ZDF Magazin Royale

eröffnet von Fishermansfeind am 09.04.2012 17:41 Uhr
2.149 Kommentare - zuletzt von Honk850

2.149 Kommentare
« Seite 42 von 86 »
stefan42
08.04.2016 07:00

Sie scheinen wohl Ihre Teilnahme beim Grimme-Preis abgesagt zu haben:

"Ich fühle mich erschüttert in allem, an das ich je geglaubt habe.

Mein Team von der Bildundtonfabrik und ich bitten um Verständnis, dass wir heute Abend nicht in Marl feiern können."

Jan Böhmermann

(Es ist wirklich 4:32 Uhr gerade.)

Zitat anzeigen

Icon1PastorOfMuppets gefällt das
Rhapsode
Rhapsode
08.04.2016 23:30

So liebe Leute, ich war zwar ursprünglich mit dem Großteil der Meinungen hier d'accord, aber nach mehrfachem Hin- und Herüberlegen bin ich mittlerweile auf andere Schlüsse gekommen.

Für mich bleibt das Problem noch bestehen, auch wenn man das Gedicht im richtigen Kontext sieht. Mir ist schon klar, worauf JB damit hinaus wollte und ich fand das anfangs auch in Ordnung (bin auch der Meinung, dass das letztlich hauptsächlich Effekthascherei war, aber das tut überhaupt nichts zur Sache). Das Problem, das ich sehe, will ich einmal versuchen, zu demonstrieren:

Ich stelle hiermit klar, dass das Folgende definitiv eine Beleidigung und damit einen Rechtsverstoß darstellt. Es soll nur demonstrieren, was der Unterschied zwischen Satire und Beleidigung ist.

roxar, du bist so ein dummes Stück Scheiße, wenn ich deine blöd dauergrinsende Fresse nur sehe, würde ich am liebsten reinschlagen. Du kleiner Nerd, du bist so behindert, dass du den ganzen Tag in Chats rumlungerst und Facebook-Kommentare schreibst; kein Wunder, zu Beziehungen bist du nicht in der Lage. Warum machst du nicht mal was Sinnvolles, statt den ehrlich arbeitenden Leuten auf der Tasche zu liegen? Im Internet dauernd die Fresse aufreißen, aber im echten Leben nichts gebacken kriegen. Hör auf, dein erbärmliches Trolling weiter auszuleben, und kauf dir lieber nen Strick, oder Pillen, das dürfte dir leichter fallen!

Zitat anzeigen



So und nun bitte einmal ausklammern, dass das von mir kam und daher nicht als ernst gemeint anzunehmen ist. Stellt euch vor, das käme von nem User, dem man zutrauen würde, all das auch potenziell genau so zu denken.

Wenn wir uns zukünftig wie die Barbaren unterhalten wollen, und Beleidigungen wieder erlaubt werden, indem man schlicht vor jeder solchen diesen Satz vorher sagt, dann haben wir damit §1 GG erfolgreich ad absurdum geführt. Das ist übrigens nicht das, was für mich Satire verkörpert und ich empfinde diesen Missbrauch der Satire ihr selbst gegenüber als unwürdig. Satire hat es nicht nötig, als Rechtfertigung für jeden Bullshit, den man von sich gibt, instrumentalisiert zu werden.

roxar
roxar
08.04.2016 23:49


Rhapsode schrieb:

So und nun bitte einmal ausklammern, dass das von mir kam und daher nicht als ernst gemeint anzunehmen ist. Stellt euch vor, das käme von nem User, dem man zutrauen würde, all das auch potenziell genau so zu denken.

Zitat anzeigen



Da machst du deinen Fehler. Jeder, der sich auch nur im Geringsten mit Böhmermann beschäftigt, weiß, dass ihm diese Denke und die Wortwahl nicht zuzutrauen ist und ganz offensichtlich nicht ernst gemeint ist.

Im Übrigen macht nicht der bloße Hinweis auf den Grenzübertritt das Ganze zur Satire sondern die Frage "Wo ist die Grenze? Was darf Satire eigentlich, wenn sie doch nicht alles darf?" die sich durch Böhmermanns Aktion zwingend stellte und die jetzt auch durchaus diskutiert wird.

Es gibt auch nen recht guten Artikel dazu im Tagesspiegel.. Da wird sogar die durchaus interessante Auffassung vertreten, dass Böhmermanns Aktion Satire ist, während die Aktion von Extra 3 nur ein Tritt vors Schienbein ist. Dass man die Aktion von Böhmermann nicht nur als reinen Bullshit bezeichnen kann, zeigt die Diskussion die er mit der Aktion (bewusst (!)) losgetreten hat. Böhmermann hat damit der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten, dass es eben doch Grenzen der Kunst- und Pressefreiheit gibt, derer man sich im Zuge der Extra3 Sache anscheinend nicht bewusst war. Wichtiger als der Beitrag von Extra3 war es damit allemal.

Edit: Falls irgendwer das Gedicht noch nicht in seinem Kontext gesehen hat... Dauert in etwa die ersten 6 Minuten.

