Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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Locust

Der Faktor des Alters wird bestimmt überschätz, aber es ist nunmal trotzdem so, dass es stark so wahrgenommen wird und irgendwo auch einen Grund dafür gab.

Wir jammern hier alle auf hohem Niveau, wenn man das mit den Zeiten vor 1960 und früher vergleicht. Ebenso wenn man sich mit dem Großteil der aktuellen Weltbevölkerung vergleicht. Das ist ja durchaus das schlimme an der ganzen Situation. Dieser Fokus auf Konsum ist schon auch irre und ein stück weit sogar traurig. Im Vergleich zu den meisten noch lebenden war Corona für die Jugend schon ein harter Einschnitt. Das wird in dem Alter ja ganz anders wahr genommen.

Das wäre mir viel schwerer gefallen und ich glaube das wäre damals noch blöder ausgegangen. Es war letztendlich für alle ne Einschränkung, klar. Trotzdem hat es die Jugend viel stärker getroffen und das Risiko war für die Jugend relativ gering.
Beim Klimawandel gestaltet sich das ganze umgekehrt.........
Und wenn man dann sieht, dass Ältere sich nicht darum stören und auch noch deutlich Inder Überzahl gegen die eigene Zukunft wählen verstehe ich den Frust schon

Mambo
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@kato91:

Zu 1): Was ich zu Corona die ganze Zeit sage ist doch, dass es überhaupt nicht darum geht, für wen das schlimmer war. Ich selbst finde zwar im Schnitt für Jüngere, aber so what. Mein Punkt bei Corona war ein ganz anderer, nämlich: Da hat die jüngere Generation gesehen "Krass, wenn ein Virus vornehmlich die ältere Generation bedroht, dann können wir die ganze Welt anhalten."

Zu 2): Darüber, was effektiver das Klima schützt, kann man endlos streiten und beweisen wirds keiner können.
Klar dürfte aber sein, dass die individuelle Perspektive nicht ausreicht. Schön, wenn Leute umdenken und auf Fliegen verzichten, klar. Aber was soll ein "Es gibt auch viele Jüngere, die fliegen und Auto fahren" mir sagen?

Entscheidend wird letztlich sein, ob man Regierungen wählt, die zumindest ernsthaft (!) versuchen, das Land auf den immer schwieriger zu erreichenden Pfad zu bringen. Und wenn du dir die Wahlverteilung anschaust, wählen die Leute je älter desto mehr aber genau die Parteien, die exakt das Gegenteil versprechen, nämlich "Niemand wird was bemerken und schon gar nicht wird irgendwer auf irgendwas verzichten müssen". Und für die jüngeren ist das Klimathema ungleich relevanter.

Und ich finde das ist ein Punkt, den man durchaus generationell vorwerfen kann, Ausnahmen gibts immer, aber im großen und ganzen blockieren die älteren Generationen politisch die für die jüngeren notwendigen Transformationen.

Locust


Mambo schrieb:
Mein Punkt bei Corona war ein ganz anderer, nämlich: Da hat die jüngere Generation gesehen "Krass, wenn ein Virus vornehmlich die ältere Generation bedroht, dann können wir die ganze Welt anhalten."

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Das ist schon krass und die Pandemie hätte ohne Maßnahmen deutlich weniger angerichtet als der Klimawandel insgesamt. Dieser bedroht die Zukunft des Planeten und da finde ich es oftmals auch wirklich erschütternd wie ignorant da viele ältere sind und das fängt schon bei Leuten mittleren Alters stark an. Ich Arbeite in der Industrie und dort wird schon im großen und ganzen das Thema belächelt v.a. wenn es um Autos und Heizungen geht. .

Das da eine Hilflosigkeit aufkommt ist nachvollziehbar, die meisten schlucken es dann runter.

kato91


Locust schrieb:


Mambo schrieb:
Mein Punkt bei Corona war ein ganz anderer, nämlich: Da hat die jüngere Generation gesehen "Krass, wenn ein Virus vornehmlich die ältere Generation bedroht, dann können wir die ganze Welt anhalten."

