Marktwirtschaft bei Konzerttickets?

eröffnet von snookdog am 04.12.2017 20:58 Uhr
83 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

83 Kommentare
« Seite 3 von 4 »
Icon11counterdogund anderen gefällt das
Kaan
Kaan
08.12.2017 15:30AdminSupporter

Es gibt viele unterschiedliche Modelle. Begleiten wir mal eine Newcomerband auf ihrem Weg nach Oben. Gehen wir mal, da wir hier hauptsächlich Rock und Metal im Publikum hören, von einer Band aus, die keinen Radiohit o.ä. landen wird.

Zu Beginn wird es für die Shows kein Geld geben. Mit ein wenig Glück gibt es ein paar Euro für den Sprit und mit viel Glück bietet das JUZ Buxtehude noch einen eigenen Raum mit Betten für die Übernachtung an.

Die Band hat sich so über die Jahre, in denen sie mehr Geld zu den Konzerten selbst mitgebracht als eingenommen hat, eine gewisse Fanbasis erspielt. Aufgrund des erspielten Status gab es hier und da auch mal einen niedrigen dreistelligen Betrag fix für den Auftritt zzgl. Reisekosten. Anfragen häufen sich und es soll eine erste größere eigene Tour gespielt werden. Nun kommt eine Bookingagentur ins Spiel. Der Booker geht nun hin und fragt deutschlandweit bei örtlichen Veranstaltern und Locations, die selbst als Veranstalter fungieren an, ob Interesse besteht. Die Band hat mittlerweile einen Status, der ihr deutschlandweit 200-300 zahlende Besucher beschert. Booker und Band haben eine Gage vereinbart, die sie gerne erzielen würden pro Abend. Nun gibt es drei mögliche Deals

a) Festgage. Die Band hätte gerne 2.000 EUR und bekommt diese auch. Alles darüber hinaus bleibt beim Veranstalter.

b) Doordeal. Dem Veranstalter ist das Risiko einer Festgage zu hoch. Er bietet der Band 60% der Ticketverkäufe an, 40% behält er selbst. (Hier sind alle möglichen prozentualen Verteilungen denkbar. Je bekannter die Band, desto höher ihr Anteil).

c) Garantiegage + %-Deal After Break. Der Veranstalter garantiert dem Künstler eine Zahlung in Höhe von bspw. 1.000 EUR. Nachdem diese Gage und die Kosten des Veranstalters (ggf. Saalmiete, Security, etc.) eingespielt sind (bspw. Gage + Ausgaben = 2.500 EUR) eingespielt sind, teilt man alles darüber hinaus entsprechend des %-Deals. Die 2.500 EUR stellen den Break Even Point des Veranstalters dar. Also geht ab 2.501 EUR (nach erreichen des BEP, also after break) jeder EUR bspw. zu 60% an die Band und zu 40% an den Veranstalter.

In der Regel wird die Band auf ihrer ersten Tour nur Doordeals angeboten bekommen. Sie spielen sich den Arsch ab, werden von den Fans gefeiert und die Locations langsam größer. Sie steigen hinsichtlich der Deals auf zu den Garantiegagen mit zusätzlicher Beteiligung bis hin zur Festgage. Die Summen dafür steigen dabei immer weiter. Mittlerweile ist die Band in Locations wie dem Kölner E-Werk angekommen und verlangt mittlerweile 40.000 EUR + 60% after Break oder 60.000 EUR fest. Die Tickets kosten an diesem Punkt bereits um die 40 EUR, von einer ausverkauften Halle kann ausgegangen werden. Bei 2.000 Besuchern, die jeweils 40 EUR bezahlen, kommen 80.000 EUR in die Kasse. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass das E-Werk selbst als Veranstalter auftritt. Von den 80.000 gehen 40.000 an die Band. Dazu muss das gesamte Personal bezahlt werden: Security, Theke, Sanitäter, ggf. Feuerwehr. Es fallen Reinigungskosten an, geschaltete Anzeigen in Magazinen und Plakatierung auf den Straßen. Strom kostet der Spaß auch noch. Möglicherweise war im Ticketpreis auch noch eine Pauschale für den Öffentlichen Nahverkehr enthalten. Und dann sind da auch noch die Gebühren für bspw. Eventim. Das Ganze summiert sich dann zu bspw. 25.000 EUR. In dieser Variante verdient die Band 49.000 EUR (Garantiesumme plus 60% von 15.000), der Veranstalter verdient 6.000 EUR. In der anderen Variante hätte der Veranstalter 60.000 EUR für die Band gezahlt plus die 25.000 EUR Ausgaben auf der Uhr gehabt. Bei 40 EUR Ticketpreis hätte er 5.000 EUR Verlust gemacht. Alternative: Preis anheben (wobei sich auch die Kosten für Eventim erhöhen).