Der Rest lohnt sich aber auch sehr

Icon1PastorOfMuppets gefällt das
Rhapsode
Rhapsode
09.04.2016 07:40

Das Problem ist aber, dass du hier permanent unter dem politisch-gesellschaftlichen Gesichtspunkt argumentierst, nämlich nach dem Motto, was denn nun Satire ist, und ob das hier zutrift oder nicht, damit schlussendlich, ob die Beleidigung von JB als solche von ihm ernst gemeint ist oder nicht bzw ob ihm das zuzutrauen ist, oder nicht. Ich stell dazu mal übrigens die Gegenfrage: Woher will man denn wissen, dass JB die Aktion eben nicht zielgerichtet benutzt hat, um Erdogan einmal öffentlich eine rein zu drücken? Die Frage kann höchstens er selbst beantworten.

Doch es geht bei dieser Diskussion um einen ganz anderen Aspekt, nämlich rein um den juristischen. Das Problem ist doch, dass, würde man hier nicht ermitteln (ich sag nichtmal verurteilen, auch wenn ich persönlich das auch meine) doch einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen würde. Du würdest dann vielleicht sagen eine Aktion wie die von JB ist durch deine obigen Argumente abgesichert, aber das Problem ist, dass auch ich mir in meinem gestrigen Beitrag das ganze so zurechtfummeln könnte, dass es ebenso "satirisch" ist. Ich könnte z.B. sagen, ich wollte satirisch auf das Problem der inneren Widersprüchlichkeit aufmerksam machen, weil ich ja etwas tue, was ich im selben Post verurteile. Aber (und jetzt tun wir mal wieder so, als ob ihr alle keine Ahnung hättet, ob ich die Beleidigungen an roxar ernst meine oder nicht) woher soll man denn wissen, dass ich nicht diesen "satirischen" Post extra gefummelt habe, nur und allein zu dem Zweck, dass ich roxar einmal ordentlich hier im Forum bloßstellen wollte?

Wir kriegen es in der gesellschaftlich-politischen Diskussion ja kaum noch hin, zu entscheiden, ob das nun Satire war oder nicht. Das sind übrigens nicht nur dumme Leute, die das nicht für Satire halten, woran auch alle möglichen Interviews im Tagesspiegel nichts ändern (wo ja auch nicht juristisch argumentiert wird). Wenn wir uns da aber schon nicht einig sind, wie viel schwerer ist das dann erst in der rechtlichen Diskussion, wo man ja noch viel genauer abwägen muss? Wenn man ein strafrechtliches Urteil jetzt nur auf der Grundlage "JB hat dies und jenes nur damit beabsichtigen wollen" fällt, dann wird es später ganz schwer Ottonormalverbraucher, wenn er eine Aussage, wie die von mir gequotete tätigt, nachzuweisen, dass er ja nicht dieses und jenes beabsichtigt hat.

Kurz gesagt: Wenn ich einigermaßen klug bin, dann wird es mir ohne rechtlichen Konsequenzen möglich sein, andere Leute gezielt zu beleidigen. Ich finde, das kann einfach nicht angehen.

Icon1roxar gefällt das
stefan42
09.04.2016 08:58


Rhapsode schrieb:
roxar, du bist so ein dummes Stück Scheiße, wenn ich deine blöd dauergrinsende Fresse nur sehe, würde ich am liebsten reinschlagen. Du kleiner Nerd, du bist so behindert, dass du den ganzen Tag in Chats rumlungerst und Facebook-Kommentare schreibst; kein Wunder, zu Beziehungen bist du nicht in der Lage. Warum machst du nicht mal was Sinnvolles, statt den ehrlich arbeitenden Leuten auf der Tasche zu liegen? Im Internet dauernd die Fresse aufreißen, aber im echten Leben nichts gebacken kriegen. Hör auf, dein erbärmliches Trolling weiter auszuleben, und kauf dir lieber nen Strick, oder Pillen, das dürfte dir leichter fallen!

Zitat anzeigen



Das finde ich aber nicht in Ordnung, sowas zu schreiben!!!!!

Damit wollte ich in deinem Falbeispiel teile der Presse demonstrieren

Man darf um den Fall Juristich zu sehen die Politisch/Gesellschafftliche Sichtweise eben nicht vergessen, denn eben eine Politsch /Gesellschaftliche Satire macht Böhmermann ja, und diese steht unter einen höheren Schutz als eine Satire über einen anderen User hier.
Desweiteren ist nahezu jedem klar das Böhmermann nicht glaubt das Erdogan Ziegen fickt, und das der gesamte Beitrag nicht dem Zweck diente Erdogan zu beleidigen, sondern um satirich das thema Meinungsfreiheit zu verarbeiten.

Ich habe bisher noch nirgendtwo gelesen das jemand wirklich meint das dieser Beitrag mit dem Zweck gedreht wurde um Erdogan zu beleidigen, sondern nur das der Beitrag als Ergebniss Erdogan beleidigt hat, und das ist ein Unterschied. Auch die Kanzlerin redet von "bewusst verletzend", das bedeutet ja nicht das sie glaubt das dies der Zweck des Beitrags war.

