Der NEWS-Thread

eröffnet von svenf am 23.02.2007 21:16 Uhr
9.548 Kommentare - zuletzt von JestersTear

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DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
02.01.2017 19:19Supporter

Na zum Glück wird hier noch anständig diskutiert und mit Argumenten seine Meinung gesagt. Somit ging die ursprüngliche Aussage zu dem Thema schnell unter! Typisch für die Aussage und die Art und Weise, wie das immer wieder passiert, ist auch, dass danach nicht ansatzweise an der Diskussion teilgenommen wird.


Ich bin mir nichtmal sicher, "auf welche Seite" ich mich stellen würde, was wohl auch nicht geht. Für und wider sind schon sehr komplex meine ich. Pauschalen sind bei dieser Sache ebenso wenig toll, wie beim Fußball beispielsweise. Ich denke, man muss aufpassen und einen Weg finden, wo man zwar Einschränkungen in Kauf nehmen müsste, die aber niemanden pauschal vorverurteilen oder verdächtigen und erst recht nicht nur bestimmte Gruppen. Alkoholisierte 25 jährige Deutsche sind sicherlich ganz genauso in der Lage in einer Gruppe irgendwas zu verbrechen, wie Tunesier, Türken, Mexikaner oder Chinesen. Aber bis auf die Tunesier wäre da scheinbar niemand angsteinflößend genug. Natürlich erst recht nicht die deutschen Kids. Ironie aus. Solch eine Denkweise ist doch hochgradig verachtungswürdig. Das Gegenteil dieser Meinung hat man aber leider nicht exklusiv und in letzter Zeit leider auch nicht sehr leise. Vorkommnisse wie im letzten Jahr sind nunmal ein gefundenes Fressen und mir kommt es so vor, als musste man jetzt auf Teufel komm raus alles dafür tun, derartiges zu verhindern und ist dabei einen Schritt zu weit gegangen bzw. hat diesen zu kurz gedacht.

FBG
02.01.2017 20:22Supporter

Naja Diesels, zuerst sagst du Guitar-Fish dass seine scheisse niemand mehr hören will und dann beschwerst du dich wenn er danach ruhig ist ...

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DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
02.01.2017 20:26·  BearbeitetSupporter

Ich beschwere mich nicht. Dass er ruhig ist, zeigt mir nur, dass es Müll ist und nicht durch Argumente diskutiert werden kann. Und diese Masche fällt jedes Mal auf. Schau dir einfach andere seiner Phrasen und deren Diskussion danach an.

Edit: Im übrigen ist das nicht nur bei seiner politischen "Meinung" so, sondern du kannst diese platten Sprüche auf BILD Niveau und drunter auch in allerhand Sport Threads finden. Das beschränkt sich nicht auf ein Thema sondern ist nahezu grundsätzlich so. Aber es scheint nicht nur mir aufzufallen, was mich durchaus beruhigt, da keine exklusive Meinung zu haben.

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stefan42
02.01.2017 20:41

Die Disskussion um den Begriff Nafri wird in meinen Augen falsch geführt, denn das größere Problem ist doch das die Polizei ihn bisher für Kriminelle Intensivtäter aus Nordafrika benutzt hat und somit nun die gesamten 650-1000 eingekesselten Personen als Täter bezeichnet hat. Die Medien scheinen den Unterschied zwichen einer Abkürzung für Nordafrikaner und einer Bezeichnung für Straftäter eben nicht zu erwähnen.
Die Polizei wollte mit der Aktion wohl ein Zeichen setzen dass man die Situation unter Kontrolle hat und hat wohl eher wieder alle Ausländer unter Verdacht gestellt, und treibt den Keil in der Geselschaft auch durch die Rechtfertigungen noch tiefer.

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CoolProphet
02.01.2017 21:55

Aha! Aber sollte es nicht eher heissen: Der Kommentar ist brauchbar weil er mit deiner Meinung d'accord geht?

@stefan42: Ach herrje, jetzt sind es also plötzlich gleich "alle Ausländer". Ist klar... SmileySmiley

Die haben es trotz dem massiven Aufgebot in Köln gerade so hinbekommen, damit es nicht wieder knallt und es war die Pflicht der Polizei, besonders aufmerksam zu sein, wenn Personen der bereits letztes Jahr aufgefallenen "Klientel" in großer Menge am Hbf aufschlagen, denn so fing es auch 2015 an. Daher war ein präventives Vorgehen absolut gut und richtig.