Unsere Band ist mittlerweile in der obersten Liga angekommen. Sie spielen in den großen Hallen und nach oben hin warten eigentlich nur noch die Stadien. Vom bisherigen Booker hat man sich getrennt und eine neue, größere Agentur der man die Tour insgesamt verkauft. Die Band sagt: "Wir spielen für euch 10 Stadionshows, dafür hätten wir gerne 5 Millionen Euro von euch. Wie ihr den Rest mit den örtlichen Veranstaltern verdealt, ist eure Sache, da mischen wir uns nicht ein. Wichtig ist noch: mit den Arenen muss geklärt sein, dass wir unsere eigenen Becher mitbringen. An nicht zurück gegebenen Bechern verdienen nur wir. Und weil unsere Fans die Becher haben wollen und deswegen den Getränkeumsatz ankurbeln, wollen wir auch 1 EUR pro verkauftem Getränk." etc. pp.

Noch ein paar Infos: von der Gage, insb. wenn es um die großen Shows geht, zahlt die Band sich selbst, ihre Crew, die Technik die sie mitbringt, etc. pp. Je nachdem was für eine Bühnenshow aufgefahren wird, bleibt also auch von einer recht hohen Gage oftmals gar nicht mehr so viel Geld übrig. Bookingagenturen bekommen in der Regel 20% der Nettogage vor Abzügen. Bekommt die Band also 10.000 EUR gehen 2.000 EUR an die Bookingagentur. Von den 8.000 EUR wird der Rest dann gezahlt. Hat die Band einen Manager, bekommt der auch nochmal 20%, dies aber meist nach Abzug aller Kosten. Oft sind diese Provisionen auch gestaffelt. Je höher die Gage wird, desto geringer der Prozentsatz für Booker und Manager. Merchandise: oft wollen Locations einen %-Anteil am Merchverkauf haben, dafür, dass sie den Platz zur Verfügung stellen. Damit kommen sie meist nicht durch, kann es aber durchaus geben. Vor allem dann, wenn die Location dem Künstler Personal für den Merchverkauf (bspw. im Stadion mit mehreren Ständen und Wagen außerhalb der Arena) zur Verfügung stellt.

Das war jetzt alles natürlich sehr standardmäßig dargestellt. Die Deals können sehr vielschichtig und komplex sein, vor allem je größer eine Band und ihre Shows werden.

Icon1TheWizard gefällt das
Helmut-Seubert
10.12.2017 14:38·  BearbeitetSupporter

Mein erstes Konzert waren 1994 die H-Blockx im PC69 für 15DM. Smiley

Lange ist es her.

Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir die Preise relativ entspannt leisten kann/könnte - es ist nur die Frage, ob ich es auch bezahlen will. Ich bin mittlerweile relativ gerne bereit, mehr Geld auf den Tisch zu legen, wenn ich dafür etwas "Exklusives" bekomme: FOS2 bei GnR für 145€ war für mich ok (hätte an dem Tag auch gar nicht anders geklappt), ebenso Metallica mit Rundbühne in der Halle, kleines exklusives Clubkonzert darf auch gerne mehr kosten.

Dann gibt es aber auch Sachen, da passt es für mich nicht (mehr). Foo FIghters für über 100€ wäre für mich Stehplatz Innenraum in einer Halle in Ordnung gewesen, in so einer Riesenlocation wie jetzt habe ich dazu keine Lust. Was man ja auch nie vergessen darf: Anreise/Verpflegung kommt ja auch noch dazu.

Es gibt ja aber auch diverse Bands, die ein gutes Auge auf den Ticketpreis haben (Hosen, Ärzte...) und günstig geht ja auch heutzutage (Stick to your guns 30€, Machine Head 43€, in der Regel alle Hardcore Konzerte...).

Der Punkt ist der: Bei viel Geld, erwarte ich halt auch mehr und werde ein Stück weit schneller unzufrieden. Wenn Rammstein 85min spielen und 90€ kosten, dann finde ich das halt schon eher Scheiße. GnR haben fast 3 Stunden geliefert: Läuft. Lionheart und Nasty spielten jeweils 45min: Für 20€ nass, kaputt und glücklich.

