Linkin Park

Um die zahlen gings mir bei der Grundaussage gar net, aber ist auch egal...

Wird hier gerade ernsthaft drüber diskutiert, welche Generation den "krasseren Heldentod" erlebte? Nur wenige Tage nach dem Ableben einer Person?

Aber eines muss doch mal gesagt sein, auch wenn es noch sehr früh ist:

Vielleicht lasst Ihr die Diskussion einfach?

Es gibt hier im Forum Menschen, denen der Tod Chesters nahe geht. Daher bitte einen etwas respektvolleren Umgang. Nach dem vermutlich durch Depressionen hervorgerufenen Freitod hier Usern "Lächerlichkeit" vorzuwerfen ist doch sehr unpassend und auch schwierig zu verstehen.
Wie wäre es mit Sachlichkeit? DANKE!

Mich würde mal interessieren, ob z.B. Nirvana nach Cobains Tod der damaligen Ü40-Generation ein Begriff war. Die wurden wahrscheinlich eher mit Elvis, Chuck Berry und Co. sozialisiert und können mit der Krachmusik von Nirvana überhaupt nichts anfangen. Lässt sich natürlich beliebig auf andere Legenden übertragen.

Generell würde ich nicht zu sehr in den Fokus stellen, wieviel Prozent der Leute den Song X der Band Y erkennen würden. Da können Linkin Park gegen Queen und Michael Jackson natürlich nur verlieren, da das Schaffen von letzteren wesentlich kommerzieller ist und damit auch eine viel breitere Masse erreicht. Ich denke schon, dass die meisten Leute einen LP-Song benennen können. Bei den älteren sind es dann halt "nur" die späteren poppigen Sachen (ab "Minutes To Midnight").
Viel wichtiger ist der Einfluss, den die Band hatte. Und selbst der ist bei LP eben begrenzt, da die ersten beiden Alben (die ja unstreitig die einflussreichsten der Band sind) zwar durchaus poppig und eingängig sind, jedoch aufgrund des Metaleinflusses nie Radio-Airplay generieren konnten und somit auch wesentlich weniger Leute erreichen konnte. Dass jedoch die Leute, die damit erreicht wurden, die Band als wichtigen Einfluss sehen, ja sogar als Fundament und zentralen Entwicklungsschritt für ihren späteren Musikgeschmack, das zeigt doch die immense Position, die Linkin Park inne hatten und immer noch haben.

Gabs eigentlich für Lemmy einen Brennpunkt?

Linkin Park war/ist eine Band, die mich ein ganzes Leben lang begleitet hat. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, wo ich zum ersten Mal einen Song von Linkin Park gehört habe. Es war der Kunstunterricht in der 5. oder 6. Klasse (2007/2008) - Kunst bei Frau Krings. Was hieß das? MP3 Player heraus und Musik hören. Ich saß damals neben Marvin, ein sehr guter Freund. Wenn nicht sogar mein bester, dato. Er sagte mir: "Höre mal, das ist geil". Er gab mir seinen linken Kopfhörer und es dröhnte "In The End" heraus. Etwas so hartes kannte ich damals noch nicht. Daraufhin zeigte er mir noch Given Up, What I've Done und Numb.

Meine Fresse, war das geil, war das hart! Besonders in Given Up hab ich mich damals verliebt. Damals auf Geburtstagen war ich für die Musik verantwortlich und dieser Song durfte einfach für mich nicht fehlen ( Jugendlicher Wahn ). Ich erinnere mich noch wie ich damals zu Malzbier, mein Gott war ich da noch jung, und Cola das Lied Nr. 4 "Given Up" in der Garage anstellte und die Anlage voll aufdrehte. Das war einfach nur geil.

2014 - Rock am Ring: Samstag Morgen: Bierbong mit Jägermeister, yeah! Wie ich zum Gelände gekommen bin? Keine Ahnung. Wie die 257ers waren? Keine Ahnung. Die nächste Band? Fragt mich was leichteres. Ich hatte irgendwann selber Angst wegen meiner eigenen Blödheit Linkin Park zu verpassen, waren die es doch mit Metallica, die mich zum Ring gelotst haben.

Ab Aligatoah ging es dann wieder einigermaßen. Fanta4 war anschließend der perfekte Einheizer für Linkin Park.
Genau, Linkin Park. Vorfreude, Ekstase, Aufregung.

Es ging etwas zu spät los. Was solls! Was ich die nächsten 2 Stunden erleben durfte hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ein Show die für mich damals wie heute ihres gleichen sucht. Dieses Konzert hat sich mitten zwischen den Toten Hosen Clubkonzerten und dem 1000. Konzert der Donots platziert. Irgendwo dazwischen. Was die Jungs da auf der Bühne abgerissen haben, hat mich damals wie heute sprachlos zurückgelassen.