@roxar/Stebbard & Co. : Es kann natürlich auch sein, dass ein großer Teil der Leute nach Köln ist um Bedauern und Reue über die Übergriffe im letzten Jahr durch Mitglieder derselben ethnischen Gruppe zum Ausdruck zu bringen(schlechtes Gewissen). Die häufig erwähnte "aggressive Grundstimmung" dieser Gruppen (übrigens auch in dem Zug der in Deutz gestoppt wurde) kann natürlich auch von den handelnden mit friedlicher Feierlaune verwechselt worden sein.

Die "Nafri-Diskussion" über den Begriff und die Kontrollen ist mal wieder eine typisch deutsche Diskussion Smiley

Also selbst bei den Grünen steht Frau Peter auf verlorenem Posten www.spiegel.de

roxar
roxar
02.01.2017 22:06·  Bearbeitet

Nö, weil er Probleme anspricht die momentan ja ansonsten eher wegbagatellisiert werden in der Diskussion. Es gibt hier schwerwiegende Bedenken und Abwägungen die durchzudiskutieren und nicht kleinzureden sind.
Was die "Pflicht der Polizei" angeht: Auch für diese heiligt der Zweck nicht die Mittel.
Und bei manchen Leuten hoffe ich einfach nur, dass sie dann auch irgendwann mal aufgrund ihres unveränderlichen Aussehens in den Genuss von Polizeigewalt inkl. Eingriff in körperliche Unversehrtheit und Bewegungsfreiheit kommen Smiley

Rhapsode
Rhapsode
02.01.2017 22:14

An alle Leute, die das gut und richtig so finden (Guitar-Fish, FBG, Coolprophet... ), hätte ich jetzt mal umgekehrt ne ernstgemeinte Frage: Können wir dann auch künftig Hundertschaften von Polizisten vor die Flüchtlingsheime postieren, die erstmal jeden aus dem ganzen Gebiet dort fernhalten, der wie ein typisch deutscher Proletenrechter aussieht? Das impliziert schon mal mindestens Glatzen, Tattoos oder Bomberjacken. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt nämlich, dass es dort nicht mehr sicher ist. Falls das Geld für permanente Überwachung fehlt, kann man sich auch auf jeweils bis zu drei Tage nach dem nächsten Medienbericht über Gewalt eines Nicht-Biodeutschen beschränken.

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Stebbard
02.01.2017 22:55·  Bearbeitet


CoolProphet schrieb:
Aha! Aber sollte es nicht eher heissen: Der Kommentar ist brauchbar weil er mit deiner Meinung d'accord geht?

@stefan42: Ach herrje, jetzt sind es also plötzlich gleich "alle Ausländer". Ist klar... SmileySmiley

Die haben es trotz dem massiven Aufgebot in Köln gerade so hinbekommen, damit es nicht wieder knallt und es war die Pflicht der Polizei, besonders aufmerksam zu sein, wenn Personen der bereits letztes Jahr aufgefallenen "Klientel" in großer Menge am Hbf aufschlagen, denn so fing es auch 2015 an. Daher war ein präventives Vorgehen absolut gut und richtig.

@roxar/Stebbard & Co. : Es kann natürlich auch sein, dass ein großer Teil der Leute nach Köln ist um Bedauern und Reue über die Übergriffe im letzten Jahr durch Mitglieder derselben ethnischen Gruppe zum Ausdruck zu bringen(schlechtes Gewissen). Die häufig erwähnte "aggressive Grundstimmung" dieser Gruppen (übrigens auch in dem Zug der in Deutz gestoppt wurde) kann natürlich auch von den handelnden mit friedlicher Feierlaune verwechselt worden sein.

