Der Zahn der Zeit nagt an: ...

eröffnet am 20.11.2012 19:13 Uhr
86 Kommentare - zuletzt von


24.11.2012 12:23

Im übrigen fällt mir gerade wieder ein: Kate Nash ist auch so eine Kandidatin.

Konzert letzte Woche in Köln war wohl ansatzweise nicht voll und Tickets gabs bei der Bucht fast für geschenkt. Hat mit ihrem zweiten Album ja auch extremst abgebaut die Gute.


21.11.2012 21:14

Vielleicht sollte man mal die Gegenfrage stellen, bzw. vielleicht nagt der Zahn der Zeit nicht an den Bands, sondern an der einzelnen Person, die eben diese Bands in Frage stellt!?

GraveDog
21.11.2012 09:19


Topf schrieb:
Und die Band ist klug genug, live auf bewährtes zu setzen und wenig neues material zu spielen. Die Fans feiern das heute noch so wie vor 20 Jahren, auch wenn das bedeutet, dass die Kozerte heute noch genau so ablaufen wie damals. Das Einzige, was sich da geändert hat, sind die Preise...

Zitat anzeigen

erinnert mich an Torfrock

Topf
Topf
21.11.2012 09:18

Leider muss ich zugeben, dass der Zahn der Zeit auch gewaltig an meiner persönlichen Lieblingsband nagt:

Depeche Mode

Bis zum Album Violator erkannte ich eine musikalische Weiterentwicklung. Die Songs of Faith and Devotion war dann einerseits zwar eine weitere Evolution, andererseits zeigte sich da auch schon der Verfall der Band an dem wilden Stilmix zwischen Gospel und Electro. Dann kam Dave Gahans Absturz und die lange Pause.

Seit dem "Comeback" mit Ultra finde ich aber jedes Album noch ein bisschen belangloser als das vorhergehende, Eine Entwicklung, die bei Sounds of the Universe endlich in Fahrstuhlmusik mündete.

Live ist davon zum Glück nicht viel zu merken. Seit Dave Gahan clean ist, hat er auch stimmlich und konditionell zugelegt. Und die Band ist klug genug, live auf bewährtes zu setzen und wenig neues Material zu spielen. Die Fans feiern das heute noch so wie vor 20 Jahren, auch wenn das bedeutet, dass die Kozerte heute noch genau so ablaufen wie damals. Das Einzige, was sich da geändert hat, sind die Preise...

PeteSahad
21.11.2012 08:55

Finde das auch n schweres Thema weils wohl jeder für sich anderst definiert.

Ich persönlich würde mich da z.B. garnicht nur auf die musikalische Entwicklung beschränken sondern auch auf das ganze mediale auftreten, Live performances etc rücksicht nehmen.

Deswegen ist für mich Metallica ein gutes Beispiel für den Zahn der Zeit. Die letzten Alben waren nicht wirklich toll (finde auch Death Magnetic zu sehr gehyped) und in meinen Augen ist das Unternehmen Metallica einfach nur ein geldgeiles etwas was mein persönliches Interesse an der Band sehr mindert. Die Konzerte (5x glaub gesehen) wurden auch nicht besser.

Gegenbeispiel ist Motörhead Veröffentlichen zwar seit gefühlt tausend Jahren das gleiche Album, aber sind einfach saumäßig sympathisch, sich selber treu geblieben und Lemmy sagt seinen Fans auch mal "kauft diese Best-Of Sammlung nicht! Die is viel zu teuer!"
Die Konzerte (10x gesehen) werden zwar auch nicht besser aber Lemmy tut wenigstens nicht so als ob jedes Publikum vor dem er gerade steht das beste der ganzen Welt wäre. Die spielen eben des spielen willens und gut.

Edit: Die geplante Pause der Foo Fighters kann ich auch nur begrüßen.

GraveDog
21.11.2012 08:28

Bei DÄ und DTH sehe ich diesen Verfall auch nicht.
DÄ sind sich mMn treu geblieben. Die haben schon immer Musik für 14-18jährige gemacht und machen dies auch weiterhin. Dass einem vllt eher die älteren Alben gefall liegt vllt daran, dass man heute nicht mehr zur Zielgruppe gehört und bei den alten Sachen eben in Erinnerungen schwelgen kann. Wenn man sich das mal bewusst macht, findet man auf den neueren Alben auch super Songs.
Bei DTH find ich das aktuelle Album einfach super. Es gibt immer mal wieder n Album, dass ich nicht brauche, aber das war auch früher schon so (bei beiden Bands).
Im Prinzip ists eh schwer zu sagen, an welcher Band der Zahn der Zeit nagt... ggf hat sich die Band einfach anders entwickelt als der eigene Geschmack.