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Das ist schon krass und die Pandemie hätte ohne Maßnahmen deutlich weniger angerichtet als der Klimawandel insgesamt. Dieser bedroht die Zukunft des Planeten und da finde ich es oftmals auch wirklich erschütternd wie ignorant da viele ältere sind und das fängt schon bei Leuten mittleren Alters stark an. Ich Arbeite in der Industrie und dort wird schon im großen und ganzen das Thema belächelt v.a. wenn es um Autos und Heizungen geht. .
Das da eine Hilflosigkeit aufkommt ist nachvollziehbar, die meisten schlucken es dann runter.



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Der vergleich ist in der Tat gut. Problem ist nur die Beschränkung auf lokal bzw. National und global.

Klimakrise kriegen wir alleine nicht gestemmt. Wenn man sich anguckt, mit was für Riesenkarren dir Amis unterwegs sind und dass die United States direkt auf dem Weg in eine zweite Trump Amtszeit sind verlier ich den Glauben an alles Rationale und Gute. Mir ist aber auch klar, dass dieses Argument kein Wirkliches ist und irgendwo angefangen werden muss.

Bei Corona war es gefühlt einfacher dazu beizutragen, dass es nicht schlimmer wird, weil es eben diese nationalen Beschränkungen gab. Was in den Nachbarländern und sonst wo auf der Welt passiert ist hat hier ja niemanden interessiert. Da wollte man sich, die Liebsten und die ältesten und Kranken schützen.

Beim Klimawandel gibt es so eine direkte oder indirekte Kausalität nicht, weil da auch mehr Faktoren mit Reinspielen und es unüberschaubarer ist.

In einem Punkt möchte ich zustimmen: Rücksicht Gegenüber älteren vs. Corona und umgekehrt danach. Ein Grund, weswegen ich die damals CDU geführte Politik zum Kotzen fand. Da wurden Entscheidungen für Ältere getroffen.

IvanTKlasnic


Yertle-the-Turtle schrieb:
Ich finds halt echt schwierig wenn jemand, der noch nie ernsthaft über einen längeren Zeitraum gearbeitet hat etwas über unzumutbare Zustände im Arbeitsleben erzählt. Immerhin hat sie mal eine Universität von innen gesehen, ob es zu einem Abschluss gereicht hat konnte Google mir nicht verraten.

Und nochmal: Es kann von mir aus jeder die irrwitzigsten Vorschläge äußern, aber man sollte diese auch mit konstruktiven Lösungsansätzen füttern. Sonst sind wir nämlich wieder bei einem Punkt, den man der AFD vorwirft.

Vielleicht sollte die Stolla den Weselsky als GDL Hampelfrau beerben Smiley

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Ich bin da Grundsätzlich bei dir, allerdings finde ich es immer sehr kritisch, dass dieses Argument immer nur gegen Grüne Politiker benutzt wird - denn es liese sich genauso gut auf Frau Brandmann (die Diskussionsgegnerin von Frau Stolla, welche genauso aberwitzigen Schwachsinn fordert wie Frau Stolla, was hier aber niemand kritisiert) oder auch z.B. auf Christian Lindner und diverse andere Politiker aus allen Parteien.

Was aber auch zur Wahrheit gehört, ist, dass man, wenn man realitisch umsetzbare Dinge fordert, man halt ignoriert wird, wenn man nicht eh schon in einer Machtposition ist. So funktioniert halt nunmal das Aufmerksamkeitsspiel in der Politik - kann man scheiße finden, tue ich auch - ändert aber nichts daran, dass das nunmal so ist. Ich sehe das Grundsätzlich wie blubb0r, damit verschreckt man eher Leute, die einem eigentlich zustimmen, zeitgleich funktioniert aber auch nichts ohne die Aufmerksamkeit, welche man damit generiert. Das Problem hier liegt bei uns, den Konsumenten, wenn wir, in der Breite, dieses Verhalten (bei allen Parteien) abstrafen würden, dann würde sich daran was ändern, solange wir das nicht tun, allerdings nicht.

