007holt schrieb:
Die letzten Jahre sprechen für das Wacken.
Von wenigen Stunden auf 10 Monate bis zum Ausverkauf spricht imo nicht für die aktuelle Entwicklung, sondern dafür, dass der Vertrauensvorschuss weniger vorhanden ist.
Festival Forum: Diskussion zu Wacken Open Air 2018 (u.a. mit Judas Priest, Nightwish, Running Wild)
eröffnet
von WupperMetaler95
am 05.08.2017 16:40 Uhr
350 Kommentare - zuletzt von Roggan29
Runnerdo und weitere Nutzer sprechen darüber
007holt schrieb:
Die letzten Jahre sprechen für das Wacken.
Stiflers_Mom schrieb:
WupperMetaler95 schrieb:
Es müssen ja auch nicht immer die ganz großen Brocken sein. Beim WOA ist ja wirklich genug für jeden da aber die Headliner sollten sich meiner Meinung nach einfach abheben vom Rest und in der Regel schafft man das ja auch.
Stiflers_Mom schrieb:
WupperMetaler95 schrieb:
Es müssen ja auch nicht immer die ganz großen Brocken sein. Beim WOA ist ja wirklich genug für jeden da aber die Headliner sollten sich meiner Meinung nach einfach abheben vom Rest und in der Regel schafft man das ja auch.
Aber das Graspop liegt definitiv in der Reichweite des Ruhrgebiets und co.
007holt schrieb:
@Stiflers-mom: ist ja alles richtig, was du da schreibst, dennoch verstehe ich dein Problem nicht. Fahre doch einfach nicht hin! Fahr doch zum Graspop oder Hellfest! Irgendwohin, s wo Preis-Leistungsverhältnis deinem Geschmack entspricht. Solange die Verkaufszahlen wie bisher sind (und falls dieses Jahr nicht eine Trendwende einleitet), würde ich genauso booken. Am Ende müssen auch die Wacken Veranstalter wirtschaftlich denken. Man vergisst hier immer etwas schnell, dass so ein Festival ein Angebot des Veranstalters ist. Niemand ist gezwungen das anzunehmen. Und deswegen sind irgendwelche Forderungen auch unnötig. Entweder es passt und es ist einem das Geld wert oder auch nicht.
Nebenbei finde ich es gut, dass nicht jedes Festival in Europa gleich bucht und einige auch andere Prioritäten setzen, wie zum Beispiel das Wacken mit dem ganzen Drumherum. Niemand braucht 50 mal das gleiche Festival in Europa. Und der Markt wird wohl entscheiden, wer sich richtig aufstellt. Die letzten Jahre sprechen für das Wacken.
In Wacken mag es weniger große Bands auf den Hauptbühnen geben, aber immerhin spielen die dann nicht nur 30 Minuten wie teilweise bei Hellfest und co. Schaut euch das Trauerspiel der Slots mal an: agenda.concerts-metal.com
Davon ab: Die Konkurrenzsituation in Deutschland ist einfach eine ganz andere als in Frankreich oder Belgien. Und der August ist nicht der Juni.
Im Endeffekt ist eine Sache von Angebot und Nachfrage. Wir haben die freie Wahl und wenn ich mich so aufregen würde wie der Wall-of-Text-Schreiberling, würde ich mir wohl die Energie sparen und einfach woanders hinfahren. Naja, jeder wie er mag.
wall-of-text
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Finds eigentlich insgesamt eh noch müßig ein Wacken das gerade mal knapp 30 Bands bestätigt hat schon zu bewerten für das kommende Jahr. Mit Nightwish zum Beispiel hat man sich ja eine Band an Land gezogen die länger nicht dort waren und eigentlich immer recht exklusiv sind.
Heute wurde angekündigt, dass die "Louder" 2018 am Donnerstag spielen wird und einen Kontrast zum Zelt und den anderen Hauptbühnen bilden wird. Klingt nach Zeugs für die Jugend, ich bin gespannt.
