Rap - die neue 'Rock'-Musik?

eröffnet von kato91 am 01.12.2018 12:06 Uhr
60 Kommentare - zuletzt von BNPRT

mattkru
mattkru
06.12.2018 09:56

Ein Grundproblem vom Ami-Rap ist für mich mittlerweile: früher haben die Dealer gerappt; heute sind es die Junkies.

BNPRT
BNPRT
05.12.2018 13:03


schrieb:
Denke eher das Hip/Hop bzw. Rap in der ursprünglichen Fassung tot ist. Keiner der Pioniere des Raps sind noch relevant bzw. leben noch. Und das bei einem Genre welches noch recht jung ist. Was man wohl sagen kann, das HipHop die aktuelle Popmusik ist. Das was damals Depeche Mode, David Bowie, Sting etc. waren sind jetzt eben aktuelle HipHop Künstler.

Viele der erfolgreichsten HipHop Tracks waren Coverversionen, also von Liedern die aus einem anderen Genre kommen. Das heisst, die Songs hatten immer noch ihre ursprüngliche DNA, also Elemente aus dem Blues, Rock, Soul, Funk, Jazz... und dahin wird sich auch der moderne HipHop wieder hin entwickeln, immer mit den Elementen der anderen Genres. Was dann als einziges Merkmal übrigbleibt ist dann die Äußerlichkeiten und Imagegehabe. So ähnlich war es auch bei der Popmusik.

Ausnahmen sind daher dann die, die eine gewisse Exklusivität besitzen wie die Fanta4, Fettes Brot etc. und somit langlebiger sind und auch außerhalb des Rap-Kosmos Bekanntheit und Akzeptanz besitzen...


Zitat anzeigen


Wat?
Kannst du das mal an Beispielen festmachen, würde ich ganz interessant finden.

defpro
defpro
05.12.2018 12:02

Ich will hier jetzt gar nicht auf einzelne Beiträge eingehen, weil da mMn viel Quatsch dabei ist. Ich würde da aus dem aktuellen Zustand nicht so viel ableiten. Das Hörverhalten vieler Jugendlicher ist doch sehr trendgesteuert. Viele hören einfach nur die Sachen, die angesagt sind. Vor 5-8 Jahren war EDM noch der heiße Scheiß und die ganzen Charts waren voll davon. Aktuell ist eben Deutschrap und Trap angesagt. Was in 5 Jahren die Charts beherrscht, kann niemand genau sagen. Vielleicht gibt es ein Punk- oder Indie-Revival oder es entsteht sogar ein komplett neues Genre (wie Dubstep vor ein paar Jahren).

Zudem würde ich Single-Charts als Indikator auch nicht überbewerten. Klassische Maxi-CDs kauft niemand mehr (bzw. werden die glaube ich gar nicht mehr produziert) und Musik-Downloads gehen auch immer weiter zurück. Es bleiben Streaming-Plattformen, wo von vielen (meist Jugendlichen) die Musik nur in Form von Playlisten konsumiert wird. Wenn also ein Song in einer oder mehrere dieser Playlists platziert wird, dann ist eine hohe Chart-Platzierung quasi schon sicher. Das wäre, wie wenn man nur eine Auswertung der auf gängigen Radiosendern gespielten Songs machen würde. Da wäre das Ergebnis auch ziemlich einseitig. Nur so schafft z.B. ein Capital Bra in einem Jahr, 6 Nr. 1-Hits zu landen. Sowas wäre früher undenkbar gewesen.
Ein Blick in die deutschen Album-Charts zeigt, dass die momentan konsumierte Musik wesentlich vielfältiger ist. In den aktuellen Top 40 befinden sich bspw. gerade mal 2 Rap-Alben. Das zeichnet dann schon ein homogeneres Bild.