Die "Nafri-Diskussion" über den Begriff und die Kontrollen ist mal wieder eine typisch deutsche Diskussion Smiley

Also selbst bei den Grünen steht Frau Peter auf verlorenem Posten www.spiegel.de

Zitat anzeigen


Özdemir ist nicht d'accord mit Peter, die Polizei (als beschuldigte) stimmt Peter zu (was Özdemir vll. auch tun würde, wenn sich die Sache für ihn nicht eh schon erledigt hätte). So haben wir dann doch ganz flüssige Trennlinien in einer Debatte, die auch maßgeblich durch die Empörung über die Kritik am Begriff "NafrI" aufgeladen wurde (den, wie gesagt, auch die Polizei selber unglücklich findet und nicht in eine öffentliche Mitteilung gehört). Das hätte man auch einfach sachlich debattieren können und dann wär das Thema (ganz dem Vorbild von Özdemir) auch erledigt. Aber wenn du die Debatte darüber typisch deutsch hältst, dann halte ich dieses reaktionäre Gekeife (PC!!11!) in den sozialen Medien für ebenso zeittypisch für unsere Gegenwart.

Ansonsten finde ich es eigentlich als sehr gut, dass man trotz eines zielführenden Einsatzes über die Methoden spricht und nicht den Zweck die Mittel heiligen lässt. Von daher wird die Debatte auch vollkommen falsch geführt, denn natürlich handelt es sich zweifelsfrei um racial profiling - aber wie ich schrieb ist solche ja in Deutschland nicht verboten, wenngleich grundrechtlich nicht unumstritten (ungeachtet der Frage der methodischen Effektivität). Eine sachliche Debatte (und das lese ich nach wie vor bei Peter heraus) darüber scheint kaum mehr möglich zu sein und wird im Geschrei der Massen (beiderseits) ertränkt, wobei das einzige Argument für die Methode ist, dass sie eben hier funktioniert zu haben scheint (wie der von roxar verlinkte Artikel, den ich aber insgesamt nicht für sonderlich gelungen halte, korrekt resümiert). Aber die wesentlichen Fragen, die sich in diesem Zuge stellen, werden nicht thematisiert. Nämlich die Frage der Legitimität und der Effektivität, der Einschränkung von Rechten Einzelner (die hier zugegebenermaßen gering waren) zugunsten der Sicherheit einer Mehrheit. Und es fehlt derzeit eben das Maß, die es erlauben, solche Fragen zu stellen, ohne gleich als Fundamentalkritiker der Sache als solcher darzustehen.

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FBG
03.01.2017 10:32Supporter

An alle Leute, die das gut und richtig so finden (Guitar-Fish, FBG, Coolprophet... ), hätte ich jetzt mal umgekehrt ne ernstgemeinte Frage: Können wir dann auch künftig Hundertschaften von Polizisten vor die Flüchtlingsheime postieren, die erstmal jeden aus dem ganzen Gebiet dort fernhalten, der wie ein typisch deutscher Proletenrechter aussieht?

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Bevor ich was zu der Vergleiochbarkeit sage:
Eine Hundertschaft vor jeder Flüchtlingsunterkunft hielte ich für übertrieben. Gegen verstärkte Patroullien oder gar einen dauerhaften Streifenwagen, v.a. nachts, spräche aus meiner prinzipiell nichts ausser
- nicht vorhandenes Personal aufgrund nachweislich falscher Planung der Vergangenheit
- dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine solche Aktion förderlich für die Stimmung für oder gegen Flüchtlinge wäre: beide Seiten (oder 3 Smiley ) würden die Aktion so auslegen, dass es in das eigene vorhandene Bild passt.

MMn hinkt der Vergleich ohnehin:
Das in Köln war eine (vorerst?!) einmalige Aktion zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Mir ist nicht bekannt, dass ein junger Nordafrikaner auch zukünftig nie mehr den Kölner HBF oder die Domplatte betreten darf. Auch kam mir bislang kein Bericht unter, dass dies an allen deutschen Bahnhöfen geschehen ist.
Dein Beispiel beschreibt ein flächendeckendes, bundesweites und permanentes Vorgehen und ist somit aus meiner Sicht etwas vollkommen anderes

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Rhapsode
Rhapsode
03.01.2017 12:04

Nö.

Fall 1: Aufgrund von vorherigen Erfahrungen (Grapschen von angeblich allergrößtenteils Nordafrikanern ein Jahr vorher) wird der Schluss gezogen, dass dies jetzt wieder passieren würde und man diese Personengruppe erstmal unter Generalverdacht stellt.

