Coldplay Tour 2016

Sehe ich nicht so.

Ich würde die Band gerne mal Live sehen, aber solche Preise sprengen einfach den Rahmen wie ich finde. 70-75€ für n Steher würde ich ja zahlen, ist dann aber auch meine Maximale Schmerzgrenze. 100+€ ist mir kein Konzert der Welt wert. (Zumindest keins, dass mehr möglich ist)

UNFUCKINGFASSBAR

Wembley wir kommen

Kleine Marktwirtschaftslehre:

- Es gibt eine Anzahl an Karten, sagen wir der Einfachheit halber mal 1000
- Es gibt Interessenten, Tickets zu kaufen. zum Beispiel 1 Mio

- Die Interessenten haben jeder für sich einen Höchstpreis, den sie bezahlen würden. Dieser geht von 1€ bis 1000€. Zum Beispiel würden 50 000 ein Ticket für 50€ kaufen, 10 000 für 80€, und nur 10 würden 1000€ ausgeben

- Ziel des Verkäufers ist es nun, den Preis dahingehend zu wählen, dass er mindestens die 1000 Tickets verkauft und damit den maximalen Preis, den diese 1000 Leute zahlen würden zu erlangen. Das heißt er sucht genau den Preis, für den 1000 leute zahlen würden
- Ist der Preis zu gering gewählt, dann sind die Tickets ausverkauft und weitere Kunden, die den Preis ebenfalls gezahlt hätten können kein Ticket mehr kaufen. Damit macht der Verkäufer weniger Gewinn als möglich gewesen wäre. Ist der Preis zu hoch gewählt und nur 800 Kunden kaufen ein Ticket, dann hat der Verkäufer weniger Tickets verkauft als möglich gewesen wäre und ebenfalls weniger Gewinn als möglich gewesen wäre.

Da die Stadien wohl ausverkauft werden ist der 1. Fall eingetreten und die Karten hätten teurer sein müssen.

Wembley!

Mir ist bewusst, dass die Tickets noch durchaus teurer sein könnten. Ändert nichts an meiner Einstellung.

Falls übrigens jemanden Interesse an Wembley hat. Wir haben 1 Ticket übrig

Habe am Anfang Tickets für 18. Juni 2016 angeklickt, jetzt habe ich 2 Karten für 16.Juni 2016 bekommen. Weiß jemand wie man das auf Ticketmaster UK stornieren kann?

Dass trotz hoher Preise ein Ausverkauf gelingt, hat doch erstmal nicht mehr Aussagekraft als dass das wirtschaftliche Konzept aufgegangen ist. Wirtschaftlicher Erfolg ist aber nur eine Dimension, die die Kritiker der Preise wohl weitesgehend auch nachvollziehen können dürften!

Dass ein derartiges Konzept aufgeht, hat zunächst wenig Aussagekraft darüber, ob es gut oder richtig ist, dass es sich entsprechend darstellt. Es ist vielleicht zweifelsfrei so, dass es finanziell gut für Band und Veranstalter ist. Aber ist es gut für denjenigen, der eben nicht hingeht, weil er es sich nicht leisten kann? Natürlich ist es für denjenigen nicht gut! Er würde gerne hingehen, kann oder sollte aber nicht das entsprechende Geld dafür veräußern. Darauf zielt doch die Kritik überhaupt ab. Es gibt unzählige Gründe, warum es jemandem nicht möglich ist, das Geld dafür zu bezahlen. Sich nur schützend hinter die Preise zu stellen, indem man sagt: "Wer es nicht zahlt, dem ist es das halt nicht wert. / Man braucht ja nicht hinzugehen" ist überaus eindimensional und erfasst nicht den Mangel, den Fans, die hingehen wollen, es aber nicht können, zum Beispiel an Enttäuschung erleben.

Letztlich wird tendenziell durch höhere Preise vorrangig denen der Zutritt zum Konzert ermöglicht, die diese auch zahlen können. Ein weitere Dimension des Problems ist die Tatsache, dass Menschen in Konflikt mit ihrem Gewissen geraten können, ob sie das Geld bezahlen oder nicht. Ob es ihnen nachher fehlen wird. Ob die Entscheidung im Nachhinein bereut wird. Das sind alles Probleme, die mit sehr hohen Preisen in starkem Maße anwachsen. Und da muss schon jede Band / jeder Veranstalter entscheiden, ob er da mitmacht und immer das Optimum an Gewinn erzielen will. Das Prinzip freie Marktwirtschaft schlicht nicht in seiner ethischen Reichweite zu hinterfragen, darf man schon blöd finden.