TheBlind
TheBlind
05.12.2018 11:02

Denke eher das Hip/Hop bzw. Rap in der ursprünglichen Fassung tot ist. Keiner der Pioniere des Raps sind noch relevant bzw. leben noch. Und das bei einem Genre welches noch recht jung ist. Was man wohl sagen kann, das HipHop die aktuelle Popmusik ist. Das was damals Depeche Mode, David Bowie, Sting etc. waren sind jetzt eben aktuelle HipHop Künstler.

Viele der erfolgreichsten HipHop Tracks waren Coverversionen, also von Liedern die aus einem anderen Genre kommen. Das heisst, die Songs hatten immer noch ihre ursprüngliche DNA, also Elemente aus dem Blues, Rock, Soul, Funk, Jazz... und dahin wird sich auch der moderne HipHop wieder hin entwickeln, immer mit den Elementen der anderen Genres. Was dann als einziges Merkmal übrigbleibt ist dann die Äußerlichkeiten und Imagegehabe. So ähnlich war es auch bei der Popmusik.

Ausnahmen sind daher dann die, die eine gewisse Exklusivität besitzen wie die Fanta4, Fettes Brot etc. und somit langlebiger sind und auch außerhalb des Rap-Kosmos Bekanntheit und Akzeptanz besitzen...

MisterCrac
05.12.2018 10:50

Könnte es sein, dass die Hürden dafür Hip-Hop zu machen eher einfach etwas niedriger sind als bei Rockmusik? Und dass sich deshalb mehr Leute daran versuchen als an Rock?

Man muss kein Instrument spielen können. Man muss nicht singen können (im Sinne von melodiös). Gut, der Frontmann von Kraftklub kann auch nicht singen... Smiley

Das soll nicht heißen, dass Hip-Hop an sich minderwertig ist. Es gibt sehr coole Raps mit richtig starken Texten. Aber auch - wie in jedem anderen Genre - eine Menge Müll.

Und wenn man doch mal so tun will, als ob man singen könnte, nimmt man halt Autotune... Smiley

Icon1TheWizard gefällt das
counterdog
05.12.2018 09:57


mattkru schrieb:
Speziell beim Ami-Rap gibt es doch kaum Acts, die länger als 5 Jahre relevant sind / Erfolg haben.

Was machen denn z.B. mittlerweile:
DMX
Nelly
50 Cent
Ying Yang Twins
Bubba Sparxxx
Die ganzen Wu-Tang Leute
Mase
Lil Kim
Ludacris
Lil Jon
Pharoahe Monk
Busta Rhymes
Chamillionaire
Redman
Chingy
...

Zitat anzeigen



50Cent hat grade Beef mit irgendeinem anderen Rapper aus seiner Zeit.

Warum ich so einen scheiß weiß? Bei mir lief letztens Taff im HIntergrund auf der Arbeit! Smiley

fulli
05.12.2018 09:41

Meiner Meinung nach gibt es einfach mehr Leute, die sich gerne berieseln lassen und aus der weniger denkenden Schicht kommen (was nicht heißen soll, dass Rap nicht auch tiefgründig sein kann).
Aber warum gucken denn so viele Supertalent?
Warum kriechen so viele FIFA und DFB in den Arsch?
Warum gibt es so viele AFD-Hanseln?

Es gibt einfach mehr stumpfe Leute auf der Welt.
Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir explizit um einen bestimmten Menschenschlag, der häufig auch in dieser Szene vertreten ist. Diesen gibt es sicher auch im Rock, gefühlt aber nicht so ausgeprägt.

mattkru
mattkru
05.12.2018 09:18

Meine Meinung: 0815-Rockmusik ist wirklich tot. Wenn sich junge Leute für Gitarrenmusik interessieren, dann landen sie oft gleich beim Metal.

Der einzige Vorteil von Gitarrenmusik ist aber die Nachhaltigkeit/Langlebigkeit der Bands.
Speziell beim Ami-Rap gibt es doch kaum Acts, die länger als 5 Jahre relevant sind / Erfolg haben.

