Zukünftige Headliner

eröffnet von JestersTear am 10.11.2015 17:53 Uhr
441 Kommentare - zuletzt von CoolProphet

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« Seite 7 von 18 »
BurnItDown
22.03.2018 23:30


WelcomeHomeMaster schrieb:
Also wenn ich mir das hier so durchlese was die Zukunft betrifft, muss ich ehrlich sagen wird mir etwas schlecht. Wenn ich Bands wie Metallica, AC/DC, Sabbath, Stones, System, Maiden etc. (die Gernerationen geprägt haben).... mit The XX, Rise against und co vergleiche, muss ich schon ganz klar sagen stinken die schon gewaltig ab. Mir war das bisher nicht so klar, aber da wird sich künftig einiges ändern was den Begriff Headliner angeht.

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Natürlich sind die genannten "alten" Bands mega geil, aber man ist auch mit denen aufgewachsen und der Musikgeschmack wurde von denen geprägt, sodass man eine besser Beziehung zu denen hat als zu den neuen Bands. Ich glaube die ersten Ringrocker, welche sich Gianna Nannini, Westerhagen, Chris de Burgh, Joe Cocker, Chris Rea, Fleetwood Mac, Udo Lindenberg, Simply Red und Co. angehört haben, auch nicht so begeistert sind von den Nachfolgern wie Metallica, System, Slipknot und Maiden. RaR orientiert sich mMn. eher an den jüngern Fans, sodass es eine immerwährender Generationenwechsel stattfindet. Was ich beunruhigend finde ist, dass eine kleine Gruppe von Headliner die Headline verstopfen, der Veranstallter muss den alten bekannten Headliner buchen, um im Wettbewerb zu bleiben. Andere Bands kommen nur sehr schwer dorthin, sie kriegen ja keine Chance. Durch diese verpasste Chance können sie sich nicht zu neuen "Helden" bzw. "Legenden" entwickeln. So ein Aufstieg einer Rockband wie Linkin Park kann ich mir heute nur schwer Vorstellen. Aber was bleibt wenn die Headliner mal abtretten? Dann bleiben nur noch die Co-Headliner die alle zwei oder drei Jahre auftretten und der Besonderheit dann fehlt. Dies ist das Schicksal von Bands wie Rise Against, Beatsteaks und Korn. Was ich mich Frage ist, ob früher die breite Masse offener für harte Musik (damals z.B. Metallica) waren als heute (z.B. Parkway Drive)?

Luddddi
Luddddi
23.03.2018 00:35Supporter


BurnItDown schrieb:
So ein Aufstieg einer Rockband wie Linkin Park kann ich mir heute nur schwer Vorstellen.

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Mit den Imagine Dragons (gegründet 2008), die höchstwahrscheinlich schon nach dem nächsten Album Headliner (mind. bei HuSo) werden könnten, hast du doch einen ebenso ziehenden Act.

Mumford & Sons (gegründet 2007) sind vielleicht noch krasser; die hatten 2013 schon ihre ersten großen Headlineslots. Die sind in etwa vergleichbar mit Linkin Park (gegründet 1996), die nach etwa 10 Jahren erstmals Headliner bei RaR waren.

Oder geht es dir um das Rockband?

Linkin Park ist ein extremes Beispiel, da die Band sowohl im Radio als auch in der "Spartenmusik" erfolgreich ist. Das bekommst du mit Volbeat nicht hin. Linkin Park oder auch Green Day werden irgendwann bestimmt einen ähnlichen Status wie die genannten "Legenden" haben. Und in zehn Jahren behaupten wir das dann vielleicht von den Imagine Dragons

1Luddddi gefällt das
Schmiddie
Schmiddie
23.03.2018 08:39·  Bearbeitet

Habe hier die letzten Tage fleißig mitgelesen und möchte euch auch mal an einige meiner Gedanken teilhaben lassen:

- Mir fallen noch ein par Bands ein, die bisher bei deutschen Festivals nicht stattfanden, denen ich aber einen Headliner Posten zutrauen würde: Da wären beispielsweise Lenny Kravitz, Sunrise Avenue, die viel gehassten Nickelback oder Blur. Bis auf Blur alle sehr Radiotauglich und auch live erfolgreich in Deutschland. Gerade bei Nickelback verstehe ich eigentlich nicht, dass die in den letzten 10 Jahren auf den Mittelgroßen und Major Festivals überhaupt nicht stattfanden.

