger kostet, die ganzen anderen Kosten machen die CD so teuer.
Dazu kommt ja noch Promo-Budget incl. Musikvideos, CD-Auflage, Tour-Supports, dann wollen die Mitarbeiter in der Promo-Abteilung, der Manager, die Leute beim Label, vom Vertrieb, vom Großhandel und der Typ aus dem CD-Laden auch noch Miete zahlen und Brot kaufen können...
Wenn man das mal durchrechnet, stellt man da ganz schnell fest, dass der Spielraum nach unten da echt quasi gleich null ist!

everlast
04.02.2005 16:51

Manu Chao: "Wir sind alle Musikpiraten!"

Wenige Tage nach der ersten Verurteilung eines Filesharers in Frankreich machen Musiker und Intellektuelle des Landes gegen die Musikindustrie mobil.


Paris (joga) - Musiker, Intellektuelle und Politiker haben in Frankreich eine Initiative gegen die Kriminalisierung von MP3-Fans gegründet. Die Kampagne "Free up music!" soll Musiker und Konsumenten im Kampf gegen eine Musikindustrie vereinen, die immer repressiver gegen ihre Kunden vorgeht. "Wie mindestens acht Millionen andere Franzosen haben auch wir Musik online herunter geladen, somit sind auch wir potenzielle Kriminelle und Musikpiraten", zitiert die Nachrichtenagentur Ap eine am Donnerstag veröffentlichte Erklärung, die unter anderen auch die Musiker Manu Chao und Yann Thiersen unterschrieben haben.

Damit reagiert die Gruppe auf die erste Verurteilung eines Musikpiraten in Frankreich wenige Tage zuvor. Anfang der Woche war ein 28-jähriger Lehrer in Paris zu 10.200 Euro Schadensersatz verurteilt worden, weil er etwa 10.000 Musikdateien im Netz angeboten hatte. Eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro hatte das Pariser Gericht zur Bewährung ausgesetzt, allerdings muss der Verurteilte die Verfahrenkosten von 2.400 Euro tragen.

Die Initiatoren von "Free up music" beklagen, dass Hunderten Websurfern in Europa ein ähnliches Schicksal drohe. An Stelle der "lächerlichen juristischen Jagd" fordern sie eine grundsätzliche Diskussion über den Umgang mit Musik in Zeiten des Internets. "Wir verurteilen diese unterdrückerische und unangemessene Vorgehensweise, die sich ein paar Sündenböcke als Opfer heraussucht".

Smiley

[addsig]

NoelGallagher
09.06.2005 13:58Supporter

Und weiter geht´s mit der Jagd auf Musikliebhaber:

Privatkopie vor dem Aus?
Umsetzung einer EU-Richtlinie sorgt für Zündstoff (23.05.05)

Mal eben der Freundin eine CD mit aktuellen Lieblingsliedern brennen? Kurz mal die neuesten Hits von der Festplatte des Kumpels ziehen? All das soll demnächst illegal sein. Zumindest nach den Vorstellungen der Musikindustrie.

Die Diskussion um das Recht auf Privatkopie ist steinalt. Natürlich verkaufen Plattenfirmen lieber Musik, als sie viral im Freundeskreis ihrer Käufer kostenlos verbreiten zu lassen. Deshalb werden oft Rechnungen aufgemacht, wie viel Verluste man durch die Legalität der Privatkopie verkraften müsse. Doch bei derartigen Gleichungen wird meist vernachlässigt, bei wie vielen Menschen oft nur durch solche private Kopien überhaupt Interesse für einen Künstler oder Musik überhaupt geweckt wird. Wieviele Menschen also tatsächlich durch bislang legale Kopien überhaupt erst zu Kunden werden.

Dennoch ist die Musikindustrie in Europa fest entschlossen, das Recht auf Privatkopie abzuschaffen. In Frankreich wird ein entsprechender Gesetzentwurf derzeit heiß diskutiert. Es ist zu erwarten, dass auch in anderen EU-Ländern entsprechende Debatten anstehen und die entsprechende EU-Richtlinie zur Privatkopie in die Gesetzestexte einfließen wird.

