Maradona schwebt in Lebensgefahr

eröffnet von bobmarley18 am 19.04.2004 13:32 Uhr
3 Kommentare - zuletzt von Hasan

bobmarley18
19.04.2004 13:32

München - Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona schwebt in Lebensgefahr.

Der frühere Weltstar wurde am Sonntag um 22.15 Uhr Ortszeit per Rettungswagen in die "Clinica Suiza Argentina" von Buenos Aires eingeliefert.

Vorübergehender Herzstillstand

In einer ersten Diagnose wurde beim 43-Jährigen akute Herz-Rhythmusstörungen, Bluthochdruck sowie Probleme mit der Atmung festgestellt. Vorübergehend hatte das Herz zu schlagen aufgehört.

Der stark übergewichtige Kapitän der argentinischen Weltmeistermannschaft von 1986, der zunächst sogar künstlich beatmet werden musste, bleibt vorerst zur Beobachtung in der Klinik. Für Montagmitag Ortszeit kündigten die behandelnden Ärzte eine Pressekonferenz an.

"Im Moment können wir noch nichts sagen"

Maradona hatte am Sonntag den 2:0-Erfolg seines Ex-Klubs Boca Juniors über Nueva Chicago verfolgt, klagte aber schon während der Partie im "Bombonera"-Stadion über Unwohlsein.

Auf Anraten seines Privatarztes Alfredo Cahe ließ sich der übergewichtige Maradona ins Krankenhaus einliefern. "Wir brauchen noch mindestens 24 Stunden, um uns ein genaues Bild über den Gesundheitszustand zu machen. Im Moment können wir noch nichts sagen", sagte Cahe.

Künstliche Beatmung lebensrettend

"Es überrascht mich sehr, weil ich Diego jeden Tag kontrolliere, und er fühlte sich eigentlich immer wohl und hatte keine Probleme", so der Arzt weiter.

Maradonas behandelnder Arzt Dr. Roberto Favalloro unterstreicht den Ernst der Lage: "Wenn er nicht sofort ärztliche Hilfe bekommen hätte, würde er nicht mehr leben. Die künstliche Beatmung hat ihm das Leben gerettet."

Noch nicht über den Berg

Über den Berg ist das Fußball-Idol nach Angaben der Ärzte nicht, noch schwebe er in Lebensgefahr. Die nächsten Stunden werden Aufschluss über den Zustand des früheren Weltstars geben.

Die Nachricht vom Besorgnis erregenden Gesundheitszustand des Nationalhelden verbreitete sich in Argentinien wie ein Lauffeuer. Die Fernsehstationen berichteten live vom Krankenhaus, wo sich Hunderte Fans versammelt hatten.

Viele hatten Kerzen angezündet und Fotos des 91-maligen Auswahlspielers mitgebracht. Auf einem Transparent war zu lesen: "Diego, Argentinien liebt dich!"



Spekulationen über Überdosis

Argentinische Medien spekulierten, dass Maradona eine Überdosis Kokain genommen hatte. Die Ärzte wollten sich dazu jedoch nicht äußern.

Berichten zufolge wäre Maradona schon im Jahr 2000 beinahe an einer Überdosis gestorben. Schon damals hatten die Ärzte eine Schädigung des Herzens festgestellt.

Auch zu aktiven Zeiten mit Drogen in Kontakt

Auch in seiner aktiven Zeit war "Dieguito" häufig mit Drogen und Aufputschmitteln in Kontakt geraten. 1991 war er für 15 Monate gesperrt worden, weil er in der italinieschen Serie A positiv getestet wurde.

Bei der WM 1994 in den USA wurde er der Einnahme von Ephedrin überführt und erneut für 15 Monate aus dem Verkehr gezogen.

Erst am 22. März war Maradona von seiner langjährigen Drogen-Entziehungskur auf Kuba in sein Heimatland zurückgekehrt.

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