- Wenn man nach Europa schaut, sieht man, dass immer mehr 'Popstars' bei großen Festivals mindestens einen Head-Slot einnehmen. Sollte dieser Trend auch mal nach Deutschland schwappen und man wegkommen von den Rockbands, dann tut sich auf einen Schlag eine breite Menge potenzieller Headliner auf: Robbie Williams, Bruno Mars, Pink, Beyonce, Justin Timberlake, Lady Gaga, Pharell Williams oder The Weekend - Um mal einige zu nennen. Sie alle wären würdige Headliner mit einer großen Bekanntheit und Songs die nahezu jeder Besucher kennt. Das einzige Festival, welches diesen Weg bislang in Deutschland geht, ist das Lolla.

- Wer hier bislang quasi noch nicht genannt wurde ist Ed Sheeran. Er ist aus meiner Sicht der größte Aufsteiger der letzten Jahre, hätte dieses Jahr locker jedes Festival in Europa headlinen können - Aber hat diese Größe bereits quasi übersprungen und tourt jetzt auf einem Level mit U2 oder Coldplay durch die Stadien und verkauft 80 000 Tickets alleine (zB Werchter Gelände). Er ist für mich das beste Beispiel, dass man noch diese Größe früherer Acts erreichen kann. Schade allerdings, dass diese Acts auf deutschen Festivals aus wirtschaftlichen Gründen keine Rolle mehr spielen.

- Zu guter Letzt steige ich in die Lobeshymnen um Imagine Dragons ein: Denen traue ich es am ehesten zu, in den nächsten Jahren ein anerkannter Headliner zu werden. Bislang machen sie vieles richtig auf diesem Weg und bringen zuverlässig Songs, die mainstreamtauglich und trotzdem gerade noch so rockig genug sind raus.

kato91
23.03.2018 08:44

Kraftklub hätte man glaube ich dies Jahr schon problemlos als head hinstellen können. Die hauen á la Ärzte ein krasses Album mit der Hälfte der Songs als potenzielle Singles raus. Wenn man sich dazu noch die Hallen anschaut...

Wird auf jeden Fall heißer Anwärter zum Nachfolger der Ärzte und Hosen.

JestersTear
JestersTear
23.03.2018 10:52Supporter


Gizmo953 schrieb:


JestersTear schrieb:

...

Das können natürlich Bands sein, die in der Zukunft mal den Status von AC/DC, den Stones oder U2 haben (wobei ich nicht denke, dass Bands nochmal so groß werden, aber das hat andere Gründe),

...

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Offtopic
Hast du Bock dazu mal einen eigenen Diskussionfred zu eröffnen?

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Jo eigentlich schon, mach ich dann, wenn es in dem Thread hier wieder ruhiger wird

Chefpeterpaul
23.03.2018 10:55


JestersTear schrieb:
Wenn Paramore dabei sind würde ich auch noch Fall Out Boy hinzufügen, die sind auch in UK Headliner, wenn auch hier weniger erfolgreich. Kendrick Lamar halte ich auch noch für eine Option bei RaR zumindest für den Co-Head oder Crater-Head Platz. Macklemore würde ich auch noch ergänzen, sehe ich beim HuSo als Headliner an. Die Foo Fighters fehlen glaube ich auch noch.

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Fall Out Boy waren, 2007 meine ich, schonmal im Headliner Status am Highfield.
Das schlechteste Headliner Konzert meines Lebens...bitte nie wieder.

2runnerdound anderen gefällt das
shellshock
shellshock
23.03.2018 11:04


kato91 schrieb:
Kraftklub hätte man glaube ich dies Jahr schon problemlos als head hinstellen können. Die hauen á la Ärzte ein krasses Album mit der Hälfte der Songs als potenzielle Singles raus. Wenn man sich dazu noch die Hallen anschaut...

