Kann man sich blöd informieren?

eröffnet von hit_that am 25.04.2005 18:35 Uhr
9 Kommentare - zuletzt von Comatose

hit_that
25.04.2005 18:35

Kann man sich blöd informieren?

"Infomanie" - der Drang, sich ständig auf dem Laufenden zu halten - ähnele einer Sucht mit massiven Auswirkungen, behaupten britische Psychologen. E-Mails und SMS austauschend verblödeten Menschen regelrecht. Die negativen Einflüsse auf das Gehirn seien "stärker als bei Marijuana".

Macht Surfen blöder als Kiffen? Jeder, der einmal eine über Stunden gehende, erfolglose Netz-Recherche hinter sich gebracht hat, ist sofort bereit, das zu glauben: Regungslos sitzt man leicht verkrampft vor dem Rechner, stiert auf die Mattscheibe, schaufelt sich tonnenweise unnütze Informationen ins Hirn und verliert dabei jedes Gefühl für Zeit und Raum.

Doch um Surfen, berichten britische Zeitungen, sei es noch nicht einmal gegangen bei einer aktuellen Studie, die am Psychiatrischen Institut des King's College in London durchgeführt wurde: Schon E-Mail und Messaging erwiesen sich als geisttötende Kommunikationsformen. Demnach ließe sich bei exzessiv elektronisch kommunizierenden Menschen ein zehnprozentiger Abfall der gemessenen IQ-Werte feststellen.

Exzessives E-Mailen verblöde den Menschen demnach mehr als exzessives Haschisch-Rauchen (verbunden mit einem IQ-Abfall im Bereich von vier Prozent). Auch die Symptome seien durchaus ähnlich.

Die besagte Studie beruht auf Tests mit mehr als 1000 Probanten. Die Psychologen stellten bei ihren Testpersonen Müdigkeit, Lethargie und akute Konzentrationsprobleme als Folge der E-Kommunikation fest - ein Zustand, den die Forscher als "dumpf" beschrieben.

Zu hoch sei die Aufmerksamkeitsleistung, die elektronische Kommunikation dem Menschen abverlange. Zunehmend verliere er dabei die Fähigkeit, zwischen relevanten und überflüssigen Informationen zu unterscheiden.

Nervige Up-to-dateritis

Auch die sozialen Verhaltensweisen gingen in die Binsen: Obwohl die Mehrzahl der Befragten noch wahrnahm, dass es eigentlich ungehörig ist, ein laufendes Gespräch zu unterbrechen, um beispielsweise eine eingehende SMS zu kontrollieren, tut die Mehrzahl genau das. Während die SMS-Checker ihr Tun selbst als Zeichen von "Effizienz" deuteten, ließe sich im Test nachweisen, dass sie dabei nur zunehmend konfus würden.

"Always on", die Zauberformel des Informationszeitalters, stehe dabei nur synonym für das Problem einer ständigen Ablenkung von allen Beschäftigungen, die Konzentration erfordern. Glenn Wilson, der für die Studie verantwortliche Psychologe, stellt in Frage, ob dieser permanente Informations-Overload nicht zu bleibenden Schäden führen könne.

Auftraggeber der Studie war Hewlett Packardt, die aus den Ergebnissen Empfehlungen für ein konstruktives Arbeitsklima destillieren wollen. Naheliegend sei etwa die Empfehlung, SMS und E-Mails nur in Leerlaufzeiten zu kontrollieren und eben nicht während Sitzungen oder Arbeiten, die Konzentration erfordern.


Joint: Weniger schädlich als E-Mail und SMS?

FBG
25.04.2005 22:40Supporter

Kann man sich auch dumm studieren ?
(damit meine ich nicht die studenten an der Uni, sondern die Leute die Tag für Tag neue bescheuerte Studien wie diese erstellen)



FBG
25.04.2005 23:47Supporter

für jede email die in zukunft schreiben will, geh ich zum chef: "emailen ist ungesund; ist geh ma raus was kiffen, wenns recht ist !"

Elli
26.04.2005 13:42



Bei ca. 50 E-Mails, die hier auf der Arbeit so am Tag reinkommen bedeutet das jawohl, dass ich mit spätestens 40 Jahren so bescheuert bin, dass ich in Frührente gehen kann, oder?

*Artikel ausdrucke und in Vorordner für das Jahr 2020 lege*

Comatose
27.04.2005 21:03

DSL LSD... is doch alles das gleiche! Macht beides süchtig und blöde [addsig]

Anzeige
Anzeige