Rock am Ring: Quo vadis?

Festival Forum: Diskussion zu Rock am Ring 2023 (u.a. mit Die Toten Hosen, Foo Fighters, Kings Of Leon)

eröffnet von Stiflers_Mom am 09.05.2018 11:27 Uhr
701 Kommentare - zuletzt von CoolProphet

urinellagloesingerinfernodellarocknikroxJackDAcidX
AcidX und weitere Nutzer sprechen darüber

701 Kommentare
« Seite 14 von 29 »

18.05.2018 15:35·  Bearbeitet


Stiflers_Mom schrieb:
"Dann bleibt doch zu Hause wenn alles so doof ist" - echt anstrengend, diese Diskussionskultur heutzutage

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Wenn ich noch eine Korrektur zum Visions-Interview anbringen darf:

Nach 2002 ging es in der Diskussion und im damaligen offenen Brief um das Line-Up und zusätzliche Kosten und getrennte Tickets für Parken/Camping und Festival. Bis einschließlich 2002 konnte man neben dem Auto campen.

Eine Trennung der Parkplätze von den Zeltplätzen erfolgte erstmalig 2003. Dafür wurde das Kombiticket in 2003 eingeführt, was ja nun wieder abgeschafft wurde. Man warb damals damit, dass nur noch "ein Bändchen für alles" nötig sei.

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Nikrox
Nikrox
18.05.2018 16:24·  BearbeitetSupporter


Koana schrieb:
Edit: der damalige Brief ist hier noch zu finden: www.ringrocker.com

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Sensationeller Text Smiley da war jemand richtig sauer.

Habt ihr den Brief von gestern auch schon ans Fax von MLK geschickt? Wenn nicht, gibts die Nummer sicher im Telefonbuch Smiley

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Yertle-the-Turtle
18.05.2018 17:07

Verfolge das Thema mit und kann die Aktion und euren Einsatz generell nur loben ... auch wenn ich die Thematik anders sehe. Ihr seid im Fußballjargon quasi die Ultras. Das bedeutet, ihr seid am tiefsten in der Materie drin und mit dem Herzen dabei.

Das heißt aber auch, dass eure Leidenschaft und Bedürfnisse nicht denen der allgemeinen Zuschauer entspricht. Natürlich regt es mich auch auf wenn Preise teuer sind und alles auf Profit ausgelegt ist. Und es ist 100x besser wie ihr es macht sich Gehör zu verschaffen anstatt das zu schlucken.

Wenn ihr aber glaubt, das Rock am Ring aufgrund kleinlicher Campingverbote und ner unterirdischen Kommunikation großflächig an Zuspruch verliert täuscht ihr euch meiner Meinung nach.

Die Kommunikation von MLK war schon immer unter aller Sau. Was MLK nicht mehr kaschieren kann ist die Tatsache, dass die von RAR favorisierten und schwerpunktmäßig gebuchten Genres (Rock, Alternative, Metal) heutzutage ein Schattendasein fristen oder woanders bei der Marktfragmentierung besser befriedigt werden und sich gleichzeitig die Gewohnheiten der (jungen) Zuschauer ändern.

Vor 10-15 Jahren war Rock sehr populär in der Kernzielgruppe (16-25 Jahre). Heute ist diese Zielgruppe dementsprechend älter und schwerer für Festivalbesuche zu mobilisieren (Um dann zum 5. mal Metallica, Hosen und Prodigy zu sehen). Bei den jüngeren hingegen ist Rock jedoch auf der Beliebtheitsskala weit nach unten gerutscht.

Hier geht ein Southside/Hurricane einen anderen Weg, scheißt auf alte Musikgewohnheiten und bucht das was die heutige Jugend hören will (Casper, Marteria und co.).

Ich finde das Line Up dieses Jahr übrigens für RAR Verhältnisse vollkommen im grünen Bereich. Ich bin aber auch 33 Jahre alt und mich jucken Kosten nur partiell.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde es toll wenn sich jemand engagiert und Sachen verbessern möchte, ich teile wie gesagt eure Ansätze nur bedingt und glaube nicht, dass RAR/RIP deshalb in einem Tief stecken. Up and Downs gabs übrigens auch schon immer bei MLK. 2009 habe ich bei Ebay ein Rock im Park Ticket für 50€ geschossen.