Wird auf jeden Fall heißer Anwärter zum Nachfolger der Ärzte und Hosen.

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Nachfolger der Hosen sind die Broilers.

Klappi
23.03.2018 12:02

MLK/LN und FKP versuchen ja schon "neue" Heads zu etablieren:
- Muse 2010, zuvor 2007 CoHead;
- Volbeat 2013, zuvor 2009-2011 mit steigenden Slots
- 30 Seconds to Mars 2013, zuvor 2010 CoHead
- KoL 2011

Es gab dann jedoch stets "gemaule", dass diese Bands nicht Headwürdig sind, zu klein, zu weich, etc.
Im Nachhinein werden - Stand heute - sicherlich diese neuen Heads akzeptiert. Spätestens mit der zweiten Head Buchung sind sie etabliert. Ob sie einen Status von Metallica erreichen bzw. erreicht haben, kann man sicherlich bezweifeln.

MLK/LN und FKP werden auch in Zukunft mal "mutige" oder verzweifelte Schritte gehen müssen - gerade in Jahren in denen die "großen Heads" nicht zu haben sind - und aufstrebende Bands als (3. kleineren) Head präsentieren. Schwierig wird es aber dann diese Bands wieder "zurück zu stufen". Wobei FKP das ja auch schon gemacht hat. (Billy Talent: 2008 Co.Head, 2010 Head, 2013 CoHead, 2018 4. Head. oder Marteria: 2015 Head, 2018 CoHead/bzw. Blue-Head.)

1Featherweight gefällt das
Hans-Maulwurf-Rockt
Hans-Maulwurf-Rockt
23.03.2018 12:04

Einwand: Ich werde 30 STM niemals als Head akzeptieren. Nicht heute und auch nicht nachdem sie 5 mal Headliner waren.

4Rhapsodeund anderen gefällt das
deLuchs
deLuchs
23.03.2018 12:26·  BearbeitetSupporter

die gesamte Musikgeschichte stockt gewaltig. Wie schnell ein Ed Sheeran zum Headliner mutieren kann, ist sheer unglaublich, 30STM sind (mMn) lächerlich. Wenn man das alles mit früher vergleicht, als z.B. die Beatles generationsübergreifende General-Begeisterung hervorgerufen haben, als Michael Jackson ge-moonwalked ist, als Depeche Mode den schwarzen Mantel salonfähig gemacht haben, als Metallica und Maiden der Gitarre das "E" spendiert haben und als in Seattle eine neue, eigenständige Musikrichtung geboren wurde, bekommt man schon Sorge mit Tendenz zur musikalischen Zukunftsangst. Was haben wir dagegen heute? Casting-Knallköpfe, Frau Fischer, eine Runde Metalcore (was ja nicht schlecht ist, aber halt doch absolut unrevolutionär) und 1.000 austauschbare Giesingers. Das ganze am liebsten im Amazon&Apple streamdichtaub-Monatsabo. Amen

2JestersTearund anderen gefällt das
sckofelng
23.03.2018 12:33


deLuchs schrieb:
die gesamte Musikgeschichte stockt gewaltig. Wie schnell ein Ed Sheeran zum Headliner mutieren kann, ist sheer unglaublich, 30STM sind (mMn) lächerlich. Wenn man das alles mit früher vergleicht, als z.B. die Beatles generationsübergreifende General-Begeisterung hervorgerufen haben, als Michael Jackson ge-moonwalked ist, als Depeche Mode den schwarzen Mantel salonfähig gemacht haben, als Metallica und Maiden der Gitarre das "E" spendiert haben und als in Seattle eine neue, eigenständige Musikrichtung geboren wurde, bekommt man schon Sorge mit Tendenz zur musikalischen Zukunftsangst. Was haben wir dagegen heute? Casting-Knallköpfe, Frau Fischer, eine Runde Metalcore (was ja nicht schlecht ist, aber halt doch absolut unrevolutionär) und 1.000 austauschbare Giesingers. Das ganze am liebsten im Amazon&Apple streamdichtaub-Monatsabo. Amen

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das ist der mit Abstand beste Eintrag, den du je geschrieben hast.

