Fussball Allgemein

eröffnet von hit_that am 24.04.2003 15:10 Uhr
67.787 Kommentare - zuletzt von Paju

67.787 Kommentare
« Seite 2170 von 2712 »
Stebbard
25.07.2014 16:51

Es ist nicht Werder Bremen bzw. sind es nicht die Vereine der Bundesliga, die primär ein Interesse an der Einhaltung von Ordnung und Sicherheit haben, sondern die Gesellschaft bzw. der Staat - von daher hat der Staat hierfür aufzukommen und nicht die Bundesliga.

roxar
roxar
25.07.2014 16:53

Die Einhaltung von Ordnung und Sicherheit könnten auch schlicht dadurch garantiert werden, indem solche Risikospiele verboten werden

martinzinnecker
25.07.2014 16:56

Ohne Verein/Liga keine "Unordnung", keine Ahnung ob man wirklich so einfach argumentieren kann, also in rechtlicher Sicht.

Und man kann davon ausgehen, dass wenn das alles so weiter geht es irgendwann vor Gericht endet.

Da die Sache in Bremen ja noch nicht komplett durch ist kann man die Verlegung des Spiels durchaus als Warnschuss verstehen.

roxar
roxar
25.07.2014 16:59


martinzinnecker schrieb:
Da die Sache in Bremen ja noch nicht komplett durch ist kann man die Verlegung des Spiels durchaus als Warnschuss Versuch der Erpressung einer legitimen Volksvertretung verstehen.

Zitat anzeigen


So würde ich es beschreiben

Ich fand folgende Aussage ja echt erstaunlich:

"Es tut uns sehr leid für die Fans in Bremen, die unsere Weltmeister gerne gesehen hätten. Wir haben aber eine klare Vereinbarung mit der Innenministerkonferenz, dass wir unsere Präventivmaßnahmen verstärken und im Gegenzug die aus unserer Sicht verfassungswidrige Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen weiterhin nicht thematisiert wird", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Zitat anzeigen



Nur weil der DFB etwas für verfassungswidrig hält, darf es garnicht thematisiert werden? Das sind ja schon FIFA Verhältnisse.

martinzinnecker
25.07.2014 17:05

Erpressung ist doch etwas übertrieben, man konnte in Bremen ja eine Reaktion erwarten.

Das zweite ist eine einfache Vereinbarung und sicher nicht rechtsverbindlich.

tobiwan42
26.07.2014 00:50

Wurde hier irgendwann schon mal gepostet, damals war es allerdings noch nicht ganz durch.[addsig]

GraveDog
26.07.2014 08:55


roxar schrieb:
Die Einhaltung von Ordnung und Sicherheit könnten auch schlicht dadurch garantiert werden, indem solche Risikospiele verboten werden

Zitat anzeigen

guck mal zB nach Argentinien.... keine Auswärtsfans mehr

MUnkvayne
26.07.2014 09:30

apropos risiko.

heute startet die 3.liga!

um 14:00 gibts live im mdr das spiel chemnitz - halle.
um 18:00 uhr dann das "eröffnungsspiel" osnabrück - cottbus in der ard.

dazu fast jedes spiel im stream!

ich hab bock!

RingPenis
RingPenis
26.07.2014 10:09

DROGBA IS BACK

Und heute spontan mein erstes Drittliga spiel sehen. RW Erfurt vs BVB II

Stebbard
26.07.2014 10:29


roxar schrieb:
Die Einhaltung von Ordnung und Sicherheit könnten auch schlicht dadurch garantiert werden, indem solche Risikospiele verboten werden

Zitat anzeigen



Dann kannst du gleich jedes gesellschaftliches Ereignis verbieten, dann brauchst du im übrigen auch keine Polizei.

Ich glaube übrigens nicht, dass ein Verbot von Risiko- oder Auswärtsfahrten viel am Problem ändert. Die Idioten werden andere Orte finden, wo sie ihren Frust und ihre Aggressionen rauslassen können.


martinzinnecker schrieb:
Ohne Verein/Liga keine "Unordnung", keine Ahnung ob man wirklich so einfach argumentieren kann, also in rechtlicher Sicht.