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blubb0r
18.05.2018 17:37·  Bearbeitet

@yertle:
Ich stimme dir an sich zu, insbesondere diesen Ultra Vergleich wollte ich auch neulich anbringen, aber da Ultra ja leider so negativ behaftet ist, habe ich es dann sein gelassen.

Ich finde, du unterschätzt aber den Kommunikationsaspekt, gerade in der Zielgruppe. Vor 5-10Jahren war das auch schon Mist, stimmt, aber damals hatte social media noch nicht den Stellenwert, den es heute hat.

Man will doch unterhalten werden, man will zu jeder Zeit Kontakt aufbauen können. Dieser Aspekt "Nähe" ist unglaublich wichtig geworden, man sieht es ja eindrucksvoll bei der Konkurrenz, die das deutlich besser beherrschen.

Der Line Up Aspekt wurde ja bewusst rausgelassen (da zähle ich jetzt auch mal Wandel des Musikgeschmacks dazu) und man geht mit der Zeit (wenn auch "langsamer" als Hurricane). Trotzdem hat Rock am Ring früher eine Sache ausgemacht: Viele Leute sind hingegangen, egal wer da spielt, weil sie das Feeling geliebt haben. Weil dieser Ring-Spirit mit der Nordschleife da war, das Camping, etc.

Die Stammgäste kehren dem Ring langsam den Rücken - wären die noch in voller Stärke da, ich denke, Rock am Ring ausverkauft.

edit: Ups and Downs ja, aber das wäre jetzt das 4. Down (EBIT-mäßig, 2015 und 2016 war der VVK ja gut) in Folge. Und wenn du dein 4. Down verspielst, gibt es einen Turnover (für diese Football Metapher feiere ich mich ja gerade ein bisschen).

Yertle-the-Turtle
18.05.2018 17:42·  Bearbeitet

Wären die Stammgäste da hätten wir ein Durchschnittsalter von Mitte bis Ende 30 Smiley
Vielleicht sollte man schon auch wirklich im Hinterkopf haben (habt ihr ja auch), dass es jetzt bzgl. Wetter und Absagen 3 Seuchenjahre am Stück gab. Auch das hinterlässt ein Stück weit seine Spuren.

Ich persönlich weiche ja seit Jahren auf ausländische Festival aus. Neben besseren Line Ups verbinde ich ein Festival wenn ich schon Urlaubstage nehme gleich mit einer kleinen Reise und habe auch persönlich keinen Bock mehr auf Zelten.

Ansonsten sind die genannten Punkte alle an sich richtig und gut und nachvollziehbar argumentiert. Viel Erfolg!

Nächstes Jahr kommen dann Ärzte/Metallica/XY und der Laden ist wieder voll Smiley

In dem Sinne, see ya @ MadCool Smiley

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JestersTear
JestersTear
18.05.2018 17:47Supporter

Früher hatte Rock am Ring auch in der Umgebung einen ganz anderen Stellenwert. So gut wie jeder in meinem Dorf war schon mal bei Rock am Ring, meine halbe Stufe war damals in der 12 dort zu finden. Früher hieß es bei Rock am Ring muss man einmal gewesen sein. Mittlerweile muss mein jüngerer Bruder bei uns mitcampen, weil die Leute in seinem Alter schlicht und ergreifend nicht fahren. RaR hat bei den jungen Leuten den Status verloren, den es mal hatte. Früher war wenn RaR war das Festival Gesprächsthema Nummer 1, es lief im Fernsehen, man hat sich mit Freunden unterhalten über die ausgestrahlten Konzerte und wollte unbedingt auch dahin. Heute findet diese Öffentlichkeit nicht mehr bzw kaum noch im Fernsehen statt. Es wird gestreamt und die Jugend ist mehr im Internet als am Fernseher. Und genau deshalb muss RaR darein investieren im Internet einfach präsent zu sein und wieder das Standing zu bekommen, das es mal hatte.