1sckofelng gefällt das
deLuchs
deLuchs
23.03.2018 12:43Supporter


sckofelng schrieb:


deLuchs schrieb:
die gesamte Musikgeschichte stockt gewaltig. Wie schnell ein Ed Sheeran zum Headliner mutieren kann, ist sheer unglaublich, 30STM sind (mMn) lächerlich. Wenn man das alles mit früher vergleicht, als z.B. die Beatles generationsübergreifende General-Begeisterung hervorgerufen haben, als Michael Jackson ge-moonwalked ist, als Depeche Mode den schwarzen Mantel salonfähig gemacht haben, als Metallica und Maiden der Gitarre das "E" spendiert haben und als in Seattle eine neue, eigenständige Musikrichtung geboren wurde, bekommt man schon Sorge mit Tendenz zur musikalischen Zukunftsangst. Was haben wir dagegen heute? Casting-Knallköpfe, Frau Fischer, eine Runde Metalcore (was ja nicht schlecht ist, aber halt doch absolut unrevolutionär) und 1.000 austauschbare Giesingers. Das ganze am liebsten im Amazon&Apple streamdichtaub-Monatsabo. Amen

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das ist der mit Abstand beste Eintrag, den du je geschrieben hast.

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Stimmt! wenn ich mich stark aufrege, zeige ich mein unwahres (wortwitzloses) gesicht

Nico11
23.03.2018 12:47


fcfreak91 schrieb:
Ist halt die Frage um welches Festival es geht. Bei RaR wird es für viele nix. Aber beim Hurricane könnten es so einige werden.

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Woher kommt eigentlich diese weit verbreitete Einschätzung? Meiner Meinung nach wird das Hurricane immer noch als viel zu klein eingeschätzt in der öffentlichen Wahrnehmung. Da kommen auch 80.000 Leute hin und die Tickets kosten soviel wie oder teils sogar mehr als bei RaR.

Für mich MUSS das Hurricane eigentlich dieselben Heads buchen wie Rock am Ring.

BurnItDown
23.03.2018 13:03


deLuchs schrieb:
die gesamte Musikgeschichte stockt gewaltig. Wie schnell ein Ed Sheeran zum Headliner mutieren kann, ist sheer unglaublich, 30STM sind (mMn) lächerlich. Wenn man das alles mit früher vergleicht, als z.B. die Beatles generationsübergreifende General-Begeisterung hervorgerufen haben, als Michael Jackson ge-moonwalked ist, als Depeche Mode den schwarzen Mantel salonfähig gemacht haben, als Metallica und Maiden der Gitarre das "E" spendiert haben und als in Seattle eine neue, eigenständige Musikrichtung geboren wurde, bekommt man schon Sorge mit Tendenz zur musikalischen Zukunftsangst. Was haben wir dagegen heute? Casting-Knallköpfe, Frau Fischer, eine Runde Metalcore (was ja nicht schlecht ist, aber halt doch absolut unrevolutionär) und 1.000 austauschbare Giesingers. Das ganze am liebsten im Amazon&Apple streamdichtaub-Monatsabo. Amen

