Noch schlimmer als die einzelnen Aussagen von Politikern (und das ist schon zum Kotzen) finde ich die Art und Weise, wie sich ein großer Teil der Leute seine Meinung bildet.
Man bekommt in zwei Sätzen mit was passiert ist und wird dann im Internet - speziell auf Facebook & Co. - fortwährend zugebombt von Kommentaren und Meinungen darüber. Jede offizielle Seite, jeder Promi drückt sein Beileid aus und darunter die ewig gleichen Diskussionen - von "das sind Merkels Tote!!1!" bis "warum habt ihr bei Aleppo/Istanbul/... nichts gepostet?". Dann werden Meinungen und individuelle Ansichten schnell mal zu Fakten und das wird wieder munter weiter verbreitet.
Ich selbst meide Facebook nach solchen Ereignissen immer so gut es geht. Wenn man rund um die Uhr mit solch schrecklichen Dingen und ihren Begleiterscheinungen konfrontiert wird, glaubt man irgendwann wirklich, dass morgen die Welt untergeht. Ich merke ja selbst im Bekanntenkreis, wie manche Leute diese Flut an Informationen, Eindrücken und Kommentaren überhaupt nicht mehr sinnvoll verarbeiten und reflektieren können und dann selbst gequirlte Kacke als bare Münze verkaufen.
Ich hoffe und glaube, dass das früher auch nicht groß anders war. Im digitalen Zeitalter kann halt jeder seine Ansichten publik machen und man bekommt viel, viel mehr davon mit. Logisch, dass da auch viel Dünnpfiff von Idioten dabei ist.
Ich bin da ganz bei Christian Streich, der unlängst ja forderte, dass der Umgang mit dem Internet/den sozialen Medien bereits in den Grundschulen auf dem Lehrplan stehen sollte. Die neuen Generationen müssen lernen, wie man sich richtig mit dieser Informationsflut auseinander setzt. "Glaub nicht alles was auf Wikipedia steht" reicht heutzutage halt nicht mehr aus.