Was Arbeitszeit angeht: Ich finde hier muss man zum einen zwischen vornehmlich körperlichen Jobs und vornehmlich geistigen Jobs unterscheiden. 8 Stunden voll konzentriert ist sowieso niemand, Bei körperlichen Jobs ist das zumindest schwieriger Auszugleichen. Zum anderen zwischen geregelten Arbeitszeiten/Gleitzeit und Schichtarbeit. Das ist eine komplett unterschiedliche Belastung. Ich bin grundsätzlich jemand, der mit unregelmäßigem Schlaf und Wechselschichten recht gut klar kommt - dennoch finde ich auch ich, dass eine Vollzeitwoche mit regelmäßigen Arbeitszeiten weniger anstengend ist, als eine 30 Stunden Woche mit Wechselschichten. (Wenn man für eine Woche oder Sogar einen Monat konstante Schichten hat, auch wieder ne andere Nummer) Genau deswegen habe ich vor 6 Monaten meine Stunden auf 30 reduziert - und ich schaffe heute mehr als davor auf Vollzeit - das sieht auch mein Chef so. Und das obwohl ich vowiegend körperlich Arbeite - aber ich bin jetzt halt fit und hänge nicht mehr jede dritte bis vierte Schicht durch, mache bei den Kaffeepausen etc. nicht mehr mit usw.

Ich habe übrigens Informatik studiert, arbeite aber im Einzelhandel, weil man mir dort die Konditionen bietet, die ich möchte, auch wenn ich weitaus weniger verdiene, um mal ein Beispiel zu bringen, was den Punkt von Locust verdeutlicht. Ich habe erst letzten Monat wieder ein Angebot aus der IT von einem Bekannten bekommen - Einstiegsgehalt fast genau das doppelte, von dem was ich jetzt verdiene. Die Konditionen, die mir mein Chef bietet möchte der dortige Chef aber nicht bieten, also bleibt ich im Einzelhandel.

kato91
·  Bearbeitet

www.zdf.de

Ich hab mir das dazugehörige Video gerade mal angeschaut. Kann es jedem nur empfehlen. Es ist weit aus mehr als nur als die Überschrift andeutet Smiley

Isoliert betrachtet und journalistisch unnötig verknappt zwecks reißerischer Überschriften sind einzelne Aussagen aus dem grünen Spektrum natürlich absurd, auch die maßlose Steigerung von Sozialleistungen. Was die Tante von den jungen Liberalen aber so von sich gibt ist noch viel schlimmer. Man kann armen Millionären ihr hart verdientes Geld, was sie anderen hinterlassen wollen, nicht kürzen, um sinnvolle Investionen zu tätigen. Stattdessen im Zweifel mehr Arbeiten und privat vorsorgen. Am meisten auf den Sack geht mit Lanz, der Stolla regelmäßig vorführt und eine neutrale Debatte zunichte macht. Denn zwischen mehr Sozialleistungen, grenzenloser Solidarität und Verstaatlichung kommt auch die Erkenntnis, dass aktiengestützte Altersvorsorge, wie sie jetzt kommen soll, aber Kapitalismus angewiesen ist. Kurz: Um den Schaden, den die Wirtschaft Einzelnen im Zweifelsfall antut, abzufedern, braucht es mehr Wirtschaft, um damit mehr Geld über Aktien einzunehmen. Genau mein Humor.

Locust
·  Bearbeitet


kato91 schrieb:


Locust schrieb:


Mambo schrieb:
Mein Punkt bei Corona war ein ganz anderer, nämlich: Da hat die jüngere Generation gesehen "Krass, wenn ein Virus vornehmlich die ältere Generation bedroht, dann können wir die ganze Welt anhalten."

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Das ist schon krass und die Pandemie hätte ohne Maßnahmen deutlich weniger angerichtet als der Klimawandel insgesamt. Dieser bedroht die Zukunft des Planeten und da finde ich es oftmals auch wirklich erschütternd wie ignorant da viele ältere sind und das fängt schon bei Leuten mittleren Alters stark an. Ich Arbeite in der Industrie und dort wird schon im großen und ganzen das Thema belächelt v.a. wenn es um Autos und Heizungen geht. .
Das da eine Hilflosigkeit aufkommt ist nachvollziehbar, die meisten schlucken es dann runter.



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Der vergleich ist in der Tat gut. Problem ist nur die Beschränkung auf lokal bzw. National und global.

Klimakrise kriegen wir alleine nicht gestemmt. Wenn man sich anguckt, mit was für Riesenkarren dir Amis unterwegs sind und dass die United States direkt auf dem Weg in eine zweite Trump Amtszeit sind verlier ich den Glauben an alles Rationale und Gute. Mir ist aber auch klar, dass dieses Argument kein Wirkliches ist und irgendwo angefangen werden muss.

