US-Präsidentschaftswahl

eröffnet von everlast am 15.10.2004 17:53 Uhr
843 Kommentare - zuletzt von blubb0r

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Stebbard
10.04.2012 23:39

Ne, offiziell erst Ende August zur Convention. Dort wird der offizielle Kandidat gekürt. Aber seh eh kaum Chancen für Romney und auch für Santorum hätte ich kaum Chancen gesehen.

nima
11.04.2012 08:04AdminSupporter

aaaah. allerdings glaub ich nicht, dass romney, aufgrund seiner super-pacs, chancenlos ist. sollte aber die us-wirtschaft bis zu den wahlen "stabil" bleiben und kein militärschlag seitens israel gegen den iran erfolgen, wird obama die wahl wohl gewinnen.


11.04.2012 08:25


nima schrieb:
aaaah. allerdings glaub ich nicht, dass romney, aufgrund seiner super-pacs, chancenlos ist. sollte aber die us-wirtschaft bis zu den wahlen "stabil" bleiben und kein militärschlag seitens israel gegen den iran erfolgen, wird obama die wahl wohl gewinnen.

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Sehe ich genau wie du doch mit ein paar Konjunktiven mehr als Stebbie

Stebbard
11.04.2012 14:15

Ein Militärschlag könnte eher Obama nützen, da Bevölkerungen selten dazu neigen im Konfliktfall ihre Regierung zu wechesln, da dies dazu führt, dass man eine gewisse Zeit nahezu Handlungsunfähig ist.

Obama ist nun auch nicht gerade ein finanziell schlecht gepolsteter Politiker. Er hat fast das dreifache an direkten Wahlkampfspenden (173 Mio USD) erhalten wie Romney (ca. 70 Mio USD) ('The 2012 Money Race: Compare the Candidates ' - auch wenn die Zahlen seit 2008 sind). Wichtig ist, dass Obama wieder sehr starken Zuspruch von den Bürgern mit geringerem Einkommen erhält. So betrugen 53% aller Spendenzahlungen weniger als 200 USD, während es bei Romney gerade mal 8% waren.
Es dürfte also relativ einfach werden, Romney als den neoliberalen Multimillionär auszuspielen. Dass Obama dies offensichtlich vorhat, zeigt die gestrige Initiative über die 'Buffet Rule', welche vorsieht, dass Millionäre mindestens 30% Steuern zahlen müssen ( 'Obama Goes on Offensive Over Taxes on Wealthy'). Romney legte diesbezüglich ja anfang des Jahres offen, dass er gerade einmal Steuersatz von 14% hat.
Romney selber kann ihm da wenig vorwerfen: Obama hatte eine gute erste Administration, führt eine gute Außenpolitik, die wirtschaftlichen Daten zeigen nach oben und seine Stärke ist die absolute schwäche Romneys. Dazu fehlt Romney der Zuspruch aus den klassischen Südstaaten, d.h. dass Romney eben in den selben Gebieten seine Anhänger hat wie Obama (Westküste und Nordosten).


Wenn Obama erstmal richtig mit dem Wahlkampf beginnt, dann erwarte ich hier - exogene Schocks außgeschlossen - eine relativ eindeutige Wahl.

nima
11.04.2012 15:02AdminSupporter


Stebbard schrieb:
Ein Militärschlag könnte eher Obama nützen, da Bevölkerungen selten dazu neigen im Konfliktfall ihre Regierung zu wechesln, da dies dazu führt, dass man eine gewisse Zeit nahezu Handlungsunfähig ist.

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Kann sein. Muss aber nicht. Wenn Obama Israel nicht zur Seite steht, könnte es ihm wichtige Stimmen kosten. Wird er mit Israel in den Krieg ziehen, könnte es wirtschaftlich wieder schlecht aussehen (neue Schulden, hohe Arbeitslosigkeit etc). Also nix mit Schuldenabau.
Romney würde dann erst die Situation abwarten und im Wahlkampf entsprechend handeln


Obama ist nun auch nicht gerade ein finanziell schlecht gepolsteter Politiker. Er hat fast das dreifache an direkten Wahlkampfspenden (173 Mio USD) erhalten wie Romney (ca. 70 Mio USD) ('The 2012 Money Race: Compare the Candidates ' - auch wenn die Zahlen seit 2008 sind).