Bei einigen Bands nähere ich mich so langsam an der Grenze zu dem, was ich bereit bin zu bezahlen: Limp Bizkit >50€, Beatsteaks fast 45€. Das ist schon irgendwie hart an der Grenze.

Und ganz klar: Was ich früher in CDs gesteckt habe, fließt heute nur zu einem kleinen Teil zu Spotify - und der Rest geht für Konzerte drauf. Das Verhältnis hat sich da schon massiv geändert.

Was mich aber unglaublich stört ist die Marktmacht von Eventim, und das auf vielen Ebenen.

- Die "exklusiven Presales" (ich bin kurz davor herauszufinden, was eine Band wirklich davon hat) auf cts.de lassen Konkurrenzsysteme gar nicht erst entstehen bzw. gräbt der lokalen Vorverkaufsstelle immer mehr das Wasser ab. Dass kleine Ticketläden kann fast gar nicht mehr über die Runden kommen, bzw. ist eine Seltenheit geworden und lassen sich fast nur noch über (kleine Sonder-) Kontingente vom örtlichen Veranstalter erklären. Ansonsten verkaufen nur noch Lokalzeitungen Tickets, deren Geschäftsstelle eh ständig besetzt muss - aber bei großen Vorverkäufen auch nur noch mit den Achseln zucken.

- Quasi-"Monopolstellung": cts.de, getgo.de, ticketonline.de (wie/warum diese Übernahme genehmigt wurde verstehe ich nicht), Übernahme oder Beteiligung an vielen Veranstaltern (Marek Lieberberg, FKP Scorpio, Peter Rieger, Semmel Concerts, Dirk Becker, Argo Konzerte etc.)

- das "eine Hand"-Prinzip: CTS ist am Veranstalter beteiligt, ist and er Location beteiligt oder besutzt sie (Lanxess Arena, Waldbühne bishin zum Apollo in London), vermarktet die Eintrittskarten.

Das Bundeskartellamt ist endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung gegangen und hat die Übernahme von "Four Artists" und "Exklusivverträge" bei Ticketverkäufen verboten - mal schauen, was das in Zulunft heißt.

Icon1masterofdisaster666 gefällt das
tobiwan42
10.12.2017 14:52·  Bearbeitet

Wo wir schon beim Thema eventim & Co. sind: es gibt wenig, das mich beim Ticketkauf mehr aufregt, als 4€ Bearbeitungsgebühren PRO Ticket für print-at-home Tickets (war jetzt konkret bei tickets.de). Bitte klärt mich auf, wenn ich etwas übersehe, aber WAS GENAU bearbeitet tickets.de denn da noch, wenn ich das Ticket über deren Seite bestelle, denen das Geld überweise und mir das Ticket selber ausdrucken muss/darf/kann? Dass das Ticket sonst noch jemand in einern Umschlag eintüten und mir zuschicken muss, sehe ich ja ein. Aber bei print-at-home? Wofür kann man da noch eine so hohe Bearbeitungsgebühr verlangen?

snookdog
snookdog
10.12.2017 15:13

Das Problem bei Print at Home Gebühren ist, dass man sie nicht greifen aber auch nicht beschränken kann. Theoretisch könnte da alles einfließen... Serverkapazitäten, die extra für den großen Vorverkauf gemietet werden (praktisch liegen solche Dinge natürlich immer skalierbar in der Amazon Cloud), die Software, die Tickets generiert und verschickt, die Software für Sitzgenaue Buchung (wenn vorhanden), das viel zu hohe Gehalt der IT Abteilung. 1-2 Euro pro Ticket gehen da einigermaßen klar, 4 Euro sind schon krass.

rockimpott2012
10.12.2017 16:49

Man fragt sich in der Tat, warum z. B. eventim print@home-Gebühren erhebt, koelnticket aber zum Beispiel nicht. Und bei letzterem Anbieter sind die Ticketendpreise für gleiche Veranstaltungen ja auch in der Regel nicht höher als bei ersterem, ich glaub manchmal sogar nen Euro billiger...