Tatsächlich gibt es für die Unterhaltungsindustrie kaum andere Möglichkeiten, um die massenhafte Verbreitung von Musik in Tauschbörsen oder privaten Netzwerken zu unterbinden. Doch gesetzliche Regelungen bewirken überhaupt nichts, wenn sie von den Bürgern mehrheitlich nicht akzeptiert werden. Die Gräben zwischen technischen und juristischen Möglichkeiten, zwischen den Interessen von Industrie, Künstlern und Hörern werden dadurch nur noch größer. Doch alle Parteien sind aufeinander angewiesen.

Die Überwachung der Festplatten von Musikhörern wäre die einzige effektive Möglichkeit zur Kontrolle und Umsetzung eines solchen Gesetzes. Und das ist ein Horrorszenario, das sich wohl kein Mensch mit demokratischem Verständnis wünschen kann. Denn das wäre ein Schritt hin zu einen Überwachungsstaat, selbst wenn die Überwachung nicht durch Menschen, sondern durch Technologie, etwa flächendeckende Digital-Rights-Management-Systeme in Form von Kopierschutzmechanismen, erfolgen sollte.

Die Konsequenzen eines solchen Gesetzes wären weit reichend. Zum einen dürften Rohlinge und Festplatten nicht mehr mit Urheberrechtsabgaben belegt werden, was natürlich zunächst niedrigere Preise versprechen würde. Zum anderen aber würde der Zugang zu Musik künstlich derart eingeschränkt, dass sich eine Zweiklassen-Gesellschaft auch im Musikkonsum herausbilden könnte. Wer Geld hat, hört Musik, die er möchte und wer kein Geld hat, der lässt sich vom Radio bedudeln und bevormunden. Die Konsequenzen einer solchen Entwicklung können gar nicht drastisch genug dargestellt werden.

Doch ob es so weit überhaupt kommen kann, ist fraglich. Die Unterstützung für DRM-Systeme ist derzeit nicht so weit verbreitet, um entsprechende Technologien wirklich flächendeckend durchsetzen zu können. Außerdem kann jede Technologie zum Schutz von Inhalten früher oder später ausgehebelt werden oder sich gar als geschäftsschädigend erweisen. Am Ende entscheidet wie immer der Kunde, was für ihn akzeptabel ist und was nicht. Einzig ein drastischer Preisnachlass für kopiergeschützte Musik im Vergleich zu offenen Formaten könnte wohl dazu führen, dass aus der scheinbaren Utopie der Industrie schon bald Realität werden könnte.

Wer sich heute kopiergeschützte CDs oder Downloads kauft, unterstützt also das Anliegen der Industrie, das Recht des Einzelnen drastisch einzuschränken. Denn bei diesen ist das Recht auf Privatkopie bereits ausgehebelt.
Dabei gibt es als Alternative zahlreiche Labels und Downloadshops, die auf Kopierschutz und DRM-Bevormundung bewusst vollständig verzichten. Zahlreiche Beispiele finden sich im Musikangebot von Tonspion. Sich zu informieren, lohnt sich. (ur)

Mir fällt dazu außer dem hier echt bald nichts mehr ein.

Meinen Lieblings-Download-Shop gibt´s mittlerweile auch nicht mehr:

Urteil: Weblisten.com muss schließen

Spanischer MP3 Anbieter für illegal befunden

In der gerichtlichen Auseinandersetzung um seinen MP3 Shop hat der spanische Anbieter Weblisten.com gegen die Musikindustrie verloren. Weblisten hatte zwar die Verwertungsgesellschaften bezahlt, jedoch keine Verträge mit den Plattenfirmen abgeschlossen.