Das Intro zu Given Up schallt über den Nürburgring. Ausrasten, springen, jubeln. In der ersten Strophe gucken mein Gegenüber und ich uns an, wir breiten die Arme aus, nicken uns zu. - Erst kurz zuvor war ich bei Alligatoah in meinem ersten Pit drin - . Das Ding wurde so riesig, so verdammt riesig. Damals war ich wahnsinnig stolz. Chester brüllte "and I given uuuuuup" , das Adrenalinen schoss durch meinen Körper, wir rasteten alle aus ..

Wenn ich über eines meiner besten RaR Konzerte erzähle ich auch immer wieder über den letzten Song des Abends - "Bleed it Out". Warum? Weil ich in meinem Leben noch nie so viele Menschen auf einmal gesehen habe, die plötzlich durchdrehen. Die ganze erste Welle war in Bewegung. Ich werde nie vergessen, wie ich mit letzter Kraft versucht habe dort mitzumachen. Mir gedacht habe: "Der letzte Song jetzt, hau alles nochmal raus". Diesen Gedanken hatten anscheinend mehrere 1000. Selten erlebte ich in Konzert so intensiv. Ich bin unfassbar dankbar, diese Band in solch einem Rahmen live gesehen haben zu dürfen.

2015 durfte ich Linkin Park dann noch einmal beim Rock N' Heim erleben. Dieses Konzert kam nicht ansatzweise an das vom Ring heran.

Zu Beginn dieses Jahres erlebte ich relativ viele Tiefen. Frauen, scheiß Noten .. So hatte jeden Morgen eine 25 minütige Autofahrt zur Schule und hörte während dieser Zeit immer die selben Lieder. "Numb", "One Step Closer", "Crawling", "New Divide" etc .. Auf der ganzen Autofahrt hab ich in all diesen Songs meiner Energie abgeladen. hab gebrüllt im Auto, bin komplett mitgegangen.. Chester hat mir zu Beginn des Jahres wie kein anderer Musiker geholfen ..

Weiterleben wird Chester in seiner Musik, in den zahlreichen Stimmen wenn seine Musik irgendwo läuft - schlichtweg in uns ..

Leute ernsthaft? Ihr macht hier Schwanzvergleiche darüber, welcher "Tod" größer war?

Um das Gespräch mal wieder in die eigentliche Richtung zu führen:

www.intro.de
Das ist für mich der beste Nachruf, den ich bisher gelesen habe. Generell finde ich es außerdem positiv, wie an vielerlei Stelle auf die Schwierigkeiten mit psychischen Krankheiten hingewiesen wird sowie die mittlerweile häufig gelesenen Hinweise auf Institutionen für die Seelsorge von Menschen mit Depressionen.

In den letzten Tagen habe ich sehr sehr viel Hybrid Theory, Meteora und teilweise Minutes to Midnight gehört. Auch die Live in Texas lief hier 2 mal durch. Ich war doch überrascht, wie sehr mich das getroffen hat. Die Band hat mich in den letzten Jahren zwar wenig interessiert, aber in den Teenager-Jahren war sie doch sehr wichtig für mich (siehe Link oben).

Jede Generation musikhörender Menschen wird ein oder mehrere "Idole" verlieren.
Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Das wirklich traurige sind doch idR wirklich die Umstände. Das bei vielen Künstlern eben "Genie und Wahnsinn" so dicht beieinander liegen. "Licht und Schatten" sich quasi die Klinke in die Hand drücken. Gerade das begründet doch für viele auch diesen Mythos.
Nirvana wäre heutzutage vermutlich nicht einmal halb so populär ohne den Suizid von Cobain. Die Liste lässt sich doch beliebig fortführen.

Die Vergleiche, und da hat schlafmütze vollkommen Recht, bringen einfach nichts. Manchen hat LP mehr gegeben als anderen.
Aber über eins sind sich hier doch sicher alle einig: Das es furchtbar traurig ist, dass so ein großartiger Sänger nun nicht mehr da ist.
Das soll es von meiner Seite auch gewesen sein zu dem Thema.

Im nachgang bin ich eigentlich sehr traurig darüber das sie mir zeitweise nicht gefallen haben und ich sie gemieden habe.
Nun wird man nie wieder was neues von seiner begnadeten Stimme hören.

Ich finde es auch erwähnenswert, dass Linkin Park aktuell mit 11 Alben in den Charts sind, was beeindruckend ist, da LP nur 7 Studioalben haben. Das heißt, sogar die 2 Live Alben und die 2 Remix Alben sind in die Charts geklettert. Noch dazu sind 20 Singles in den Charts vertreten. Das erwartet man zwar auch irgendwie, aber hätte nicht gedacht, dass alle Alben in die Charts kommen.

Zahlreiche Fans haben sich mittlerweile dazu entschlossen, das Geld, dass sie für Konzerte der aktuellen Tour zurückbekommen würden, an Organisationen zur Prävention von Selbstmorden zu spenden

stubru.be

Seit Chris Cornells Tod war er auf den Konzerten sehr Fannah. Er suchte und genoss den Kontakt. Es wirkt so als ob er sich verabschiedet.

Oh man, wenn ich das Video schaue bekomme ich einfach nur Gänsehaut und bin so traurig