Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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roxar
roxar
18.03.2016 17:22



Der CSU Part soll sich mal in Richtung AfD verabschieden und die Steinbach mitnehmen

styx90126
styx90126
23.03.2016 21:56

Wo waren eigentlich die Christen, die jetzt aktuell die Fahne hochhalten für europäsiche Werte in der Zeit. als Millionen Juden von den nazis vergasst wurden?

Wo sind unsere europischen christlichen Werte her?Aus der Zeit,wo mindestens 25.000 Frauen im Mittelalter verbrannt wurden auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leib für euren PABST als Hexen---?

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Stebbard
24.03.2016 09:11


styx90126 schrieb:
Tja, die Wahrheit tut manchhalt halt weh....

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Aber so mancher zeigt sich da ja ziemlich schmerzfrei, denn deine Aussage ist gleich an sechs Stellen falsch:


styx90126 schrieb:
Wo waren eigentlich die Christen, die jetzt aktuell die Fahne hochhalten für europäsiche Werte in der Zeit. als Millionen Juden von den nazis vergasst wurden?

Wo sind unsere europischen christlichen Werte her?Aus der Zeit,wo mindestens 25.000 Frauen im Mittelalter verbrannt wurden auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leib für euren PABST als Hexen---?

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a) keiner von uns trinkt ernsthaft Pabst oder lässt dafür töten.

b) Christen waren ebenso Teil der Widerstandsbewegung wie alle anderen Gruppen auch. Namen wie Dietrich Bonnhoefer oder die Weiße Rose sagen dir vielleicht ja was.

c) Die Christen, die heute eine Fahne hochhalten, waren in der Zeit zwischen 1933 und 1945 entweder nicht auf der Welt, bzw. in einer Situation, in welcher sie eine "Fahne" hätten erheben können.

d) Die sog. "Hexenverfolgung" ist im Kern kein Phänomen des Mittelalters, sondern der frühen Neuzeit und konzentriert sich vor allem auf die Zeit vom späten 15. bis ins frühe 18. Jahrhundert. Die auch immer wieder gerne zitierten Hexenbulle und Malleus maleficarum sind entsprechend auch erst aus den Jahren 1484 und 1486, also aus dem äußerten Vorfeld der reformatorischen Bewegungen.

e) Auch ist die Vorstellung falsch, dass die Hexenverfolgung von der Kirche ausging - das ist ein bis heute beliebter Mythos, der jedoch während den Kultur- und Kirchenkämpfen der wilhelminischen Ära und NS-Zeit geprägt wurde. Viel eher war die Hexenverfolgung ein Prozess, der sowohl von Intellektuellen als auch der breiten Bevölkerung ausging, teils sogar gegen(!) den Widerstand von Landesherrschaft und auch der katholischen Kirche. Die sog. Hexenverfolgung entstand konkret aus einer Krisenzeit (kleine Eiszeit, konfessionelle Spaltung, sog. "30-jähriger Krieg") und ist viel eher Ausdruck einer Volksbewegung, die hysterisch und ängstlich nach einem "Sündenbock" suchte.

f) Es waren bei Leibe(no pun intended) nicht nur Frauen betroffen - dies war egtl. ein Sonderphänomen des deutschen Sprachraumes, auch als Folge der Übersetzung von Luther. In anderen Gebieten waren auch Männer betroffen, in Skandinavien sogar hauptsächlich (was auch etwas mit lokalen Traditionen zu tun hat).

Die Hexenverfolgung taugt also in der Hauptsache kaum als Angriff auf das (katholische) Christentum, sondern viel eher als Beispiel dafür, wohin Hysterie, Angst, Stereotype, der Glaube an Verschwörungen und die Suche nach einfachen Erklärungsmustern führen können - und dafür, wie wirkmächtig politisch motivierte Geschichtsmythen sein können.

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stefan42
24.03.2016 09:35

Hexenverbrennung im Mittelalter, endlich mal was interesanntes im Politik Thread

Rhapsode
Rhapsode
24.03.2016 10:00

Naja, nimm es einfach mal als Zitat der Eingangsthese

Und zugegebenermaßen wusste ich vieles von dem, was du oben beschreibst, vorher noch gar nicht.

Stebbard
25.03.2016 15:31

Ach, wenn man nur etwas schreiben würde, wenn man eine sinnvolle Antwort erwarten würde...