Zitat anzeigen



Das ist eine gewagte These: Ist Fußball die Quelle der Aggression oder viel eher ein Ventil für gesellschaftliche Probleme? Wichtig ist, dass Schäden auf der Anreise im öffentlichen Raum passieren, der Veranstalter also bestensfalls indirekt beteiligt ist. Vergleichbar wäre, wenn du bspw. eine Party zuhause veranstaltest, die Leute aber auf der Anreise zu dir Schäden anrichten - wofür du auch nicht in Regress genommen werden kannst, auch wenn die Leute nicht dort gewesen wären, hättest du diese Party nicht veranstaltet. Anders sieht der Fall natürlich aus, wenn ein Vergehen konkret geahndet wird, aber das ist ein anderer Fall.

Ich sehe hier einfach ein gefährliches Fass, das aufgemacht wird. Was für Konsequenzen hat dies für andere gewinnorientierte Veranstaltungen (Konzerte, Festivals etc.) oder für Veranstaltungen, die enorme Kosten verursachen (Volksfeste, Demonstrationen[!]). Hier schafft man Prinzipien, die mittelfristig ein Boomerang werden könnten, nur um ein normatives Gerechtigkeitsempfinden einiger zu bedienen. Ich sehe hier einen ersten Schritt zur Privatisierung der Ordnungskräfte.

Abgesehen davon, dass es immer noch die Polizei ist, die über Einstufung der Spiele entscheidet, damit also quasi autark entscheiden darf, in welchen Fällen sie die Kosten abwälzt. WENN eine Beteiligung so gewünscht ist, dann muss hier eine Instanz zwischengeschaltet werden - aber da bin ich skeptisch, ob die Polizei dies mitmacht (cf. die Debatten um Gefahrenbezirke in SH und Hamburg).

Werder Bremen zahlt Steuern wie jede andere Person auch, dafür hat es auch Rechte, die der Verein in Anspruch nehmen darf. Dazu gehört, dass der Staat für die Sicherheit auch außerhalb des Eigentums einsteht, da dies auch im gesellschaftlichen Interesse besteht. Diesem hat der Staat nachzukommen.

Im Übrigen wird sich die Debatte eh erledigen, wenn die Kosten einfach auf die Ticketpreise aufgeschlagen werden. Zahlt halt jeder Besucher 2-3€ Sicherheitssoli pro Ticket. Beim Mammon hört das führen einer normativ aufgeladenen Debatte bei vielen Menschen auf.

roxar
roxar
26.07.2014 11:37


Stebbard schrieb:


roxar schrieb:
Die Einhaltung von Ordnung und Sicherheit könnten auch schlicht dadurch garantiert werden, indem solche Risikospiele verboten werden

Zitat anzeigen



Dann kannst du gleich jedes gesellschaftliches Ereignis verbieten, dann brauchst du im übrigen auch keine Polizei.

Zitat anzeigen


Nicht jedes "gesellschaftliche Ereignis" wird von einem kommerziellen, gewinnorientierten Großveranstalter organisiert. MMn sind solche Fußballspiele nichtmal "gesellschaftlichen Ereignisse".

Im Übrigen habe ich keineswegs dafür argumentiert, dass Risikospiele von vornherein verboten werden. Ich wollte nur aufzeigen, dass es für den Staat auch anders möglich wäre die Ordnung und Sicherheit zu garantieren. Der Beitrag war auf deinen bezogen.


Stebbard schrieb:
Es ist nicht Werder Bremen bzw. sind es nicht die Vereine der Bundesliga, die primär ein Interesse an der Einhaltung von Ordnung und Sicherheit haben, sondern die Gesellschaft bzw. der Staat - von daher hat der Staat hierfür aufzukommen und nicht die Bundesliga.

Zitat anzeigen



Es ist schlicht nicht das Interesse des Staates und der Gesellschaft, dass solche Fußballspiele überhaupt stattfinden, sondern primär das der Vereine.


Stebbard schrieb:
Ich sehe hier einfach ein gefährliches Fass, das aufgemacht wird. Was für Konsequenzen hat dies für andere gewinnorientierte Veranstaltungen (Konzerte, Festivals etc.) oder für Veranstaltungen, die enorme Kosten verursachen (Volksfeste, Demonstrationen[!]). Hier schafft man Prinzipien, die mittelfristig ein Boomerang werden könnten, nur um ein normatives Gerechtigkeitsempfinden einiger zu bedienen. Ich sehe hier einen ersten Schritt zur Privatisierung der Ordnungskräfte.