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PastorOfMuppets
PastorOfMuppets
18.05.2018 17:54Supporter

Der Ultra-Vergleich passt schon, ich sehe es aber insgesamt etwas anders. Ultras sind quasi die, die ihre Infos über das Forum beziehen, die sich intensiv mit Festivals auseinandersetzen und dann ggf. auch ins Ausland ausweichen. Diese Leute benötigen mMn die fannahe Kommunikation eines Veranstalters gar nicht so sehr. Sie holen sich ihre Infos relativ zeitintensiv über andere Quellen wie z.B. hier und bekommen dadurch Lust.

Meiner Erfahrung nach benötigt ein "0815-Fan", der viel auf Social Media Plattformen liest und über Mundpropaganda im privaten Umfeld mitbekommt, die Kommunikation viel mehr. Bei dieser Zielgruppe kommt der Ruf nach Profitgier und dem "geldgeilen Marek" viel schneller.

Daher bin ich da auch eher bei blubb0r.

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Rockender_Altenpfleger
18.05.2018 18:17

Vielen Dank für die tolle Arbeit von euch und es freut mich dass es ja schon ordentlich die Runde macht. Ich hab es mal bei meinem Arbeitgeber den johannitern platziert. Hab ne Rundmail geschrieben und der Link ist dann aus versehen unter meinen Namen platziert worden. XD.

Ich denke auch dass der social media weg einfach mitgegangen werden muss, wenn man noch in der oberen Liga mitspielen möchte.

Wir die Ringultras. Klingt irgendwie gut

StonedHammer
StonedHammer
18.05.2018 19:09·  BearbeitetAdmin


Yertle-the-Turtle schrieb:
Verfolge das Thema mit und kann die Aktion und euren Einsatz generell nur loben ... auch wenn ich die Thematik anders sehe. Ihr seid im Fußballjargon quasi die Ultras. Das bedeutet, ihr seid am tiefsten in der Materie drin und mit dem Herzen dabei.

Das heißt aber auch, dass eure Leidenschaft und Bedürfnisse nicht denen der allgemeinen Zuschauer entspricht. Natürlich regt es mich auch auf wenn Preise teuer sind und alles auf Profit ausgelegt ist. Und es ist 100x besser wie ihr es macht sich Gehör zu verschaffen anstatt das zu schlucken.

Wenn ihr aber glaubt, das Rock am Ring aufgrund kleinlicher Campingverbote und ner unterirdischen Kommunikation großflächig an Zuspruch verliert täuscht ihr euch meiner Meinung nach.

Die Kommunikation von MLK war schon immer unter aller Sau. Was MLK nicht mehr kaschieren kann ist die Tatsache, dass die von RAR favorisierten und schwerpunktmäßig gebuchten Genres (Rock, Alternative, Metal) heutzutage ein Schattendasein fristen oder woanders bei der Marktfragmentierung besser befriedigt werden und sich gleichzeitig die Gewohnheiten der (jungen) Zuschauer ändern.

Vor 10-15 Jahren war Rock sehr populär in der Kernzielgruppe (16-25 Jahre). Heute ist diese Zielgruppe dementsprechend älter und schwerer für Festivalbesuche zu mobilisieren (Um dann zum 5. mal Metallica, Hosen und Prodigy zu sehen). Bei den jüngeren hingegen ist Rock jedoch auf der Beliebtheitsskala weit nach unten gerutscht.

Hier geht ein Southside/Hurricane einen anderen Weg, scheißt auf alte Musikgewohnheiten und bucht das was die heutige Jugend hören will (Casper, Marteria und co.).

Ich finde das Line Up dieses Jahr übrigens für RAR Verhältnisse vollkommen im grünen Bereich. Ich bin aber auch 33 Jahre alt und mich jucken Kosten nur partiell.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde es toll wenn sich jemand engagiert und Sachen verbessern möchte, ich teile wie gesagt eure Ansätze nur bedingt und glaube nicht, dass RAR/RIP deshalb in einem Tief stecken. Up and Downs gabs übrigens auch schon immer bei MLK. 2009 habe ich bei Ebay ein Rock im Park Ticket für 50€ geschossen.