Seit langem war Weblisten.com der Musikindustrie ein Dorn im Auge. Bereits seit 1997 bot das Downloadportal Musik im MP3 Format an und erklärte sein Angebot laut spanischem Recht für legal, da man Abgaben an die Verwertungsgesellschaften zahle. Zuletzt hatte Weblisten über 200 000 MP3 Titel im Angebot, darunter auch aktuelle Hits der großen Plattenfirmen. Die jedoch lizenzieren derzeit keine kompletten Alben im MP3 Format, sondern lassen ihre Downloads flächendeckend mit Kopierschutzmechanismen ausstatten.

Es war also relativ offensichtlich, dass Weblisten keine Verträge mit den Plattenfirmen abgeschlossen hatte. Deshalb konnte der Anbieter auch Preise anbieten, die weit unter dem lagen, was iTunes oder Musicload für Downloads verlangen müssen, um am Ende nicht draufzuzahlen. Schon für 75 Cent konnte man sich ein MP3 in hoher Qualität und ohne Einschränkungen herunterladen. Darüber hinaus gab es zahlreiche interessante Aboangebote für Heavy-User.

Das ist jetzt vorbei. Die Website wurde bereits aus dem Netz genommen.
Ein spanisches Gericht bestätigte, dass Weblisten keine Musik mehr verkaufen dürfe, für die man nicht die Rechte geklärt habe. Es ist zu erwarten, dass die Betreiber von Weblisten mit enormen Schadensersatzforderungen zu rechnen haben werden.

Weitaus schwieriger dürfte sich dagegen die Schließung des russischen Anbieters allofmp3.com gestalten. Dort kann man Musik bereits für wenige Cent in jedem beliebigen Format herunterladen, allerdings gehen Kreative und Rechteverwerter dabei leer aus. Doch während Spanien sich den EU-Richtlinien zum Urheberrecht anschließen muss, sind die russischen Gesetze weitaus komplexer in Einklang mit der europäischen Rechtsprechung zu bringen. Deshalb kann es noch eine ganze Weile dauern, bis auch diese MP3 Quelle versiegt. Spätestens dann wird es legale Musik im MP3 Format fast ausschließlich von Independent-Labels geben, während Musik der Major-Labels nur noch in kopiergeschützten Formaten, z.B. WMA (Microsoft) oder AAC+ (Apple) verkauft wird. Die Tauschbörsen wird`s freuen. (ur)

Meine Fresse, da platzt mir echt bald der Kragen. Ich würde ja gerne auch für qualitativ hochwertige Downloads zahlen aber nicht für so´n DRM-Müll im WMA-Format wie bei Musicload. Ich kann das nicht verstehen, wie man sich sowas herunterladen kann und warum die einzigen für den User interessanten und erfolgreichen Shops geschlossen aber nicht mal nachgeahmt werden.

Und dieser ganze Kopierschutzkram bestraft auch nur den ehrlichen Käufer. Die Filesharer erhalten sogar das bessere Produkt ohne Abspielbeschränkungen. Seit ich eine CD nicht im Auto abspielen kann, kaufe ich keine kopier- bzw. abspielgeschützten CDs mehr.

Quelle ist jeweils Tonspion
[addsig]

NoelGallagher
09.06.2005 14:40Supporter

Herrlich! Weiter geht´s bei Spiegel Online:

Musikverband nimmt Eltern ins Visier

Von Frank Patalong
Wissen Sie eigentlich, was Ihre Kinder vor dem Rechner tun? Das Urheberrecht brechen und klauen, was nicht niet- und nagelfest ist, glaubt der Musikverband IFPI: Nach dem Muster "Raubkopierer sind Verbrecher" zielt der nun auf Eltern. Die sollen ihre kriminellen Kinder unter Kontrolle bringen.


Dem internationalen Branchenverband IFPI sind wir alle generalverdächtig: Seit über zwei Jahren sorgen er und seine Pendants in der Filmindustrie dafür, dass man uns in Zeitungen, Magazinen, im Radio, auf DVDs, im Kino und an jedem anderen denkbaren Ort die Botschaft um die Ohren haut, dass wir fiesen, gelegentlich "Gebrannte" goutierende Kunden eigentlich Schwerverbrecher sind. (...)

