Rock am Ring 2016: Ticketrückerstattung

Festival Forum: Diskussion zu Rock am Ring 2016 (u.a. mit Black Sabbath, Red Hot Chili Peppers, Volbeat)

eröffnet von MatschManiac am 11.06.2016 13:41 Uhr
515 Kommentare - zuletzt von MuffPotter87

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Yvi0815 und weitere Nutzer sprechen darüber

515 Kommentare
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roxar
roxar
16.06.2016 18:16

Naja, mit dem Musterformular haben sie ja dann doch noch eine gescheite Lösung gefunden, obwohl es so ungefähr das Gegenteil dessen ist, was man zunächst wollte.

"66 Prozent als Forderung anzusetzen" halte ich aber für leicht übertrieben.

Chazy89
16.06.2016 18:37

Zu den 66%:

Mayer Tinto: Um von unserer Seite ein wenig Klarheit in die Diskussion zu bringen, wieso wir die 66% ansetzen:
66 % entsprechen 2/3 des Ticketpreises. Wir haben nur eben die Prozentzahl benutzt. Daran sollte man sich aber nicht weiter stören.
Nun zur Frage warum also 2/3: Aus juristischer Sicher ist es sinnvoll, mit dem höchstmöglichen, denkbaren Anspruch an den Veranstalter heranzutreten. Wir denken, dass aus juristischer Sicht eine Erstattung des Ticketpreises über 2/3 ausscheidet, da teilweise vom Veranstalter die vereinbarte Leistung erbracht wurde. 100% scheiden daher aus. Ob aber nun 50%, 55%, 60% oder eben 66% zu erstatten ist, ist - das zeigt ja bereits eure Diskussion - nicht offensichtlich klar - es stellt sich die Frage welchen Parameter man zugrundeliegt (Bands, Zeit, Bands + Zelterlebnis). Dennoch macht es einfach Sinn, dass man zunächst das Maximum ansetzt, was noch vernünftig erscheint und nicht außer jeglichem Maß steht. Auch wenn der Veranstalter - und davon ist auszugehen - nicht 2/3 ersetzen wird, macht es Sinn erstmal das Maximum einzufordern. Denn ein Angebot vom Veranstalter was unter dem geforderten liegt, kann ja trotzdem jederzeit akzeptiert werden. Aber: Man stelle sich vor, dass man jetzt nur 50% einfordert, ein Gericht allerdings für einen klagenden Besucher erkennt, dass eine Erstattung von 60% den tatsächlichen Ausfall kompensiert, so könnte sich der Veranstalter bei jedem, der lediglich 50% einfordert, mit der Erstattung von 50% seiner Schuld entledigen. Ihr hättet also schlussendlich 10% verschenkt. Deshalb zunächst einmal das Maximum ansetzen, eine Korrektur eurer Forderung nach unten ist jederzeit unproblematisch möglich, nach oben nicht. Auch muss in diesem ersten Schritt gegenüber dem Veranstalter nicht erläutert werden, wie ihr auf 66% kommt. Eine Begründung bedarf es erst, wenn ihr das Angebot des Veranstalters nicht akzeptiert und eine rechtliche bzw. gerichtliche Klärung forciert. Davon sind wir derzeit noch weit entfernt. Also 66% ansetzen, schauen was der Veranstalter bietet und dann überlegen, ob das Angebot des Veranstalters akzeptabel ist. Das ist in unseren Augen der sinnvollste und sicherste Weg, um sich selbst nicht eines möglichen Rechts zu beschneiden. Wir hoffen, dass diese Ergänzungen einige Fragen beantwortet. Ansonsten natürlich gerne nochmal rückfragen. Gruß in die Runde.

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JestersTear
JestersTear
16.06.2016 18:42Supporter

Ich bin ein Trittbrettfahrer
Aber jetzt ohne Spaß, Musterformular ist eine Lösung die zumindest meine Kritikpunkte umgeht. Also Daumen hoch dafür, dass offenbar auf Kritik eingegangen wurde
Halte 66% jedoch für deutlich übertrieben. Das ist ja als wären 2 Tage ausgefallen und nicht nur einer. 50% sind in meinen Augen auch noch zu viel. An der Bandanzahl die gespielt hat nachzuvollziehen aber man muss ja bedenken, dass der Veranstalter trotzdem die Personalkosten und andere Ausgaben trotzdem tragen muss (Bühnenaufbau und so weiter). Aber ansonsten, wers nutzen will kanns ja nutzen, vorausgesetzt er ist in der Gruppe drin