Ich denke es wird die Bühne von Parkway Drive geheadlined mit ein paar corelastigen Bands vorne weg.
Ja, an Core denke ich auch. Aber Parkway waren doch gerade erst da und ein neues Album gab es auch nicht seitdem.
Parkway Drive waren 2016 da und ein neues Album ist wohl auch so gut wie fertig. Außerdem bespielen sie 2018 fast alle Majors von daher gehe ich hier ebenfalls schwer davon aus.
Enslaved
Die Apokalyptischen Reiter
Attic
Nails
Beides nichts für mich aber es kann einem ja auch nicht alles gefallen
Weil ich es jetzt gerade gelesen habe, auch wenn der Post schon länger her ist, möchte ich zu der Frage der "Wertigkeit" des Lineups auch einmal Stellung beziehen.
Ich selbst habe Vieles von dem, was Stiflers Mom schrieb, auch vor Jahren noch ganz ähnlich gesehen. Damals habe ich im Wacken-Forum selbst eine diesbezügliche Diskussion geführt. Natürlich gibt es da auch ein paar Fanboys, von denen man zufriedenstellende Argumente nicht wirklich erwarten konnte. Allerdings hat sich auch eine der Mods dort intensiv Zeit genommen, um das mit mir zu diskutieren, und am Ende hatte ich tatsächlich eine andere Meinung zu dem Thema angenommen, weil ich sehr viele Dinge besser verstanden habe. Ich weiß leider nicht mehr in, welchem Thread das war, wenn aber jemand Interesse daran hat, würde ich ihn nochmal raussuchen. Ich will es mal so sagen: Der Eindruck, dass man saftig Geld von den Kunden einstricht, das man nicht in Form des Lineups verwertet und somit aus Profitgier nur kleine Sachen bucht, den kann ich zwar verstehen, aber ich glaube wirklich nicht mehr daran, dass der so besonders gerechtfertigt ist. Nicht mehr zumindest, als bei anderen Veranstaltungen auch.
Ein paar Argumente wurden hier bereits angedeutet, insbesondere der ungünstige Termin. Ich will das auch gar nicht weiter ausführen (ohne die Diskussion nochmal nachzulesen), sondern mal eine andere Perspektive geben: Ich selbst gehöre zu den Leuten, die hauptsächlich bis auf wenige Ausnahmen Metal hören und auch das damit verbundene Lebensgefühl praktizieren. Mir persönlich sind dicke Headliner mittlerweile - gelinde gesagt - scheißegal geworden, einfach weil ich die schon gefühlt 10 mal gesehen habe, oder deren Qualität nicht mal unbedingt so viel besser finde, als bei einigen mittleren und kleinen Bands (trifft für mich zum Beispiel Metallica zu). Deshalb interessieren mich diese Slots auch höchstens nur noch, wenn wirklich mal etwas Neues geboten wird.
Für mich persönlich hat Wacken seit 2015 auf ewig was gut. Der Doppelheadliner Savatage/TSO war für mich das größte Spektakel, das ich je auf nem Festival gesehen habe. Ich kann mittlerweile behaupten, dass dieses Konzert Platz 1 meiner Lieblingskonzerte einnimmt; schade, dass es abgesehen von Handyfilmchen keine Aufzeichnungen zu sehen gibt. Aber das war halt auch etwas, wo viele Leute - hauptsächlich die, die einfach nur mal zum Wacken wollen - gesagt haben: "Häh, was soll das denn für ein Headliner sein? Kenn ich nicht..." Und das ist halt der springende Punkt, worüber sich das Festival definiert: Was ist eigentlich das Zielpublikum? Ich glaube tatsächlich, dass der Jensen schon den Finger drauf hält, dass hauptsächlich Metalfans und weniger Gelegenheitsbesucher von der Auswahl angesprochen werden sollen. Und für die Fans ist es eben so, dass sie die Bandauswahl nur noch horizontal, nicht vertikal, interessiert. Schaut mal in das Forum, viele Leute haben in ihren Signaturen ja aufgeschrieben, über welche Bestätigungen sie sich freuen. Da sind regelmäßig 5 Bands aus dem oberen Mittelfeld und 10-15 kleinere Bands dabei. Um mal von mir selbst zu sprechen: Mich hauen tatsächlich Bestätigungen wie Samael, Dimmu Borgir, Knorkator, Amorphis, Firewind, Amaranthe mehr aus dem Hocker als Metallica, Maiden oder Volbeat (Bands, die ich mit kleinstgetakteter Regelmäßigkeit auf anderen Festivals (RaR z.B.) als Metalbuchungen bewundern darf). Dann habe ich mit Nightwish, Judas Priest und Running Wild (die ich beim letzten Mal nicht gesehen habe) jetzt schon ein paar größere Acts, die ich auch gerne sehen möchte und schon ist für mich bisher ein solides Lineup da, das auch gerade mal zu nem Drittel oder Viertel bislang feststeht.