Und ein Präzedenzfall für dein Beispiel wird hier auch nicht geschaffen, denn die Entscheidung zwichen Meinungs/Pressefreiheit auf der einen und den Persönlichkeitsrechten einer Person auf der anderen Seite bleibt immer eine Einzellfallentscheidung in welche halt nicht nur das gesprochene Wort einfliesst, sondern eben auch der gesamte Kontext.

roxar
roxar
09.04.2016 09:26

@ Rhapsode: Der juristische Rahmen ist doch viel zu eng. Das Recht steht doch eben nicht im luftleeren Raum ganz für sich allein da, sondern muss einen Rahmen für das liefern was politisch-gesellschaftlich gewollt ist. Deshalb halte ich diese Diskussion für deutlich wichtiger und ergiebiger als irgendeine Fachdiskussion über Themen von denen kaum jemand eine fundierte Ahnung hat. Es gab ja mehrere Anwälte, die gesagt haben, dass diese Satire garnicht oder gering zu bestrafen ist (Link, Link, Link). Zudem gilt natürlich auch noch das was Stefan dazu geschrieben.

Und der Kontext den du hier in deinem Beispiel konstruierst trifft halt auch nicht. Es gab vorher das Extra 3 Lied, die Einberufung des deutschen Botschafters in der Türkei, die breite gesellschaftliche Zustimmung, dass dieses Lied erlaubt sein muss. In den Kontext muss Böhmermanns Beitrag gesehen werden und damit auch das Gedicht welches ja auch erstmal in den Kontext des Beitrages gesetzt werden musste. Insofern bin ich der Auffassung, dass man eben nicht nur drei Worte vorwegschicken muss um jemanden übel zu beleidigen. Durch diesen gesamten Kontext ist klar, dass dieser Beitrag nicht im geringsten an Erdogan gerichtet ist, sondern der Gesellschaft den Spiegel vorhalten soll. Und dadurch ist mMn dein tl;dr schlicht unzutreffend.

Edit: Hier gibts noch ein Inteview mit der Anwältin von Titanic.

Rhapsode
Rhapsode
09.04.2016 10:52


stefan42 schrieb:


Das finde ich aber nicht in Ordnung, sowas zu schreiben!!!!!


Damit wollte ich in deinem Falbeispiel teile der Presse demonstrieren


Zitat anzeigen



Das brauchst du mir nicht erzählen, das ist mir schon bewusst und auch der Grund, warum mein erster Reflex auch zur anderen Seite ging. Über das Thema Medien könnte man eine so riesige Diskussion führen, dass man dafür nen eigenen Thread bräuchte.


roxar schrieb:
Deshalb halte ich diese Diskussion für deutlich wichtiger und ergiebiger als irgendeine Fachdiskussion über Themen von denen kaum jemand eine fundierte Ahnung hat.

Zitat anzeigen



Das ist ja genau das Problem, das ich habe: Dass alle möglichen Leute, die von der Rechtsgrundlage überhaupt keinen blassen Schimmer haben sich aber jetzt darüber aufregen, dass die Leute, die sich mit der Materie auskennen (sollten), jetzt mit der Frage auseinandersetzen. Man hat manchmal den Eindruck, es wäre schon ein Urteil gefällt worden, dabei sind lediglich Ermittlungen aufgenommen worden. Das allein verursacht bei vielen Leuten aber Kopfschütteln bis hin zu geifernden Ausfällen. Ich kenne mich ja auch nicht genug aus, werde das Ergebnis im Fall der Einstellung des Verfahrens oder des Freispruchs auch akzeptieren, selbst wenn ich ad hoc eine andere Rechtsvorstellung habe, weil ich automatisch davon ausgehen muss, dass dann das Urteil deutlich fundierter ausfällt als meines. Nur hab ich nicht das Gefühl, dass das umgekehrt auch der Fall wäre.

roxar
roxar
09.04.2016 11:24

Du wirfst mir vor, dass ich eben nicht juristisch sondern "gesellschaftlich-politisch" argumentiert habe, und jetzt ist das Problem, dass von Laien juristisch argumentiert wird?

Zumal du ja derjenige bist, der hier die juristischen Gegebenheiten ins Spiel gebracht hat. Art. 1 GG, mögliche Folgen im Falle einer Nichtverurteilung etc.

Ich will ja gerade diese Diskussion nicht führen in die du es hier ja gerade reindrängst. Das tun nämlich verschiedenste Anwälte momentan zu genüge. Und die sind ja großteils der Meinung, dass er im Falle einer Verurteilung mit einer kleinen Geldstrafe davonkommen wird. Das zeigt mir, dass die Juristen davon ausgehen, dass der Grenzübertritt jedenfalls kein großer war.

Nachricht geändert von roxar am 09.04.2016 11:30 Uhr

Rhapsode
Rhapsode
09.04.2016 11:55

Ich danke, ich habe mich eigentlich ziemlich klar und eindeutig ausgedrückt.

Ich habe nicht vorgeworfen, dass von Laien juristisch argumentiert wird (was ja auch de facto nicht passiert), sondern dass von Laien nicht berücksichtigt wird, dass die Aufnahme von Ermittlungen eben als Beginn einer juristischen Auseinandersetzung zu verstehen ist und dass die juristischen Argumente eben andere sein können, als die politisch-gesellschaftlichen, die permanent auch - und natürlich nicht nur - von dir ins Spiel gebracht werden.

Versteh auch nicht, dass du den Unterschied da nicht sehen willst.

