Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.462 Kommentare - zuletzt von IvanTKlasnic

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sunjb
10.11.2014 18:53

"DIE" Haltung zur Diktatur gibt es sicherlich nicht.

Von ausgesprochen differenzierten Positionen bis hin zur plumpen Geschichtsklitterung findet sich in der Linkspartei so einiges.

Verstehe allerdings nie, warum man aus dem ach so tollen Verständnis für Geschichte nicht folgert, dass das nur folgerichtig ist für eine Partei die in einer Nachfolge der SED steht.
Die CDU mit der eigenen DDR-Vergangenheit einiger Mitglieder sollte da schleunigst vom moralisch hohen Ross runter.

Es gibt kaum eine Debatte die verlogener und gleichzeitig egaler ist.

martinzinnecker
10.11.2014 18:56


RaRFan92 schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Es ist doch scheiss egal was "die anderen" machen, wenn bei den Linken gewaltbereite toleriert werden rechtfertigt das nichts, dann muss man eben besser sein und beide radikale Lager verurteilen.

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Es geht mir gar nicht um Rechtfertigung, es geht mir darum, dass mir die Wahrnehmung hier im Forum (und generell) ein ganz klein wenig verzerrt erscheint.

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Ich bin wirklich gegen Die Linke, aber wenn es um Nazis geht habe ich null Toleranz, mit denen stellt man sich nicht auf die Straße, da ist mir jede Wahrnehmung egal, sollen doch andere die Linke cool finde und die CDU uncool, immer noch besser als neben Nazis zu demonstrieren.

Stebbard
11.11.2014 11:34

Staatsschutz als Geheimdienst getarnt

Die Bürgerschaft soll sich mit dem Einsatz der verdeckten Ermittlerin Iris P. befassen, die Linke erwägt sogar, einen Untersuchungsausschuss zu beantragen.

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... mal wieder die Hamburger Politik bzw. Sicherheitsbehörden, die sich auf schwierigem Terrain bewegen.



RaRFan92 schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Es ist doch scheiss egal was "die anderen" machen, wenn bei den Linken gewaltbereite toleriert werden rechtfertigt das nichts, dann muss man eben besser sein und beide radikale Lager verurteilen.

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Es geht mir gar nicht um Rechtfertigung, es geht mir darum, dass mir die Wahrnehmung hier im Forum (und generell) ein ganz klein wenig verzerrt erscheint.

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Das hängt aber auch mit deiner verzerrten Sichtweise auf das Phänomen Linksautonome zusammen, was sich auch in deinem Aber die linken....!-Reflex äußert, der in seiner Konsequenz eben doch den Rechtsextremismus relativiert - ob er das nun will, oder nicht.

Ob der Linksextremismus wirklich in seiner Wahrnehmung und Einschätzung verzerrt ist, das wage ich mal zu bezweifeln - vor allem wenn man sich die Sicherheitsorgane anschaut, die nach wie vor auf dem linken Auge empfindlicher sind als auf dem rechten. Das dabei auch an den Kontinuitäten nach '45 zusammen, die bis heute strukturell nachwirken - als Stichwort gilt hier vor allem der Radikalenerlass von 1972. Das ist in seinen Kontinuitäten bis in die Gegenwart auch im Zuge der NSU-Verhandlungen hinlänglich debattiert und geschildert worden.