Was machen denn z.B. mittlerweile:
DMX
Nelly
50 Cent
Ying Yang Twins
Bubba Sparxxx
Die ganzen Wu-Tang Leute
Mase
Lil Kim
Ludacris
Lil Jon
Pharoahe Monk
Busta Rhymes
Chamillionaire
Redman
Chingy
...

Die ganzen Trap Leute wird doch in fünf Jahren auch keiner mehr kennen.

timo1996
05.12.2018 00:12

Also wenn man sich die Spotify-Charts ansieht, sind dort die erste Plätze fast ausschließlich Deutschrap-songs. Woran das liegt? Vielleicht finden sich viele Kids in den Texten wieder, vielleicht ist es aber auch angesagt, weil deutsch gesprochen wird und es somit jeder versteht.

Und wahrscheinlich finden Jugendliche auch Rapper einfach cooler. Die fahren tolle Autos, prahlen damit wieviel Geld sie haben und was für hübsche Frauen. Also quasi das, wovon jeder in dem Alter träumt.

kato91
04.12.2018 22:39

Ich habe es bei meinem 17-jährigen Stiefbruder mitgekriegt - hört unter anderem total gerne Kontra K - Linkin Park und ähnliche Türöffner in den Rock haben da keine Relevanz mehr. Ist natürlich auch nur einer von vielen. Und es ist ja auch Tatsache, dass sich Hörgewohnheiten in Zeiten von Spotify geändert haben. Trotzdem bleibt ein wenig das Gefühl, dass sich junge Leute verstärkt auf Hip-Hop festlegen.

BNPRT
BNPRT
04.12.2018 22:24

Finde den Hip-Hop Bereich da nun ganz und gar nicht eingefahren, sondern durch die vielen Features die jeder in dem Genre nunmal hat, hat man doch schon vom Prinzip der Argumentation ein komplett erweitertes Portfolio an Acts.

Ich weiß nicht ob die Rapfans nun direkt als 13-14 jährige in der Hochphase der Pubertät nun irgendwie abtust, aber ich glaube dieses eindimensionale findet tatsächlich wenn überhaupt bei einzelnen statt, und keinesfalls im gesamten Bereich.

TheWizard
04.12.2018 20:59

Im Rap/Hip Hop Bereich ist es doch auch richtig krass was solche eindimensionalen Ansichten betrifft. Da ist doch auch jeder "andere" direkter jeder nur ein Kopierer und Nachahmer oder wird direkt beleidigt. Sorry, aber ist echt ein schlechtes Beispiel. Die Kids haben da ihre Lieblinge und alles andere sind Opfer und Schwuchteln Smiley

Im Metal gibts diesbezüglich auch ziemlich viele Leute die da sehr festgefahrene Meinungen haben und ausser bestimmten Bands/Genres wenig zulassen. Der Casual Rock Hörer ist da denke ich recht beliebig.

scooterfan
scooterfan
04.12.2018 11:07

Ich glaube, dass ein großer Faktor die Offenheit für neues ist. Die ist nun einmal bei jüngeren im Schnitt größer als bei den Alten. Ich verfolge die Rapszene nur sehr peripher, aber ich kann mir weniger vorstellen, dass es da solche festgefahrenen Meinungen wie im Rock gibt und neue Künstler eine bessere Chance haben.

Man nehme mal das Beispiel Greta Van Fleet: Die Hälfte findet es geil, weil es wieder wie alter Rock klingt (0,0 Weiterentwicklung, Album könnte auch von 1978 sein). Die andere Hälfte findet es scheiße, weil es nur wieder wie alter Rock klingt (0,0 Weiterentwicklung, Album könnte auch von 1978 sein). Smiley Smiley

Das kann ich mir im Rap weniger vorstellen. xy ist scheiße, weil er klingt wie 2Pac.