Fall 2 (mein Beispiel): Aufgrund von vorherigen Erfahrungen (Anzünden von Flüchtlingsunterkünften durch Rechte und "besorgte Bürger" vornehmlich nach Berichten über Kriminalität von Nicht-Biodeutschen) wird der Schluss gezogen, dass das nach einem weiteren solchen Bericht (ich schrieb mehr als das, was du zitiert hast) wieder passieren würde und man diese Personengruppe erstmal unter Generalverdacht stellt.

Ergänzen wir von mir aus noch, dass man nur dort so vorgeht, wo es schon mal gebrannt hat, dann hast du die komplett analoge Situation.

Aber das ist nämlich bei der ganzen Geschichte das Problem: Meistens findet man sowas immer so lange gut, wie man selbst nicht betroffen ist, hier und bei vielen anderen Themen. Wenn du dich gerne im Zug oder am Bahnhof stundenlang festhalten lassen willst, alles klar. Ich bin dazu nicht bereit, genauso wenig wie ich zu andere Diskriminierungen, die zu untragbaren Maßnahmen führen bereit bin. Mir freilich ist das aber noch nicht passiert. Und um das klar zu stellen. Ich rege mich nicht darüber auf, wenn es um eine einfache Aufnahmen von Personalien geht oder um ne Verkehrskontrolle, was nach 10-15 Minuten gegessen ist. Stundenlang in so nem Kessel festzusitzen, ist aber ne andere Nummer. Und ich finde es sehr vermessen, dann den Leute zu sagen, dass sie da dann halt nicht hingehen sollen. Wenn wir so in Zukunft konsequent argumentieren, ist die Freiheit schneller dahin, als man "Überwachungsstaat" sagen kann. Schade, dass diese Gefahr so wenig gesehen wird.

Und ehrlich gesagt will ich jetzt der Polizei nicht den schwarzen Peter zuschieben. Ich kann den Druck dort sehr gut verstehen und auch nachvollziehen, dass das zu dieser Maßnahme geführt hat. Aber die Diskussion, wie man das in Zukunft handhaben will, die muss einfach stattfinden und nicht abgetan werden als das Gequatsche von linksgrünversifften Gutmenschen, wie man es auch hier schon wieder lesen durfte.

Est modus in rebus, sunt certi denique fines - In allen Dingen gibt es ein rechtes Maß, kurzum: es gibt gewisse feste Grenzen
Horaz vor über 2000 Jahren

Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren
Benjamin Franklin

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NoelGallagher
03.01.2017 13:03Supporter


Rhapsode schrieb:
Nö.

Fall 1: Aufgrund von vorherigen Erfahrungen (Grapschen von angeblich allergrößtenteils Nordafrikanern ein Jahr vorher) wird der Schluss gezogen, dass dies jetzt wieder passieren würde und man diese Personengruppe erstmal unter Generalverdacht stellt.

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Nur die halbe Wahrheit, die Polizei hat auch social media verfolgt und dort haben sich Personen aus der letztjährigen Tätergruppe verabredet. Und zwar NICHT, um ein Zeichen für Toleranz und friedliches Zusammenleben zu setzen. DAS wäre doch mal ein Signal gewesen! Tausende Nordafrikaner treffen in Köln friedlich mit Plaketen "Für ein weltoffenes Köln und ein friedliches Zusammenleben" ein. Das ist aber eben nicht passiert. Sorry, wenn die Polizei da nicht handelt wie sie gehandelt hat, dann wäre das noch falscher. Nicht nur die Polizei trägt hier Verantwortung. Für mich wurde hier so für die Polizei eine lose-lose-Situation geschaffen. Es gibt tausende Orte in Deutschland, um Silvester zu feiern, aber diese Gruppe von Nordafrikanern verabredet sich von allen Orten extra für Köln, DEN Symbolort, wo es im Vorjahr zu schlimmen Ereignissen kam? Sorry, Null Verständnis.