Es ist dabei schon unsinnig den Rechtsextremismus mit Linksautonomen gleichzusetzen, da beide vollkommen unterschiedliche Markenkerne haben. Linksautonome - unter Ausschluss der Gruppen, die häufig als solche bezeichnet werden, aber nicht dazugehören; bspw. Marxisten - sind wesentlich heterogener und alleine schon daher nicht als Blackbox zu betrachten und haben ganz andere Ziele. Statt der völkisch-rassischen Verachtung menschlichen Lebens orientieren sie sich (es gibt auch hier natürlich einige Spinner, die Grundrechte von Polizisten und Rechtsextremen infrage stellen) an der Opposition gegenüber Eigentum und Systemen, die als repressiv (und somit faschistisch) aufgefasst werden. Daher sind auch viele Themen, die eine starke Verwurzelung im Autonomen bereich haben, mittlerweile gesellschaftliches Gemeingut geworden, so bspw. die Anti-AKW-, Feminismus- oder Pazifismus-Themen - und auch derzeit kann man halt einem Kampf für Rechte von Flüchtlingen mehr Sympathie gegenüberbringen, als man es den völkischen Themen der Nazis tun kann (und auch sollte).

Das ganze Thema und der Umgang mit Linksautonomen passt dabei sehr gut in den stets gepflegten Narrativ der Bundesrepublik, den sie so liebt. Und wo wir gerade dabei sind, ein wichtiger Beitrag zur derzeitigen Debatte um die Flüchtlingspolitik::



Lasst alle Hoffnung fahren

Das Entwenden weißer Gedenkkreuze für die Mauertoten ist keine Grabschändung, sondern künstlerische Provokation. Sie mag pietätlos erscheinen, doch zynisch ist sie nicht. Ein Kommentar.

via Tagesspiegel

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Rhapsode
Rhapsode
11.11.2014 12:58


sunjb schrieb:
"DIE" Haltung zur Diktatur gibt es sicherlich nicht.

Von ausgesprochen differenzierten Positionen bis hin zur plumpen Geschichtsklitterung findet sich in der Linkspartei so einiges.

Verstehe allerdings nie, warum man aus dem ach so tollen Verständnis für Geschichte nicht folgert, dass das nur folgerichtig ist für eine Partei die in einer Nachfolge der SED steht.
Die CDU mit der eigenen DDR-Vergangenheit einiger Mitglieder sollte da schleunigst vom moralisch hohen Ross runter.

Es gibt kaum eine Debatte die verlogener und gleichzeitig egaler ist.

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Selten so viel mMn Wahres in so wenig Text gesehen. Danke dafür! Von mir gibt´s heut Abend noch nen Nachtrag zu dem Thema.

Rhapsode
Rhapsode
11.11.2014 21:08

So, wie angekündigt möchte ich noch meinen etwas längeren Senf dazu abgeben. Ich möchte dabei ernsthaft versuchen, die Debatte ein klein wenig zu versachlichen.

Es ist ein bisschen schwierig, einzuschätzen, wo man eigentlich anfangen sollte. Zunächst einmal geht es einfach gar nicht, dass CDU-Leute zusammen mit Nazis gegen Rot-Rot-Grün marsschieren. Ich finde, darüber muss gar nicht diskutieren, aber soweit sind sich ja auch sogar die meisten einig, was ich persönlich schonmal ziemlich gut finde. Was die Leute sich dabei gedacht haben, ist mir vollkommen schleierhaft, zumal man das ja auch vorher schon gewusst hat.

Nun frage ich mich allerdings, was eigentlich der Sinn von diesem Aufmarsch war, mal vollkommen ungeachtet der Tatsache, mit wem zusammen dies geschah. Offensichtlich wollte man ja den Punkt deutlich machen, dass die Linkspartei quasi die SED2 sei, und vor allem verfassungsfeindlich. Oder welchen sonst? Auch hier im Forum gibt es ja genug Personen, die diese Ansicht vertreten. Ich möchte aber wirklich gerne wissen, worauf das nun genau basiert, und vor allem überzeugende Argumente hören. Mir fallen da spontan drei Thesen ein, die man zu dem Thema immer wieder zu hören bekommt.