@Rhapsode: Viele Leute wären sicherlich erstaunt, auf was für wackligen Gerüsten unsere Geschichtsbilder ruhen. Wer einen Eindruck davon erhalten will, wie sehr der Zeitgeist ein historisches Bild prägt, dem kann ich nur raten, sich mal mit der Geschichtsschreibung zur Hanse zu beschäftigen, die über die Jahrzehnte wirklich von jeder Epoche vereinnahmt wurde.


Aber zu was anderem: Bei der AfD merkt man jetzt, dass es an die lukrativen Fleischtöpfe geht, es fängt an im inneren zu rumoren:

In Mecklenburg-Vorpommern soll die ehemalige Geschäftsführerin Petra Federau nach Bekanntwerden zwielichtigen Geschäftsgebahrens und unkorrekter Angaben zur eigenen Vergangenheit von der Landesliste beseitigt werden, wo sie derzeit noch Platz 3 hat. Das Problem ist, dass Federau sehr beliebt beim rechten Parteiflügel ist - das könnte noch spannend werden.

Gestern hat die AfD dann ihren Landesverband Saar aufgelöst, da diesem (aber natürlich als ganz ehrlich einzigem!) eine große Nähe zum rechtsextremen Sektor nachgesagt wird. Das ist natürlich ein Jahr vor den Wahlen ein für sie strategisch ungünstiger Schritt.

Und nicht zu guter letzt wurde Beatrix von Storch aus der Programmkommission der AfD geworfen, die sie zuvor geleitet hat. Scheinbar macht man sie für das publik werden des Entwurfs verantwortlich. Die beschäftigt sich nun fleißig damit, öffentlich Petry anzugreifen.

... es ist halt wie immer, wenn es an die Posten, Einfluss und (nicht zuletzt) ans Geld geht.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
25.03.2016 15:40Supporter

Ich bin fast überzeugt davon, dass die sich jetzt durch solche Dinge selbst auseinander nehmen und in ein paar Jahren wieder verschwunden sind, wenn die Leute merken, dass die nichts zu bieten haben.

roxar
roxar
25.03.2016 16:13

Hab ja schon gelesen, dass der Interviewer sie da durchaus in Bedrängnis gebracht haben soll. Aber ich kann mir diese Stimme von der Petry einfach nicht anhören glaube ich

Ich versuchs aber trotzdem mal

HybridSun95
HybridSun95
25.03.2016 16:14


roxar schrieb:
Hab ja schon gelesen, dass der Interviewer sie da durchaus in Bedrängnis gebracht haben soll. Aber ich kann mir diese Stimme von der Petry einfach nicht anhören glaube ich

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Ist ganz witzig, wie sie versucht, ihre "demokratischen" Ansichten zu verteidigen...

und dabei scheitert.

roxar
roxar
25.03.2016 16:24

Hab dann doch mal angefangen und muss nach 5 Minuten schon sagen... Solche Journalisten bräuchte es in den ÖR Sendern hier in Deutschland.

Richtiger Hard Talk, extrem sachlich und kritisch, tiefes Nachbohren, nicht diese arroganten selbstgefälligen und plakativen Fragen.

Es überrascht mich, dass die DW sowas liefert. Die ARD sollte sich mal überlegen sowas auch ins Hauptprogramm zu nehmen, anstatt dieser ewig gleichen sinnlosen Talk Sendungen.

Stebbard
25.03.2016 22:57

An Tim Sebastian merkt man sehr schnell, was eine Vorbereitung mit der Materie und eine Interviewstrategie bewirken kann. Ich hatte mich ja schon nach dem letzten Wahlsonntag beschwert, dass die wenigsten Journalisten sich wirklich mit der AfD auseinandergesetzt, geschweige denn Vorbereitet haben und der AfD gerade durch dieses Verhalten eine Plattform bieten - in doppelter Hinsicht.

An manchen Stellen hat er Sie schon verunsichert, und man sah ihr gerade in diesen Momenten an, dass sie ein wenig Angst vor dem hatte, was ihr da gleich vorgehalten werden wird.