Und entschuldige mal, es geht mir auch nicht um die Frage, wie hoch die Strafe ausfällt (resp. als wie schwerwiegend die Verfehlung bewertet wird), sondern um die Frage, ob diese Handlungsweise tatsächlich erlaubt ist oder nicht, was dann irgendwie auch tatsächlich mit der Frage zusammenhängt, was Satire eigentlich darf oder was als Satire anzusehen ist.
Insofern hat das evtl. Strafmaß für mich überhaupt keine Relevanz.

roxar
roxar
09.04.2016 12:38

Nö hast du nicht... Also nochmal


Rhapsode schrieb:
Das Problem ist aber, dass du hier permanent unter dem politisch-gesellschaftlichen Gesichtspunkt argumentierst [...]

Zitat anzeigen



Was ist dein Problem damit?

Du wischt dann gleich im nächsten Absatz die gesamte Diskussion auf dieser Ebene weg mit dem Argument, dass rein der juristische Aspekt zähle, machst dann Ausführungen über Präzendenzfälle, die du mMn nicht beurteilen kannst, stellst im Nachgang noch die gesamte Kunstfreiheit in Frage, kritisierst dann dass die "politisch-gesellschaftliche" Diskussion keinen Konsens zustandebringt, obwohl du sie ja gerade auch wegzuschieben versuchst, und begibst dich dann wieder auf die juristische Ebene und stellst das Ganze als Präzendenzfall dar, der er lt. Stefan nicht ist.

Du kritisierst Laien dafür, dass sie sich ein Urteil über das juristische Vorgehen erlauben, tust aber selbst noch viel mehr indem du Gesetze auslegst, Fälle zu Präzendenzfällen erklärst etc..
Das ist für mich in sich nicht konsistent.

Übrigens: Ich hab nirgendwo geschrieben, dass ich ein Problem damit habe, dass die Ermittlungsbehörden Ermittlungen aufgenommen haben.


Rhapsode schrieb:
Und entschuldige mal, es geht mir auch nicht um die Frage, wie hoch die Strafe ausfällt (resp. als wie schwerwiegend die Verfehlung bewertet wird), sondern um die Frage, ob diese Handlungsweise tatsächlich erlaubt ist oder nicht, was dann irgendwie auch tatsächlich mit der Frage zusammenhängt, was Satire eigentlich darf oder was als Satire anzusehen ist.
Insofern hat das evtl. Strafmaß für mich überhaupt keine Relevanz.

Zitat anzeigen



Um die Frage geht es mir aber. Und das ist auch das einzige juristische Argument was ich mir anmaße zu benennen (anscheinend im Gegensatz zu dir).

Und auch im Falle einer Verurteilung verändert sich mMn nichts daran, dass dieser Beitrag als Satire anzusehen ist. Es ist in dem Fall ein Satirebeitrag der Persönlichkeitsrechte einer Person die in der Öffentlichkeit steht zu sehr betrifft. Und das Strafmaß ist dann auch irgendwo Beleg dafür wie groß dieser Rechtsübertritt war. Satire bewegt sich immer in Tabuzonen, rechtlichen Grauzonen und da gehört der Grenzübertritt, das Brechen mit Normen etc. halt schlicht dazu. Das hat der Kommentar aus dem Tagesspiegel auch mMn klar dargestellt.

Icon2Rhapsodeund anderen gefällt das
Stebbard
09.04.2016 12:45

Es hat auch manchmal seine Vorteile, wenn man Themen erst einmal ein wenig Sacken lassen kann, ehe man in der Lage ist, sich dazu zu äußern. Im Grunde bin ich da eher bei StonedHammer und Rhapsode und ich finde es schon witzig, wie sich die Kommentatoren nun darin überschlagen, Böhmermann ein tieferliegendes Programm dahinter zuzuschreiben. Das sehe ich nicht wirklich, zumal Böhmermann für sich und seine Sendung auch immer in Anspruch nimmt, eben keine Satire zu sein, sondern eben eine "Quatschsendung im Spartenprogramm". Allgemein wird mir zuletzt zu häufig mit dem Label "Satire" gespielt, was auch zeigt, dass sich viele Leute nicht darüber im klaren sind, was Satire eigentlich ist.

Ich empfinde es eher so, dass Böhmermann sich hier in einem PR-Stunt äußerst stark verkalkuliert hat. Mag er vielleicht ein konkretes Ziel vor Augen gehabt habe, war das Gedicht einfach nur ziemlich dämlich, und ebenso dämlich wäre es, Menschen von der Schuld freizusprechen, nur weil sie ständig betonen, dass man es ja egtl. nicht dürfe. Dann sind wir ganz schnell bei "Ich will ja nicht schmähen, aber ...".

Dass die Politik dabei auch keine unbedingt souveräne Rolle gespielt hat, das gehört aber auch dazu, ebenso wie der Umstand, dass nach eingereichten Klagen geprüft wird - auch wenn natürlich die Option besteht, eine Klage abzuweisen.