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stimmt so zwar, aber wie blubbr schon sagt jetzt macht das netzwerk halt viel aus, damals reichte ne buschtrommel Smiley

aber bei den bands kann ich dir nicht zu stimmen, alle genannten beispielbands vom huso waren letztes jahr ja am rimg, und wenn man sich dann doch aufs line up bezieht, dann sind es doch diese typichen dauerbands: weil sie halt abwechslend immer wieder rar - huso - rar + flair & tauber - huso + highfield +deichbrand - usw. spielen und im bezug auf die preispolitik (nicht nur bei rar) wird es dann so zu einem "knackpunkt" der bandmäßig nerven würde.

früher sind die "ultras" zu rar und huso in einem jahr gefahren weil zusammen ne perfekte mischung gab, zum einen hatte man einmal dieses "campfeeling ohne verbote" und einmal mehr des musiknazileben, und wenn man dann noch die bands betrachtet war es früher zwar immer dieser "diss" eätsch wir haben xy und ihr habt nur abc oder wtf warum hat huso xy und abc.. udn wir schon wieder hosen" also nahm man beides mit.

aber da war der preis für 2 festivalstickets zusammen fast so viel wie jetzt der ring mit stromanschluss. und beide zusammen kann sich ja so gut wie keiner mehr erlauben? also sucht man sich eins von beiden aus oder lernt durch das netzwerk festivals kennen, wo man alle seine lieblingsacts sehen konnte und der rest dann auch noch passte Smiley

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Zwenz
Zwenz
18.05.2018 21:35·  Bearbeitet

Ich muss ja sagen, dafür das der Brief oder die Aktion hier solch einen Zuspruch genießt, finde ich nur bedingt Streuung in den Sozialen Netzen. Gerade auf Instagram, eines der heutigen Schwerpunkten in diesem Gebiet, finde ich grad einmal zwei Beiträge. Ich denke, da sollte sich jeder beteiligen und für Gehör sorgen.

Yertle-the-Turtle
18.05.2018 22:49

Am Ende liegt halt doch viel am Line Up. Aufgrund von unterschiedlichen Geschmäckern ists schwierig darüber zu diskutieren.

Hier möchte ich 3 Thesen aufstellen:

1.) MLK und FKP bedienen sich gerne in ihrem eigenen Bandpool, was wie angemerkt die Festivals immer austauschbarer macht und weniger voneinander abgrenzt.

2.) In den wichtigen Festivalgenres wie Rock kommt nichts nach. Hosen. Foo Fighters, Metallica, Red Hot Chili Peppers und co. haben schon vor 15-20 Jahren die Festivals geheadlined.

3.) Der deutsche Markt zieht bewusst Bands aus dem Festivalmarkt raus. Ich habs bereits im Headliner Thread angemerkt. Es touren durchaus aus große Bands, die für Abwechslung sorgen würden. Aber Bands wie Pearl Jam, Radiohead, NIN oder Qotsa spielen lieber Einzelkonzerte als deutsche Festivals zu besuchen.

Für mich hat weniger RAR ein Problem, sondern der Festivalmarkt generell. Hier wird sich in den kommenden Jahren einiges kannibalisieren.

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ralf321
ralf321
18.05.2018 23:29

Die Frage ist warum spielen diese Bands nun lieber 1-2 einzelkonzerte und keine Festivals in de mehr? Vor 10 Jahren haben sie es noch gemacht. Und im Ausland wird weiter munter überall gespielt!?

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alterverwalter
18.05.2018 23:33

Erstmal ein großes Lob für den Brief. Ihr habt die wichtigsten Punkte sehr schön zusammen gefasst. Obwohl mir vielleicht das Thema Aggregat ein wenig zu prominent ist, is aber subjektiv.

Ich habe durch den Brief und die entsprechende Streuung die Hoffnung, dass sich mehr bewegt als wenn man es nur hier im Forum kund tut. Das machen wir seit Jahren und es wird auch mitgelesen, nur reagiert halt keiner.

Das Argument mit den Ultras lasse ich nicht so gelten. Ja, die Leute hier sind engagiert, aber weil sie den Ring lieben. Und die Leute hier sind die, denen Terror, Bands, Wetter etc. Egal wären. Ultras heißt irgendwie kleine Gruppe die schwierig ist. Aber die Gruppe ist scheinbar doch größer als man glaubt und die systematische Nicht-Berücksichtigung der letzten Jahre rächt sich jetzt. Denn wer sind denn die Leute, die seit Jahren dafür sorgen, dass man im März "fast ausverkauft" melden kann? Die an Weihnachten ihre Tickets haben und so dem Veranstalter Planungssicherheit geben? Das sind die Leute hier. Ich selbst würde mich nicht mal dazu zählen, dafür bin ich zu selten aktiv.....