Edit: okay die 66% haben sich geklärt

Skrile
16.06.2016 20:33

Finde diesen Lösungsweg auch wesentlich eleganter. Allerdings werde ich persönlich dennoch erst einmal den nächsten Schritt des Veranstalters abwarten.
Danke für das Weitergeben der Informationen

schlafmuetze
schlafmuetze
16.06.2016 20:59

Charmante Lösung... deutlich besser als ihr ursprünglicher Ansatz

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StonedHammer
StonedHammer
16.06.2016 21:16Admin

Haben ja anscheinend einiges geändert, aber unabhängig davon:

Jeden Fan der über 50% des Ticketspreises zurück verlangen will, und davon überzeugt ist das ist vollkommen fair (Auch wenn es hier um den Großkonzern wie MLK geht), den möchte ich iwie in Zukunft auf meinen Lieblingsfestivals (abseits von RaR) nicht sehen! Weil wenn sich sowas bei Gerichten durchsetzt und dann auch "normal" wird mit dem Verklagen, werden die kleinen Nonprofitfestivals erst recht alle aussterben, den so einen Vorfall wie am Ring kann sich kein Nonprofitfestivals erlauben und auch nicht dagegen schützen (versichern), weil jetzt unbeteiligte typiche "Dritte" die Dollerzeichen auf den Augen haben.

Und nein, ich meine natürlich nicht, dass man bei 200 Euro und so einem Abbruch der im Nachhinein doch irgendwie ja nicht hätte sein müssen (aber das weiß man nun mal halt auch erst danach) nicht irgendwie ein Ausgleich folgen sollte! Ich meine viel mehr, was dann die Zukunft angeht, siehe z.b. Loveparat durch unfähige Veranstalter/Organisatoren/Verantwortliche und dem Ganzen danach, müssen nun zich Festivals (vorallem in NRW) Auflagen erfüllen die nicht nur übertrieben sind, sondern auch damit viele unnötige Kosten verursachen, weil unwissende denken "das muss so jetzt"..

Ps. (geht eher an Mitleser und hat nur indirekt mit dem oberen Teil was am Hut, aber es musste grad einfach raus im Schreibwahn Smiley ) Ich habe ja schon früher gesagt, man sollte immer drauf achten wie man sein Puplikum zufrieden stellt und das wichtigste auch bei Festivals sind "treue" Stammkunden (die man immer binden muss). Denn irgendwann kommt der Tag wo "Mitläufer" (die jeden Preis zahlen, "um auch einfach nur dabei sein zu können" und das Geschäft ordentlich ans Überlaufen bringen) z.B. die Kurve machen! Und wenn man so auf die Fans schaut und ihre Kommentare überall liest, sieht man schon einen Trend zwischen: "Wer jetzt alles nur auf die Rückzahlung achtet und alles total zum Kotzen auf dem Gelände findet" und "Wer eine faire Lösung für alle Beteiligten erwartet".

7Dup
7Dup
17.06.2016 01:28

Danke. Ähnliche Gedanken hatte ich ja auch schon an anderer Stelle geäußert.

Mir ist die ganze Aktion hier nicht geheuer.
Auch der "neue" Weg der hier eingeschlagen wird ist imho nicht in Ordnung.

MisterCrac
17.06.2016 01:41

Wo bleibt eigentlich der Vorschlag bzw. ein Angebot von seiten des Veranstalters, wie es nun weitergehen soll

Ich persönlich fände 33% Rückerstattung fair (weil ein Tag komplett ausgefallen). Allerdings ohne wenn und aber und langes Rumgemache. Einfach auszahlen und gut is. Aber meine Meinung ist eh nicht maßgeblich, weil ich nicht dort war.

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7Dup
7Dup
17.06.2016 01:56

Als Veranstalter wird man viele Dinge ausloten im Moment. Was muss man zahlen, muss man überhaupt zahlen. Was zahlt die Versicherung in dem Fall etc. Das dauert in unserem Bürokratenland.

Wie Stoni hier schon schrieb, was hier jetzt passiert, wird auch zukünftig für jedes andere Festival als Präzedenzfall herhalten, egal ob RAR, HuSo oder eben kleine Non Profit Festivals. Auch was die Zukunft der hier schon oft zitieren AGBs angeht. Klar, dass das alles einer ausreichend Prüfung unterzogen werden muss.