Aber wie dem auch sei, ich gehe davon aus, dass das ganze Thema demnächst gütlich begraben wird, in welcher Form auch immer.

roxar
roxar
09.04.2016 13:12

Natürlich ist das Gedicht für sich genommen dämlich und beleidigend. Aber das Gedicht steht halt nicht für sich allein im Raum und der Kontext ist auch nicht nur "Ich will ja nicht schmähen, aber ...", sondern das gesamte Geschehen was sich im Rahmen des Extra 3 Liedes abgespielt hat. Das Lied wurde ausgestrahlt, der deutsche Botschafter in der Türkei einberufen, die Regierung eiert rum was die Beurteilung des Geschehens angeht, der weitaus größte Teil der Gesellschaft stellt sich hinter den Extra 3 Beitrag und hält ihn für im Rahmen der Kunstfreiheit zulässig.

In genau diesen Rahmen hat Böhmermann seinen Beitrag eingeordet und überspitzt das Geschehen und die Zustände vollständig. Er zeigt, dass die Wirklichkeit nichts zu tun hat mit dem Ideal auf das sich alle nach dem Extra 3 Lied berufen haben. Das trifft meiner Ansicht nach genau den Kern dessen was Satire erreichen will und ich stell mir die Frage, was dann überhaupt noch Satire ist wenn nicht sowas.

Icon1Rhapsode gefällt das
7Dup
7Dup
09.04.2016 13:23

Ich werde hier keine Buchstabenorgie veranstalten, aber die Frage was denn überhaupt noch Satire ist, wenn nicht sowas, ist völlig daneben gegriffen.
Das hier ist nur plumpe Provokation, welche unter dem stilistischen Deckmantel der Satire geparkt wurde.
Gute Satire kommt ohne plumpe Beleidigung und offensichtliche Verschmähung aus.

Da finde ich deine Einstellung sich hier eisern und ständig gegen die allgemeine Meinung zu stellen um Welten satirischer.

Icon1mehlsack gefällt das
Stebbard
09.04.2016 13:28

Ich sehe da ehrlich gesagt absolut keinen Konflikt zwischen Ideal und Praxis, wenn das Gedicht jetzt Sanktioniert wird. Was sollte denn die Aussage sein? Bei uns herrsche keine Pressefreiheit, wenn eine bewusste gegen Recht (Sinnhaftigkeit hin oder her) verstoßende Kritik juristisch belangt wird? Das halte ich für eine absurde Feststellung.

Das ganze war ziemlich plump und keineswegs ein Lehrstück für Satire - und hat (imho) mittlerweile relativ wenig mit dem Beitrag von Extra3 zu tun, der doch egtl. in seiner Wertigkeit nie im Zweifel stand. Nur weil sich das AA und die Politik im allgemeinen da jetzt nicht mit Inbrunst hinter gestellt haben steht nicht gleich die ganze Pressefreiheit zur Disposition, denn auch eine Bundesregierung hat das Recht eine Satire unangebracht und schlecht zu finden. Solange sie da nicht politisch interveniert, ist das auch absolut in Ordnung.

Icon1mehlsack gefällt das
Rhapsode
Rhapsode
09.04.2016 14:39


roxar schrieb:
Nö hast du nicht... Also nochmal


Rhapsode schrieb:
Das Problem ist aber, dass du hier permanent unter dem politisch-gesellschaftlichen Gesichtspunkt argumentierst [...]

Zitat anzeigen



Was ist dein Problem damit?

Zitat anzeigen



Ich muss mich langsam zusammenreißen, nicht Caps Lock zu benutzen.

Mein Problem damit ist - wie ich mehrfach versucht habe zu erklären - dass sich das ganze seit dem Beginn der Ermittlungen schon auf juristischer Ebene bewegt und dort auch beurteilt werden muss, aber eine mögliche Verurteilung ja schon präventiv von der Netzgemeinde kritisiert wird (nein, nicht ausdrücklich nur von dir, auch wenn du dich immer und dauernd persönlich angesprochen fühlst, abseits der Fälle, wo das auch so ist). Denn um was Anderes dreht sich momentan die Diskussion ja gar nicht mehr als um die Rechtfertigung für die Ermittlungen, das ist zumindest der Eindruck. Und um das rechtlich zu bewerten, kann ich nicht dauernd Argumente verwenden, die das unter Umständen nur tangieren.

Du wischt dann gleich im nächsten Absatz die gesamte Diskussion auf dieser Ebene weg mit dem Argument, dass rein der juristische Aspekt zähle, machst dann Ausführungen über Präzendenzfälle, die du mMn nicht beurteilen kannst

Zitat anzeigen



Das war meine rein persönliche Sicht und Einschätzung der juristischen Konsequenzen, bzw. der Grund, warum ich eine Verurteilung für geboten hielte. Dass das aber von Experten in dem Bereich (Richter) dann fundierter beurteilt werden kann, was ich dann auch akzeptieren würde, das habe ich doch auch bereits gesagt. Es war mein persönlicher Versuch, aufzuzeigen, auf welcher Ebene man eigentlich diskutieren müsste.

, stellst im Nachgang noch die gesamte Kunstfreiheit in Frage

Zitat anzeigen



wo hab ich das bitteschön gemacht? Komisch, ich finde unter meinen letzten Beiträgen gar kein Plädoyer für die Gesetzwidrigkeit der Satire als solche. Geht es vielleicht heute auch noch eine Spur sachlicher?