Aber mal positiv: RaR wird schwere Probleme haben und ich möchte helfen. Ich spende gerne wenn es sein muss, ich mache ehrenamtlich den Job von dem Blindvogel der die Facebook Kommentare verfasst und von mir aus teere ich irgendwelche Schotterwege für Umme. Ich will einfach nur mein Rock am Ring zurück. Wenn die dieses Jahr verkünden, dass nächstes Jahr RaR stattfindet und dass definitiv die D-Plätze und B5 allen Ringrockern zur Verfügung stehen und man sich da auch n größeres Zelt für 8 Mann hinstellen darf statt nen Pavillon für 10, dann habe ich meine Karte vor der ersten Band gekauft. Ehrenwort. Aber dann will ich wenigstens wissen was ich an drum herum bekomme und mich darauf verlassen können !

JestersTear
JestersTear
19.05.2018 08:56Supporter


ralf321 schrieb:
Die Frage ist warum spielen diese Bands nun lieber 1-2 einzelkonzerte und keine Festivals in de mehr? Vor 10 Jahren haben sie es noch gemacht. Und im Ausland wird weiter munter überall gespielt!?

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Ich stelle die These auf, dass sich in Deutschland mit GnR zum Beispiel mehr verdienen lässt, wenn die 4 Stadien nur halb ausverkaufen als wenn sie 2 Festivals komplett ausverkaufen, da die Gagen hier auch teilweise zu hoch sind. Der Hurricane Veranstalter hat ja selbst schon gesagt im Interview vor kurzem: Foo Fighters kann sich das Hurricane nicht leisten, warum auch, wenn die die Trabrennbahn in Hamburg auch ohne Festival ganz gut voll kriegen.

Dazu rücken ja schon viele (im weitesten Sinne) Rock Bands nach. Siehe dazu den Zukünftige Headliner Thread

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ralf321
ralf321
19.05.2018 09:44

Am Beispiel GnR hat das letztes Jahr gestimmt. Riesen Hype lief gut. Dieses läufst es auch nur schleppend. Die anderen oberen Bands kriegen ein Stadion sicher nicht voll. Denk max 10-20t also ideal für ein Festival. Foos in Hamburg läufst ja auch nicht so, was ggf am Preis und den alljährlichen Auftritten dort geschuldet ist.

Und in anderen Ländern scheint es zu funktionieren. Oder warum bekommen Festivals wie das Werchter, Roskilde oder in England die großen Namen ab?

Haben die soviel mehr Geld? Um dabei zu bleiben oder zieht dort der Name einfach mehr, beim legendären Glastonbury gespielt zu haben? Rock am Ring hatte mal so einen hohen Stellenwert den es sich leider die letzten Jahr sehr verspielt hat.

Zu den Gagen glaube ich, hat man sich das alles halt selbst kaputtgemacht. Der Kampf mit der Deac, der Festival Hype der letzten Jahre.. Man konnte buchen was man will ausverkauft it's ja eh. Fos, Platin , vip Tickets usw. und sonstiger Kram. Rückgang der CD verkaufe. Haben die Preise in die Höhe getrieben wovon die Künstler halt auch was ab haben wollten. Denk das muss sich alles wieder normalisieren., aber das wird es sicherst wenns so richtig kacke läuft.

Klar zieht man neue Bnads nach. Wenn man oben nix hat muss man etwa hochhypen, sonst fehlt ja der "Headliner". Hat man ja am soutside hurricane die letzten Jahre gesehen.

Wenn nun der Festivalhype durch ist müssen sie sehen was davon übrig geblieben ist. Die treuen alten Kunden haben sie teilweise vergrault ob am Southside oder Ring mit ihren Aktionen. Das Event Publikum mag nicht mehr und nun? Ein Trümmerhaufen zurück was nicht mehr läuft. Ganz so schlimm scheint es noch nicht zu sein zumindest einige kommen mit dem blauen Auge davon.

Aber es wäre jetzt eine Change etwas zu tun, bevor es noch schlechter läuft. Endlich mal wieder ein mutigeres Lineup buchen, Vernünftige Tickets Kategorien verkaufen und vieles was im Brief ja angesprochen wird.