Und so sehr ich die Kritik über das Vertikale nachvollziehen kann, umso weniger die über das Horizontale. Ich nehme Wacken regelmäßig als das Festival wahr, welches versucht, so viele Metalgenres oder Metal-affine Genres wie möglich mit guten Bands abzudecken, egal ob Thrash, Black, Prog, Symphonic, Power, Heavy, Death und Melodic Death, Mittelalter, Spaßbands, Folk etc. pp. Und das gelingt auch regelmäßig bei einer Auswahl von 120 Bands. Hinzu kommen sehr großzügige Spielzeiten, sodass man auch von kleineren und mittleren Bands wirklich etwas hat, Die Spielpläne sind meistens gut aufgestellt, sodass sich thematisch ähnliche Bands selten bis nie überschneiden. Ich bringe hier nur kurz an, was ich seit mehren Jahren schon sage: Auf Wacken will ich 20 Bands sehen, wobei es vielleicht zweimal Überschneidungen gibt. Auf RaR komme ich vielleicht auf 5 bis 6 Bands heutzutage und darunter sind zwei bis drei Überschneidungen (jaja persönliches Pech, war bei mir aber regelmäßig so). So und jetzt mal ganz ehrlich: Schaut euch zum Beispiel mal auf RaR die Metalauswahl über die letzten 5 oder 7 Jahre an und sagt mir mal, wo das denn noch inspiriert ist? Das letzte horizonal gut aufgestellte Lineup diesbezüglich war 2010.
Das sind hauptsächlich Aspekte, die für mich das Wacken erstrebenswert machen. Ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust, wie viele andere, zu Gunsten von Metallica auf diese solide Bandbreite zu verzichten. Man kann das gerne auch anders sehen, auch und gerade als Metalfan, aber ich glaube, dass es vielleicht für viele Leute, die nicht komplett in dieser Subkultur drin sind, schwieriger ist, das richtig nachzuvollziehen.
Das war einfach mal ne Gegendarstellung.
Naja, du sprichst auf der einen Seite den Preis an, findest aber weiterführend keine Argumente direkt dagegen. Mag sein, dass das ganze organisatorisch besser ist als Rar in deinen Augen (die imo auch nicht viel richtig machen - so zB mein leidiges Lieblingsthema Taschenverbot, weiß nicht wie das bei Wacken ist, aber ist auch egal), aber trotzdem kann man nen gescheiten Timetable auch für 50€ weniger basteln. Quantität ist da das einzige Argument (verbunden mit einer gewissen Vielfalt), anderswo kriegt man für das geld dennoch mehr geboten. Bei Festivals in der Größenordnung hat sich ja auch nen gewisser Anspruch an die Spitze etabliert
Lustig fand ich ja Amon Amarth vor ein paar Jahren am Park. Als zweite band nachmittags auf der Mainstage gespielt, beim Full Force headliner
Um das eigentliche Thema abzuschließen: beim Hellfest kriegst du fürs Geld auch quantitativ viele Bands, ne große Spannbreite aber auch so ziemlich jeden Act aus dem Metal Sektor, der das Jahr unterwegs ist.