Icon1JackD gefällt das
rockimpott2012
30.12.2019 11:34·  Bearbeitet

Ich habe mir bei der Sichtung von Ticketpreisen schon mehrfach eine Frage gestellt, die ich einfach mal hier reinpacke:

In den meisten, oder zumindest sehr vielen, Fällen haben die Konzerte einer Tournee in den unterschiedlichen Städten auch unterschiedliche Preise. Für mich eigentlich logisch: es sind unterschiedlich große Locations, sicherlich unterschiedliche Kosten vor Ort, verschiedene Nachfrage nach Konzerten, der Wochentag könnte eine Rolle spielen etc.
Bei einigen Tourneen findet man jedoch für jedes Konzert den gleichen Preis.
Aktuelles Beispiel: DeWolff. Das Ticket kostet 23,70 Euro, egal ob in Köln, Dresden, München.....

Nun kann ich es ja nachvollziehen, wenn so eine Band vielleicht eine Komplettgage für ein Tournee mit so und so vielen Konzerten vereinbart. Aber die Kosten der Locations vor Ort werden variieren. Auch macht es einen Unterschied, ob ich in der einen Location bei gleichem Arbeitsaufwand (mitreisende Crew) 50 Tickets mehr oder weniger als in der anderen verkaufen kann. Dennoch überall der gleiche Preis. Das sieht danach aus, dass der Preis für die Tickets so berechnet wurde, dass es sich im Schnitt rentiert.

Ich sehe nur den Vorteil dieses Vorgehens nicht, anstatt die örtlichen Kosten / Einnahmemöglichkeiten jeweils heranzuziehen, und dann Ticketpreise ortspezifisch zu kalkulieren. Welchen Vorteil gibt es da?

JackD
JackD
30.12.2019 12:08

Vermutlich ist es, um kein Unverständnis bei den Kunden zu erzeugen. Oder einfach weil die Kosten gar nicht so unterschiedlich sind?

Interessanter finde ich es sogar grenzüberschreitend. Das Ticket für Pearl Jam kostet in Krakau genauso viel wie in Zürich. Kosten und auch Zahlungsbereitschaft sind hier mit Sicherheit sehr unterschiedlich.

counterdog
30.12.2019 17:07

Naja, aber wenn man die Kosten mal zusammengerechnet hat für eine Deutschland Tournee und die dann einfach mit X% Gewinn multipliziert und am Ende durch die Anzahl der Städte teilt.

Also am Ende wird es wahrscheinlich kaum einen Unterschied machen, sofern eine Location nicht übermäßig teuerer ist und sich schlecht verkauft.

Die meisten Bands zielen auf einen Ausverkauf oder fast Ausverkauf und dann ist es wahrscheinlich egal.

Helmut-Seubert
05.01.2020 20:52·  BearbeitetSupporter


rockimpott2012 schrieb:
In den meisten, oder zumindest sehr vielen, Fällen haben die Konzerte einer Tournee in den unterschiedlichen Städten auch unterschiedliche Preise. Für mich eigentlich logisch: es sind unterschiedlich große Locations, sicherlich unterschiedliche Kosten vor Ort, verschiedene Nachfrage nach Konzerten, der Wochentag könnte eine Rolle spielen etc.
Bei einigen Tourneen findet man jedoch für jedes Konzert den gleichen Preis.
Aktuelles Beispiel: DeWolff. Das Ticket kostet 23,70 Euro, egal ob in Köln, Dresden, München.....

Zitat anzeigen


Ich denke, es wird so eine Art Mischkalkulation sein. Gerade wennm an noch in den eher kleineren Locations unterwegs ist, ist es glaube ich elementar wichtig, dass alles sehr fair und sehr gerecht zugeht. Manchmal setzen sich Bands auch selbst ein Limit: Ein Ticket darf nicht mehr als 20€ kosten (und dann kommt halt noch VVK und MwSt. drauf oder ähnlich). Ich kann mit einem eher einheitliichen Preis auf einer Tour irgendwie am besten leben...

Nudelblues
06.02.2020 13:46·  Bearbeitet

Wenn ich das so überfliege, geht es hier hauptsächlich um Superstars, die in Stadien und großen Hallen auftreten.

Ich habe beide Extreme schon erlebt: Sowohl Köln-Arena (die damals noch Köln-Arena hieß und nicht Persil-Arena), Gruga-Halle in Essen, Wohnzimmerkonzerte bei den Musikern zuhause und alles dazwischen, in Stadttheater, Aula oder Altem Rathaus mit 80 Gästen. Als Gast finde ich so ein kleines Konzert viel interessanter. Gut - Beatles und Madonna werde ich so nie erleben.