Weiter hier [addsig]

Hugo
09.06.2005 15:11

allofmp3 führt sehr wohl die Tantiemen (oder was auch immer) ab. Lt. Recherchen von swr3 (kann auf swr3.de nachgelesen werden) gibt es ein Konto, auf das eingezahlt wird, weil die Zahlungen nicht von den Plattenfirmen angenommen werden.

DRM ist sowieso nix wert, da solche MP3s gebrannt und anschließend wieder gerippt werden können. Dadurch ist DRM weg.
Da dieses MP3 rechtmäßig gekauft wurde, darf auch eine Privatkopie gemacht werden. Ein Kopierschutz wird ja bei dem Rippen nicht umgangen.

Den Kauf von kopiergeschützten CDs habe ich lange Zeit boykottiert, aber irgendwann möchte man doch wieder Original-CDs im Schrank haben. Daher schonmal Lob an Farin Urlaub mit seiner Aktion "Ohne Kopierschutz - Ehrensache".
Viele der kopiergeschützten CDs haben nur die Warnung auf dem Booklet, aber keinen Kopierschutz aktiviert. Die Juristen streiten nun noch, ob beim Kopieren solcher CDs der Kopierschutz umgangen wird oder nicht.

Die Musikindustrie ist wohl die einzige Industrie, die nicht von dem Verhalten Ihrer Kunden lernt, sondern die Kunden bestraft. Smiley

Gerry
09.06.2005 15:27

früher ging das ganze auch, als man alben auf kassetten kopiert hat und dann angehört hat.

außerdem seh ich das nicht ein, wenn mein bruder oder bekannte eine cd haben und ich sie mir extra kaufen muss.

außerdem bieten auch die stadtbibliotheken cd's und dvd's an, die man dann privat "kopieren" kann.

ich könnte mir jetzt auch wieder mindestens 10 cd's kaufen, aber leider fehlt mir im moment das nötige kleingeld, ohne das konto zu überziehen.

Hugo
09.06.2005 15:34

Zitat:
HR


Gerry schrieb:

ich könnte mir jetzt auch wieder mindestens 10 cd's kaufen, aber leider fehlt mir im moment das nötige kleingeld, ohne das konto zu überziehen.
HR

Ich bin am Dienstag auch wieder in den MM gefahren um mir noch ein paar CDs, von den Bands zu kaufen, die mich überzeugt haben.

Aber als ich die Preise gesehen habe, musste ich leider ein kleines "Sorry" murmeln und die CDs wieder ins Regal legen. Ich könnte mir die Dinger zwar leisten, sehe aber nicht ein, dass ich den Wucher unterstütze!

Gerry
09.06.2005 15:37

Zitat:
HR


Hugo schrieb:
[quote]
Gerry schrieb:

ich könnte mir jetzt auch wieder mindestens 10 cd's kaufen, aber leider fehlt mir im moment das nötige kleingeld, ohne das konto zu überziehen.
HR

Ich bin am Dienstag auch wieder in den MM gefahren um mir noch ein paar CDs, von den Bands zu kaufen, die mich überzeugt haben.

Aber als ich die Preise gesehen habe, musste ich leider ein kleines "Sorry" murmeln und die CDs wieder ins Regal legen. Ich könnte mir die Dinger zwar leisten, sehe aber nicht ein, dass ich den Wucher unterstütze!
[/quote]

naja wucher würd ich jetzt nicht sagen, mann muss auch sagen, was man jeweils dazu bekommt. bei den helden eine dvd, bei silbermond bekommst du für nicht mal 20 € eine gut ausgestattete live-dvd inkl. live-cd. dido bietet ebenfalls so ein package an.

und außerdem gibts genügend möglichkeiten unter 15 € (das ist mein limit) an (aktuellen) cd's zu kommen.

Anzeige
Anzeige