Die Amis ...

eröffnet von DarkCounter am 23.04.2005 18:40 Uhr
541 Kommentare - zuletzt von roxar

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RaRFan92
29.08.2014 10:29


KleineJule schrieb:
Aber wie willst du bitte die anzahl der kopfbälle im spiel auf nen gewissen prozentsatz beschränken?

Kommt dann der schiri nach dem eckball-kopfball-tor und sagt das zählt nicht, weils schon zu viele kopfbälle im spiel gab?

Klar isses ok zu fragen ob das schädlich ist... aber dann darf man im prinzip keinen einzigen sport mehr ausführen... man kann sich nämlich immer dabei verletzen... wenn die eltern so angst vor den schäden haben, sollen sie ihr kinder halt schach spielen lassen...

Außerdem ist das beim fussball ja auch was anderes als beim football oder eishockey... da geht man ja freiwillig hin zum kopfball... und situationen, die ähnlich denen im football sind (schulter gegen kopf, usw.) kommen wesentlich seltener vor eben weils ein anderes spiel ist und ne andere ausgangslage hat

Das ist für mich doch echt so typisch ami... einfach mal klagen... werden die gezwungen fussball zu spielen bzw kopfbälle zu spielen? Nee... wenn sie sich so viele sorgen drum machen sollen sies halt sein lassen

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This. Fußball ist nun mal nicht frei von Risiken, das muss jedem, der spielt oder Eltern, die ihre Kinder spielen lassen klar sein. Ich halte Fußball noch für vergleichsweise ungefährlich, wenn man z.B. an Springreiten denkt.
Ich kenne zwar keine Statistiken, aber um den Kopf mach ich mir beim Fußball die wenigsten Sorgen.

KleineJule
29.08.2014 10:37

Und ich glaub es ist kein fall eines fussballspielers bekannt, der aufgrund von zu vielen kopfbällen gesundheitliche probleme hatte nach seiner karriere...

KLL
29.08.2014 10:57


KleineJule schrieb:
Und ich glaub es ist kein fall eines fussballspielers bekannt, der aufgrund von zu vielen kopfbällen gesundheitliche probleme hatte nach seiner karriere...

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Im Profi-Bereich vielleicht nicht, aber im Amateur-Bereich kam sowas schon vor. Jedoch ist das die absolute Ausnahme, denn bei vernünftiger Technik passiert idR absolut gar nix.

Intentional heading is not associated with concussion, and biomechanical laboratories have verified that the linear and angular accelerations resulting from heading are well below levels causing mild traumatic brain injury.

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Quelle: Spiotta et al. (2012). Heading in soccer: dangerous play? Neurosurgery. 70(1)

Auch sonst gibt es in der Forschung kaum Evidenzen dafür, dass es zu Hirnschädigungen durch Kopfbälle kommen kann.
Link 1
Link 2
Link 3

LustigerAstronaut
LustigerAstronaut
29.08.2014 11:11

Also Hirnschäden beim Fußball sind definitiv ein Problem!
Aber das Kopfbälle die Ursache dafür sind... darauf wär ich jetzt nicht gekommen!

Stebbard
29.08.2014 11:26

Ja, es gibt zwar auch einige Studien, die einen positiven Befund hatten, aber insgesamt wird der Forschungsstand ja als defizitär beschrieben, gerade für den Jugendbereich. Aber das wirst du sicher besser überblicken.

werden die gezwungen fussball zu spielen bzw kopfbälle zu spielen? [...]
wenn die eltern so angst vor den schäden haben, sollen sie ihr kinder halt schach spielen lassen...

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Ich liebe ja solch eine Argumentationsführung, getreu dem Motto: Wenn es dir hier in Deutschland nicht gefällt, dann hau doch ab!. Damit kommst du vll. am Stammtisch oder beim nächsten CSU-Ortsverband super an, aber so funktioniert das nun einmal nicht in einer Gesellschaft. Was spricht dagegen, weiterhin sein Hobby zu betreiben und sich parallel dafür einzusetzen, dass an manchen Stellen Änderungen eintreten?

