Isle of Wight Festival 2012 (UK)

Festival Forum: Diskussion zu Isle of Wight 2012 (u.a. mit Bruce Springsteen, Pearl Jam, Tom Petty)

eröffnet von Stebbard am 16.09.2011 10:09 Uhr
218 Kommentare - zuletzt von Die-Peking-Ente

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stonedhammer und weitere Nutzer sprechen darüber

218 Kommentare
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Angel_of_Death
27.06.2012 10:32


Stebbard schrieb:
Aber gehts euch auch so wie uns nach dem Glastonbury, dass man im Prinzip garnicht mehr auf deutsche Festivals dieser größe fahren dürfte?

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eigentlich schon, wenn man nur das geld hätte, um das jedes jahr zu machen

PeteSahad
27.06.2012 12:04

Auf der Fähre nach Dover dann erstmal Guinness und Strongbow gekauft und 2 Stunden auf ne Eckbank gelegt zum pennen.
Dann ist erstmal nix spannendes mehr passiert. Auf der Isle of wight angekommen haben wir uns in die noch sehr kurze Autoschlange angestellt und gewartet bis wir auf den Campingplatz durften. Dann Stühle gepackt und mal die erste Fuhre Richtung Campingplatz getragen. Hier wurde uns auch das erste englische Vorurteil bestätigt.

Engländer sind die gottverdammten Weltmeister im Schlange stehen. Da war tatsächlich eine einige hundert Meter lange, schön aneinandergereihte Schlange vor dem Eingang zum Campingplatz! Und jeder der kam hat sich brav ganz hinten an die Schlange gestellt. Auch wenn das bedeutet hat, dass er sein Gedöhns erstmal nen ganzes Stück vom Eingang wegtragen musste! Und hier ist uns auch zum ersten mal der optisch sehr anspruchsvolle Look der englischen Frauen aufgefallen. Hot Pants die meistens so kurz waren, dass man sie auch einfach hätte weg lassen können. Mein persönliches Bild von englischen Frauen sah doch etwas anderst aus In der Schlange selbst waren alle total gechillt, keiner hat gemeckert und man hat einfach gewartet bis es vorwärts ging. In Deutschland wäre das eine große Traube vor dem Eingang gewesen und ein riesen gedrücke wenn die Tür aufgeht. Das sie die Öffnung des Campingplatzes um 12 so ernst nehmen war allerdings etwas lästig. Wir saßen dann nämlich bestimmt 2-3 Stunden im Regen und der Campingplatz war fertig hergerichtet aber es war eben noch nicht 12 und rules are rules. Egal, man hatte ja Bier in der Hand.

Dann wurde endlich geöffnet und wir trafen eine total veriffte Wiese vor. Darauf haben wir uns aber vorher schon eingestellt und die Matschparty das ganze Wochenende über war (für mich zumindest) immer sehr erfreulich. Sich schön von oben bis unten einsauen. Hans und ich waren zumindest immer wasserdicht verpackt.

Die Securities am Eingang waren immer und überall sehr freundlich und die Kontrolle zum Campingplatz sah ca so aus:
Security: Any glass?
Besucher: No.
Security: Ok, have a good time!

Die Atmosphäre auf dem Campingplatz war wirklich sehr entspannt. Altersklassen von 5-60 waren sehr gleichmäßig verteilt. Da waren teils ganze Familien da oder auch ne Gruppe von 10 Mann die alle weit über 40 waren. Aber die Mischung macht das Festival glaub auch so entspannt. In Deutschland besteht das Publikum halt zu 90% aus unter 25 jährigen.

Es waren auch alle wirklich nur mit dem nötigsten ausgerüstet. Also nur Zelt, Essen und evtl mal ein kleiner Radio. Aber nix mit monströsen Anlagen und Partyzelten etc....