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ok, hätte jetzt bei Romney mit mehr gerechnet

Letzendlich, glaub ich auch, dass Obama am Ende als Sieger hervorgehen wird. Allerdings nicht so deutlich, wie gegen McCain

Stebbard
11.04.2012 15:37

Selbst wenn Romney nicht in den Konflikt ziehen würde - er hätte keine Wahl, will er Präsident werden. Obama selber versucht ja zu deeskalieren und warnt vor einer Kriegsrhetorik (was natürlich die Republikaner ausnutzen wollen und sicher werden). Aber auch er wird keine große Wahl haben, sollte es zum Konfliktfall kommen.

Ich persönlich halte das ja für hypothetisch, da ich nicht von einem wirklich Konflikt ausgehe. In allen drei Staaten ist Wahlkampf, da steckt viel Wahlkampfrhetorik mit drin.

Stebbard
25.04.2012 09:01

Ist ja nun mehr oder weniger alles uninteressant, aber Romney hat natürlich Delaware, Rhode Island, Conneccticut, New York und Pennsylvania gewonnen und zugleich den Wahlkampf mit Obama eröffnet:

“Tonight is the start of a new campaign” and then added: “Tonight is the beginning of the end of the disappointment of the Obama years.”

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Witzig ist dabei

We will stop the unfairness of politicians giving taxpayer money to their friends’ businesses

via NY Times

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Genau mit dem letzten hat Romney sein Geld verdient. Unternehmen ausgeblutet, diese vom Staat aufpeppeln lassen und dann absetzen. Witzigerweise will er genau das nun eindämmen

Stebbard
07.06.2012 15:34

Etwas, was in Deutschland sogut wie garnicht thematisiert wurde, aber sehr interessant ist für die Präsidentschaftswahl:

In Wisconsin - eigentlich ein klassisch demokratischer Staat und zugleich Swing-State - wurde vor zwei Jahren der Republikanische Kandidat Scott Walker gewählt, welcher daraufhin ankündigte, die Löhne der Staatsdiener zu kürzen. Daraufhin kam es vorgestern zu einer Neuwahl, in welcher Walker sogar ein um ein prozent besseres Wahlergebnis erhielt.

Jedoch hat Walker eine wesentlich höhere persönliche Zustimmung als sie Romney in Wisconsin hat. Dennoch ist nun zu erwarten, dass der Konflikt zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern nochmal richtig aufflammen wird.

Walker Survives Wisconsin Recall Vote

WAUKESHA, Wis. — Gov. Scott Walker, whose decision to cut collective bargaining rights for most public workers set off a firestorm in a state usually known for its political civility, easily held on to his job on Tuesday, becoming the first governor in the country to survive a recall election and dealing a painful blow to Democrats and labor unions.

via NY Times

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Stebbard
14.07.2012 15:53

Interessiert zwar niemanden - aber Obama hat in den vergangenen 2 Wochen seinen Wahlkampf intensiviert. Ich vermute mal, dass sie versuchen Romney in eine Art "Falle" zu locken - dabei kommt ihnen der intensive Vorwahlkampf zu Gute.

Romney Seeks Obama Apology for Bain Attacks

WASHINGTON — Mitt Romney demanded an apology from President Obama on Friday for making what he called “reckless” and “absurd” allegations in an escalating battle over whether Mr. Romney’s business record included outsourcing American jobs.

via NY Times

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Interessant dabei ist, dass Romney folgendes Problem hat:

Mr. Romney has outraised Mr. Obama in the last several months, but most of the money he has raised can be used only in the general election, which formally begins after the Republican National Convention this summer. The long, contentious Republican primary campaign drained much of the money Mr. Romney could spend before then.

That has left Mr. Romney somewhat short of cash[...]

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Dies zwingt Romney nun dazu sich ständig live im Fernsehen zu verteidigen - und man weiß ja, wie gerne Romney da in rhetorische Fettnäpfchen tritt. Mal schauen ob das aufgeht.

Interessant ist dabei folgendes, was ich vorhin bei der ZEIT gelesen hab

Kleider machen Wahlkampf

Weil sie in China gefertigt wurden, solle man die Uniformen der US-Olympioniken verbrennen, ereifern sich die Demokraten. Ihre Empörung ist wohl pure Wahlkampf-Strategie.

via ZEIT

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Die spielen also genau die Karte, welche vielfach erwartet wurde und attackieren Romney an der Flanke, an der er wohl leicht angreifbar ist.