Es ist dabei hilfreich sich damit zu befassen, was die Klage will. Über den Hintergrund:

"The medical community called for change over a decade ago and despite simple, best-practice guidelines -- which have been updated three times since the initial international conference on concussions -- FIFA has failed to enact the policies and rules needed to protect soccer players," Seattle-based lawyer Steve W. Berman, who is bringing the suit, said in a statement.

via LA Times

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According to the filing, nearly 50,000 high school soccer players sustained concussions in 2010 — more players than in baseball, basketball, softball and wrestling combined. The recent World Cup in Brazil had several high-profile incidents involving head injuries, which Berman said had helped galvanize the case. In a semifinal match, Javier Mascherano of Argentina banged his head against a Dutch player and was on the sideline for only two minutes before returning to action (medical research suggests six or seven minutes are necessary to provide a full neurological test). Christoph Kramer of Germany sustained a blow to the head in the final against Argentina and was allowed to continue playing for about 15 minutes in a dazed state before he was helped off the field.

via NY Times

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Wissenschaftliche Signifikanz hin oder her, die Klage strebt dabei folgendes an.

The suit asks FIFA and its U.S. affiliates to implement up-to-date guidelines for detection of head injuries and for clearing a player to return to the field after a concussion. It also seeks medical monitoring for players who received head injuries in the past but it does not ask for monetary compensation for athletes who have been injured.


via LA Times

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The suit also seeks to require professional and other advanced leagues, which are currently limited to three substitutions a game, to allow temporary substitutions while a player is examined for a head injury.

via NY Times

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Ob nun eine Limitierung der Kopfbälle für unter 17-jährige praktikabel ist, das mag ich nicht beurteilen. Aber vielleicht ist es denkbar, dass man Kopfbälle - je nach Befund einer näheren Untersuchung - ggf. erst ab der C-Jugend erlaubt? Muss vielleicht nicht dazu kommen und glaube auch nicht, dass es dazu kommt. Aber, wie gesagt, je nach Befund wäre das vll. eine Option.

Auch wenn die Klage sicherlich nicht viel Aussicht hat, glaube ich, dass man in Nordamerika in dieser Debatte vll. wirklich offener ist, als im, bezogen auf den Fußball, doch oftmals sehr konservativen Europa. Gerade weil dort bereits ähnliche Debatten in der NHL und NFL geführt werden.

Angel_of_Death
29.08.2014 12:45

Dass man nen Spieler nach nem Zusammenstoß o.ä. erst mal untersucht, bevor er wieder auf den Platz darf, is ja vollkommen legitim und richtig. Wie man da jetzt aber nen Zusammenhang zum Kopfballverbot für Jugendspieler ziehen will, ist mir schleierhaft

Stebbard
01.10.2014 10:50

Schönes Beispiel dafür, dass wir Europäer manchmal vorsichtig sein sollten, uns in Debatten (bspw. im Rahmen von TTIP oder CETA) immer von oben herab auf die Umweltbestimmungen in den USA oder Kanada zu schauen. All zu selten wird thematisiert, dass man dort in manchen Bereichen wesentlich regulierter ist, als es in (teilen von) Europa derzeit der Fall ist.

California is the first state to ban plastic bags

California has become the first US state to sign into law a ban on single-use plastic bags, including those used for bagging up purchases at grocery stores. The legislation is meant to cut down on waste throughout the state and to help protect its land from pollution. The ban will begin this coming July in grocery stores and pharmacies, and it'll expand to convenience stores and liquor stores one year later. "This bill is a step in the right direction," California Governor Jerry Brown says in a statement. "It reduces the torrent of plastic polluting our beaches, parks, and even the vast ocean itself.

via The Verge

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alex-der-grosse
09.10.2014 13:42


Stebbard schrieb:
Schönes Beispiel dafür, dass wir Europäer manchmal vorsichtig sein sollten, uns in Debatten (bspw. im Rahmen von TTIP oder CETA) immer von oben herab auf die Umweltbestimmungen in den USA oder Kanada zu schauen. All zu selten wird thematisiert, dass man dort in manchen Bereichen wesentlich regulierter ist, als es in (teilen von) Europa derzeit der Fall ist.

California is the first state to ban plastic bags

California has become the first US state to sign into law a ban on single-use plastic bags, including those used for bagging up purchases at grocery stores. The legislation is meant to cut down on waste throughout the state and to help protect its land from pollution. The ban will begin this coming July in grocery stores and pharmacies, and it'll expand to convenience stores and liquor stores one year later. "This bill is a step in the right direction," California Governor Jerry Brown says in a statement. "It reduces the torrent of plastic polluting our beaches, parks, and even the vast ocean itself.

via The Verge

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Ich hatte das Glück, da ich die letzten Wochen in den USA war, zu diesem Thema eine Debatte im Radio zu verfolgen, die sicherlich nicht repräsentativ ist. Dennoch war dies fremdschämen im Schlimmsten. Mag sein, dass New-York und Californien in vielem weiter sind als wir (in vielem auch diese beiden Staaten nicht), ein großer Teil der Gesellschaft in den USA ist einfach noch nicht so weit, das sind Debatten die wir vor 30-40 Jahren in Deutschland geführt haben. Das Verständnis, dass sich einzelne einschränken müssen ist in großen Teilen nicht vorhanden. Über Kanada kann ich hierzu nichts sagen.

martinzinnecker
04.12.2014 10:32

Du sprichst bestimmt von dem nächsten Polizeieinsatz mit Todesfolge.