Als Veranstalter von kleinen Konzerten kann ich sagen, dass man auch bei eher unbekannten Bands für Musik, Technik und GEMA kaum unter 2000 Euro Kosten bleibt. Dazu noch Tonwiedergabeerlaubnis und Getränke besorgen, eine Handvoll Freiwillige motivieren, Bühne aufbauen, ... und schon hat man sein eigenes Konzert.

gregor1
13.08.2023 14:02·  Bearbeitet

Passt vielleicht nicht ganz in den Thread, aber mir ist in letzter Zeit was bei einigen Festivals in den Niederlanden aufgefallen, die sparen sich bei Festivaltickets das Bändchen und das Ticket wird eben am nächsten Tag nochmal gescannt. Nun ist es aber möglich diese Tickets trotz Entwertung weiterzuverkaufen, so kann man bei großer Nachfrage fast schon kostenlos oder sogar mit Gewinn einen Tag mitnehmen und dann sein Ticket verkaufen.

Locust
13.08.2023 15:47

Bist du sicher? kann ich mir nicht vorstellen. Da gibts vermutlich ein scan pro tag . Kann man grundsätzlich machen aber ob das was spart würde ich bezweifeln

gregor1
13.08.2023 16:05·  Bearbeitet


Locust schrieb:
Bist du sicher? kann ich mir nicht vorstellen. Da gibts vermutlich ein scan pro tag . Kann man grundsätzlich machen aber ob das was spart würde ich bezweifeln

Zitat anzeigen


Ja, sicher.
Steht auch in der Beschreibung bei einigen Tickets auf Ticketswap hier beim Loveland Festival. www.ticketswap.nl

Die Tickets gehen jetzt auch für mehr weg als der eigentliche Preis war, somit gehen die Verkäufer sogar mit Gewinn raus obwohl sie gestern auf dem Festival waren.

Die Preise in den Niederlanden sind teilweise sowieso verrückt, die Leute zahlen jetzt 100 Euro und mehr für so ein Tagesopenair.

ralf321
ralf321
21.12.2023 21:16

Dynamic pricing kommt da wohl leider bald auch auf uns zu.
Wobei das mit den Preisstufen ja schon teils vorhanden ist.

Letzter Absatz.
www.nzz.ch

ralf321
ralf321
21.12.2023 21:16

Dynamic pricing kommt da wohl leider bald auch auf uns zu.
Wobei das mit den Preisstufen ja schon teils vorhanden ist.

Letzter Absatz.
www.nzz.ch

Locust
21.12.2023 21:57·  Bearbeitet

Faktor 2 bis 3 bei Skitickets hat mich grad verwunderlich zurückgelassen. Das wäre absurd und nicht machbar.

Wie auch die Grafik aus Zermatt zeigt sind das Schwankungen von 10% rum.

Bei Festivals sehe ich das bei den meisten für kaum Umsetzbar. Man erinnere sich nur an die Bruchlandung von RaR 2023. Gibt bestimmt ausnahmen, denke zB. an Bei Tomorrowland aber bei den meisten eher nicht und wie du sagst gibt es ja bereits Preisstufen.

ralf321
ralf321
22.12.2023 10:06

Denk denn fällt schon etwas ein das die Konzerte am Wochenende, Feiertag teurer sind .
Mit Wetter geht’s nur mit Restkarten zum auffüllen.
Das „tolle“ an den skitickets das nach oben es Teils offen ist.
Und das es aktuell zb gleich 46% Rabatt gibt. Klingt super dabei ists auch nur teurer wie davor in der Nebensaison , und fraglich ob die 100% je erreicht werden und es eigentlich immer Rabatt gibt damit günstig aussieht.

Locust
22.12.2023 11:14·  Bearbeitet

Das mit dem Wochentag spielt natürlich ne Rolle. Das Wetter bei Open Airs eventuell. Ich denke aber die allgemeine Nachfrage des Künstlers macht am meisten aus.
Bei Festivals ist das ggf. was für Tagestickets.

Ist halt die Frage in wie weit die Kunden das mitgehen. Beim Skifahren ist das auch spannend, da die Tickets schon extrem teuer sind. Skifahren ist eh Luxussport. Ich kenne kaum was bei dem das Preis/Leistungsverhältnis so schlecht ist.
Wenn man nicht gerade im Skigebiet wohnt oder es als absolutes Haupthobby betreibt.