These 1: Die Linkspartei ist eine Nachfolgerin der SED.
Das ist richtig, weil sich die PDS aus der SED gebildet hatte und die Linkspartei durch Fusion von dieser mit der WASG entstanden ist. Historisch also korrekt. Die Sache ist nur: Was wäre die Alternative gewesen? Eine komplett neue Partei zu gründen, wo dann trotzdem die entsprechenden Leute drinsitzen, gleichzeitig aber zu beteuern, dass man mit der DDR und dem SED-Regime überhabt nichts zu tun gehabt hat und sich deshalb davon auch komplett distanziert? Wie unglaublich heuchlerisch wäre denn das gewesen? Da wären doch gerade die Konservativen die allerersten gewesen, die von bewusster Wählertäuschung gesprochen hätten, und damit hätten sie dann auch recht gehabt. Ich sehe das folglich ganz anders: Gerade, weil man eine Nachfolgeorganisation der SED ist, hat man die Verantwortung, die Geschichte dieses Unrechtregimes aufzuarbeiten, und daran mitzuwirken, die Wiedervereinigung aktiv zu unterstützen. Genau das tut die Linke aber, denn ich kenne keine andere Partei, die sich dauerhaft für die Gleichbehandlung von West- und Ostdeutschen eintritt, die leider 25 Jahre später immer noch nicht überall Wirklichkeit ist, was mehr als bedauerlich ist. Möglicherweise könnte es ja da auch einen Zusammenhang dazu geben, wie stark die Linke in den neuen Bundesländern ist. Außerdem hat sich meiner Kenntnis nach -im Gegesatz zur allgemein vorherrschenden Meinung - die Linke tatsächlich sehr um die Aufarbeitung der eigenen Geschichte gekümmert, viel mehr, als so manch andere Parteien, die sowohl Ex-Nazis als auch Ex-Stasis in den eigenen Reihen willkommen geheißen haben. Auch wenn es so klingt, will ich das gar nicht verurteilen, weil ich Rehabilitierung auch in der Politik für kein falsches Konzept halte. Nur sollte man dann, wie auch sunjb schon geschrieben hat, einfach mal die Doppelmoral bleiben lassen.

These 2: Es sind viele Verfassungsfeinde und Ex-Stasis in der Linken unterwegs.
Schließt sich jetzt am vorher Geschriebenen an. Zu diesem Thema hab ich bereits ein paar Seiten vorher nen kleinen Beitrag geschrieben, was ich jetzt nicht alles wiederholen möchte. Nur soviel: Das allein kann als Vorwurf einfach nicht herhalten, weil es solche Leute durchweg in allen Parteien gibt, was ja irgendwie auch nicht überraschend ist. Ich will auch überhaupt gar nicht bestreiten, dass mir so einige Gestalten bei der Linken, um es euphemistisch zu sagen, suspekt sind. Aber andererseits wird mir da bei einem Dieter Dehm von der Linken genauso flau, wie z.B: bei einem Sarrazin in der SPD oder einer Erika Steinbach oder einem Schäuble bei der CDU, von der CSU mal ganz zu schweigen. Und wie es mit der Verfassungstreue der anderen Parteien bestellt ist, kann man ja beim BVG nachfragen. Nun geht es mir aber gar nicht darum, die Querschläger bei der Linken mit denen bei anderen Parteien zu relativieren. Mein Punkt ist einfach der, dass man erkennen muss, dass man sich in einer gewissen Pattsituation befindet, weil man diese Problemfälle überall hat. Dieser Fokus auf die Linken könnte nur dann gerechtfertigt sein, wenn es zu einem übermäßig hohen Anteil im Vergleich dort der Fall wäre. Das kann ich aber nicht sehen. Man vermutet es lediglich nur, weswegen ja auch bestimmt jeder in der Partei unter Beobachtung vom Verfassungsschutz stand. Apropos: Wo wir gerade bei Thüringen sind, Bodo Ramelow hat von drei Gerichtsinstanzen sein Recht bekommen, nicht mehr beobachtet werden zu dürfen. Wie kann das nur sein, wenn von ihm so eine Gefahr ausginge? Ebenso bei vielen anderen. In dubio pro reo scheint aber leider nur in der Juristerei zu gelten...