Das Festivalgelände an sich gleicht eher einem Rummel. Es gibt Riesenräder, Boxauto, sonstige Fahrgeschäfte, hunderte Fressstände, Bars und Verkaufsstände.
Die Leute auf dem Festival sind auch alle sehr relaxed. Kein Gedränge, kaum Betrunkene. Die nehmen einfach ihre Campingstühle mit rein, setzen sich auf die riesige Wiese mit nem Bier in der Hand und genießen den Tag/die Musik.

Man hat absolut nie Probleme vorne rein zu kommen. Am Samstag war ich da schon etwas panisch weil ich Pearl Jam unbedingt von vorn sehen wollte. Sind dann schon zum Co-Co-CO-Head nach vorne gegangen und waren dann doch sehr überrascht, dass nach jedem Act der Platz vor der Bühne wieder komplett leer war. Erst zum Ende von Biffy Clyro (Co-Head) wurde es dann nicht mehr weniger. Gedränge gabs aber auch da nicht. Man stand schon eng beieinander aber niemand hat übertrieben nach vorne gedrückt wie man das bei uns so gewohnt ist.

Angel und ich sind WÄHREND Bruce Springsteen noch aufs Klo und Bier holen gegangen und konnten ganz gechillt wieder paar Meter vor die Bühne marschieren. Da haben alle brav Platz gemacht und liesen einen wieder vor. Undenkbar am Ring.

Beim abbauen wurde der Ausgang zu den Parkplätzen kurzzeitig dicht gemacht um erstmal paar Autos vom Parkplatz zu bekommen bevor wieder Leute drüberlatschen und alles verstopfen. Da ging dann ein Security die Schlange entlang und hat alle 2 Meter ganz freundlich erklärt warum wir warten müssen und sich dafür entschuldigt und hatte dann noch für jeden nen netten Spruch parat. Auch wurde jeder beim rein oder raus gehen nett begrüßt oder verabschiedet.

Sogar die Polizei bei der Drogenkontrolle (Ich wollte nur nen total süßen Wuffi streicheln (war leider ein Drogenhund ) war übertrieben freundlich als sie gemerkt haben, dass ich nix dabei hatte. Erstmal gefragt wo ich herkomme, wie die Fahrt war, was ich schon alles gesehen hab und mir noch ein tolles Festival gewünscht.

Erthos
27.06.2012 12:35

wie schön es doch wäre wenn sich die deutschen nur ein bisschen ein beispiel nehmen würden

martinzinnecker
27.06.2012 12:38

Vielen Dank für den schönen Bericht, der Neid ist jetzt noch größer geworden

Aber man muss allen sagen: Um nettere Securties und Mit-Festivalgänger zu finden und weniger Stress zu haben, muss man nicht bis nach England, das gibt es auch näher und wenn es was kleiner sein darf sogar in Deutschland.

PeteSahad
27.06.2012 13:24

Die kleineren Festivals hier kommen vom Stress und dem Publikum schon ran aber es is eben in der größe nochmal ein ganz anderes feeling. Und für mich war es eben das Gesamtpaket (Publikum, Secs, Bands, Organisation, Aufbau) was es zu meinem besten Festival bisher gemacht hat. Ich bin sehr gespannt aufs Glasto 2013. Das einzige Festival an das ich noch höhere Erwartungen habe

martinzinnecker
27.06.2012 14:31


PeteSahad schrieb:
Die kleineren Festivals hier kommen vom Stress und dem Publikum schon ran aber es is eben in der größe nochmal ein ganz anderes feeling. Und für mich war es eben das Gesamtpaket (Publikum, Secs, Bands, Organisation, Aufbau) was es zu meinem besten Festival bisher gemacht hat. Ich bin sehr gespannt aufs Glasto 2013. Das einzige Festival an das ich noch höhere Erwartungen habe

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Ja diese Mischung von der Stimmung und den Leuten bei den kleinen Festivals und den großartigen Bands der großen Festivals, das macht viel aus, das kam mir beim Werchter auch so vor.
Man fühlt sich einfach weniger wie auf einer Massenveranstaltung obwohl es im Prinzip eine ist, aber ich glaube das wissen besonders die Leute die immer zum Ring fahren zu schätzen, sowie auch den etwas höheren Altersdurchschnitt (und die Frauen in den knappen Shorts, da wusste das Werchter damals auch zu überzeugen )

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
27.06.2012 17:52Supporter

Das klingt alles nach einem einzigen geilen Traum! Ich will da auch mal rüber auf's Inselchen und ein Festival besuchen!