Und somit make (Festivals) Rock am Ring Great again Smiley vielleicht fahre ich dann auch mal wieder hin.

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JestersTear
JestersTear
19.05.2018 10:33·  BearbeitetSupporter

Das Interview mit Folkert Koopmans stand bisher nur im Hurricane Forum, passt aber auch hier ganz gut hin finde ich.

Die wichtigsten Punkte darin:
- Zuschauerschwund durch 2 Jahre mit Ausfällen, hohe Preise, fehlende ganz große Namen, Geburtenschwache Jahrgänge, gewachsene Konkurrenz
- Hohe Preise durch enorme Gagen (Arcade Fire und Monkeys siebenstellig), seit Love-Parade 2010 enorme Sicherheitsauflagen, teure Security Firmen, mehr Personal durch größeren Planungsaufwand
- große Acts wie Foos, Ed Sheeran, Eminem würde man gerne buchen, die Ticketpreise müssten dann jedoch bei 300€ liegen und diese Acts ziehen alleine genug Leute, dass sich Einzelkonzerte mehr rechnen

Lest gerne das ganze Interview ist echt interessant: www.abendblatt.de

Edit: Wenn man bei Google nach "Abendblatt Interview Koopmans" sucht kann man ohne Paywall das Interview lesen

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ralf321
ralf321
19.05.2018 11:31·  Bearbeitet

Danke komische paywall. Quelltext ansehen kann man es lesen.

Stadtfestival? Echt jetzt? läuft gut in Dortmund/Schalke und München Smiley

Interessant das mit den Gagen.
Jahr 2007, Ticket 99€. Max. 45.000. Bands kosten ua. 1000000 Franken Kurs 1,65 der Franken. Denk nicht das sie damals viel weniger bezahlt haben.
www.tagblatt.ch
Interessant wäre wie sich das gesamt Volumen beim buchen in der Zeit geändert hat.

Baltimore
19.05.2018 11:54


JestersTear schrieb:
Das Interview mit Folkert Koopmans stand bisher nur im Hurricane Forum, passt aber auch hier ganz gut hin finde ich.

Die wichtigsten Punkte darin:
- Zuschauerschwund durch 2 Jahre mit Ausfällen, hohe Preise, fehlende ganz große Namen, Geburtenschwache Jahrgänge, gewachsene Konkurrenz
- Hohe Preise durch enorme Gagen (Arcade Fire und Monkeys siebenstellig), seit Love-Parade 2010 enorme Sicherheitsauflagen, teure Security Firmen, mehr Personal durch größeren Planungsaufwand
- große Acts wie Foos, Ed Sheeran, Eminem würde man gerne buchen, die Ticketpreise müssten dann jedoch bei 300€ liegen und diese Acts ziehen alleine genug Leute, dass sich Einzelkonzerte mehr rechnen

Lest gerne das ganze Interview ist echt interessant: www.abendblatt.de

Edit: Wenn man bei Google nach "Abendblatt Interview Koopmans" sucht kann man ohne Paywall das Interview lesen

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Die 300 Euro im Interview bezogen sich aber schon auf ne Kombo aus 3 sehr hochpreisigen Headlinern:
"Wenn wir Metallica, Eminem und die Foo Fighters buchen würden, müssten wir 300 Euro für ein Ticket nehmen.""

Paju
19.05.2018 12:12

Oder man verzichtet auf ein hochwertiges Mittelfeld, siehe Pinkpop. Sowas würde in Deutschland aber nicht wirklich funktionieren, vermute ich mal.

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hermes81
19.05.2018 12:28

Meine große Hoffnung ist ja einfach, dass man dieses Jahr dann langsam mal den Peak erreicht hat was Preise angeht.
Und nicht weil ich den bösen Veranstaltern die Kohle nicht gönne. Ganz im Gegenteil, die bekommen den kleinsten Teil vom Kuchen und tragen das größte Risiko. Das sollte man bei aller Kritik nie vergessen!
Nein, weil die Gagen für mittelgroße/große Bands mittlerweile vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist.
Ich glaube nicht dass der schleppende VVK alleine dem Fernbleiben altgedienter Ringrocker geschuldet ist. Das liegt mMn zum Großteil auch nicht an der Campingsituation, Dixies whatever.
Das liegt einfach an einer vollkommenen Übersättigung des Marktes. Dazu noch Preise die mittlerweile Sphären erreicht haben die jenseits von Gut und Böse sind. Und daher finde ich es gut, dass viele Besucher das mittlerweile nicht mehr machen.
Die ganze Live Industrie muss wieder geerdet werden. Und nochmal: Damit ziehe ich zwar die Veranstalter mit ein, diese stehen aber ganz hinten auf der Liste.