These 3: Die Partei Die Linke distanziert sich nicht genug vom Unrechtsregime der SED
Dazu z.B. Folgendes:

Die DDR ist nicht an der Übermacht ihrer Gegner, sondern an ihren eigenen Mängeln und Fehlern, am Unrecht in Politik und System, am systematischen Misstrauen ihrer politischen Führung gegenüber der eigenen Bevölkerung gescheitert.

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oder:

Misslingen musste dieser Versuch vor allem aus inneren Gründen: wegen eines eklatanten Mangels an Demokratie und Missachtung elementarer Bürgerrechte, wegen des grundsätzlichen Misstrauens des Staatsapparates gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern und, schließlich, wegen der mangelhaften Fähigkeit des Wirtschaftssystems, den Konsumbedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

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und auch zu erwähnen:

Der Bau der Mauer, des vorgeblichen "antifaschistischen Schutzwalls", war ein deutliches Zeichen der Schwäche der DDR-Regierung. Die Mauer richtete sich in letzter Konsequenz nicht gegen äußere Staatsfeinde, sondern gegen die individuellen Freiheitsrechte der eigenen Bürgerinnen und Bürger. Zwar hat jeder Staat das Recht und die Pflicht, seine Grenzen zu schützen, aber die Geschichte der Mauer entlang der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten steht für den Missbrauch dieses Rechtes. Die Schüsse an der Mauer auf eigene Bürgerinnen und Bürger, die ihren Staat verlassen wollten, stellen eine Verletzung elementarer Menschenrechte dar und sind durch nichts zu rechtfertigen.

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Das und noch mehr kann man alles auf deren Seite finden.
Ich hab ehrlich keine Vorstellung, was man jetzt noch an Distanzierungen von diesem Regime erwarten soll. Wäre gut, wenn mir auch das jemand beantworten würde. In meinen Augen ist diese These einfach nur Bullshit.

Für mich ist das alles sehr große Panikmache, die ich verabscheue. Ich verabscheue sie deswegen, weil es sowohl sämtliche Mitglieder dieser Partei abstempelt (darunter auch die zahlreichen Ex-SPD Leute, die damit eigentlich kaum was zu tun haben), als auch vor allem die Wählerinnen und Wähler dieser Partei. Und das ist einfach nur unfair. Ich werde den Eindruck auch nicht los, dass die Thüringer CDU einfach nur sehr schlecht damit umgehen kann, dass sie mal nach Jahrhundeten wieder in die Opposition muss.
Ich würde es mir sehr wünschen, wenn sich die Debatten wieder verstärkt auf die Politik der Linken fokussiert, dann hätte man wenigstens auch wieder einen vernünftigen Diskurs. Denn dass man über ihre Programme streiten kann, kann ich viel eher einsehen und das muss auch wieder vermehrt geschehen. Bei dieser SED-Nachfolge-Argumentation kommt man aber leider über peinliche Stammtischparolen kaum hinaus, die auch noch, wie sunjb richtig geschrieben hat, verlogen und irrelevant sind und die dem Intellekt sehr vieler Menschen und auch User hier nicht gerecht werden, was ich sehr schade finde. Man muss einfach nicht immer mit Schlamm schmeißen, um Politikdebatten interessant zu machen, die aber trotzdem bissig sein dürfen und sollen. Dies gilt natürlich für alle Lager.

Wer mich kennt, weiß ja, was ich wähle. Ich steh dazu. Aber vielleicht gibt´s ja Verständnis dafür, dass ich mir das jetzt mal von der Seele schreiben musste. Mir ist die Sache sehr ernst.

Stebbard
20.11.2014 10:44


Rhapsode schrieb:
[...]