, kritisierst dann dass die "politisch-gesellschaftliche" Diskussion keinen Konsens zustandebringt

Zitat anzeigen


ja, weil es hier eben darum geht, was legal ist, und nicht, was legitim ist. Kinners, ich diskutiere doch auch nicht die Sinnhaftigkeit von Zahnseide bei der Frage, welches Mundwasser ich verwende.

, obwohl du sie ja gerade auch wegzuschieben versuchst, und begibst dich dann wieder auf die juristische Ebene und stellst das Ganze als Präzendenzfall dar, der er lt. Stefan nicht ist.

Zitat anzeigen


nicht obwohl: weil ich sie für die Frage der Angemessenheit eines Ermittlungsverfahrensnicht für ergiebig halte, schiebe ich sie weg. Und ja, deswegen red ich vom juristischen, das will ich ja die ganze Zeit - konsequent oder?

Du kritisierst Laien dafür, dass sie sich ein Urteil über das juristische Vorgehen erlauben, tust aber selbst noch viel mehr indem du Gesetze auslegst, Fälle zu Präzendenzfällen erklärst etc..

Zitat anzeigen


ja, weil ich das dumm finde, wenn man allein die juristische Auseinandersetzung mit dem Thema bereits kritisiert. Man kann ja gern seine Laienmeinung zu einem vorhandenen Urteil sagen (solange man sich wenigstens die Mühe gibt, alle Seiten zu verstehen zu versuchen), aber doch nicht darüber, dass die Frage erörtert und geklärt wird, ob sowas nun geht oder nicht. Es kann ja auch durchaus zu Gunsten von JB ausfallen. Zu dem zweiten Teil deines Satzes kannst du meinen zweiten Absatz vergleichen. Ich habe nun mehrmals ausdrücklich dargelegt, dass ich keinen Wahrheitsanspruch erhebe, aber das überliest du jedes Mal und das ist für mich langsam ermüdend.

Übrigens: Ich hab nirgendwo geschrieben, dass ich ein Problem damit habe, dass die Ermittlungsbehörden Ermittlungen aufgenommen haben.

Zitat anzeigen


Mag ja sein. So wie du hier aber argumentierst, drängt sich mir der Gedanke auf, dass das aber trotzdem der Fall ist.



Um die Frage geht es mir aber. Und das ist auch das einzige juristische Argument was ich mir anmaße zu benennen (anscheinend im Gegensatz zu dir).

Und auch im Falle einer Verurteilung verändert sich mMn nichts daran, dass dieser Beitrag als Satire anzusehen ist. Es ist in dem Fall ein Satirebeitrag der Persönlichkeitsrechte einer Person die in der Öffentlichkeit steht zu sehr betrifft. Und das Strafmaß ist dann auch irgendwo Beleg dafür wie groß dieser Rechtsübertritt war. Satire bewegt sich immer in Tabuzonen, rechtlichen Grauzonen und da gehört der Grenzübertritt, das Brechen mit Normen etc. halt schlicht dazu. Das hat der Kommentar aus dem Tagesspiegel auch mMn klar dargestellt.

Zitat anzeigen



Ne, die Meinung kann ich überhaupt nicht teilen. Ja Satire bewegt sich oft in einer Grauzone (muss sie aber nicht zwingend), aber sie überschreitet die Grenzen nicht. Das ist ja schließlich gerade das Spiel, das auszureizen, was man darf. Wird man bei der Überschreitung erwischt, dann ist halt Game Over.
Das ist überhaupt nicht mein Verständnis von Satire und da muss ich diesmal auch sehr stark Stebbard und 7dup beipflichten.

Zum Abschluss muss ich sagen, dass ich zwar häufig in vielen Punkten mit dir inhaltlich einer Meinung, dass ich aber mit der Art und Weise, wie du mit Gegenmeinungen z.T. umgehst, überhaupt nicht respektieren kann. Das hab ich dir neulich auch in einem anderen Kontext geschrieben. Dabei belass ich es jetzt für das Thema.

Icon1masterofdisaster666 gefällt das
Freddy31
Freddy31
09.04.2016 16:10

Obwohl es in der Sendung vom 31.03. ja neben dem Erdogan-Gedicht etwas untergegangen ist (hat vielleicht ja aber auch doch auch geholfen), hat das "be deutsch" Video auf Youtube mittlerweile über 2,5 Millionen Views und wurde gestern auch von Rammstein per Twitter und Facebook geteilt

Icon1wsk253 gefällt das
roxar
roxar
09.04.2016 16:22


Stebbard schrieb:
Ich sehe da ehrlich gesagt absolut keinen Konflikt zwischen Ideal und Praxis, wenn das Gedicht jetzt Sanktioniert wird. Was sollte denn die Aussage sein? Bei uns herrsche keine Pressefreiheit, wenn eine bewusste gegen Recht (Sinnhaftigkeit hin oder her) verstoßende Kritik juristisch belangt wird? Das halte ich für eine absurde Feststellung.

