Jetzt da ich das Teil habe, kann ich ja auch mal dazu schreiben.
Zuerst zum Sound:
Sehr roh, scheint nicht noch mal großartig überarbeitet zu sein. Ähnelt sehr dem Sound der River Runs Again von Life Of Agony. Das Publikum ist auch während der Songs ziemlich gut zu hören. Bei vielen Live-Aufnahmen wird das ja ziemlich rausgemischt. Ich find´s klasse. Man kann richtig hören, bzw. fühlen, dass bei dem Konzert echt die Luft gebrannt hat. Ist aber Geschmackssache.
Zur Songauswahl:
Ich beziehe mich mal auf die DVD. Die Songauswahl ist natürlich immer ein sehr subjektives Thema bei Live-Scheiben und Best-Of-Alben.
Daher nur soviel: Von den letzten beiden Alben sind nur 5 der 18 Tracks. Es werden hauptsächlich alte Kracher gespielt. Auf Black Lodge wird verzichtet. In meinen Augen verzeihlich. Die Setlist gibt aber die letzte Tour gut wieder, denn Anthrax wissen wohl, dass das Publikum bei Songs wie Antisocial, Only, Indians und Got The Time einfach total ausflippt. Kann man auch gut hören.
Bring The Noise wird mit einem coolen Tag aus Metallicas Whiplash gespielt.
Der dritte Track gibt das Thema der CD gut wieder: Caught In A Mosh
Zur Bildqualität:
Die ist gut. Einige Einstellungen der Fans sind echt saugeil. Und die Band geht eh ab wie iin Zäpfchen. Glasklares Bild.
Zum Titel: Music Of Mass Destruction
Tja, ist das jetzt extrem geschmacklos, satirisch oder als Kritik zu verstehen?
Ich bin mir nicht sicher. Wer Anthrax auf der letzten Tour mal live gesehen hat, weiß dass sie sich sehr kritisch gegenüber der Politik der USA geäußert haben. Ich war beim Konzert in Hamburg am Tag vor dem Irak-Krieg und Anthrax-Briefe waren noch in aller Munde. John Bush sparte nicht mit F-Wörtern über seinen Namensvetter, sagte aber auch, sie seien "fucking entertainers" und dass wir alle heute zum Feiern hergekommen sind.
Es sollte sich daher jeder seine eigene Meinung zum Titel bilden. Obwohl ich Fan bin, bleibt bei mir ein fader Beigeschmack.
Fazit: Wer Anthrax noch nicht live erlebt hat, bekommt einen ersten Eindruck der Party-Stimmung, die da immer herrscht. Man merkt einfach immer wieder, dass da eine Band mit reichlich Bühnenerfahrung am Werk ist. Die wissen schon, wie man Stimmung macht.
Wir sehen uns vor der Talent Stage.