Ich hab Skifahren für mich schon lange deshalb abgeschrieben, weil der finanzielle Aufwand dem Nutzen (wenige Tage im Jahre) in keinem Verhältnis steht. Zudem würde es mir eigentlich reichen so 4 Stunden zu fahren und das ist im Verhältnis ja noch teurer. Das Geld gebe ich lieber woanders aus.


Ich finde es schon beachtlich wieviele Familien trotz allem noch jährlich Skifahren gehen.

Zudem leider brutal Klimaschädlich. Ich war letzte Jahr tatsächlich seit ewigkeiten mal wieder fahren. Die Piste war ein weißer Streifen auf nem grünen Hang.

Icon1Dirkules gefällt das
StonedHammer
StonedHammer
22.12.2023 11:51Admin


ralf321 schrieb:
Dynamic pricing kommt da wohl leider bald auch auf uns zu.
Wobei das mit den Preisstufen ja schon teils vorhanden ist.

Letzter Absatz.
www.nzz.ch

Zitat anzeigen



aber frühbucher, abendkasse, unterschiedliche preisstufen kann man doch nicht mit dynamic pricing vergleichen? im gegenteil, der artikel ist strange und gibt das gefühl, so verwässert man sogar dieses abzockesystem mit systemen die dem hotel, veranstalter, betreiber eine frühzeitige sicherheit geben sollen und dass halt mit günstigeren angeboten.

dp dient einzig dazu von der "einen minute auf die andere" mehr zu nehmen wie nötig. und funktioniert daher auch nur wo die nachfrage größer als die kapazität ist. und da wo man es dennoch versucht, merkt es schnell, wenn der 2. markt plötzlich schnäppchen raushaut.

und auch wenn skifahren teuer ist, ist doch verständlich, dass der jenige der links im lift saß und vorzeitig gebucht hat (genau wie sein zimmer) weniger bezahlt, wie der der den tagespreis kurzfristig vor ort bezahlt.

Locust
22.12.2023 12:04

Also bei uns gabs das auch aber das bewegte sich im einstelligen
Euro bereich und wenn ich halt am tag vorher online kaufe statt am schalter sind 5€ differenz bei dem preis ja auch gerechtfertigt

Dirkules
22.12.2023 15:52·  Bearbeitet

Auch wenn das jetzt am Thema etwas vorbeigeht, aber ich finde, dass Skifahren nicht überzogen teuer ist. Wenn man sportlich fährt, schafft man schon gut 10.000hm mit 20+ Liftfahrten an einem Tag. Das macht ca. 3 bis 4 Euro pro Liftfahrt. Dazu bekomme ich Parkplatz, ne präparierte Piste und Infrastruktur (also, Beschilderung etc.).
Da zahl ich für ne Runde Kettenkarussel für meine Tochter auf dem Weihnachtsmarkt gleich viel.
Aber klar, wenn man erst um 10.00 Uhr aufschlägt und dann nach drei Abfahrten schon nen Einkehrschwung macht, dann lohnt sich das Ticket nicht.

Locust
22.12.2023 16:26

Ich weiß ist der falsche Thread, finde es aber interessant.
Naja, man kann das so sehen. Hängt aber wie gesagt von den Umständen ab.
Wenn man im Skigebiet wohnt und ne Jahreskarte kauft ist das ohnehin ok, keine Frage und habe ich ja geschrieben. Anderenfalls kommen beachtliche Nebenkosten (Anfahrt, Unterkunft,Verpfelegung, Ausrüstung) hinzu. Wenn du das alles mit einkalkulierst , dann musst du nicht nur viele Abfahrten an einem Tag schaffen sondern auch möglichst viele Tage im Jahr fahren. Also als Haupthobby. Viele die ich kenne gehen aber mal 3-4 Tage im Jahr Skifahren und das steht der finanzielle Aufwand zu nutzen in keinem Verhältnis meiner Meinung nach.

Was die Kosten pro fahrt betreffen, wäre das ja sehr einfach zu regeln. Man müsste nur ne Punktkarte einführen. Das wäre ideal und fair. Gerade das Verhältnis zwischen Tageskarte und Halbtageskarte ist pervers. Es gab ja auch keine mehrtägige Halbtageskarte, habe ich zumindest noch nicht gesehen.

Anzeige
Anzeige