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Da hast du recht. In Bezug auf Metalcore, welche man vllt als Evolutionärestufe des Rocks bzw. Metals ansehen kann, frage ich mich, wie kann sich die Rockmusik noch weiterentwickeln? Die Evolution des Rocks lief Jahre lang unter dem Motto "Harder, Louder, Faster", die nach folgende Generationen versuchte ihre Vorgänger zu übertreffen. Wie will man denn das noch übertreffen? Nach Metallica stiegen die Bands die diese Mottoverfolgen nicht zu den "oberen Bands"/"Mainstream" auf. Natürlich gab es nach Metallica noch Steigungen gemäß nach diesem Motto, aber so groß werden Bands von Genre wie Death Metal oder Grindcore nicht. Ist Metallica die Grenze der "Härte" für die breite Masse? Es gibt zwar junge Bands die unter dieser Grenze sind, aber bei denen kommt das Gefühl auf als würden sie nur alten Bands nach machen. Vor kommt die Rockmusik zu Musik wie Klassik? Eine beendete "Epoche", welche nur noch "gecovert" wird? Mit dem Ende dieser "Epoche" muss RaR sich auch um schauen und evtl. irgendwann sich neu orientieren. Ed Sheeren wird nicht die gleichen Fans anziehen wie Metallica (nicht quantitativ gemeint). MLK sagt selbst, dass das Rock von RaR nicht die Musik meint, sonderen eher das Party machen. Aber machen wir uns nichts vor, schlussendlich geht es ums Geschäft. Wenn man mit Ed Sheeren mehr Geld verdienen kann (auch langfristig), dann wird sich das Festival ändern.

BurnItDown
23.03.2018 13:08


Nico11 schrieb:


fcfreak91 schrieb:
Ist halt die Frage um welches Festival es geht. Bei RaR wird es für viele nix. Aber beim Hurricane könnten es so einige werden.

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Woher kommt eigentlich diese weit verbreitete Einschätzung? Meiner Meinung nach wird das Hurricane immer noch als viel zu klein eingeschätzt in der öffentlichen Wahrnehmung. Da kommen auch 80.000 Leute hin und die Tickets kosten soviel wie oder teils sogar mehr als bei RaR.

Für mich MUSS das Hurricane eigentlich dieselben Heads buchen wie Rock am Ring.

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Da hast du an sich recht, aber von RaR gibt es mMn. mehr Livevideos auf YouTube, als von anderen Festivals. Das steigert die Bekanntheit. Zudem ist RaR schon länger auf diesem Niveau und hat somit schon länger diesen Ruf.

runnerdo
runnerdo
23.03.2018 14:00Supporter


Nico11 schrieb:


fcfreak91 schrieb:
Ist halt die Frage um welches Festival es geht. Bei RaR wird es für viele nix. Aber beim Hurricane könnten es so einige werden.

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Woher kommt eigentlich diese weit verbreitete Einschätzung? Meiner Meinung nach wird das Hurricane immer noch als viel zu klein eingeschätzt in der öffentlichen Wahrnehmung. Da kommen auch 80.000 Leute hin und die Tickets kosten soviel wie oder teils sogar mehr als bei RaR.

Für mich MUSS das Hurricane eigentlich dieselben Heads buchen wie Rock am Ring.

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Muss eigentich. Ist aber oft genug nicht der Fall.

4JestersTearund anderen gefällt das
Stebbard
23.03.2018 14:20·  Bearbeitet


Klappi schrieb:
MLK/LN und FKP versuchen ja schon "neue" Heads zu etablieren:
- Muse 2010, zuvor 2007 CoHead;
- Volbeat 2013, zuvor 2009-2011 mit steigenden Slots
- 30 Seconds to Mars 2013, zuvor 2010 CoHead
- KoL 2011

Es gab dann jedoch stets "gemaule", dass diese Bands nicht Headwürdig sind, zu klein, zu weich, etc.
Im Nachhinein werden - Stand heute - sicherlich diese neuen Heads akzeptiert. Spätestens mit der zweit

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Muse waren schon 2006 auf dem Hurricane/Southside Headliner (wobei das Konzert am Eichenring ins Wasser gefallen ist). 2006 war die Verwunderung übrigens groß, als man plötzlich eine Band wie Muse zum Headliner gemacht hat, heute würde sich da kaum noch jemand drüber aufregen, ebenso wie man hier auch 2008 zu Rage Against the Machine viele Diskussionen geführt hat. So ist der Lauf der Dinge nun einmal.

Allgemein ist diese ganze Debatte mal wieder sehr vom Kulturpessimismus geprägt. Früher war alles geil, Bands wie Metallica und Depeche Mode wird es heute kaum noch geben, weil Apple, Spotify und Co. alles kaputt mache. Idealtypisch zusammenfasst von Deluchs, der die musikalische Vergangenheit äußerst verklärt.