Dieser ganze Festival "Hype" ist einfach vorbei. Dafür ist auch die Zeit mittlerweile zu schnelllebig. Du kriegst jede Woche etwas Neues um die Ohren gehauen. Die Locations werden ausgefallener, das Drumherum wird anders gestaltet. Festivals wie das "Summers Tale" bwz. dessen Ausrichtung wird es mMn in Zukunft verstärkt geben. Die Zeiten von "Acker, 2 Bühnen, Fressstände und Vollgas" sind langsam aber sicher vorbei bzw. reichen nicht mehr aus um Leuten 200€ aus der Tasche zu ziehen. Desweiteren hast du mittlerweile die Wahl zwischen gefühlt 2000 Festivals im Jahr.

Dazu kommt noch, dass gerade im Rock Bereich wirklich sehr wenig nachkommt bzw. die "alten" 80/90er Bands dann mehr und mehr verschwinden.
Diese "Stadionbands" gibts kaum mehr. Künstlich gehypte Bands wie 30stm oder die AM werden diesen Status nie haben. Die Zeiten sind vorbei.
Sowas wie AC/DC / Metallica / Gunners wirds zukünftig nicht mehr geben. Dementsprechend fließen solche Dinge auch noch mit rein.

Und ja, früher hattest du immer das Gefühl du verpasst was wenn du nicht am Ring warst. Da saß man dann vor dem TV und dachte, obwohl das Line-Up einen echt nicht mehr mitgerissen hat "Mensch, die Leute haben Spaß. Da wäre ich doch ganz gern dabei".
Der Weggang vom Ring war für mich persönlich dann auch der Anfang vom Ende. Mendig als Standort schön und gut. Aber wenn man ein Festival, eine Festival"Legende" von Beginn an so eng mit dem Ring verknüpft, dann ist es aus Marketingsicht ein Todesurteil den Standort zu wechseln.
Damit hast du viel von dem "Zauber" zerstört. Und die "reumütige" Rückkehr kannst du (fast) niemandem mehr plausibel verkaufen.


Ich bin sehr gespannt wohin die Reise geht, auch wenn ich schon seit etlichen Jahren nicht mehr am Ring war. Vllt. wird man alles in einen kleineren Rahmen pressen müssen, vllt. wird in einigen Jahren auch Schluss sein. Das weiß wohl niemand.
Aber das Alleinstellungsmerkmal ist weg. RaR ist vermutlich noch immer das Populärste Festival im Land - aufgrund seiner Geschichte und der genialen Marketing Maßnahmen von mlk in der Vergangenheit. Aber ja, das ist die Vergangenheit.

Also ja, quo vadis RaR? Für mich ein langsam sterbender Festival Dino.

blubb0r
19.05.2018 12:44


Paju schrieb:
Oder man verzichtet auf ein hochwertiges Mittelfeld, siehe Pinkpop. Sowas würde in Deutschland aber nicht wirklich funktionieren, vermute ich mal.

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Oder du bespielst Main und Alternastage abwechselnd... Und zeigst das Programm der bespielten Stage am Screen der freien...

@hermes:
Du hast definitiv nicht unrecht. Dennoch boomen die kleinen Festivals wie Rocco, Open Flair etc, die halten ihr Stammpublikum - HuSo ebenfalls

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Stebbard
19.05.2018 13:30·  Bearbeitet

"Dazu kommt noch, dass gerade im Rock Bereich wirklich sehr wenig nachkommt bzw. die "alten" 80/90er Bands dann mehr und mehr verschwinden. Diese "Stadionbands" gibts kaum mehr. Künstlich gehypte Bands wie 30stm oder die AM werden diesen Status nie haben. Die Zeiten sind vorbei. Sowas wie AC/DC / Metallica / Gunners wirds zukünftig nicht mehr geben."