Nach dem Lesen des 1. Posts in diesem Thread musste ich sofort das hier denken: Wenn es Death Magnetic nicht geben würde, würd ich SOFORT Metallica nennen.
Daran sieht man, dass sich eine Einschätzung auch sehr leicht wieder ändern kann

Gambrish
Gambrish
21.11.2012 08:27

Die Foo Fighters machen das zur Zeit auch recht clever. Nach dem zuletzt starken (und zurecht vorhandenen?) Hype um die Band wird erst Mal eine längere Pause angekündigt, damit es nicht zur medialen Überpräsenz wird.

Somit kann man "dem Zahn der Zeit" durchaus erst mal den Nerv ziehen.

Ansonsten tu ich mich aber auch schwer mit dem Thema. Es gibt nunmal auch Fälle, wo mir einfach mal 1 oder 2 Alben nicht sooo gut gefallen haben, anschließend aber wieder stark nachgelegt wurde (Muse ist für mich so ein Fall).
Das mit dem "Zahn der Zeit" ist halt eher ein gefühltes Ding. Verbinde ich beim Gedanken an eine Band noch etwas Frisches? Oder fühlt es sich eher "muffig" an, was da noch an Output kommt?

Coldplay zum Beispiel halte ich immer noch für eine starke Band. Vielleicht weniger aufgrund der letzten Alben als viel mehr aufgrund der großartigen Live-Präsenz.

Ganz deutlich empfinde ich Abnutzungserscheinungen bei Bands wie LB. Korn, MM, Papa Roach etc... Kann mit der Musik aber auch einfach nicht mehr soviel anfangen wie z.B. vor knapp 15 Jahren mit 18 - 20 oder so.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Acts, die fühlen sich eben wegen ihrer Abnutzung wie ein guter, alter Wein an. Schönes Beispiel hier ist für mich Everlast. Zuletzt vor 2 oder 3 Jahren beim EmS gesehen und es war einfach nur großartig...

Optimist
21.11.2012 08:01

also bei die ärzte kann ich diesen "verfall" nun wirklich nicht erkennen. natürlich klingt es nicht mehr wie in den 80ern oder 90ern, aber innovativ und mit liebe gemacht sind "auch" und "jazz ist anders" mit sicherheit. das sind für mich 2 alben, auf denen musikalische abwechslung, lyrische meisterwerke, songwriter-neuheiten und humor aller art überall zu finden ist. 2 ganz ganz typische ärzte alben. zu jazz ist anders meinte farin (ungefähr^^): "wir mussten so lange musik machen, um so ein album aufnehmen zu können, ich bin stolz drauf." und zu auch: "ganz viele arten unseres humors lassen sich hier finden, so wie auch auf die bestie in menschengestalt."

für mich die enttäuschendsten neuerscheinungen:
all that remains, the offspring, green day , the subways, red hot chili peppers, kilians, papa roach. von linkin park sollte man nichts mehr erwarten, wenn man mit elektro und radio-pop nicht viel anfangen kann, oder?

schrecklich schlecht find ich das neue von the gaslight anthem jetzt auch nicht, aber durchstarten werden die mit so einer musikalischen entwicklung auch nicht. das neue ist etwa im alten stil, nur langweiliger.

was muse, kings of leon oder sogar foo fighters betrifft, da würd ich noch lange nicht von verfall sprechen.^^

mehlsack
mehlsack
20.11.2012 22:29

Ich war auch immer mehr Ärztefan und kann euch da nur zustimmen, früher waren sie besser, was die Alben angeht.
Hosenalbum fand ich sehr geil, obwohl ich die Hosen vorher einfach nur langweilig fand..
Kann mich ansonsten bei LP noch anschließen..

Finde den Fred seeeehr interessant! Wobei ich mir auch bei zweitem Post denke "WAS ZUR HÖLLE ?!??!" , aber das kann man dann zumindest in dem Fred hier dann einfach mal für sich behalten.

Aber definitiv interessantes Thema

Gehts hier denn nur um die großen Bands? Ansonsten:
Bei Royal Republic deutet sich für mich jetzt auch schon an, dass sie niemals ans erste Album rankommen. Ist zwar vielleicht ein bisschen weit hergeholt bzw. gewagt, dass schon nach zwei Alben zu sagen, aber ich denke sie werden nicht mehr ans erste Album rankommen

Sonst fällt mir noch ein, dass Nickelback auch mal besser waren..

Stebbard
20.11.2012 22:25


hermannsson schrieb:


roxar schrieb:
Nur weil eine Band nicht mit jedem Lied das Rad neu erfindet und "anspruchvolle" Hörer nichtmehr durchgehend vergötternd vor der Kreativität einer Band auf den Knien liegen, ist die Band doch noch lange nicht im Begriff zu Grabe getragen zu werden...

