Suche deutsche Bands...

eröffnet von Gerry am 24.08.2005 19:33 Uhr
31 Kommentare - zuletzt von KuekenMcNugget

31 Kommentare
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Comatose
25.08.2005 15:06

Zitat:
HR


Elli schrieb:

PUR, Purple Schulz,... Smiley Smiley
HR

Peter Maffay, Rio Reiser, De Randfichten, Overground.... Smiley[addsig]

Gerry
25.08.2005 21:18

danke nochmals für eure mithilfe, aber das thema hat sich für mich zumindest schon erledigt. Smiley

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
01.09.2005 18:20

Wollte keinen neuen Fred aufmachen... daher poste ich den folgenden Beitrag einfach mal hier...

Zitat:
HR

Generation deutsch
Der Pop diskutiert die Nation
VON ELKE BUHR

Es scheint alles auf eine Verspannung der Muskeln zurückzuführen sein. Dieser ganz besondere steife Nacken, der sich automatisch einstellt, wenn jemand zu oft "Deutschland" sagt - egal, ob er gerade dafür oder dagegen ist. Die "Musiker in eigener Sache" zum Beispiel, die vor einem Jahr mit lautem Getöse eine Deutschquote für Deutschlands Radioprogramme forderten, sahen dabei zweifellos verkrampft aus. "Unsere Musikkultur stirbt, wenn nicht mehr deutsche Lieder im Radio gespielt werden", stieß Nena-Entdecker Jim Rakete theatralisch aus, und eine Horde Musiker von Udo Lindenberg, Xavier Naidoo, Peter Maffay bis Inga Humpe unterschrieb die Forderung nach einem Gesetz für mehr Lieder aus Deutschland im Radio.

Ergebnis der Bundestagsanhörung war eine freiwillige Selbstverpflichtung der Sender. Ob "unsere Musikkultur" seitdem nennenswerten Aufschwung genommen hat, mögen die Statistiker herausfinden. Doch das Deutschland-Problem, das die "Musiker in eigener Sache" so plump mit ihrem eigenen ökonomischen Interesse verschränkt hatten, lässt die Popgemeinde nicht los.

Dass guter Pop angelsächsisch war, ist lange her: Auch ohne Quote ist das Attribut "deutsch" mittlerweile vom Stigma zum verkaufsfördernden Label geworden. Wenn Elektropop-Compilations in den letzten Jahren unter dem Titel Neue Heimat erschienen, konnte man das noch als Ironie verbuchen. Doch wenn nun Emi Music einen im Internet zu beziehenden Sampler mit Juli, Silbermond und anderen Generation Deutsch nennt, dann ist das nicht mehr kokett, sondern abstoßend - und man wundert sich, warum beispielsweise Wir sind Helden mitmachen, anstatt sich dagegen zu verwahren, gemeinsam mit ihren Epigonen in die schwarz-rot-goldene Schublade gesteckt zu werden. Die "Generation Deutsch" im Mainstream-Pop, wie der Markt sie definiert, ist eine Generation, die nicht mehr trotz, sondern wegen ihrer deutschen Texte Erfolg hat - was dann problematisch wird, wenn das Marketing sich der alten Formel bedient, dass etwas gut ist, weil es deutsch ist. Ein Kurzschluss, der analog zu der Forderung funktioniert, ganz unverkrampft stolz auf's eigene Land zu sein - mit einer solchen Äußerung hatte sich die Sängerin der Berliner Band Mia im vergangenen Jahr die Sympathien der Poplinken nachhaltig verspielt.

Jetzt schickt der Hamburger Anarcho-Rocker Knarf Rellöm ihr und den anderen Verfechtern deutscher Musikkultur eine Belehrung herüber, die jedes Sozialpädagogen würdig wäre: "Du kannst stolz sein auf etwas das du hingekriegt hast, aber auf den Flecken, an dem du geboren bist - wozu?" Die Weisheit findet sich in dem Song "Arme kleine Deutsche", den Knarf Rellöm für die CD I can't relax in Deutschland aufgenommen hat, die in der kommenden Woche erscheint. Sie ist Ergebnis einer Initiative um die Kölner Labels Unterm Durchschnitt und Conne Island, die während der Deutschland-Diskussion des vergangenen Jahres entstand und jetzt, etwas verspätet, eine Protest-Compilation veröffentlicht.

Zum Glück schwenken die wenigsten Stücke auf dieser Platte so den Zeigefinger. Tocotronic steuern ihren "Aber hier leben, nein danke"-Song bei - nichts ist schöner als offensiv gelebter Selbstwiderspruch -, an Lakonie nur noch von Kante übertroffen, die unter dem Titel "My Love is still untold" ein Instrumental abliefern. Dazwischen entfalten Bands wie Mouse on Mars, Lali Puna, Die Sterne oder Superpunk ein zum Glück nur entfernt mit der Deutschland-Frage verbundenes Panorama zwischen Elektro und Gitarre, Disco und Glamour: Alles ist möglich, und wer hier einen - meist bereits anderswo veröffentlichten - Song beisteuert, will damit nur sagen, dass die Generation deutsch ohne ihn stattfinden muss. Für die theoretische Unterfütterung sorgt das Büchlein, das die CD begleitet - doch hier schießen die Aufklärer über ihr Ziel hinaus. Martin Büsser bemüht in seinem Essay Horkheimer, Adorno, Marcuse, Kant und Freud binnen zweier Absätze, was die Spezifität des deutschen Kulturbegriffs eher vernebelt als klärt; und Roger Behrens denunziert gleich die gesamte Popkultur als kulturindustriell deformierte ästhetische Scheinrevolution. Womit die Autoren wieder nur denjenigen in die Hände spielen, die dummdreist fordern: Entspannt Euch doch mal beim Deutschsein, ihr Deutschen.

I can't relax in Deutschland, Unterm Durchschnitt / Broken Silence.
HR

Quelle: www.frankfurter-rundschau.de

Meine ich das nur oder ist die Frau leicht paranoid und sieht in den meisten deutschsprachigen Bands eine mögliche Gefahr?!

[addsig]

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