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Wollte ich nicht ganz unkommentiert lassen: Aber schön zusammengefasst, wobei man nicht unerwähnt lassen sollte, dass es der Sache nicht unbedingt hilfreich ist, wenn ehemalige StaSi-Funktionäre in der neuen Fraktion sitzen. Aber ich denke mal, dass wir da, wie grundsätzlich auch, ähnlicher Position sind.

in dieser Sache: Heute wird der Koalitionsvertrag präsentiert - dabei soll u.a. ein freies Kita-Jahr stehen, sowie der komplette Umbau des Verfassungsschutzes, v.a. infolge des Versagens im Zuge der NSU.




in bereits angesprochener Sache in Hamburg zur roten Flora gibt es auch neues

Verdeckte Ermittlerin in der Roten Flora. Im Auftrag des Staates gespitzelt

Der Einsatz der verdeckten Ermittlerin Iris P. vom Hamburger Landeskriminalamt (LKA) in der linken Szene unter der Legende und Tarnidentität „Iris Schneider“ geht auf das Konto der Bundesanwaltschaft (BAW). Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor.

via TAZ

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Das ganze ist vor allem angesichts der damaligen Fehleinstufung als Terrorgefahr nicht unbrisant.


-----

und wo wir gerade bei populären Mythen bzw. Narrative der BRD sind. Zuletzt wurde ja schon mit dem Doping bzw. den Ordnungssystemen aufgeräumt, nun trifft es einen der liebsten Mythen: Die Trümmerfrauen.

Mythos Trümmerfrau: Den Kriegsschutt räumten andere weg

Treber: „Das Räumen der im Luftkrieg anwachsenden Trümmermassen begann schon im Krieg. Verpflichtet wurden vor allem Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Aber auch Bauhandwerker und Wehrmachtsangehörige waren im Einsatz.“ Nach dem Krieg wurden in erster Linie professionelle Firmen mit schwerem Gerät und Fachkräften beauftragt. Zur Sühne mit einbezogen waren auch ehemalige Parteimitglieder und deutsche Kriegsgefangene. Fehlten Arbeitskräfte, versuchte man dies durch Bürgereinsätze und dienstverpflichtete Arbeitslose auszugleichen. Dies waren in der Regel Männer: Denn in der amerikanischen und französischen Besatzungszone war man strikt dagegen, Frauen in die Trümmerräumung einzubinden.
[...]
Zu einer Ikone des Wiederaufbaus avancierte die Trümmerfrau im Westen erst in den achtziger Jahren parallel zur aufkommenden Frauengeschichtsschreibung und den aktuellen Rentendebatten. Treber: „Hier erweiterte sich der Begriff auch radikal. Er bezeichnete fortan die gesamte Generation all jener Frauen, die die Nachkriegszeit als Erwachsene erlebt hatten. Und diese Frauen wurden nun zu den Grundsteinlegerinnen des bundesrepublikanischen Wirtschaftswunders erklärt.“


via IDW

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martinzinnecker
25.11.2014 14:25

Protest gegen Muslime und Flüchtlingsheime: Der Brave-Bürger-Fremdenhass

Der Fremdenhass ist anscheinend in der bürgerlichen Mitte angekommen und wird nicht nur geduldet sondern dankend angenommen, immerhin geht es ja darum, dass diese "Kriminellen" nicht in der eigenen Nähe untergebracht werden.

Es ist so traurig zu sehen wo hin sich die Gesellschaft entwickelt, wer sind "wir" eigentlich, dass wir es uns nicht mehr leisten können und wollen Flüchtlingen Schutz zu gewähren Immerhin hat man ja zu Weihnachten 20 Euro (40 Mark!!!) nach Afrika gespendet, das muss ja gefälligst auch reichen, was man da nicht alles dafür bekommt.

Und wenn die hier hin kommen dann doch bitte in eine andere Stadt (wie die Windräder, tolle Sache, sieht nur kacke aus) aber nicht hier hin, nachher fallen noch die m²-Preise und das wo es uns doch jetzt schon so schlecht geht.