Deswegen ist das, was diese Gruppe da versucht nicht sonderlich förderlich. Man versucht den Veranstalter in die Ecke zu drängen. Das kann auch nach hinten losgehen.

Und nach allem was sie jetzt geschrieben haben und wie sie formulieren und argumentieren sollte nun auch dem letzten klar sein, dass da keine unbezahlten Hobbyjuristen dahinter stecken.

MisterCrac
17.06.2016 02:02


7Dup schrieb:
Klar, dass das alles einer ausreichend Prüfung unterzogen werden muss.

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Einerseits ja. Andererseits, je schneller MLK von sich aus ein Angebot macht, umso eher nehmen sie potenziellen "Gegnern" in dieser Angelegeheit den Wind aus den Segeln.

Ich sag mal, wenn der Kunde hier einen Teil seines Geldes möglichst einfach und schnell wiederbekommt, dann wird er zu 99,9% nicht zu einem Anwalt gehen und mehr fordern. Einfach auch weil die Differenz zu dem, was man sich eventuell mehr erklagen könnte, den Aufwand eines Rechtsstreits wohl kaum wert ist.

Wer schnell zahlt, ist schnell ausm Schneider


7Dup schrieb:
muss man überhaupt zahlen

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Ich denke da waren wir uns einig. Das BGB lässt nicht wirklich eine andere Interpretation zu. Der Anbieter muss nicht die volle Leistung erbringen, wenn er nicht kann, und der Kunde muss dann auch nicht den vollen Preis zahlen, wenn er nicht die volle Leistung erhält.

7Dup
7Dup
17.06.2016 02:09

Wie gesagt, der Veranstalter ist auch nur Unternehmer. Jeder Schritt jetzt ist auch ein Maßstab für die Zukunft. Für alle Festivals, alle Open Airs etc.

Wie ich schrieb(und auch Stoni), der Rattenschwanz dahinter ist kein kurzer.
Auch wenn es für den ein oder anderen simpel aussehen mag.


MisterCrac schrieb:


7Dup schrieb:
muss man überhaupt zahlen

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Ich denke da waren wir uns einig. Das BGB lässt nicht wirklich eine andere Interpretation zu. Der Anbieter muss nicht die volle Leistung erbringen, wenn er nicht kann, und genauso muss der Kunde dann auch nicht den vollen Preis zahlen.

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Wir sind uns nicht uneinig. Trotzdem darf und sollte das geprüft werden.
Legitimer Move des Veranstalters.

hermes81
17.06.2016 09:46

Ich bin da zwiegespalten. Ihr habt durchaus Recht mit der Argumentation, dass es Auswirkungen auf jedes Festival haben wird.

Andererseits sind es gerade die Großkonzerne (wie hier Eventim) die maßgeblichen Anteil daran haben, dass es für kleine und mittelgroße Festivals immer schwerer wird.
Vllt. beschleunigt dieser Schritt alles noch etwas - die Entwicklung ist aber ja schon seit Jahren abzusehen. Und der Besucher trägt seinen Teil dazu bei!

blubb0r
17.06.2016 10:03

Interessante Diskussion jetzt

Ich bin i.A. gespannt, wie man das überhaupt regeln/prüfen will.

Geld gegen Ticketnummer (Barcode auf Ticket)? Anders geht es ja nicht...
Geld gegen online Bestellung beschießt alle, die beim Tickethändler vor Ort (oder am Zweitmarkt) gekauft haben.

JestersTear
JestersTear
17.06.2016 10:32Supporter


blubb0r schrieb:
Interessante Diskussion jetzt

Ich bin i.A. gespannt, wie man das überhaupt regeln/prüfen will.

Geld gegen Ticketnummer (Barcode auf Ticket)? Anders geht es ja nicht...
Geld gegen online Bestellung beschießt alle, die beim Tickethändler vor Ort (oder am Zweitmarkt) gekauft haben.

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Das wäre ja auch insofern ein Kack Move als das Schwarzmarkthändler noch Geld zurück bekommen würden. Dann lieber für niemanden was zurück.

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masterofdisaster666
17.06.2016 10:36

Barcode auf Ticket, was in Mendig in einem Schlammloch liegt


17.06.2016 10:37

Sorry, aber das ist ja wohl mal gar kein Argument.
Jeder Ticketinhaber bekommt dann Geld zurück und gut ist.
Ob Schwarzhändler oder nicht, ist dann völlig egal.

