17.06.2016 11:48
Wenn ich Karten für ein Konzert gekauft habe und das findet nicht statt, ist es doch auch selbstverständlich, dass die Tickets zurückerstattet werden oder wenn gleich ganze Tourneen abgesagt werden... Gleiches wenn ich ein Bahnticket kaufe und der Zug ausfällt (weil Blitz in Oberleitung eingeschlagen whatever - kann die Bahn auch nix für) - kriege ich auch das Geld für das Ticket wieder.
Warum sollte ein großer kommerzieller Festivalveranstalter hier anders behandelt werden? Wir reden hier immerhin von ca. 50% Ausfall der Bands inkl. einem großen Headliner. Hinzu kommt, das RaR preislich (zumindest in DE) in der Oberliga spielt (im Vergleich zu kleineren und Non-Profit-Festivals) und sich dieses Jahr so einige (zum Teil wiederholt) organisatorische Patzer erlaubt hat. Ich denke gerade letzterer Umstand befeuert zusätzlich die Motivation, sich zumindest einen Teil des Ticketpreises zurückzuholen.
Insofern teile ich die Ansicht von StonedHammer und 7Dup aus "Kundensicht" nicht. Die meisten größeren Festivals heutzutage sind hochgradig kommerzielle Hochglanz-Unterhaltungsprodukte. Romantische Verklärungen sind daher, IMHO, fehl am Platz. Ich sehe auch nicht das Risiko einer Kettenreaktion bei kleinen, Nischen- und NonProfit-Festivals - die haben eh ein anderes Klientel.