Rhapsode schrieb:
Fall 2 (mein Beispiel): Aufgrund von vorherigen Erfahrungen (Anzünden von Flüchtlingsunterkünften durch Rechte und "besorgte Bürger" vornehmlich nach Berichten über Kriminalität von Nicht-Biodeutschen) wird der Schluss gezogen, dass das nach einem weiteren solchen Bericht (ich schrieb mehr als das, was du zitiert hast) wieder passieren würde und man diese Personengruppe erstmal unter Generalverdacht stellt.

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Diese Personengruppe vereint doch gerade ein Merkmal, nämlich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen zu sein. Das ist eines deren Hauptmerkmale, weshalb diese Menschen sich zu einer Gruppe vereinigen. Auch hier wieder, wenn die Polizei hier nichts unternimmt, dann hätte ich dafür kein Verständnis. Und wenn sich aus social media-Analysen ergibt, dass sich Personen in Castrop-Rauxel zum Abfackeln eines Flüchtlingsheims treffen wollen, dann darf ich mich nicht beschweren, wenn ich mich in Thor Steiner-Klamotten mit Kampfstiefeln in den Zug nach Castrop-Rauxel setze, um dort an dem Tag meine Oma zu besuchen, dass ich dann die Verabredung mit meiner Oma verpasse.

Wenn ich aus Hamburg kommend, am Derbyspieltag nach Bremen fahre, einfach um meine Freunde in Bremen zu besuchen, dann ziehe ich mir eben an dem Tag NICHT meine HSV-Klamotten an. So einfach ist das. Tue ich es doch, dann darf ich mich nicht in der Opferrolle über "Generalverdacht" beschweren, ich habe diesen Verdacht ja geradezu herbeigeführt.

NoelGallagher
03.01.2017 13:21Supporter

Ich sehe das Problem. Die einen Erkennungszeichen (Klamotten, Frisur etc.) habe ich mir ausgesucht und kann ich wieder ablegen. Andere Erkennungsmerkmale wie die Hautfarbe habe ich mir nicht ausgesucht und kann ich niemals ablegen. Dennoch, wer erwartet, dass diese Erkennungsmerkmale einfach ausgeblendet werden, der erwartet, dass die Polizei sich mutwillig und gegen jeden Menschenverstand selbst verdummt.

Dabei gibt es auch noch zu berücksichtigen, dass sich Menschen durchaus aufgrund ihrer Herkunft zu einer Gruppe zusammentun. Man teilt gewisse Werte und Erfahrungen und findet sich so zusammen. Und auch innerhalb der Gruppe der nordafrikanischen Migranten wird mit hundertprozentiger Sicherheit die Hautfarbe eines der Erkennungsmerkmale sein. Ein hellhäutiger Migrant aus Tunesien hätte mit Sicherheit Schwierigkeiten, sich in diese Gruppe zu integrieren, als Deutscher hätte ich wohl gar keine Chance. Das ist aber eben auch kein Rassismus.

roxar
roxar
03.01.2017 16:12


NoelGallagher schrieb:
Es gibt tausende Orte in Deutschland, um Silvester zu feiern, aber diese Gruppe von Nordafrikanern verabredet sich von allen Orten extra für Köln, DEN Symbolort, wo es im Vorjahr zu schlimmen Ereignissen kam? Sorry, Null Verständnis.

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Und hier sieht man dann mal wieder exemplarisch wie weit wir hier schon gesellschaftlich sind: Da wird eine bestimmte Hautfarbe zur Provokation erklärt, und aufgrund dessen die Freizügigkeit dieser Menschen beschränkt. Vielleicht hätte man plakatieren sollen: "Für Nafris und Hunde kein Zutritt!" oder so...


NoelGallagher schrieb:
Andere Erkennungsmerkmale wie die Hautfarbe habe ich mir nicht ausgesucht und kann ich niemals ablegen. Dennoch, wer erwartet, dass diese Erkennungsmerkmale einfach ausgeblendet werden, der erwartet, dass die Polizei sich mutwillig und gegen jeden Menschenverstand selbst verdummt.