Da gehen Tausende auf die Straße und verstehen nicht, dass es da um Menschen geht. Alles egal, hauptsache nicht hier - Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen wird man dann wohl bald schon wieder hören. Im Kopf steht die Mauer schon lange.

Angel_of_Death
25.11.2014 14:28


martinzinnecker schrieb:
Der Fremdenhass ist anscheinend in der bürgerlichen Mitte angekommen und wird nicht nur geduldet sondern dankend angenommen, immerhin geht es ja darum, dass diese "Kriminellen" nicht in der eigenen Nähe untergebracht werden.

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Das ist ja jetzt alles andere, als eine Neuigkeit. Beim Rest stimm ich dir aber voll und ganz zu.

Effzeh93
25.11.2014 14:31

Also wenn zum Beispiel wie am Anfang des Textes ein Minarett in meiner Nähe gebaut werden würde hätte ich da auch was dagegen. Man will ja nicht 6mal gestört werden, vor allem nicht früh morgens oder mitten in der Nacht.

martinzinnecker
25.11.2014 14:34

Ja klar, aber die Kirchenglocken dürfen läuten?
Wenn dann bitte konsequent, wenn einer seine Religion nicht frei ausleben darf dann keiner oder so wie ich es sehe: Wenn wir Religionsfreiheit haben dann bitte auch für jeden.

Effzeh93
25.11.2014 14:36


martinzinnecker schrieb:
Ja klar, aber die Kirchenglocken dürfen läuten?
Wenn dann bitte konsequent, wenn einer seine Religion nicht frei ausleben darf dann keiner oder so wie ich es sehe: Wenn wir Religionsfreiheit haben dann bitte auch für jeden.

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Ich finde aber der Unterschied ist das man iwann an die Kirchenglocken gewöhnt ist (so doof wie es sich anhört). Wäre ich neben einem Minarett aufgewachsen und jetzt soll da ne Kriche hin, würde ich mich auch über deren läute aufregen

guitar-fish
25.11.2014 14:37

Das Problem ist doch, dass die Leute nicht unterscheiden zwischen Flüchtlingen und radikalen Islamisten. Für die ist dass ein und und dieselbe Art von Menschen. Wäre die Debatte um den IS oder um radikale Salafisten im Gange, würde es glaub keinen Interessieren ob da oder dort Asylbewerber aufschlagen.

Aber ja, es ist traurig dass die "Mitte der Gellschaft" verdummt. Anders kann man es nicht sagen.

Kaan
Kaan
25.11.2014 14:37AdminSupporter

Vor allem: seit wann werden die Gebetszeiten in Deutschland über Lautsprecher ausgerufen? Das wäre mir völlig neu. Was den deutschen Michel daran stört ist also nicht die vorgeschobene mögliche Ruhestörung, sondern ein Symbol einer anderen Religion vor Augen ertragen zu müssen.

FBG
25.11.2014 14:39Supporter


Effzeh93 schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Ja klar, aber die Kirchenglocken dürfen läuten?
Wenn dann bitte konsequent, wenn einer seine Religion nicht frei ausleben darf dann keiner oder so wie ich es sehe: Wenn wir Religionsfreiheit haben dann bitte auch für jeden.

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Ich finde aber der Unterschied ist das man iwann an die Kirchenglocken gewöhnt ist (so doof wie es sich anhört). Wäre ich neben einem Minarett aufgewachsen und jetzt soll da ne Kriche hin, würde ich mich auch über deren läute aufregen

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a) was kaan sagt - meist kommt die aufregeung von leuten, die sich idR einen Dreck für ("die eigene") Releigion interessieren
b) eine kirche darf aber jede stunde bimmeln, nich ?!