Ich weiß ja nicht was ich davon wirklich halten soll.
Ich bin ja persönlich gegen zu viel Macht der Polizei und spreche mich sogar gegen die umfassenden Rechte von Polizisten in Deutschland aus, aber in den USA ist das noch ein ganz anderes Thema.
Dort kann die Polizei noch freier handeln und härter durchgreifen und wird von den Gesetzen geschützt, natürlich ist das auch der Fall weil durch die Waffengesetze der Polizist in den USA grundsätzlich von einer anderen Bedrohungslage für sich selbst ausgehen muss als das z.b. in Deutschland der Fall ist.
Hinzu kommt, dass man in den USA auch ein anderes Bild der Polizei hat, der Polizist der den Dieb auf der Flucht im Auto von der Straße rammt ist ein Held, das Ganze wurde dann natürlich live im TV übertragen, beides Szenen die man sich bei uns nicht mal vorstellen kann.

Ich denke nicht, dass die jetzt diskutierten Einsätze der Polizei einen rassistischen Hintergrund haben, die Berichterstattung aber schon, die Medien stürzen sich jetzt auf jeden Fall und die Empörung ist groß wenn die Polizisten dann nicht angeklagt werden, das ist aber auch kein Rassenproblem sondern ein juristisches.

In jedem Fall wird dort jetzt eine Stimmung befeuert die für keinen sinnvoll ist, die Lösung des Problems liegt aber nicht da drin jetzt Polizisten zu verurteilen oder Afro-Amerikaner anders durch die Polizei zu behandeln.
Wenn die Polizei zu viele Rechte hat und so handeln darf muss das Gesetz geändert werden aber das spricht dann wieder gegen das gestörte Sicherheitsempfinden in den USA, denn zuallererst müssen die Waffen raus aus den Haushalten damit die Polizei nicht bei einer Verkehrskontrolle schon Angst haben muss erschossen zu werden.

Hans-Maulwurf-Rockt
Hans-Maulwurf-Rockt
04.12.2014 10:42

Ist ja nicht nur das. Der Polizist, der den Jungen Mann erwürgt hat, wurde nun auch freigesprochen. Die haben nicht nur zu viel Freiraum, sondern bekommen den Rücken noch durch das Gesetz gestärkt.


Afaik gab es ja sogar ein Video des vorfalls mit dem erwürgen. Und da war mMn keine vertretbarkeit den Polizisten hier freizusprechen.

martinzinnecker
04.12.2014 10:54

Also da sollte man sich in Europa nicht über die USA stellen - auch bei uns werden unglaublich viele Anzeigen gegen Polizisten gar nicht erst verfolgt bzw. direkt eingestellt oder dann mit lächerlichen Strafen belegt.

In den USA entscheidet das sogar eine Grand Jury, bei uns macht das der Staatsanwalt alleine.

Allerdings ist davon auszugehen, dass in Deutschland jeder Schusswaffengebrauch auf Personen intensiv geprüft wird, liegt aber auch da dran, dass es (lt. wiki) in Deutschland im Jahr 2013 42 Schüsse auf Personen abgegeben wurden, 8 davon waren tödlich.

Zu den USA hab ich nur das gefunden:

Die tödliche Polizeigewalt in den USA scheint recht hoch. Verlässliche Zahlen gibt es zwar kaum. Aber die Bundespolizei FBI zählte 2012 insgesamt 409 Fälle, in denen ein Polizist rechtens einen Verdächtigen erschoss. Die Statistik ist alles andere als komplett: Landesweit gibt es etwa 17.000 unterschiedliche Polizeibehörden. Nur ganz wenige geben überhaupt Daten an die Bundesbehörden weiter.

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SaThan
04.12.2014 11:02


Hans-Maulwurf-Rockt schrieb:
Ist ja nicht nur das. Der Polizist, der den Jungen Mann erwürgt hat, wurde nun auch freigesprochen. Die haben nicht nur zu viel Freiraum, sondern bekommen den Rücken noch durch das Gesetz gestärkt.


Afaik gab es ja sogar ein Video des vorfalls mit dem erwürgen. Und da war mMn keine vertretbarkeit den Polizisten hier freizusprechen.

