22.05.2023 20:01· Bearbeitet
guitarslammer schrieb:
mattkru schrieb:
Ich war nie ein großer Pink Floyd Fan und mag nur einzelne Songs. Deswegen meine laienhafte Frage:
Wer bekommt die Songs live besser/magischer reproduziert: Roger Waters oder David Gilmour?
Für meinen Teil: Waters mit Abstand. Er hat halt die entsprechende Show, die bei Pink Floyd irgendwie dazugehört. Die Band ist auch absolut spitze, allen voran seit Jahren Dave Kilminster, der Gilmours Parts teilweise auch besser als Gilmour selbst heutzutage spielt (Blasphemie, jaja, aber hab beide Live gesehen).
David Gilmours Konzerte sind hingegen showmäßig reduzierter, sprich mehr Fokus auf der Musik, das Problem, was ich bei Gilmour hab: der Großteil des Sets besteht einfach aus Songs ab 1987 und seinen Soloplatten, so dass ich über lange Strecken gelangweilt bin. Die Waters-Konzerte bisher, die ich gesehen hab, waren halt gespickt mit geilen Floyd-Songs (The Wall Tour selberklärend und Us + Them).
Für mich gehts die Woche nach Prag und bin gespannt, was This Is Not A Drill kann, die Berichte wirken aber bislang sehr positiv.
Als Tipp, wenn man in Floyd noch tiefer eintauchen will: auch mal Nick Mason ansehen, der die Floyd-Jahre von Anfang bis ausschließlich Dark Side abdeckt, wird beides von Gilmour/Waters eher stiefmütterlich behandelt.
Der erste Absatz ist einer der schlechtesten Takes, den ich je in einem Musik-Forum gelesen habe. Eine Beleidigung!
Zu der Setlist: 10 von 23 Songs waren 2016 in Davids Set von vor 1987, ist für mich definitiv ausreichend. Zumal er vor allem die "The Division Bell"-Songs wundervoll spielt!
Um zur Ursprungsfrage zurückzukommen:
Die Waters-Konzerte sind viel bombastischer und stark auf das Visuelle ausgerichtet. Damit werden wiederum viele (teilweise zweifelhafte) politische Botschaften transportiert. Die Bühnenpräsenz von Waters fand ich eher egomanisch als charismatisch. Die Band 2018 eher unspektakulär bis unpassend (die Background-Sängerinnen). Das Ticket für dieses Jahr hab ich wieder verkauft, zu viel (ungewollt und aufdringlich) vorgetragene Politik. Die The Wall- Tour habe ich leider nicht gesehen (eigentlich mein Lieblingsalbum von Pink Floyd).
Die Show von David Gilmour ist visuell deutlich reduzierter, aber trotzdem sehr geschmackvoll. Die Atmosphäre ist viel wärmer und freundlicher, die Band wirkt eher wie eine Gruppe von Freunden.
Waters fühlt sich teilweise mehr wie eine Theateraufführung an, Gilmour ist mehr ein klassisches Konzert. Wenn du die "Show" von Pink Floyd sehen willst, geh zu Waters, wenn du die "Magie" von Pink Floyd erleben willst, geh zu Gilmour!
Sehenswert sind beide, ich würde aber nachdem ich beide live gesehen habe (Waters 1x, Gilmour 4x) immer (wieder) zu Gilmour gehen.