Bei Corona war es gefühlt einfacher dazu beizutragen, dass es nicht schlimmer wird, weil es eben diese nationalen Beschränkungen gab. Was in den Nachbarländern und sonst wo auf der Welt passiert ist hat hier ja niemanden interessiert. Da wollte man sich, die Liebsten und die ältesten und Kranken schützen.

Beim Klimawandel gibt es so eine direkte oder indirekte Kausalität nicht, weil da auch mehr Faktoren mit Reinspielen und es unüberschaubarer ist.

In einem Punkt möchte ich zustimmen: Rücksicht Gegenüber älteren vs. Corona und umgekehrt danach. Ein Grund, weswegen ich die damals CDU geführte Politik zum Kotzen fand. Da wurden Entscheidungen für Ältere getroffen.

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Das Problem ist halt, dass es Menschen gibt die mächtig sind
und deren streben nach Macht unendlich ist und dafür nahezu jeden Preis in kauf nehmen, zB. Trump.

Viele glauben dann den populismus gerne, weil es bequemer ist und man gerne glaubt was man wahr haben will. Veränderungen sind ohnehin unbeliebt. .

So lange die Gier nach Macht und Geld bei Menschen so ausgeprägt ist, wirds halt schwer - unmöglich. Und klar sagen sich viele warum soll ich als kleiner Mann mich dann einschränken.
Der wichtigste Faktor ist mmn. auch das kreuzchen bei der Wahl und da siehts halt schlecht aus. .
Da ist die entwicklung sei der Amtsübernahme der Ampel so schlecht, dass der Klimawandel nicht mal mehr im Fokus steht. Und das ist kein nationales Problem.
Jüngstes Beispiel ist Portugal

Mambo

Um es klar zu sagen:
Es ist noch viel schlimmer. Die Ampel hält die sektorbezogenen Klimaziele nicht nur nicht ein, sie hat sie - als es eng wurde - einfach abgeschafft (!). Damit hat man das einzige bisschen gute an Merkels Klimapolitik auch noch aufgegeben. Und nebenbei auch jede Überprüfbarkeit wieder in die nächste Legislatur verschoben. Verantwortungsverweigerung at it's best. Selbst bei der Ampel.

Locust

Man muss halt auch einfach sagen, dass den meisten Menschen der Klimawandel auch nicht so wichtig ist/bzw nicht wichtig genug. Sieht man ja an den ganzen Wahlergebnissen und auch am Verhalten im Alltag. Selbst die Leute die das ernst nehmen sind nicht bereit sich groß einzuschränken. Es gibt zwar ein Bewusstsein zB. beim Abfall. Aber sobald es etwas weh tut ist das schnell dahin. Und da sind wir noch nicht bei den Leuten die das ganze sogar belächeln und fast schon aus trotz gegenteilig handeln. Das spiegelt sich dann halt in der Ampel auch wieder.

Dommaeh

Exkludierende Wirkung? Welch hanebüchene Argumentation. Ich bin hier in Bayern, wenn ich in offizieller Funktion tätig war, übrigens noch nie angegriffen worden, wenn ich nicht gegendert habe. Wenn ich gegendert habe, habe ich aber schon Kommentare und Beschwerden bekommen....

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PlugInBaby

Gut, dass die Union sich in Zeiten schwächelnder Wirtschaft, Klimakrise und wachsender Schere zwischen Arm und Reich, um die wirklich wichtigen Themen kümmert

MinistryOfDeath
MinistryOfDeath

Bundestalk

Weil das Bürgergeld schon öfters Thema in diesem Thread war, hier eine Podcastempfehlung.

Für alle Hörfaulen:
Der Anteil sogenannter "Totalverweigerer" am Bürgergeld ist verschwindend gering. Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld). Lösungsvorschläge: höheren Mindestlohn etablieren oder Mietpreisbremse reformieren. Vollbeschäftigung alleine kann den Fachkräftemangel nicht lösen. Migration kann helfen, allerdings erst in zweiter Generation und nur bei gleichzeitigen Investitionen ins Bildungssystem.

kato91

CDU, CSU und FDP formen das Bild des arbeitsunwilligen Bürgergeld Empfängers.