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Steht in dem Artikel nicht sogar, dass der Polizist nicht einmal angeklagt wurde?!

E: Ok, das war ja teils in Martins Beitrag inbegriffen.

Stebbard
04.12.2014 11:15

... und da haben wir das Kernproblem einer ungleichen Verteilung von Machtpotentialen. Als Polizist sitzt du in aller Regel am längeren Hebel, weshalb viele Parteien ja auch in Deutschland länger dafür kämpfen, dass Polizisten (u.a. bei Demonstrationen) zweifelsfrei zu identifizieren sind.

Auch in Deutschland bleiben Gewaltdelikte von Polizisten häufig folgenlos, da am Ende der Prozess bei einer Staatsanwaltschaft geführt wird, die dann mit Polizisten gegen Polizisten ermitteln muss. Da muss man dann darauf vertrauen, dass Menschen gegen ihre Kollegen aussagen, wohlwissend, dass sie in der nächsten Stresssituation selber einen Fehler machen übzw. überreagieren könnten.

Es ist da schon bezeichnend, dass gerade die Union sich hier nach wie vor gegen eine zentrale Beschwerdestelle für Polizeigewalt wehrt.

Das alles ist in den USA natürlich wesentlich stärker, da es da - da widerspreche ich Martin - scheinbar eine starke rassistische Komponente gibt, nicht nur eine juristische. Gerade in den USA gibt es nach wie vor eine sehr starke strukturelle Benachteiligung bzw. Diskriminierung der afro-amerikanischen Bevölkerung.

FBG
04.12.2014 11:20Supporter

ja, es geht um den Artikel. und um die Nichtanklage in Ferguson
(link) . und um das noch schwebende Verfahren bzgl. des erschossenen deutschen Austauschschülers, der ja (mutmaßlich) eine Falle gestellt bekam und dann von einem Hausbesitzer erschossen wurde und nun auf Notwehr plädiert (link)

ist natürlich auch alles vor dem hintergrund der waffengesetze zu betrachten, da ja jeder depp ne waffe mit sich rumschleppen kann. Dass das Problem, genau wie der jährliche schul-amoklauf, damit zu tun hat, wollen aber große, v.a. republikanische, teile nicht einsehen.


natürlich gibt es bei uns auch polizei-gewalt und -willkür, aber in der regel enden die fälle im krankenhaus und nicht auf dem friedhof.

martinzinnecker
04.12.2014 11:26

Ich wollte den Polizisten jetzt nur keine rassistischen Beweggründe für ihr Handeln unterstellen, die sozialen Probleme der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den USA sind offensichtlich und sicher auch ein Grund der Proteste, allerdings sollte man ganz klar beachten, dass es dort übergeordnete Probleme gibt die die Strafverfolgung der Polizisten verhindert und dies nichts mit der Hautfarbe des Opfers zu tun hat.
Denn die Außenwirkung im Moment ist so, dass die Menschen auf die Straße gehen weil Polizisten ungestraft Schwarze umbringen dürfen.

Hans-Maulwurf-Rockt
Hans-Maulwurf-Rockt
04.12.2014 11:59

Zumal es auch auf dem Video nicht gerade so aussieht als ob der Kleine mit der Waffe (Ob Spielzeug oder nicht, man kann das ja oft schlecht abschätzen) die Polizisten in irgendeiner Weise bedroht. Sah auch mehr so nach "Schießen wirhalt mal draus los" aus.


Und das Zitat des Polizisten: "Ich würde es das nächste Mal wieder so machen"

Unbegreiflich, was da momentan los ist.

MrElke
04.12.2014 12:13


Hans-Maulwurf-Rockt schrieb:
Zumal es auch auf dem Video nicht gerade so aussieht als ob der Kleine mit der Waffe (Ob Spielzeug oder nicht, man kann das ja oft schlecht abschätzen) die Polizisten in irgendeiner Weise bedroht. Sah auch mehr so nach "Schießen wirhalt mal draus los" aus.


Und das Zitat des Polizisten: "Ich würde es das nächste Mal wieder so machen"

Unbegreiflich, was da momentan los ist.

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Das kann man da Ziemlich gut abschätzen ob Spielzeug oder nicht.
Bei Spielzeugen muss dort ein orangener stopfen vorne drauf sein.
Rechtfertig den Rest aber nicht

FBG
04.12.2014 12:16Supporter

das war es scheinbar nicht. ob man das so erkennen kann, wenn man innerhalb von 2 sec auf dem auto aussteigt und schiesst, ist die andere frage[addsig]

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