Zitat anzeigen


Du siehst glaube ich in so ziemlich allem, was dir missfällt ein gefährliches Fass. Da kommen dann auch schonmal die Vergleiche mit Äpfeln und Birnen ganz gut, die du Anderen an anderer Stelle gern vorwirfst. Im Normalfall sind für private Gartenpartys und Demonstrationen nämlich keine kommerziellen, gewinnorientierten Großveranstalter verantwortlich


Stebbard schrieb:
Abgesehen davon, dass es immer noch die Polizei ist, die über Einstufung der Spiele entscheidet, damit also quasi autark entscheiden darf, in welchen Fällen sie die Kosten abwälzt. WENN eine Beteiligung so gewünscht ist, dann muss hier eine Instanz zwischengeschaltet werden - aber da bin ich skeptisch, ob die Polizei dies mitmacht (cf. die Debatten um Gefahrenbezirke in SH und Hamburg).

Zitat anzeigen


Im konkreten Fall hatte der Innensenator glaube ich nur drei (?) Spiele genannt bei denen regelmäßig unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen.
Ich denke, dass es wohl das geringste Problem wäre, dafür eine Lösung zu finden.


Stebbard schrieb:
Werder Bremen zahlt Steuern wie jede andere Person auch, dafür hat es auch Rechte, die der Verein in Anspruch nehmen darf. Dazu gehört, dass der Staat für die Sicherheit auch außerhalb des Eigentums einsteht, da dies auch im gesellschaftlichen Interesse besteht. Diesem hat der Staat nachzukommen.

Zitat anzeigen


Ich sehe nicht, wie sich Werder Bremen dadurch das Recht erkaufen könnte, regelmäßig Veranstaltungen abzuhalten, die Sicherheit und Ordnung gefährden können.

Jouusef
26.07.2014 14:13

Um endlich mal wieder relevante Vereine zu besprechen:
Der VFB Stuttgart möchte die Profis ausgliedern.
Es winken wohl 70 Millionen Euro. Daimler möchte sich 20 Millionen beteiligen.

Der VfB Stuttgart steht vor weitreichenden Entscheidungen. Wenn am Montag in der Porsche-Arena die Mitgliederversammlung stattfindet, will der VfB-Vorstand den Mitgliedern seine Idee einer Ausgliederung der Profi-Abteilung vorstellen.

Zitat anzeigen


Quelle

Der VfB sei 2007 unter Veh der letzte eingetragene Verein gewesen, der deutscher Meister wurde, erklärte er. „Und die Wahrscheinlichkeit, dass das bald wieder ein e.V. schafft, halte ich dann doch für eher gering.“

Zitat anzeigen


Kann ich nur begrüßen. Es muss sich was tun, damit der VFB wieder da hin kommt wo er hingehört in die Top5 in Deutschland.

SlotsBeer
26.07.2014 14:17

Um es zu simplifizieren. Werder Bremen zahlt Steuern, somit finanziert es auch die Polizei. Finde es her nicht gerecht, diese Kosten dem Verein aufzudrücken.

Zumal es Stebbard ja auch schon richtig gesagt hat, dass die Polizei diese Einstufung von Sicherheitsspielen bestimmt.

In meinen Augen hat jeder ein Grundrecht auf Sicherheit und man sollte nicht dafür zahlen müssen.

Wenn es so kommen sollte und Werder sich weigert diese Kosten zu übernehmen würde die drastische Konsequenz lauten, dass man diese Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austrägt und das ist sicher nicht im Interesse des Verein, der Fans und der Stadt!!!

Jouusef
26.07.2014 14:19

1. FC Bayern München 3276
2. SV Werder Bremen 2603
3. Hamburger SV 2588
4. VfB Stuttgart 2506
5. Borussia Dortmund 2487
....
10. Eintracht Frankfurt 2067

Zitat anzeigen


MUnkvayne
26.07.2014 14:22


Jouusef schrieb:
Um endlich mal wieder relevante Vereine zu besprechen:
Der VFB Stuttgart möchte die Profis ausgliedern.
Es winken wohl 70 Millionen Euro. Daimler möchte sich 20 Millionen beteiligen.

Der VfB Stuttgart steht vor weitreichenden Entscheidungen. Wenn am Montag in der Porsche-Arena die Mitgliederversammlung stattfindet, will der VfB-Vorstand den Mitgliedern seine Idee einer Ausgliederung der Profi-Abteilung vorstellen.

Zitat anzeigen


Quelle

Der VfB sei 2007 unter Veh der letzte eingetragene Verein gewesen, der deutscher Meister wurde, erklärte er. „Und die Wahrscheinlichkeit, dass das bald wieder ein e.V. schafft, halte ich dann doch für eher gering.“

Zitat anzeigen


Kann ich nur begrüßen. Es muss sich was tun, damit der VFB wieder da hin kommt wo er hingehört in die Top5 in Deutschland.