Stebbard
31.07.2012 19:51

Stimmrecht in den USA. Wie neue Gesetze Obama-Anhänger von der Wahl ausschließen

Ein Waffenschein gilt, ein Studentenausweis nicht: Auf Druck der Republikaner müssen sich Wähler in mehreren amerikanischen Bundesstaaten jetzt mit speziellen Dokumenten ausweisen, um ihre Stimme abzugeben. Das benachteiligt vor allem Minderheiten, junge Menschen und Senioren. Die diskriminierenden Gesetze werden das Ergebnis der Präsidentschaftswahl beeinflussen.

via Süddeutsche

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Stebbard
13.08.2012 21:16

Eben erst mitbekommen: Mitt Romney hat mit Paul D. Ryan einen sehr konservativen Kongressabgeordneten zum Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten ernannt - seine Agenda ist getreu dem Tea Party-Ideal:

- Reduktion der Steuern für Reiche
- Reduktion der Staatsausgaben, speziell für Sozialsysteme - nicht fürs Militär
- totale Ablehnung der gleichgeschlechtlichtne Ehe und Abtreibung (selbst durch Vergewaltigung)
- Verweigerung jeglicher Verschärfung der Waffengesetze

Macht Romney einerseits natürlich sehr angreifbar, schäft jedoch sein Profil gerade bei den konservativen Republikanern - zudem ist Ryan Katholik.

Crossoveraner
13.08.2012 21:43


Wußte schon immer das die Amis(nicht alle, aber viele) leider ein krankes Volk sind wie die Kopftuchträger aus der Steinzeit, ich weiß es ist vergebens auf die erwünschte Älieninvasion zu warten, ..........................................................................[addsig]

martinzinnecker
22.08.2012 09:55

Zurück in die fünfziger Jahre via SpOn

Republikaner-Kandidat Romney gibt sich modern und tolerant - seine Partei aber hat nun ihr Programm für den Wahlkampf fertiggestellt, das konservativste seit langem. Die Schwulenehe soll per Verfassung geächtet, Schwangerschaftsabbruch auch bei Inzest oder Vergewaltigung verboten werden.

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Wer wählt denn sowas?

GraveDog
22.08.2012 10:11

ich befürchte, dass das sehr viele Amis tun werden....

ich hoffe nicht zu viele

Rhapsode
Rhapsode
22.08.2012 10:16


martinzinnecker schrieb:
Zurück in die fünfziger Jahre via SpOn

Republikaner-Kandidat Romney gibt sich modern und tolerant - seine Partei aber hat nun ihr Programm für den Wahlkampf fertiggestellt, das konservativste seit langem. Die Schwulenehe soll per Verfassung geächtet, Schwangerschaftsabbruch auch bei Inzest oder Vergewaltigung verboten werden.

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Wer wählt denn sowas?

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Für uns kaum vorstellbar. Wenn du allerdings mit einem ganz anderen Weltbild aufwächst...naja. Nicht umsonst gibt es in einigen Staaten der USA noch immer die Todesstrafe. Waffen kriegst du hinterhergeschmissen. Ein Sozialsystem, das praktisch gar nicht vorhanden ist und nur die Möglichkeiten Gewinnen und Verlieren bietet, wird von vielen Amerikanern unterstützt. Ein Land, wo du für jeden Mist verklagt werden kannst, und wo das Prinzip "Auge um Auge" in schöner alttestamentarischer Tradition in den Köpfen von sehr vielen Einwohnern festgebrannt ist.
Prost Mahlzeit, falls Romney gewinnen sollte.

DerAlteRapha
22.08.2012 10:29


Stebbard schrieb:

Stimmrecht in den USA. Wie neue Gesetze Obama-Anhänger von der Wahl ausschließen

Ein Waffenschein gilt, ein Studentenausweis nicht: Auf Druck der Republikaner müssen sich Wähler in mehreren amerikanischen Bundesstaaten jetzt mit speziellen Dokumenten ausweisen, um ihre Stimme abzugeben. Das benachteiligt vor allem Minderheiten, junge Menschen und Senioren. Die diskriminierenden Gesetze werden das Ergebnis der Präsidentschaftswahl beeinflussen.

via Süddeutsche

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Eigentlich ist es bei uns doch auch so, dass man sich mit bestimmten Dokumenten ausweisen muss und nicht einfach mit dem studiausweis auflaufen kann!?


Zu Romney und seinem Wahlprogramm:
Ist natürlich ne katastrophe und aus unserer sicht nicht wählbar. Das Problem in Amerika ist wohl auch dass die Leute häufig weniger auf das Wahlprogramm achten, als auf die Inszenierung der Wahlkampfauftritte (nicht dass das in Deutschland anders wäre, allerdings hat der Wahlkampf in Den USA eine ganz andere Dimension)

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