Mambo schrieb:
kato91 schrieb:
@mambo: ich war während Corona Ende 20 und wurde auch meiner letzten "Jugend" beraubt - ja, ist doof! Psychologisch ist es aber so, dass globale Krisen weniger Einfluss auf den/die einzelne haben, weil es alle erlebt haben. Stell dir vor, eine einzige Person müsste das Grauen aus dem 2. WK wegstecken vs. einer ganzen Generation. Das ist bei Corona nicht anders. Da braucht sich niemand hinzustellen und zu jammern: Wir wurden unserer Jugend beraubt! Wir wurden nämlich ALLE um zwei Lebensjahre beraubt und hatten Einschränkungen hinzunehmen.
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Und? Das ist doch bei allen großen - also nicht privat-individuellen - Krisen so. Kein Argument dafür, dass eins schlimmer ist als das andere. Im Unterschied zufrüheren Krisen wurde in Corona aber eben die Welt angehalten und das ist der Unterschied, der es unverständlich macht, wieso das da ging und in anderen Bereichen die kleinsten Maßnahmen für Entgeisterungsstürme sorgen.
Zum Konflikt jung vs. Alt: was gerne ausgeblendet wird in einer solchen Diskussion ist, was Ältere eigentlich für jüngere alles getan haben. In meinen Augen haben Kindern Gegenüber Eltern eine Urschuld. Jeder, der Kinder hat oder vor kurzem bekommen hat weiß, mit was für Einschränkungen das einhergeht. Wo ist ein Fünckchen Dankbarkeit und Respekt dafür, mal überspitzt ausgedrückt. Außerdem sind es nicht nur die älteren, die gerne aufs Klima scheißen. Es gibt genug Jüngere die ein Auto haben und wenn ich an die Reiselust der Gen Z denke - Amerika, Neuseeland, Australien usw. - beschleicht mich auch da das Gefühl der Doppelmoral.
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Das erste ist ne große philosophische Frage. Ich seh das etwas anders und würde da eher auf die freie Entscheidung, mit allen Konsequenzen Eltern zu werden abstellen.
Den markierten Teil find ich schwierig als Argument. Natürlich gibt es in jeder Generation auch wen, der aufs Klima scheißt, das ist ja keine Frage. Das ändert aber nichts daran, dass die Wahlmacht nunmal in deutlich höheren Altern beginnt und dort auch viel klima-bremsender ausgeübt wird. Selbst wenn alle 18-30 Jährigen ausschließlich Klimaparteien wählen würden, wären sie damit noch meilenweit von jeder Mehrheitsoption weg. Gleichzeitig sind sie es aber, die mit den Folgen konfrontiert sein werden und nicht die, die im Wahlverhalten am krassesten die Mehrheiten dagegen zustande bringen.
Ich finde man kann da nicht auf Negativbeispiele zeigen und damit die eigene Verantwortung ablegen.
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Den ersten Teil deiner Nachricht kann ich nicht so richtig zuordnen.
Corona war so eine Krise, die alle betroffen hat. Deswegen brauchen sich Jüngere nicht hinzustellen und davon zu sprechen, dass ihnen ihre Jugend genommen wurde (2 Jahre). Wir sind hier in einem Musikforum aller Altersgruppen und dementsprechend hatten wir alle Opfer zu bringen durch ausgefallene Konzerte und Festivals.
Man könnte es im Vergleich zum 2. WK auch auf die Spitze treiben und sagen: Unsere Großeltern und Urgroßeltern haben das zerstörte Land danach wieder aufgebaut und sich nicht darin gesuhlt, dass es den Weltkrieg gegeben hat. Jüngere heute könnten sagen: Ja, Scheiße dass es Corona gegeben hat, aber das Leben geht weiter und wir versuchen, das Beste daraus zu machen und alles wieder besser zu machen. Die Forderung nach erheblich weniger Arbeitszeit ist das genaue Gegenteil.
Sowohl die Weltkriege, als auch Corona waren schlimme Ereignisse bzw. globale Krisen.
Zum 2. Teil deines Beitrags: Man kann das als philosophische Frage bezeichnen, es entbindet trotzdem nicht davon, was unsere Eltern für uns geleistet haben.
Und Klimaschutz entsteht nicht nur durch auferlegte Maßnahmen, deren Effekte auch gegenteilig ausfallen können ("Ich lasse mir von denen da oben nichts vorschreiben!"). Ob nun die Älteren im Vergleich zu den Jüngeren die großen Klimatreiber sind weiß ich nicht. Mein Vater und meine Stiefmutter sagen zwar, dass sie ihr Leben noch nutzen wollen, was einem "nach mir die Sintflut" gleichkommt. Jüngere sind dafür oft genug auf Reisen, auch mit dem Flugzeug. Und auch in dieser Generation wird Auto gefahren. Last but not least gibt es ebenso hier im Forum genug Mitglieder, die Events in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten ansteuern, mit Flugzeug und/oder Auto.
Summa summarum ist das Thema nicht nur schwarz oder weiß.