Ich habe versucht, erstmal nur über die Bandauswahl an sich zu sprechen, was ja auch thematisiert wurde. Diese Preisdiskussion war jetzt nicht ganz der Fokus meines Beitrags, auch wenn ich es indirekt beantwortet habe: Für mich persönlich lohnt sich der Preis, weil mich Headliner eben nicht bis kaum noch interessieren.
Ansonsten muss man (!) wirklich anfangen zu berücksichtigen, dass das Hellfest eben auch terminlich günstiger liegt. Das macht bei den Gagen natürlich einen deutlichen Unterschied. Das ist auch nicht der einzige Aspekt gewesen, an die anderen Argumente erinnere ich mich aber nur noch ungenau. Müsste wie gesagt den Thread mal wieder aufsuchen. Ich weiß auch nicht, ob man zum Beispiel beim Hellfest ne Woche lang campen und umsonst duschen kann.
Und natürlich geb ich dir gerade beim Hellfest recht. Die Lineups sind Zucker (gut, dieses Jahr hat mich nicht mal sooo sehr vom Hocker gehauen, aber Geschmackssache). Komischerweise ist es trotzdem so, dass ich gerade ab Mittelfeld abwärts beim Wacken noch mehr interessante Schmankerl finde, aber auch das ist Geschmackssache.
Ich finde ehrlich gesagt, es lässt sich schlecht über den objektiven Preis diskutieren, weil a) genaue Zahlen nicht bekannt sind, b) nicht immer alle Faktoren berücksichtigt werden.
Hellfest und Graspop verkaufen beide zigtausend Tagestickets, was ganz andere Gewinne bedeutet. Camping ist dort nicht am Auto möglich, beim einen darf man noch nicht einmal grillen oder einen Pavillon aufstellen.
Die gehen halt komplett aufs Lineup (das Hellfest macht zusätzlich einen auf Tomorrowland, von der Deko her) und der Rest ist egal. Ein befreundeter Musiker hat mal beim Hellfest gespielt, er meinte selbst im Backstage für die Bands sind alle Schilder nur auf Französisch. In Wacken ist hingegen Englisch die wichtigste Sprache gefühlt.
Beide Varianten haben sicherlich ihre Berechtigung. Mir liegt Wacken mehr.
Rhapsode schrieb:
Ich habe versucht, erstmal nur über die Bandauswahl an sich zu sprechen, was ja auch thematisiert wurde. Diese Preisdiskussion war jetzt nicht ganz der Fokus meines Beitrags, auch wenn ich es indirekt beantwortet habe: Für mich persönlich lohnt sich der Preis, weil mich Headliner eben nicht bis kaum noch interessieren.
Ansonsten muss man (!) wirklich anfangen zu berücksichtigen, dass das Hellfest eben auch terminlich günstiger liegt. Das macht bei den Gagen natürlich einen deutlichen Unterschied. Das ist auch nicht der einzige Aspekt gewesen, an die anderen Argumente erinnere ich mich aber nur noch ungenau. Müsste wie gesagt den Thread mal wieder aufsuchen. Ich weiß auch nicht, ob man zum Beispiel beim Hellfest ne Woche lang campen und umsonst duschen kann.
Und natürlich geb ich dir gerade beim Hellfest recht. Die Lineups sind Zucker (gut, dieses Jahr hat mich nicht mal sooo sehr vom Hocker gehauen, aber Geschmackssache). Komischerweise ist es trotzdem so, dass ich gerade ab Mittelfeld abwärts beim Wacken noch mehr interessante Schmankerl finde, aber auch das ist Geschmackssache.
Ich finde ehrlich gesagt, es lässt sich schlecht über den objektiven Preis diskutieren, weil a) genaue Zahlen nicht bekannt sind, b) nicht immer alle Faktoren berücksichtigt werden.