Es sind diese Momente, in denen man merkt, dass Petry bisweilen Mühe hat, den Karren, vor den sie sich gespannt hat, irgendwie in der Spur zu halten. Aber insgesamt hat Sie das - das muss man ihr lassen - weitestgehend souverän gemacht, und ihrerseits Tim Sebastian gut ausgekontert - der seinerseits aber auch hin und wieder schlampig gewesen ist.

Erstaunt war ich aber zugegebenermaßen über ihr gutes und flüssiges Englisch, da ich bislang auch gar nicht wusste, dass Sie ihren BA in Reading gemacht hat.

roxar
roxar
26.03.2016 00:38

Insbesondere ihren Abgang fand ich schon sehr unsouverän. Und auch die ständigen Beschwerden, dass sie sich nicht zum Euro etc. auslassen kann, wirkten nicht wirklich souverän.

Ihre Englischkenntnisse fand ich aber auch erstaunlich gut

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
26.03.2016 20:27Supporter

Ich hab's tatsächlich geschafft mir Ihr Gelaber über die ganze Zeit anzuhören.

Gut geführtes Interview, wie ich finde. Wäre das hier mal auch des Öfteren so. Zum Beispiel als Frau Merkel zuletzt bei Anne Will saß und wieder alle einlullen durfte. Da hätte es auch einen Tim Sebastian gebraucht. Zu Petry muss man ja irgendwie nicht mehr viel sagen. Es ist immer das gleiche. Fragen werden nur halb beantwortet oder es wird ausgewichen mit Gegenfragen. Und kritische Themen und Aussagen werden versucht zu revidieren und plötzlich nur noch als halb so scheiße hingestellt. Das kann man nur schwer ertragen.

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BNPRT
BNPRT
27.03.2016 11:54

Ich denke die Sicherheitsexperten haben schon richtig gehandelt

Ein was wäre wenn, hätte wenn und aber ist da überzogen. Die Behörden und Geheimdienste wissen immer viel mehr, als wir wissen und ahnen, und es ist richtig, dass diese Informationen nicht immer publik gemacht werden.

Stebbard
27.03.2016 12:40


DiebelsAlt83 schrieb:
Wäre das hier mal auch des Öfteren so. Zum Beispiel als Frau Merkel zuletzt bei Anne Will saß und wieder alle einlullen durfte.

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Man sollte aber auch bedenken, dass Merkel sich nicht dort hinsetzen wird, wenn sie öffentlich geröstet werden kann. Da werden im Vorfeld die Rahmenbedingungen abgesteckt, unter denen das Interview stattfindet, und wenn man zu kritisch ist, dann wird man halt kein Interview erhalten. Warum sollte man es auch aus der Position eines Regierungsmitglieds tun?

Und es ist ja auch nicht so, als würden sie in Interviews stets unkritsich begleitet. Ich kann mich da an zahlreiche Debatten zu einzelnen Sachthemen erinnern, in denen sich über die zu aggressive Fragestellung bspw. des ZDF beschwert wurde.

Lt. Zeit knatscht es übrigens weiterhin stark innerhalb der AfD

"Zwischen Kopfschütteln und Fremdschämen"
Streit mit dem Pressesprecher, entlarvende Interviews, Fotos in der "Bunten": AfD-Chefin Frauke Petry sorgt für Hohn und Spott. Ihre Partei bangt um die Gunst der Wähler.


via Zeit

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Freddy31
Freddy31
27.03.2016 15:18

Das erschreckendste an diesen internen Streitigkeiten bei der AfD finde ich ja die Richtung aus der (und in die) die Kritik kommt...das erinnert mich doch extrem an die Petry - Lucke Debatte vor Luckes Rücktritt...damals dachte man (zumindest ich ohne mich da allzu intensiv mit beschäftigt zu haben) ja, dass Lucke So ziemlich das worst-case Szenario sei...dabei war er im Vergleich zu Petry in meinen Augen ja noch recht harmlos und hat sich zumindest etwas deutlicher gegen rechts positioniert...ähnlich könnte es bei der aktuellen Diskussion wohl nochmal etwas weiter nach rechts gehen, wenn die Hauptkritik an Petry sich auf ihre Kritik an den rechten Parolen ihrer Kollegen bezieht, die ja wohl noch weiter rechts außen sind als sie selbst.....diese Partei ist echt unfassbar und ich sehe aktuell leider nicht so wirklich wodurch man oder die Partei sich selbst aufzuhalten ist...

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