Zitat anzeigen


Wer fordert genau die Ausblendung? Man darf anscheinend als Politiker nicht einmal die Verhältnismäßigkeit (!) zur Diskussion stellen ohne gleich massivste Kritik einstecken zu laufen, weil "war ja effektiv", "habt doch mal Mitleid mit den armen Polizisten" usw. Auf mich macht das den Eindruck, als sei ab jetzt jegliche grund- und menschenrechtlich bedenkliche Diskriminierung und Schikanierung von "Nafris" legitim, weil es der Sicherheit dient. Und das macht mir durchaus Sorge. So kommentieren ja auch die Medien überwiegend: Grundrechtliche Bedenken wegen Diskriminierung einer Minderheit? Ach scheiß drauf, war doch effektiv also legitim!

NoelGallagher
03.01.2017 16:25·  BearbeitetSupporter

Es tut mir leid, aber siehst du vielleicht einen Unterschied zwischen Silvester in Köln und jeden anderen Ort und jeden anderen Tag des Jahres? Das liegt doch absolut auf der Hand, dass aufgrund des Vorjahres in Köln einfach andere Maßnahmen ergriffen wurden als sonst üblich. Du leitest hier eine Generalität der Maßnahmen her, die zumindest Stand Jetzt einfach nicht gegeben ist.

Von Provokation habe ich schon gar nichts geschrieben. Dennoch sehe ich hier und generell nicht nur die Polizei in der Verantwortung, sondern in der Tat auch die Gegenseite und diese Gegenseite kann auch ich hin und wieder sein.

Wenn ich zu einem Auswärts-Fußballspiel fahre, bei dem es im Vorjahr zu Ausschreitungen durch Leute aus meinem Fan-Block kam, dann mache ich für verschärfte Kontrollen und den Generalverdacht, unter dem ich zu Unrecht stehe, nicht in erster Linie die Polizei verantwortlich, sondern die Idioten aus meinem Fanblock. Bei denen beginnt die Kausalkette nämlich.

roxar
roxar
03.01.2017 21:26·  Bearbeitet


NoelGallagher schrieb:
Das liegt doch absolut auf der Hand, dass aufgrund des Vorjahres in Köln einfach andere Maßnahmen ergriffen wurden als sonst üblich. Du leitest hier eine Generalität der Maßnahmen her, die zumindest Stand Jetzt einfach nicht gegeben ist.

Zitat anzeigen


Ja stimmt, sagt die Polizei... Es gibt Journalisten die da durchaus noch in der Silvesternacht sehr deutlich wurde. Die Maßnahmen wurden von Christoph Herwartz (Zeit/n-tv/taz) noch in der Nacht eindeutig als racial profiling beschrieben und am Tag drauf nochmal explizit so genannt mit dem zusätzlichen Hinweis, dass dieses racial profiling derart "massiv wie es vielleicht seit Jahrzehnten in Deutschland nicht stattgefunden" habe. Und den Vorwurf macht nicht nur Christoph Herwartz, sondern auch Sebastian Weiermann (ND/Stadt-Revue), der die ganze Zeit darüber gelivetickert hat und Sebastian Dalkowski (RP).

Dass die Polizei nicht offen zugibt, dass sie racial profiling betreibt ist offensichtlich, dass Politiker der Regierungsparteien dies nicht tun ebenfalls. Simone Peter hat aufgrund dieser Berichte nur nach der Recht- und Verhältnismäßigkeit gefragt und muss sich jetzt massiv dafür beleidigen lassen. Als Krönung wird sie dann auch noch von Leuten wie KGE zurückgepfiffen, die natürlich am selben Tag der Zeit noch ein Interview darüber gibt wie wichtig Sicherheit den Grünen doch sei.

Und dass dein Vergleich zum Fußball-Auswärtsspiel nichts taugt, hast du ja schon selbst weiter oben geschrieben. Sich in einen entsprechenden Fanblock zu begeben ist eine bewusste Entscheidung bei. Einen der meistfrequentierten Bahnhöfe Deutschlands komplett abzuriegeln und jeden, der da raus will nach Hautfarbe zu selektieren und stundenlang in Eiseskälte in Gewahrsam zu nehmen, ist dann doch ein anderes Kaliber, zumal es obendrein noch das Diskriminierungsverbot berührt.

Ich finde es erschreckend, dass hier fast ein Konsens zwischen Medien, Politik und Bevölkerung herrscht, dass offensichtlich über derartiges Vorgehen nicht einmal diskutiert (!) werden darf/kann.