Emperor
25.11.2014 14:42


Effzeh93 schrieb:


martinzinnecker schrieb:
Ja klar, aber die Kirchenglocken dürfen läuten?
Wenn dann bitte konsequent, wenn einer seine Religion nicht frei ausleben darf dann keiner oder so wie ich es sehe: Wenn wir Religionsfreiheit haben dann bitte auch für jeden.

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Ich finde aber der Unterschied ist das man iwann an die Kirchenglocken gewöhnt ist (so doof wie es sich anhört). Wäre ich neben einem Minarett aufgewachsen und jetzt soll da ne Kriche hin, würde ich mich auch über deren läute aufregen

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Ich war auch mal an die DMark gewöhnt und hab mich an den Euro gewöhnt...

martinzinnecker
25.11.2014 14:46


Kaan schrieb:
Vor allem: seit wann werden die Gebetszeiten in Deutschland über Lautsprecher ausgerufen? Das wäre mir völlig neu. Was den deutschen Michel daran stört ist also nicht die vorgeschobene mögliche Ruhestörung, sondern ein Symbol einer anderen Religion vor Augen ertragen zu müssen.

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Ganz wichtig ist es hier zu verstehen was die tatsächlichen Gründe sind warum die Leute auf die Straße gehen.
Vor einiger Zeit hat man der NPD einfach nicht abgekauft, dass die gegen Kinderschänder demonstrieren.
Wenn jetzt die AfD gegen eine Islamisierung ist ist das auf einmal völlig ok, wird sogar unterstützt und die Rechten reiben sich die Hände.
Ganz nebenbei, die NSDAP hatte auch mal ziemlich "normale" Ziele, verständlich damals in Zeiten der Weltwirtschaftskrise.

Das ist auch ganz einfach, der dumme Mensch hat erst mal Angst vor allem was anders ist, das war schon immer so und wird auch so bleiben.
Festgefahren in ihrer falschen Moral demonstriert man aus religiösen Gründen, wüsste mal gerne wie viele von denen die Montags auf die Straße gehen am Sonntag in der Kirche waren.

Mit Vorurteilen ist man schnell dabei und da keiner da ist der sich wehrt ist die Argumentation auch sehr einfach.

Deutschland entwickelt sich immer mehr zu einem Land in dem ich nicht mehr leben möchte.

Rhapsode
Rhapsode
25.11.2014 15:32


Stebbard schrieb:


Rhapsode schrieb:
[...]

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Wollte ich nicht ganz unkommentiert lassen: Aber schön zusammengefasst [...]

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[Dank den Admins geklärt]

Zum jetzigen Thema: Tatsächlich alles irgendwie nichts Neues, was es nicht besser macht. Ist hier ja in Wuppertal auch großes Thema mit dem Moscheenbau. Ich kann von mir aus nicht behaupten, dass die mich mehr stören würden als das Geläute von den 3 Kirchen hier im Umkreis.

Kaan
Kaan
25.11.2014 16:32AdminSupporter

Dein Post war nicht gelöscht und noch über das Profil zu finden. Jetzt ist er wieder da. Wir sind auch überfragt, weshalb der nicht mehr hier angezeigt wurde. Falls sowas noch mal passiert, bitte Bescheid geben.

Rhapsode
Rhapsode
25.11.2014 18:14


Kaan schrieb:
Dein Post war nicht gelöscht und noch über das Profil zu finden. Jetzt ist er wieder da. Wir sind auch überfragt, weshalb der nicht mehr hier angezeigt wurde. Falls sowas noch mal passiert, bitte Bescheid geben.

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grazie

TheRealFarinU
25.11.2014 19:07

Ich meine ich kann Effzeh da vollkommen verstehen: Mein Nachbar fährt gerade einen Touran, an den habe ich mich gewöhnt, wenn er damit morgens früh zur Arbeit fährt. Aber falls er sich jetzt ein anderes Auto kaufen würde, dann würde ich ihm auch sagen, dass das überhaupt nicht geht!

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