Die Musikbranche befindet sich keineswegs in einer Krise, richtig wäre es aber sicher, dass sich der Teilbereich, die sich unter dem Begriffscontainer "Rockmusik" verbirgt, derzeit in einer kleinen Schaffenskrise befindet. Das liegt aber weniger an der Branche an sich, denn es gab die letzten Jahre genügend wirklich spannende Entwicklungen und Veröffentlichungen, sondern vor allem an den von dir genannten Bands, denn seit knapp 10 Jahren hat es keine der großen Rockbands geschafft ein wirklich relevantes Album auf den Markt zu bringen. Ich würde fast schon behaupten, dass In Rainbows das letzte wirklich innovative und relevante Album einer "Rockband" im weiteren Sinne war, wenngleich es natürlich ein paar gute gegeben hat. Es sind derzeit eben andere Branchen die boomen, vor ein paar Jahren der EDM, derzeit eher der Rapbereich um Künstler wie Childish Gambino oder Kendrick Lamar. Da lebt das "es heißt aber ROCK am Ring"-Volk einfach in einer enormen Blase.

Das ist aber alles nichts neues und auch die 1980er waren keine Zeit in der man nur auf Bands wie Depeche Mode, Queen oder Metallica traf. Es gab in den 80ern mit NDW, Italo-Disco, Houes, inhaltlosem Pop und Co. ziemlich viele dunkle Flecken, und auch Rap und RnB nahmen hier so richtig fahrt auf, während gerade der eigentlich so spannende alternativere Bereich um Bands wie Sonic Youth (deren Musik ja gerade als Gegenreaktion auf den damaligen Breitengeschmack zu verstehen ist) damals eine ziemliche Niesche war, ehe R.E.M. dann das Tor in den Mainstream aufstießen. Irgendwann wird dann wieder eine Band kommen, die wie seinerzeit R.E.M. oder die Strokes neue Impulse setzen und damit auch den Mainstream prägen werden, der dann wieder gitarrenlastigere und experimentierfreudigere Musik hören wird.

Schmiddie
Schmiddie
23.03.2018 14:50


deLuchs schrieb:
die gesamte Musikgeschichte stockt gewaltig. Wie schnell ein Ed Sheeran zum Headliner mutieren kann, ist sheer unglaublich, 30STM sind (mMn) lächerlich. Wenn man das alles mit früher vergleicht, als z.B. die Beatles generationsübergreifende General-Begeisterung hervorgerufen haben, als Michael Jackson ge-moonwalked ist, als Depeche Mode den schwarzen Mantel salonfähig gemacht haben, als Metallica und Maiden der Gitarre das "E" spendiert haben und als in Seattle eine neue, eigenständige Musikrichtung geboren wurde, bekommt man schon Sorge mit Tendenz zur musikalischen Zukunftsangst. Was haben wir dagegen heute? Casting-Knallköpfe, Frau Fischer, eine Runde Metalcore (was ja nicht schlecht ist, aber halt doch absolut unrevolutionär) und 1.000 austauschbare Giesingers. Das ganze am liebsten im Amazon&Apple streamdichtaub-Monatsabo. Amen

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Das ist mir zu schwarz-weiß...

Auch früher löste ganz sicher niemand 'General-Begeisterung' aus und auch heute gibt es Bands und Künstler die über Jahre hinweg die Stadien füllen. Einige davon habe ich in meinem vorherigen Post genannt: Robbie Williams, Coldplay, Ed Sheeran und ich füge noch an: Adele, Beyonce & Jay Z oder Eminem. Außerdem sind die Rockbands der 90er und 2000er wie GnR, RHCP, Green Day oder Foo Fighters ja auch aktuell stabile Größen.

Außerdem ist im elektronischen Bereich und beim Hiphop eine krasse Veränderung in den letzten 10 Jahren zu verspüren. Von einer 'musikalischen Zukunftsangst' zu sprechen, halte ich deshalb für extrem überzogen. Die Stilrichtungen ändern sich weiterhin, sie werden außerdem breiter gefächert, da es einfach viel mehr technische Möglichkeiten gibt und heute viel mehr Menschen Musik machen und an viel mehr Menschen rantragen können, als das vor 30 Jahren noch der Fall war.