Cove
04.12.2018 10:07

Man muss aber auch sagen, dass die Frage unglücklich formuliert ist. Den Zahlen zufolge ist Rap tatsächlich an Rock vorbeigezogen, auch weil Rock an Bedeutung verliert. Das hat aber wenig mit Rap oder EDM zu tun, denke ich. Man sollte lieber fragen, wieso sich Rockmusik heute wesentlich schlechter verkauft als noch vor 15 Jahren.

Chefpeterpaul
03.12.2018 21:53·  Bearbeitet


Paju schrieb:
In zwanzig Jahren ist aber auch Materia bestimmt nicht mehr angesagt.

Zitat anzeigen


MaRteria Smiley *Klugscheißmodus aus*

Edit: Zur Frage - ja, ich denke schon. Nicht für mich, aber für die Generation nach mir oder zwei weiter schon. Ich denke, dass unter den nach 1995 geborenen der "Rap" deutlich angesagter ist, als es "Rock" ist. Und ich denke auch nicht, dass dies eine neue Entwicklung ist, sondern die ist bereits weit fortgeschritten.

Es kommen einfach kaum bis keine Rockbands nach, die das Potenzial haben, über 10 Alben oder 20 Jahre Relevanz zu haben. Möglicherweise gilt das in abgeschwächter Forma aber auch für "Rap" Künstler. Der Zeitgeist verlangt einfach nach steter Neuerung und Weiterentwicklung, mehr Auswahl. Deshalb ist der Rock nicht tot, aber er stirbt einen langsamen Tod. Leider.

kato91
03.12.2018 21:23


BNPRT schrieb:
Ist Techno künftig der neue Hip Hop?

E: sorry, ich verstehe zwar die Frage und die Intention, aber ich denke, solche aufs und tiefs der Genre wird man immer irgendwie haben, und man muss da immer auch noch unterscheiden. Finde nicht, dass man nun irgendwie sagen kann X hat Y den Rang abgelaufen. Die Diskussion ist glaube ich zu massiv für dieses Forum, unabhängig von Scheuklappen oder nicht.

E2: Rapheads! Ich spreche von massiv!

Zitat anzeigen


Uninteressant finde ich die Diskussion aber nicht, zumal sich ja auch namhafte Personen zu Wort gemeldet haben!

Icon1MisterCrac gefällt das
Paju
03.12.2018 20:31

In zwanzig Jahren ist aber auch Materia bestimmt nicht mehr angesagt.

BNPRT
BNPRT
03.12.2018 20:14·  Bearbeitet

Ist Techno künftig der neue Hip Hop?

E: sorry, ich verstehe zwar die Frage und die Intention, aber ich denke, solche aufs und tiefs der Genre wird man immer irgendwie haben, und man muss da immer auch noch unterscheiden. Finde nicht, dass man nun irgendwie sagen kann X hat Y den Rang abgelaufen. Die Diskussion ist glaube ich zu massiv für dieses Forum, unabhängig von Scheuklappen oder nicht.

E2: Rapheads! Ich spreche von massiv!

kato91
03.12.2018 19:37


Paju schrieb:
Was für Scheuklappen? Was ist denn hier die Grundfrage? Rap der neue Rock? Nein, warum?

Zitat anzeigen


Erstmal ist die Grundfrage unter dem Label Rock in Anführungszeichen gesetzt. Zur Untermauerung des ganzen zwei Artikel, aus denen hervorgeht, dass Rock am Relevanz verliert und Hip Hop zunimmt. Macht sich ja an Charts zb bemerkbar.

Nimm doch die 2000er - was ist seitdem passiert im Mainstream? Damals hattest du LP, LB, Papa Roach, Rise Against und und und. Und nun hast du was genau?

Guck doch mal, wie Rock am Ring in zwanzig Jahren aussehen könnte. Dann sind Maiden, Metallica und Co tot. Dann ist die Musik von heute vielleicht angesagt. Aber das vermag ich auch nicht zu unterstellen oder zu beurteilen, dafür ist der Thread aus Diskussionsforum da.

Anzeige
Anzeige
Icon