Inwiefern Bands und Co. Verantwortung gegenüber Fans ausleben sollten, ist Ermessensache. Ich würde mich beispielsweise, und davon bin ich überzeugt, in der Situation als Musiker nicht auf so etwas einlassen, bzw. keine derartigen Verträge mehr unterzeichnen, auch wenn ich es vielleicht vorher einmal getan hätte. Der Musiker hat auch die Macht, mitzureden, wenn er will. Da bin ich mir sicher. Mit Coldplay ließe sich auch bei niedrigeren Preisen noch ein Haufen Geld verdienen, und da müsste schließlich wohl auch der Veranstalter geringeren Ticketpreisen zustimmen, wenn er sich das Geld nicht entgehen lassen wollte.

Wenn es nun aber wirklich so sein sollte, dass die Produktion sooo teuer ist und die hohen Preise tatsächlich notwendig sein sollten, dann muss man sich fragen, ob man diese Produktion wirklich will. Ich würde auf eine reduziertere Produktion setzen zugunsten erschwinglichere Preise, akzeptiere aber, wenn Coldplay das nicht wollen oder nach vorherigen aufwendigen Produktion jetzt nicht mehr zurückschrauben wollen. Letztlich glaube ich aber nicht, dass allein die Produktion den aktuellen Preis hervorgebracht hat, aber natürlich kann ich mich irren.

Sagt doch keiner, das freie Marktwirtschaft sozial gerecht ist

Mir geht es darum, dass ich es mir durchaus leisten könnte ohne danach für den ganzen Monat viel zu wenig Geld zu haben und ich die Jungs auch ganz gern wieder sehen würde.

Aber ich wäge ab, ob mir dieses Konzert 100 € wert ist. Das ist es nicht, damit geh ich nicht hin.

Als wenn irgendwer in der globalen bzw dem gewinnorientierten Teil der Musikindustrie soziale Verantwortung gegenüber dem allgemeinen Kulturgut hätte oder durchsetzen würde.

Die gucken, dass sie selbst noch in einem gewissen Preisrahmen sind und nicht imagemäßig als gierig abgestempelt werden. Der Rest ist Preiserhöhung von Tour zu Tour, bis es nicht mehr ausverkauft ist. Das kann man scheiße finden, aber so wird es bleiben.

Die einzig logische Konsequenz ist: Boykott und die entsprechenden Bands scheiße finden dafür, dass sie so teuer sind. Ist beim Fußball nix anderes.

Sobald keiner mehr hingeht wegen überzogener Preise (utopisch), findet ein Umdenken statt.

is ja ok, ist ja auch deine meinung. (meine bei coldplay übrigens auch, bei anderen bands oder fussballspielen hätte ich zugeschlagen). trotzdem gab es genug (~150.000) leute, die das anders gesehen haben und sich deshalb eine karte besorgt haben.

für das "zu teuer" könnte man noch tausende beispiele finden. trotzdem scheint es für jedes produkt genug leute zu geben, die den ausgerufenen preis zahlen. sonst wären die jeweiligen firmen pleite oder hätten vorher die preise gesenkt.


E: wenn du für 20€ ACDC siehst, weil sich manche verzockt hatten, ist das auch freie marktwirtschaft. darüber beschwert man sich allerdings nicht ...

Nachricht geändert von fbg am 26.11.2015 12:23 Uhr

@ Micha
Der Preis ist okay. niemand ist gezwungen ihn zu zahlen und offensichtlicher sind genug Leute bereit ihn zu zahlen. Ihr würdet doch auch keine Waren unter Wert verkaufen um irgendwem was Gutes zu tun. Ist das denn auch dreist und unfair?
Im Übrigen halte ich es auch für dreist und unfair irgendwem billig Karten abzukaufen der wegen Krankheit o.Ä. nicht zum Konzert gehen kann. Es wird hier sicher trotzdem einige geben die darauf hoffen. Wenn für einen selbst ein Vorteil dabei rumkommt scheint das vielen egal zu sein.

Um hier mal wieder was schönes rein zu bringen in die Diskussion:

Zürich hat noch Early Entry zusätzlich zu Golden Circle.. 310.- CHF. Sonst geht's aber gut?

Deine Armut kotzt mich an