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Rhapsode
Rhapsode
04.01.2017 17:08


roxar schrieb:

Ich finde es erschreckend, dass hier fast ein Konsens zwischen Medien, Politik und Bevölkerung herrscht, dass offensichtlich über derartiges Vorgehen nicht einmal diskutiert (!) werden darf/kann.

Zitat anzeigen



Das ist das entscheidende Problem schlichtweg. Eine unglaubliche Aggressivität macht sich breit, wenn man es auch nur wagt, Fragen zu stellen. Ich werfe der Polizei weniger vor, als den Leuten, die das nicht nur nicht reflektieren wollen, sondern auch noch die niederbrüllen, die es tun wollen.

Stebbard
13.01.2017 19:09·  Bearbeitet


Rhapsode schrieb:


roxar schrieb:

Ich finde es erschreckend, dass hier fast ein Konsens zwischen Medien, Politik und Bevölkerung herrscht, dass offensichtlich über derartiges Vorgehen nicht einmal diskutiert (!) werden darf/kann.

Zitat anzeigen



Das ist das entscheidende Problem schlichtweg. Eine unglaubliche Aggressivität macht sich breit, wenn man es auch nur wagt, Fragen zu stellen. Ich werfe der Polizei weniger vor, als den Leuten, die das nicht nur nicht reflektieren wollen, sondern auch noch die niederbrüllen, die es tun wollen.

Zitat anzeigen


Das kann man nicht genug unterschreiben - gerade Peter tat mir da ein wenig leid.

Ironie der ganzen Geschichte: Die sog. "Nafris" der Polizei entpuppen sich ggf. vorwiegend als Iraker, Syrer und Afghanen.. (erstmal eine vorläufige Angabe, die derzeit verifiziert wird)

JestersTear
JestersTear
17.01.2017 10:29Supporter

NPD Verbot abgelehnt
Das NPD Verbotsverfahren wurde vom BVG abgelehnt, da die Partei zu unbedeutend sei um eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie zu sein.

Volker Beck (Grüne):
Das ist eine Blamage für die NPD: Sie ist zu schwach und unbedeutend um Demokratie & Rechtsstaat ernsthaft zu gefährden. Und das ist gut so.

Zitat anzeigen


www.tagesschau.de

KillTimEngage
17.01.2017 11:06

Ich weiß nicht wirklich, was ich aktuell davon halten soll.

Die Argumenation " zu unbedeutend, um eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie zu sein" finde ich schon lustig, absolut wahr und ist sicher kein "Sieg" für die NPD, wie sie es gerade feiern.

Da gibt es in meinen Augen aktuell eher eine anderen Partei von der eine größere Gefahr ausgeht... jetzt können die absoluten Obertrottel ihre Stimmen wenigstens ihrer unbedeutenden Partei geben, anstatt die AfD in noch höhere Sphären zu tragen.

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MuffPotter87
17.01.2017 11:50

Ich finde es aktuell gar nicht so verkehrt, dass die NPD nicht verboten wurde. Das hätte die AFD nochmals richtig stärken können und die Partei noch radikaler werden lassen. Daher finde ich es aktuell schon besser so.

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FBG
17.01.2017 14:12Supporter

Habe bisher nur die Headlines gelesen, daher hier nur die ersten Gedanken:
Prinzipiell hat Muffpotter wohl recht, v.a. da dadurch das Argument "Sobald den 'Eliten' etwas nicht passt verbieten sie es einfach!!" wegfällt.
Und die NDP ist aktuell wohl eher eine kleinere der vielen Sorgen, die wir haben. Die Trottel würden sich auch radikal verhalten, Flüchtlingsheime anstecken, Andersdenkene und -aussehende verfolgen, wenn es die NPD nicht gäbe. Die Organisation dessen wäre vllt ein bisschen erschwert worden - mit Betonung auf ein bisschen

FBG
18.01.2017 11:09Supporter

hat snowden sich eigentlich schon zu manning geäußert?
und: wenn Obama sie "so einfach" begnadigen kann, warum kann Trump dann das Ganze am Freitag nicht wieder rückgängig machen?

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