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schlafmuetze
schlafmuetze
17.06.2016 10:38


Koana schrieb:
Sorry, aber das ist ja wohl mal gar kein Argument.
Jeder Ticketinhaber bekommt dann Geld zurück und gut ist.
Ob Schwarzhändler oder nicht, ist dann völlig egal.

Zitat anzeigen



denke, jesters ansatz war eher, bei rückerstattung anhand rechnung würde der schwarzmarkthändler neben dem Erlös aus der Veräußerung des Tickets zusätzlich noch die Rückerstattung bekommen und nicht der eigentlich Ticketinhaber, der das Festival damit besucht hat...

E: Aber echt ne spannende Frage wie der Nachweis letztendlich erfolgen soll...

JestersTear
JestersTear
17.06.2016 11:08Supporter


schlafmuetze schrieb:


Koana schrieb:
Sorry, aber das ist ja wohl mal gar kein Argument.
Jeder Ticketinhaber bekommt dann Geld zurück und gut ist.
Ob Schwarzhändler oder nicht, ist dann völlig egal.

Zitat anzeigen



denke, jesters ansatz war eher, bei rückerstattung anhand rechnung würde der schwarzmarkthändler neben dem Erlös aus der Veräußerung des Tickets zusätzlich noch die Rückerstattung bekommen und nicht der eigentlich Ticketinhaber, der das Festival damit besucht hat...

E: Aber echt ne spannende Frage wie der Nachweis letztendlich erfolgen soll...

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Genau das hab ich gemeint. Der einzige wirkliche Beweis, dass man da war wäre ja das Bändchen und das daran zu prüfen wäre schon arg schwierig wenn nicht jeder Bock hat bei LN anzutanzen und sein Bändchen vorzuzeigen. Also bleibt noch Ticketcode oder Rechnung. Bei Rechnung hätten dann halt auch viele Leute was davon die nicht da waren. Das Ticket haben zwar auch einige nicht mehr, aber so hart das jetzt klingt, mir ist es lieber, dass die die ihr Ticket im Schlamm zurück gelassen haben nichts bekommen und dafür auch der Schwarzhändler nichts bekommt, als dass die Leute die ihr Ticket bei eben jenem gekauft haben nichts erstattet bekommen aber eben der Schwarzhändler noch zum Verkaufspreis einen "Bonus" von LN gezahlt bekommt. Jedem wird mans nicht recht machen können aber im Zweifel bin ich gegen den Schwarzmarkt.

fcfreak91
fcfreak91
17.06.2016 11:23Supporter

Jeder der es auf dem Schwarzmarkt gekauft ist auch selber schuld wenn er kein Geld zurück bekommt. Zumindest sehe ich das so.

roxar
roxar
17.06.2016 11:26

Und diejenigen, die es nicht bei eventim bestellt, sondern im Ticketladen gekauft haben auch?

schlafmuetze
schlafmuetze
17.06.2016 11:29


roxar schrieb:
Und diejenigen, die es nicht bei eventim bestellt, sondern im Ticketladen gekauft haben auch?

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dies würde sich ja per Kassenbeleg nachprüfen lassen im Ticketladen seines Vertrauens...

JestersTear
JestersTear
17.06.2016 11:34Supporter


fcfreak91 schrieb:
Jeder der es auf dem Schwarzmarkt gekauft ist auch selber schuld wenn er kein Geld zurück bekommt. Zumindest sehe ich das so.

Zitat anzeigen


Das ist nicht mein Punkt. Genauso ist jeder der sein Ticket in den Matsch geworfen hat selber Schuld. Aber bei der Rechnungsmethode wird der Schwarzhändler praktisch "belohnt" und bei der Ticketmethode nicht. Darum geht's mir.

blubb0r
17.06.2016 11:43


schlafmuetze schrieb:


roxar schrieb:
Und diejenigen, die es nicht bei eventim bestellt, sondern im Ticketladen gekauft haben auch?

Zitat anzeigen



dies würde sich ja per Kassenbeleg nachprüfen lassen im Ticketladen seines Vertrauens...

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Den man ja auch gewissenhaft aufhebt.

edit:
Ticket gegen Geld und dann auch umgekehrt Geld gegen Ticket alles andere ist halt Mist.
Wer es weggeworfen hat, hat dann halt Pech gehabt.


edit2:
jetzt noch fix ein benutztes RaR Ticket bei eBay kaufen...

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