3Rhapsodeund anderen gefällt das
deLuchs
deLuchs
23.03.2018 15:37·  BearbeitetSupporter

Ich konzentriere mich hier auf die Rockmusik, in den anderen Stilrichtungen bin ich nicht zuhause (gut möglich dass sich gerade ein HalfHop oder electroRave als Sub-Genre herauskristallisiert). Was ich überspitzt formuliert (es ist nicht schwarz-weiß, es ist reinstes rabenschwarz) anmerken wollte, ist nur die (offensichtliche) Entwicklung: Es gibt nur noch eine Hand voll großer Gitarren-Klassiker (Stones, U2, Metallica, Maiden, GnR, Kiss, und noch 5bis7). Wenn diese die Bühne auch in absehbarer Zeit räumen müssen, klafft eine gewaltige Lücke ? hinsichtlich Qualität und v.a. in Bezug auf den Einfluss auf die Musikgeschichte. Es kommt quantitativ natürlich viel nach, aber nichts erreicht mehr diese Strahlkraft. Wenig Esprit. Keine Typen.

Gut möglich, dass die damalige Medienlandschaft (MTV, Beavies & Butthead) und Konsumgewohnheit (Platten kaufen, Booklets lesen, Coverartworks lieben) diese Giganten so groß und als Idole so nahbar gemacht hat. Ich kritisiere die heutige, schnelllebige und vergleichsweise "lieblose", Ära omnipräsenter youtube-Videos und flatrate-Streamings. Wer alles hat, hat nichts... Es ist jedenfalls so dass es die nächsten Jahre eher 150 Headliner geben wird, als 15.

Puschelmuschel
23.03.2018 17:07

Musik findet in den deutschen Medien ja auch kaum noch statt . Wenn ,dann läuft ja überall das selbe. Leider kaufen die meisten deutschen Konsumenten nur das , was Sie im Radio hören oder im TV sehen. Deswegen wird es auch schwieriger neue Bands aufzubauen.

Wumi94
Wumi94
23.03.2018 17:15

Vielleicht müssen wir ja unterscheiden zwischen (Rock) Bands, die in der Lage sind ein Stadion mit jungem, neuen Publikum zu füllen und Bands, die auf einem Festival. das von großen Teilen des Publikums als Event wahrgenommen wird Headlinen können.

Ersteres wird sicherlich schwieriger (wobei Ed Sheeran ja zeigt wie schnell das gehen kann), das zweite dürfte durchaus mit etwas Sachkenntnis und Geduld auf Veranstalter machbar sein.

Gefühlt besteht bei den alten Stadionrockern das Publikum nur aus 40+ jährigen Wiederholungstätern, die zu der Band gehen, die sie schon immer toll fanden.

Im Idealfall wird ein Ring Headliner natürlich auch zum großen Solo Act.

Yertle-the-Turtle
23.03.2018 17:22·  Bearbeitet

Ich glaube es ist am Ende eine Mischung aus allem. Das Rock Genre ist am schwächeln, die alten Platzhirsche eingesessen und der Musikmarkt im Ganzen heute viel zu fragmentiert und kurzlebig um nachhaltig Megastars aufzubauen.

Wir haben in Deutschland aus meiner Sicht noch das spezielle Problem, dass immer wieder Acts lieber Einzelshows spielen anstatt für Festivals gebucht zu werden. Ich weiß nicht woran es am Ende liegt, aber generell müssen sich hier auch MLK/LN und FKP an die Nase fassen in gewohnten Gefilden zu wildern. Wo war denn Radiohead 2017 als sie diverse Festivals in Europa gespielt haben? Wieso spielen Pearl Jam und Jack White dieses Jahr einige Festivals, machen aber um den deutschen Festivalmarkt einen Bogen? Wo sind Qotsa und Nine Inch Nails dieses Jahr in Deutschland?