Ich habe vor kurzem den Ausführungen eines Jobcenter Unterteams lauschen dürfen, das solche "Totalverweigerer" Aufsicht und ihnen Hilfe anbietet. Aufsuchende Sozialarbeit in der eigenen Wohnung quasi. Das waren knapp über 800 Personen in 2 Jahren und darunter ca. 40 - also 5% - die gar nicht mitmachen und einfach nur Bürgern wollten. Der Rest hatte ganz andere Probleme: aufgebrochene Briefkästen, kein Warmwasser, zum Teil kein fließend Wasser, alleinerziehende Elternteile mit mehreren Kindern, schwere gesundheitliche Einschränkungen, Analphabetismus, Sprachbarrieren... Aber klar, alles Assis, die einfach nur Bürgern wollen! Spaß beiseite: Bei solchen Personen stehen ganz andere Probleme im Vordergrund. Und wohlgemerkt: Diese 800 Personen waren nur ein Bruchteil derer, die tatsächlich Leistungen vom Jobcenter beziehen.

Locust


MinistryOfDeath schrieb:
Bundestalk

Weil das Bürgergeld schon öfters Thema in diesem Thread war, hier eine Podcastempfehlung.

Für alle Hörfaulen:
Der Anteil sogenannter "Totalverweigerer" am Bürgergeld ist verschwindend gering. Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld). Lösungsvorschläge: höheren Mindestlohn etablieren oder Mietpreisbremse reformieren. Vollbeschäftigung alleine kann den Fachkräftemangel nicht lösen. Migration kann helfen, allerdings erst in zweiter Generation und nur bei gleichzeitigen Investitionen ins Bildungssystem.

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populistische parolen sind immer besser als realisiebare Lösungsvorschläge…….

Man wird die meisten Probleme der Zeit nur verringern wenn man oben statt unten ansetzt….

Yertle-the-Turtle
·  Bearbeitet


MinistryOfDeath schrieb:
Bundestalk
Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld).

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Die Einsparungen selbst sind vielleicht Symbolpolitik, aber der "Topf" Bürgergeld steigt rasant und hat bis jetzt keinen Deckel.

Was ist denn die Definition von "Arbeit lohnt sich immer"? Zählt man da bereits rein wenn man 50 Euro mehr netto durch Arbeit als beim Bürgergeld hat? Wird der Faktor Freizeit / Familienzeit auch mit einberechnet?

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MinistryOfDeath
MinistryOfDeath


Yertle-the-Turtle schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:
Bundestalk
Die neuen Einsparungen sind eher Symbolpolitik und haben kaum Einfluss auf den Haushalt. Arbeit lohnt sich immer, aber der Abstand zu sogenannten "Aufstockern" ist sehr klein (hauptsächlich durch Wohngeld).

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Die Einsparungen selbst sind vielleicht Symbolpolitik, aber der "Topf" Bürgergeld steigt rasant und hat bis jetzt keinen Deckel.

Was ist denn die Definition von "Arbeit lohnt sich immer"? Zählt man da bereits rein wenn man 50 Euro mehr netto durch Arbeit als beim Bürgergeld hat? Wird der Faktor Freizeit / Familienzeit auch mit einberechnet?

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Ich habe nur den Podcast paraphrasiert. Sie beziehen sich dort auf folgende Studie vom ifo-Institut:

www.ifo.de

Auf der Seite ist auch der vollständige Bericht verlinkt.

gjkillspeople

Bei Vollzeit für Mindestlohn sind es in München ca. 350,00 EUR laut ifo, also ca. 2 EUR / Stunde und man muss evtl. noch Bahntickets oder Sprit bezahlen. Der Anreiz scheint mir relativ gering, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Mindestlohnjobs oft harte Arbeit bedeuten.

Auf der anderen Seie gibt es bisher in den Statistiken keinen Anstieg bei der Zahl der Bürgergeldempfänger.

Yertle-the-Turtle
·  Bearbeitet


gjkillspeople schrieb:
Bei Vollzeit für Mindestlohn sind es in München ca. 350,00 EUR laut ifo, also ca. 2 EUR / Stunde und man muss evtl. noch Bahntickets oder Sprit bezahlen. Der Anreiz scheint mir relativ gering, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Mindestlohnjobs oft harte Arbeit bedeuten.

Auf der anderen Seie gibt es bisher in den Statistiken keinen Anstieg bei der Zahl der Bürgergeldempfänger.

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Wie schaut es bei dem Vergleich mit KiTa-/Kindergarten-Gebühren aus? Hier steigen die Kosten für viele Eltern in München ab September auf ~800 Euro im Monat - wenn man arbeitet. Wenn man nicht arbeitet zahlt man entweder gar nichts oder einen Bruchteil davon...