Zitat anzeigen



Nach dem Extra 3 Beitrag hat doch wirklich niemand die Persönlichkeitsrechte Erdogans in Betracht gezogen und darüber diskutiert wie sie die Pressefreiheit (ich meine übrigens eher Kunstfreiheit) einschränken. Es hat jeder die Kunstfreiheit hochgehalten und gesagt "das darf man, das ist von der Kunstfreiheit gedeckt". Es hat sich niemand gefragt ob sowas eigentlich immer von der Kunstfreiheit gedeckt ist, oder ob auch Satire Grenzen hat. Es gibt da ja auch dieses berühmte Zitat "Was darf Satire? Alles" von Tucholsky, das da immer gerne in dem Kontext bemüht wird.

Und da stellt sich schon die Frage, ob Satire wirklich alles darf. Dem Ideal ("Kunstfreiheit") entsprechend müsste man das bejahen. Es wird aber wohl niemand die Kunstfreiheit über die Menschenwürde stellen wollen und da zeigt sich, dass man Abwägungen treffen muss. Damit stellt sich aber die Frage ob das Ideal überhaupt taugt und ob man es wirklich so unreflektiert wie im Zuge der Extra 3 Sache verwenden sollte. Die Reaktionen zeigen ja ganz eindeutig, dass dem nicht so ist (was ich übrigens auch so sehe). Und darüber was möglich ist, muss es halt eine gesellschaftliche Diskussion geben.

Ich halte das ganze somit eher nicht für eine "absurde Feststellung" sondern für einen Initiator einer durchaus legitimen und nicht absurden Diskussion.


Stebbard schrieb:
Das ganze war ziemlich plump und keineswegs ein Lehrstück für Satire - und hat (imho) mittlerweile relativ wenig mit dem Beitrag von Extra3 zu tun, der doch egtl. in seiner Wertigkeit nie im Zweifel stand.

Zitat anzeigen



Wenn es die oben angesprochenen Fragen aufwerfen sollte, dann halte ich es nicht für plump auch wenn man die verwendeten Mittel kritisieren kann. Ich hatte ja vorgestern noch geschrieben


roxar schrieb:
An sich finde ich aber auch, dass er hier die Sache von Extra 3 eher für sich hätte stehen lassen sollen.

Zitat anzeigen


Dem würde ich heute nicht mehr zustimmen. Es war anscheinend doch notwendig diese Diskussion irgendwie in Gang zu bringen. Das heißt aber nicht, dass ich das Mittel "Schmähkritik" per se gut heiße. Ich bin mir zB nicht sicher ob nicht weniger beleidigende Mittel der Satire ebenso geeignet gewesen wären die Diskussion zu initialisieren. Aber Satire arbeitet nunmal auch bewusst mit rassistischen und beleidigenden Motiven, die aber derart überzeichnet sind, dass eigentlich jeder sofort versteht, dass sie nicht "wörtlich" gemeint sind. Das sind man insbesondere in Karikaturen andauernd in mindestens dem selben Ausmaß. Es glaubt doch wohl niemand daran, dass Böhmermann den Erdogan für einen Ziegenficker hält.


Stebbard schrieb:Nur weil sich das AA und die Politik im allgemeinen da jetzt nicht mit Inbrunst hinter gestellt haben steht nicht gleich die ganze Pressefreiheit zur Disposition, denn auch eine Bundesregierung hat das Recht eine Satire unangebracht und schlecht zu finden. Solange sie da nicht politisch interveniert, ist das auch absolut in Ordnung.

Zitat anzeigen


Was Merkels Telefonat angeht, gibt es ja teilweise auch das Argument, dass sie das so getätigt und verurteilt hat, damit die türkische Regierung keine rechtlichen Schritte in Erwägung zieht, die ja auch für die deutsche Regierung heikel wären, da sie die Strafverfolgung erst erlauben müsste. Da ich die rechtliche und diplomatische Dimension da nicht einschätzen kann, erlaube ich mir da kein abschließendes Urteil.


Rhapsode schrieb:
Mein Problem damit ist - wie ich mehrfach versucht habe zu erklären - dass sich das ganze seit dem Beginn der Ermittlungen schon auf juristischer Ebene bewegt und dort auch beurteilt werden muss, aber eine mögliche Verurteilung ja schon präventiv von der Netzgemeinde kritisiert wird (nein, nicht ausdrücklich nur von dir, auch wenn du dich immer und dauernd persönlich angesprochen fühlst, abseits der Fälle, wo das auch so ist). Denn um was Anderes dreht sich momentan die Diskussion ja gar nicht mehr als um die Rechtfertigung für die Ermittlungen, das ist zumindest der Eindruck. Und um das rechtlich zu bewerten, kann ich nicht dauernd Argumente verwenden, die das unter Umständen nur tangieren.

Zitat anzeigen


Natürlich muss es auch,aber eben nicht nur, dort beurteilt werden.
Eine präventive Verurteilung des Ermittlungsverfahrens durch die Netzgemeinde sehe ich ehrlich gesagt nicht. Insbesondere hab ich die Ermittlungen nicht kritisiert. Ich weiß durchaus, dass das Einleiten von Ermittlungen zwingend war (wird zB hier erwähnt). Insofern ist es absolut überflüssig die Ermittlungen irgendwie zu rechtfertigen oder zu kritisieren.