Das sind jetzt alles auch eher mehr oder weniger etablierte Headliner und kein Frischfleisch, zeigt aber, dass der Markt generell schon noch etwas mehr hergibt.

Erweitert man den Headlinerkreis wie erwähnt auf weitere Genres sind aus meiner Sicht durchaus Acts dabei, die auf einem Festival funktionieren (Robbie Williams, Helene Fischer, Lady Gaga, Jamiroquai, Lenny Kravitz, etc.).

Und ich bin mit Anfang 30 ehrlich und in dem Punkt sicher auch etwas altbacken; Bevor ich 200€ für Headliner wie 30stm, Marteria oder Volbeat zahle sollen von mir aus noch 10x die Toten Hosen, Muse, Foo Fighters oder Metallica auftreten.

Ich sehe die Thematik am Ende gelassen. Wenn das Zielpublikum Anfang 20 ist und diese mit Casper und co. zufriedengestellt werden dann soll es so sein. Zum Glück gibt es im Ausland immer mehr Alternativen, so dass meine letzten 3 Festivalbesuche alle im Ausland waren. Dort bleibt man dann auch weitestgehend vom FKP Deutschlandpaket verschont.

Luddddi
Luddddi
23.03.2018 17:23Supporter


deLuchs schrieb:
Ich konzentriere mich hier auf die Rockmusik, in den anderen Stilrichtungen bin ich nicht zuhause (gut möglich dass sich gerade ein HalfHop oder electroRave als Sub-Genre herauskristallisiert). Was ich überspitzt formuliert (es ist nicht schwarz-weiß, es ist reinstes rabenschwarz) anmerken wollte, ist nur die (offensichtliche) Entwicklung: Es gibt nur noch eine Hand voll großer Gitarren-Klassiker (Stones, U2, Metallica, Maiden, GnR, Kiss, und noch 5bis7). Wenn diese die Bühne auch in absehbarer Zeit räumen müssen, klafft eine gewaltige Lücke ? hinsichtlich Qualität und v.a. in Bezug auf den Einfluss auf die Musikgeschichte. Es kommt quantitativ natürlich viel nach, aber nichts erreicht mehr diese Strahlkraft. Wenig Esprit. Keine Typen.
Gut möglich, dass die damalige Medienlandschaft (MTV, Beavies & Butthead) und Konsumgewohnheit (Platten kaufen, Booklets lesen, Coverartworks lieben) diese Giganten so groß und als Idole so nahbar gemacht hat. Ich kritisiere die heutige, schnelllebige und vergleichsweise "lieblose", Ära omnipräsenter youtube-Videos und flatrate-Streamings. Wer alles hat, hat nichts... Es ist jedenfalls so dass es die nächsten Jahre eher 150 Headliner geben wird, als 15.

Zitat anzeigen


Ich gebe dir in einigem Recht, nur nicht in dem Punkt, dass nichts mehr nachkommt. Wie weiter oben schon geschrieben, bin ich mir ziemlich sicher, dass Bands wie Green Day, Linkin Park, Chili Peppers irgendwann in einer Reihe mit deinen genannten Bands genannt werden - weil sie eben sowohl die Sparte "Rockmusik" bedienen als auch viel Airplay auf gängigen Radiostationen bekommen.

Klar sind die stilistisch erheblich anders als Metallica und AC/DC, aber auch die beiden unterscheiden sich ja erheblich. Wir wollen jetzt zu unserer Zeit nicht einsehen, dass aktuelle Bands sich mit den alten Legenden messen können.

3defpround anderen gefällt das
BNPRT
BNPRT
23.03.2018 17:41

Ist halt die Frage, warum man sich überhaupt an einen 'Headliner' klammert. Ist es eine Krise weil es nun keine Überband gibt oder vielleicht doch einfach ein Segen, eine solche Auswahl an Musik zu haben und kein Headliner als solcher im klassischen Sinne nötig ist.

Sehe da persönlich kein Problem, dass künftig auf einem Plakat statt Kiss dann ganz oben Killers/QOTSA als Doppelhead steht. Das Konzert wird durch einen vermeintlichen Rang im Line-Up dann auch nicht besser.

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