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Locust
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Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sonder dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

ich frage mich warum man immer noch unten schaut, wo eh nicht viel zu holen ist.

Wenn man aber für weniger sozialen Ausgleich sorgt braucht man sich nicht wundern wenn dir Kriminalität steigt und die Bildung sinkt

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Yertle-the-Turtle


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

Locust
·  Bearbeitet

Die Schweiz ist ein kleines Land und es gibt auch soziale misstände und du muss vom Netto mehr bezahlen. Aber ja es ist schon vieles tip top im schuss wie die schwiezer sagen würden.

Ich habe das auch nur einfach formuliert ohne da zu arg in die tiefe gehen zu wollen.
Aber ich bin garnicht so weit weg von dir. Nur darf man die unten nicht verfolgen sondern muss die als gesellschaft mitnehmen und da mscht Anhebung des Mindestlohns schon Sinn. Und wir als Land müssen investieren.
Mir geht es aber auch nicht um Gutverdiener. Sondern um die die Geld im überfluss haben und damit spielen gehen . Stichwort Finanztransaktionsteuer usw.

Dann werden hochgesunde Firmen geschröpft zur Lasten der Mitarbeiter weil den Aktionären der Gewinn nicht reicht.

Ein hohe Beamtin des Finanzministeriums gibt sackteure Seminare für Superreiche zur Steuervermeidung.

Kaum einen störts und die Dame wird halt versetzt, aber auf die Bürgergeldempfänger schimpfen.

Das ist schizophren

Man kann bei den ganzen Steuerverschwendungen oder korruptionsfälle weitermachen wo die Union mit Abstand führt.

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IvanTKlasnic


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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IvanTKlasnic schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Das Problem ist mmn. nicht das zu hohe Bürgergeld, sondern dass viele jobs einfach unterbezahlt sind und manche vollkommen überbezahlt.

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Das ist mir zu einfach gedacht wie auch die vorgeschlagene Lösung den Mindestlohn zu erhöhen. Es muss ein gesunder Abstand zwischen Nicht-Arbeiten, einfacher Arbeit ohne Verantwortung und anspruchsvoller Arbeit da sein.
Wenn man bei "No-Brainer" Jobs wie an der Kasse sitzen irgendwann 25-30€ verdient passt das Verhältnis zu anspruchsvollen Jobs nicht mehr.

Für mich ist das am ehesten noch über die Lohnsteuer, Steuersatz und Freibeträge zu regeln. Die Schweiz bekommt es ja auch irgendwie hin, dass man dort mit viel Netto nachhause geht.

Passives Einkommen wie Kapitalerträge, Spekulationsgewinne etc. sollte man stärker versteuern, dafür bei der "klassischen" Arbeit die Steuern reduzieren um das Arbeiten attraktiv zu machen.

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Mit deinem Vorschlag hilft du aber gerade denen, bei denen es zwischen Bürgergeld und Job "knapp" ist, kaum. Denn in dem Lohnbereich zahlst du kaum Lohnsteuer. Auch wehre ich mich gegen deine Beschreibung des Kassenjobs, klar, wenn man das mal 2-3 Stunden macht, ist das chillig, wenn du das aber 8 Stunden am Tag machst, ist das mental ein echt brutaler Job, da können z.B. die meisten IT-Jobs nicht mithalten.

Beim letzten Absatz bin ich aber völlig d'accord.

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Geht nicht nur um die Lohnsteuer, sondern die gesamten Lohnabzüge. Die müssten, insbesondere bei niedrigen bis mittleren Löhnen, massiv sinken mmn. Durch höhere Renten- und Krankenversicherungsbeiträge werden sie jedoch weiter massiv steigen müssen um das System am laufen zu halten, solange das System nicht komplett reformiert wird. Dabei haben wir schon die zweithöchste Abgabenlast in der OECD. Bei Vollzeit Arbeit lohnt sich die Mehrarbeit für viele nicht mehr was dazu führt, dass Teilzeit boomt. Das wird wiederum dazu führen dass zB viele bei der Rente aufstocken müssen oder Wohngeld bekommen könnten.

Vollzeit Arbeit müsste mmn viel attraktiver gemacht und der Staat effizienter und schlanker gemacht werden. Sonst laufen wir vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in ein riesen Problem rein.

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