Nächstes Jahr ist aber wahrscheinlich erstmal Werchter dran. Langsam steigern von x mal Ring über Pinkpop zu den anderen.

tonysoprano
27.06.2012 20:42


DiebelsAlt83 schrieb:
blabla

Nächstes Jahr ist aber wahrscheinlich erstmal Werchter dran. Langsam steigern von x mal Ring über Pinkpop zu den anderen.

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Ich war dieses Jahr beim Isle of Wight und finde es phänomenal und sehr empfehlenswert, jedoch ist das Werchter immer noch mein absolutes Lieblingsfestival.
Ich war 2010/2011 dort und finde vier Tage volle Musikdröhnung und spitzen Lineup einfach unschlagbar, so etwas bekommt man auf dem Festland nicht oft und gerade der Aufwand mit einem Auto nach England zu reisen ist sehr hoch und anstrengend. Dazu kommt natürlich noch das miese Wetter (okay, selbst für englische Verhältnisse war es wohl hardcore) und das Risiko, dass das Festival im letzten Moment abgesagt wird (kann auch überall passieren).

Wobei man bei einer Englandreise sich natürlich auch im vornherein auf schlechtes Wetter einstellt und man mit Regenklamotten+Gummistiefel wieder auf der sicheren Seite ist und sich so das Wochenende nicht vermiesen lassen sollte (Ich mag es trotzdem lieber trocken und nicht matschiger, R.i.P. Zelt).

Die Campingatmosphäre ist auf beiden Festivals eher gleich, Wildpinkler gibt es so gut wie keine und laute Musik abends gibt es auch nicht.

Das Werchter ist in Hinsicht auf das Publikum mit dem IoW vergleichbar, da hier der Altersdurchschnitt auch eher höher liegt als am Ring und selbst durch die enorme Anzahl an Besuchern eine sehr entspannte Atmosphäre entsteht. Allerdings sind Belgier keine Engländer und die Stimmung vor der Bühne ist einfach anders, man sollte jedenfalls keine lauten Chöre erwarten und rumgehüpfe findet man auch nur bei elektronischer Musik.
Aber gerade die lauten Chöre und das englische Volk waren für mich ein großer Grund (neben dem genialen Lineup) hinzufahren, da man meiner Meinung nach so etwas mal erlebt haben muss! Und ich wurde nicht enttäuscht, da war es einfach bei jeder Band so laut wie bei den Hosen am Ring! Es gibt zahlreiche Videos von Auftritten auf englischen Festivals wo man einfach ins schwärmen kommt, da vergisst man auch schnell wieder den ganzen Matsch und das teure, aber sehr gute Bier

Es gab dieses Jahr beim Wight übrigens Bändchen mit Codes, die bei der Einlasskontrolle gescannt wurden, einen weiteren Zweck hatten die irgendwie nicht. Beim Verlassen des Geländes wurden die Dinger nochmal kontrolliert.

Ich wäre jedenfalls dieses Jahr wieder zum Rock Werchter gefahren, habe an dem Wochenende aber leider keine Zeit

Am liebsten würde ich auch jedes Jahr nach England fahren, da mir die Lineups meist sehr zu sagen (zB Kasabian/Arctic Monkeys als Headliner ) und die Atmosphäre vor der Bühne einfach Spaß macht. Dabei steht eigentlich nur die Anreise im Weg (fliegen müsste man mal ausprobieren) und Leute zu finden die genauso verrückt sind um nach England für ein Festival zu fahren, das halt mal keine 30 Minuten entfernt ist wie der Ring.


Nachricht geändert von tonysoprano am 27.06.2012 23:56 Uhr

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