Im überigen denke ich auch, wie hier vorher schonmal geschrieben wurde, dass viele Bands sicher viel mehr Zeit in die ersten Alben investieren konnten und dadurch zunächst qualitativ noch stark profitieren.

Zitat anzeigen



Was lernen wir daraus, den Künstlern sollte man auch mehr Zeit zugestehen. Nach zwei Jahren fangen manche ja schon an hippelig zu werden und die Plattenfirmen sitzen dann ja auch im Nacken. Aber, es behauptet ja auch niemand das sich eine Band immer neu erfinden muss, aber die Qualität sollte einigermaßen auf einem Niveau bleiben. Wenn das nicht bei einer Platte gegeben ist, eben mehr Zeit lassen.

Zitat anzeigen



Gerade daher machen Arcade Fire imho derzeit sehr vieles richtig.

Wobei der Output der Bands früher noch wesentlich größer gewesen ist als heute.

Borland94
20.11.2012 22:18


Luddddi schrieb:


Borland94 schrieb:
mh naja mir fallen Die Ärzte und Die Toten Hosen leider ein. DÄ haben mMn das letzte gute Album mit ,,Runter mit den Spendierhosen! Unsichtbarer" herausgebracht. Geräusch geht auch noch ganz steil, aber danach waren die letzten beiden Schrott..
Bei dem neuen Hosen Album find ich auch nix drann.

Zitat anzeigen



echt? Grade bei denen hab ich mich dieses Jahr gefreut, als sie ein in der Breite recht starkes Album geliefert haben. Hier wären wir wieder bei dem subjektiv...
Jedenfalls haben die eindeutig schon schlechteres veröffentlicht.

Zitat anzeigen



ja ich weiß nicht... 2-3 Lieder sind ganz cool vom neuen Album, aber in der Breite is das alles nicht so das Wahre; aber wie es sich bei Demi verhält, war ich auch immer mehr Die Ärzte Fan, auch wenn ich DTH öfter live gesehen hab


20.11.2012 22:16


roxar schrieb:
Nur weil eine Band nicht mit jedem Lied das Rad neu erfindet und "anspruchvolle" Hörer nichtmehr durchgehend vergötternd vor der Kreativität einer Band auf den Knien liegen, ist die Band doch noch lange nicht im Begriff zu Grabe getragen zu werden...

Im überigen denke ich auch, wie hier vorher schonmal geschrieben wurde, dass viele Bands sicher viel mehr Zeit in die ersten Alben investieren konnten und dadurch zunächst qualitativ noch stark profitieren.

Zitat anzeigen



Was lernen wir daraus, den Künstlern sollte man auch mehr Zeit zugestehen. Nach zwei Jahren fangen manche ja schon an hippelig zu werden und die Plattenfirmen sitzen dann ja auch im Nacken. Aber, es behauptet ja auch niemand das sich eine Band immer neu erfinden muss, aber die Qualität sollte einigermaßen auf einem Niveau bleiben. Wenn das nicht bei einer Platte gegeben ist, eben mehr Zeit lassen.

roxar
roxar
20.11.2012 22:13

Nur weil eine Band nicht mit jedem Lied das Rad neu erfindet und "anspruchvolle" Hörer nichtmehr durchgehend vergötternd vor der Kreativität einer Band auf den Knien liegen, ist die Band doch noch lange nicht im Begriff zu Grabe getragen zu werden...

Im überigen denke ich auch, wie hier vorher schonmal geschrieben wurde, dass viele Bands sicher viel mehr Zeit in die ersten Alben investieren konnten und dadurch zunächst qualitativ noch stark profitieren.

Luddddi
Luddddi
20.11.2012 22:11Supporter


Borland94 schrieb:
mh naja mir fallen Die Ärzte und Die Toten Hosen leider ein. DÄ haben mMn das letzte gute Album mit ,,Runter mit den Spendierhosen! Unsichtbarer" herausgebracht. Geräusch geht auch noch ganz steil, aber danach waren die letzten beiden Schrott..
Bei dem neuen Hosen Album find ich auch nix drann.

Zitat anzeigen



echt? Grade bei denen hab ich mich dieses Jahr gefreut, als sie ein in der Breite recht starkes Album geliefert haben. Hier wären wir wieder bei dem subjektiv...
Jedenfalls haben die eindeutig schon schlechteres veröffentlicht.

Angel_of_Death
20.11.2012 22:01


FBG schrieb:
Aber nagt deswegen der Zahn der zeit an einer Band, weil du die Platte schlechter als die oos findest? Behauptest du das auch bei Jule, wenn sich ein oberteil kauft das dir nicht gefällt?

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mir könnt wenig egaler sein, als was sich meine freundin anzieht

in meinen augen ist T2L einfach auch qualitativ nicht vergleichbar mit den ersten 3-4 alben von muse, von daher nagt da schon der zahn der zeit dran...

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