Hast du dir mal die Herbsttour der Monkeys auf den Inseln angeschaut? Die sind schon eine Stadionband und mit "künstlich gehyped" hat das wenig zu tun. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Arctic Monkeys mal als die Bands in Erinnerung bleiben wird, die stellvertretend für das Garage Revival der 00er Jahre stehen wird, noch viel mehr als die eigentlichen Urväter um die Strokes, The Hives, The Libertines oder die White Stripes. Das ist derzeit DIE Band des Genres, auch wenn sie eher zu den späteren gehörte.

Es braucht ja gar nicht mal Stadionbands, auch vor zehn Jahren hatten die Festivals nicht reihenweise solche Acts als Headliner - das waren eher selten Ausnahmen, wie es sie auch heute noch gibt. Selbst dann ist es quatsch, dass da nichts nachkomme, da es in den letzten knapp zehn Jahren mit Coldplay, Muse, den Foo Fighters oder auch Ed Sheeran mehrere gegeben hat, die den Schritt ohne künstlichen Hype gepackt haben. Dagegen darf man nicht vergessen, dass auch U2, Metallica und AC/DC nicht immer Stadien gefüllt haben.

Folkert trifft es schon ganz gut: geburtenschwacher Jahrgänge, sich verschiebende Prioritäten, u. a. hin zu Rap/Hip-Hop, Elektro und Tagesevents, explodierende Preise (an denen die Fans schuld sind), mobileres Festivalpublikum. Eigentlich haben wir doch schon seit 5-6 Jahren drüber gesprochen, dass die Blase irgendwann angekratzt wird (platzen tut sie gerade noch nicht). Die Veranstalter werden reagieren, der Festivalmarkt sich anpassen ... und irgendwann kommt dann eine Band, welche neue Impulse im Rockbereich setzen wird, so wie es Bands wie Velvet Underground, Pixies, The Jesus and Mary Chain, The Cure, Hüsker Dü, R.E.M. oder Sonic Youth in den 80ern gelungen ist, deren Einfluss ja eigentlich noch bis in die 00er nachklang.

Warum der Ring nicht funktioniert finde ich angesichts der Lineups der letzten Jahre eigentlich nicht sonderlich verwunderlich. Seit 2008 hat sich das Festival einfach null weiterentwickelt und kopiert sich im Prinzip seit Jahren selbst.

ralf321
ralf321
19.05.2018 13:46


blubb0r schrieb:


Paju schrieb:
Oder man verzichtet auf ein hochwertiges Mittelfeld, siehe Pinkpop. Sowas würde in Deutschland aber nicht wirklich funktionieren, vermute ich mal.

Zitat anzeigen


Oder du bespielst Main und Alternastage abwechselnd... Und zeigst das Programm der bespielten Stage am Screen der freien...

@hermes:
Du hast definitiv nicht unrecht. Dennoch boomen die kleinen Festivals wie Rocco, Open Flair etc, die halten ihr Stammpublikum - HuSo ebenfalls

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Nicht ganz unsere Truppe. (2-25 Leute ) Die seit 1999 bei southside dabei war hat sich ab 2010 langsam aber sicher aufgelöst. Insgesamt gab es verschiedene Gründe. Einmal regen Match Desaster und dann das nicht nee schlechter werdende lineup mit den gleichzeitig steigenden Preisen. Früher kaufte man die Karten blind, später mit jeder Preiserhöhung warte man ab was kommt. 20€ mehr reisen es am We inzwischen auch nicht mehr raus.

Das komplette aus kam dann als 2014? Oder 2015 als einfach Band mäßig nix wirkliches an Start war und das ganze einfach nimmer stimmt für den kleinen Rest. Seit dem schaut man sich die timetable an ob ggf dich spontan etwas drin ist aber meist reicht das leider nicht uns zu motivieren. Sind dann doch eher auf kleineren Festivals. Konzerten oder im Ausland unterwegs. Was teils kostenmässig billiger ist wie ein Wochenende auf einen Major Festival hier.

ralf321
ralf321
19.05.2018 13:51

Ach ja noch was Ring und Hurricane
Southside lineup haben sich sehr angeglichen. Das war vor 2010 doch noch sehr verschieden.

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