Zitat anzeigen



eine ausgliederung bzw. der geplante verkauf von 20-30% der anteile is leider von nöten um bessere chancen haben wieder sportlich mithalten zu können.

allerdings würde ich der jetzigen sportlichen führung nich so viel geld in die hand drücken. das wird nur in den sand gesetzt! da kann berni noch so viel träumen und fredi urlaub machen.

die ganze führung gibt ein erbärmliches bild ab zur zeit.

ganz schwierige kiste!

Stebbard
26.07.2014 14:23

Natürlich ist eine 'Gartenparty' etwas anderes. Die Vergleich von Äpfel und Birnen ist dann immer eine Frage der Perspektive - es kann durchaus gute Gründe geben, auch Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Hinter der ganzen Sache steht die Frage, ob jemand für etwas in Regress genommen werden kann, womit er nur indirekt zu tun hat. Werder Bremen ist für die Sicherheit im bzw. direkt am Stadion verantwortlich, nicht dafür, was auf dem Weg passiert. Natürlich ist er als Veranstalter auch verpflichtet, ein Konzept für die Anreise vorzulegen - aber das geschieht ja auch, sonst wären die Spiele ja gar nicht erst genehmigt worden.

Das gilt für Werder Bremen ebenso wie für alle anderen Veranstalter. Von daher die konkrete Frage an dich: Mit welchem Recht willst du hier Werder Bremen belangen, aber bspw. nicht Veranstalter anderer Events wie bspw. Festivals? Wo siehst du rechtliche Grundlage, auf der man das vertreten kann? Weil es eine öffentliche Stimmung befriedigt?

Du behauptest, dass ich in allem immer ein riesen Fass sehe. Liegt vielleicht daran, dass ich in den Blick nehme, dass ein Gesetzgeber auch immer Rechtskonsistenz zu wahren hat, und daher ist absolut die Frage zu stellen, welche Konsequenzen eine solche Maßnahme auch auf andere Bereiche hat. Und da muss man einfach die Frage stellen, ob es wirklich keine Alterantive gibt, bei der man eben nicht Polizeieinsätze privatisieren und somit einen gesellschaftlichen Konsens aufkündigen muss? Wirklich keine?

Im konkreten Fall hatte der Innensenator glaube ich nur drei (?) Spiele genannt bei denen regelmäßig unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen.

Zitat anzeigen



Gut möglich - nun installierst du aber die Möglichkeit, dass man die Kosten abwälzen kann. Und plötzlich bieten sich aktive Anreize, um ggf. 1-2 weitere Spiele als solche zu deklarieren. Man kann den Haushalt um einen weiteren fixen Einsatz entlasten, dort man gewinnt Spielraum und kann auf der anderen Seite vll. sogar noch Leute einstellen - wo bisher noch der harte Daumen der Konsolidierung drauf ist. Oder glaubst du, dass die Menschen nicht dort aktiv handeln, wo sie ihre Spielräume erweitern können? Schon gar nicht bei der Polzei, die seit jeher mit Händen und Füßen versucht ihre Spielräume auszuweiten? Da soll es kein Problem sein, denen einfach solche Kompetenzen zu nehmen? Wie gesagt empfehle ich dabei einen Blick in die Debatte um die Gefahrenzonen in Schleswig-Holstein und Hamburg.


E.: Sehe ich das gerade richtig? Munkvayne äußert sich aus Gründen des sportlichen Erfolgs pragmatisch zur Ausgliederung und zur Veräußerung von Vereinsanteilen? Derselbe, der bei jeder Gelegenheit gegen vergleichbare Beispiele schießt?

roxar
roxar
26.07.2014 14:31


SlotsBeer schrieb:
In meinen Augen hat jeder ein Grundrecht auf Sicherheit und man sollte nicht dafür zahlen müssen.

Zitat anzeigen


Die Frage ist doch ob die Vereine ein Recht regelmäßig Spiele zu veranstalten die Ordnung und Sicherheit gefährden und ob sie dann noch das Recht haben die Gewinne abzuschöpfen und die Kosten durch die Allgemeinheit zahlen zu lassen.
Dass die Vereine Steuern zahlen, ist dafür mMn total irrelevant. Die zahlt auch jedes andere Unternehmen.