Rhapsode schrieb:
Das war meine rein persönliche Sicht und Einschätzung der juristischen Konsequenzen, bzw. der Grund, warum ich eine Verurteilung für geboten hielte. Dass das aber von Experten in dem Bereich (Richter) dann fundierter beurteilt werden kann, was ich dann auch akzeptieren würde, das habe ich doch auch bereits gesagt. Es war mein persönlicher Versuch, aufzuzeigen, auf welcher Ebene man eigentlich diskutieren müsste.

Zitat anzeigen


Ich finde, dass man auf dieser Ebene eben ausdrücklich nicht diskutieren sollte sondern das den Justizbehörden und Sachkundigen überlassen sollte.




Rhapsode schrieb:

, kritisierst dann dass die "politisch-gesellschaftliche" Diskussion keinen Konsens zustandebringt

Zitat anzeigen


ja, weil es hier eben darum geht, was legal ist, und nicht, was legitim ist. Kinners, ich diskutiere doch auch nicht die Sinnhaftigkeit von Zahnseide bei der Frage, welches Mundwasser ich verwende.

, obwohl du sie ja gerade auch wegzuschieben versuchst, und begibst dich dann wieder auf die juristische Ebene und stellst das Ganze als Präzendenzfall dar, der er lt. Stefan nicht ist.

Zitat anzeigen


nicht obwohl: weil ich sie für die Frage der Angemessenheit eines Ermittlungsverfahrensnicht für ergiebig halte, schiebe ich sie weg. Und ja, deswegen red ich vom juristischen, das will ich ja die ganze Zeit - konsequent oder?

Zitat anzeigen


Die Frage der Angemessenheit eines Ermittlungsverfahrens stellt sich garnicht, da das Ermittlungsverfahren anscheinend zwingend ist. Das hab ich oben schon geschrieben. Da haben wir wohl grundlegend aneinander vorbeigeredet
Deswegen wollte ich auch von der juristischen Diskussion, die unter Laien sowieso nichts ergiebiges bringt, weg.


Rhapsode schrieb:

Übrigens: Ich hab nirgendwo geschrieben, dass ich ein Problem damit habe, dass die Ermittlungsbehörden Ermittlungen aufgenommen haben.

Zitat anzeigen


Mag ja sein. So wie du hier aber argumentierst, drängt sich mir der Gedanke auf, dass das aber trotzdem der Fall ist.

Zitat anzeigen


Der Gedanke sollte ja jetzt wohl ausgeräumt sein.


Rhapsode schrieb:
Ne, die Meinung kann ich überhaupt nicht teilen. Ja Satire bewegt sich oft in einer Grauzone (muss sie aber nicht zwingend), aber sie überschreitet die Grenzen nicht. Das ist ja schließlich gerade das Spiel, das auszureizen, was man darf. Wird man bei der Überschreitung erwischt, dann ist halt Game Over.
Das ist überhaupt nicht mein Verständnis von Satire und da muss ich diesmal auch sehr stark Stebbard und 7dup beipflichten.

Zitat anzeigen


Da sind wir halt schlicht grundsätzlich gegenteiliger Meinung. Ja Satire agiert in Graubereichen, sie zeigt Grenzen auf, aber sie hört nicht dann auf Satire zu sein, wenn die Grenze überschritten wird. Das erkennt man schon daran, dass die Kunstfreiheit dann gegen die entsprechenden anderen Rechte abgewogen werden muss. Bei einer Verurteilung wird das andere Recht vielleicht stärker gewertet, dadurch hört aber die Kunst (in dem Fall Satire) nicht auf Kunst zu sein.


Rhapsode schrieb:
Zum Abschluss muss ich sagen, dass ich zwar häufig in vielen Punkten mit dir inhaltlich einer Meinung, dass ich aber mit der Art und Weise, wie du mit Gegenmeinungen z.T. umgehst, überhaupt nicht respektieren kann. Das hab ich dir neulich auch in einem anderen Kontext geschrieben. Dabei belass ich es jetzt für das Thema.

Zitat anzeigen


War anscheinend nötig, damit unsere grundlegend verschiedenen Meinungen zur juristischen Debatte mal klar offengelegt werden

Icon3JestersTearund anderen gefällt das
Nikrox
Nikrox
09.04.2016 16:39Supporter

Ich glaube roxar, Rhapsode (und Stebbi) brauchen mal nen eigenen Thread, in dem sie über Medien, Politik und den Rest der Welt diskutieren können

Icon2FBGund anderen gefällt das
big_arno_style
09.04.2016 17:02

Hut ab - man kann auch Dinge tot diskutieren und dabei das eigene Thema vergessen.

Paju
09.04.2016 17:19

Danke big arno. Kommt mal runter. Diese Einspielschleife, Anne Will sehr gut...alles einfach so perfekt muss man schon sagen. Aber Hauptsache ihr diskutiert eure Meinungen aus...genau das, was Böhmi erreichen will.

Icon1Freddy31 gefällt das
Rhapsode
Rhapsode
09.04.2016 19:08

Ne, es muss generell bei jeder Diskussion, bei der zwei Leute mit mindestens drei Post, die jeweils mehr als fünf Zeilen beinhalten, geklagt werden. Oder anders gesagt: Diskussionen sind generell unerwünscht, außer in zwei Threads, die mir ad hoc einfallen.

[Ironie]Ist egal, ist ja auch nur ein Forum hier [/Ironie]

Anzeige
Anzeige