22.03.2005 13:16
Zehn Tote bei Schulmassaker in den USA
Washington - Beim Amoklauf eines Schülers in einem Indianerreservat im US-Staat Minnesota sind am Montag 10 Menschen ums Leben gekommen und bis zu 15 verletzt worden. Der 15-Jährige tötete an seiner Schule 7 Menschen und nahm sich dann das Leben.
Zuvor hatte er seinen Großvater und dessen Freundin erschossen, berichtete die Zeitung «Minneapolis Star Tribune» am Dienstag. Das Motiv des Jungen lag zunächst im Dunkeln. Es ist die folgenschwerste Schießerei an einer US-Schule seit dem Massaker an der Columbine High School in Colorado, bei dem im April 1999 zwei Schüler zwölf junge Leute, einen Lehrer und anschließend sich selbst umbrachten.
Der Amoklauf des 15-Jährigen in der Red Lake High School in Minnesota dauerte Medienberichten zufolge rund eine halbe Stunde. Unter den Opfern sind auch ein Sicherheitsbeamter und eine 62 Jahre alte Lehrerin. Drei Schüler waren auf der Stelle tot, zwei erlagen später ihren schweren Schussverletzungen.
Die Waffen habe sich der Junge im Haus des Großvaters besorgt, der im Indianerreservat als Polizist arbeitete, sagte der Beamte Roman Stately. Gleich am Eingang der Schule habe der 15-Jährige auf den Wärter gezielt. «Offenbar lief er schießend durch den Flur, betrat dann ein Klassenzimmer, wo er die Schüler und die Lehrerin tötete, bevor er sich selbst das Leben nahm», schilderte Stately den Verlauf der Tat.
In panischer Angst verbarrikadierten sich viele andere Schüler in ihren Klassenzimmern. Sie habe ihre Schüler unter die Bänke getrieben und dann die Polizei angerufen, sagte die Lehrerin Diane Schwanz der Zeitung «The Pioneer».
Rund eine Stunde nach dem Blutbad seien in einem Haus die Leichen des Großvaters und von dessen Freundin entdeckt worden. Was den Jungen zu der Tat getrieben hat, war zunächst nicht bekannt.
Verwandte beschrieben den 15-Jährigen als Einzelgänger, dessen Vater vor wenigen Jahren Selbstmord begangen habe. Mitschüler erzählten, der Todesschütze habe bereits vor einem Jahr über Pläne für eine Massenschießerei geredet.
Das Reservat liegt im Norden Minnesotas nahe der kanadischen Grenze und beheimatet die ärmsten Indianerstämme in dem Bundesstaat, berichtete die «Star Tribune». Sämtliche 355 Schüler der Red Lake High School seien indianischer Abstammung. Die Schule zählt im Leistungsvergleich zu den schlechtesten Bildungsstätten des Staates.
In dem weitgehend von der Außenwelt abgeschnittenen Reservat wohnen rund 5000 Indianer. Bei einer Arbeitslosenquote von 40 Prozent leben der Zeitung zufolge viele Familien an der Armutsgrenze. Während andere Stämme von Casino-Einnahmen und Tourismus profitierten, spielten diese Einkünfte in dem abgelegenen Reservat kaum eine Rolle.
Quelle
jaja, die usa, das land der unbegrenzten möglichkeiten ^^