Und Tschüss: Der "Wir haben uns aufgelöst' - Thread

Ich versteh ja schon nicht wie man sich generell über Bands aufregen kann deren Musik man nicht mag

Aufregen? Der -Smilie impliziert doch eher das Gegenteil, oder?

Crystal Castles

Neeeeeiiiiiiin

Alice wird hoffentlich auch solo überzeugen.

hätte ich zu gern mal live gesehen

LostAlone

Na zum Glück!
Das ist nun wirklich kein Verlust ...

Doch, muss ich.

Gut... Sind sicher weder die erste noch die letzte Band der das so geht Dass nicht jede Band von ihrer Musik leben kann, ist wohl auch nichts neues.
Aber wieso löst man sich deswegen auf?

Wenn sie in den Medien hochgelobt werden, aber "kein Schwein" die Platte kauft (dem wird wohl so sein, wenn das Label kein Interesse mehr am Act hat), dann spricht das auch eine deutliche Sprache. Und natürlich ist aus Künstlersicht immer erst mal das Label Schuld, wenn es nicht läuft. Vielleicht liegt es ja aber auch an den eigenen zu hohen Erwartungen? Oder daran, dass die Musik einfach nicht gut genug ist?

Ich hab mir mal eben die FB Seite angesehen. Bis auf die Abschiedsmeldung hat kaum ein Post mal mehr als 30-50 Leute interessiert in den letzten Tagen - von 27k Fans! Wenn man noch weiter schaut gibt es ab und zu Ausreißer mit über 100 Likes und noch seltener mal 200 Gefällt mir Angaben. Das spricht leider auch eine deutliche Sprache bei einem Act dessen Wohl und Wehe von einer hohe Fanbindung (was sich dann in Faninteraktion begutachten lässt) abhängt.

Ich weiß nicht wie es in Live und Merch aussieht, aber ich vermute auch nicht gerade rosig. Und das alles führt dann halt zum Split einer Band. Und das Label ist schuld.

Sie waren nur bei nem Independent Label. Album musste "gecrowdfoundet" werden (haben sie geschafft). Also gewisser Maßen ist schon das Label schuld. Problem ist, dass sie viele Fans haben, die dann mal gucken, ob sie zu einer show gehen, oder sich das neue Album holen, wenns ihnen passt.

Live spielten sie in England immer vor rund 200 Mann. Die letzten Shows im Sommer in kleineren Clubs (150 Mann) waren ausverkauft. Bei den Shows in ihrer Heimatstadt Waren teils bis zu 500 Mann.

Naja... Solche Labels sind auch keine Wohltätigkeitsorganisationen
Wenn die Erwartungen der Band nicht mit der Realität zusammenpassen, dann ist wohl eher die Band Schuld.

Ein Sublabel von Warner ist nicht Independent. 493 Leute haben bei der Crowdfunding Aktion mitgemacht. Das ist nicht gerade überragend wenn man mal ehrlich ist. So gesehen nicht jeder der 500 Fans in ihrer Heimatstadt. Um das mal in Relation zu setzen: eine Laura Carbone, die hier kaum jemand kennt und die keine große Presse im Rücken hat und nur einen Bruchteil der Fans auf FB (2,3k) schafft es über 100 Leute auf pledgemusic zu ziehen.

Ich will dich oder die Band, die dir etwas bedeutet hat, nicht angreifen oder niedermachen. Ich will nur ein bisschen Verständnis dafür hervorrufen, weshalb sie (so scheint es) gedropped wurden. Und dass es nicht immer so leicht ist den Finger auf das böse Label zu richten. Natürlich kann man das in vielen Fällen. Aber wenn die Presse so gut ist wie du sagst, aber es kaum Einfluss auf die Verkäufe hat, dann hat das Label ja vielleicht doch gutes Geld in Pressearbeit investiert...

Du hast da was falsch verstanden. Sie hatten nen major label vertrag (von 2010 an), bis das Warner Unterlabel von Warner geschlossen wurde. Dann standen sie ohne Vertrag da und waren seid dem bei nem Independent Label.
Sie hatten damals unter dem Major das zweite Album aufgenommen, mussten dann Warner die Rechte für das Album abkaufen (was sie wohl für nicht so viel Geld gemacht haben) und so hat sich die veröffentlichung des 2. Albums um knapp nen Jahr verschoben.

Gut, ich sehe trotzdem nicht das Problem bei Warner. Dass sie das Album aus dem Vertrag lösen konnten zeigt eigentlich umso mehr, dass a) Warner überhaupt keine wirtschaftliche Zukunft für den Act gesehen hat und b) aber auch nicht vor hatte ihnen Steine in den Weg zu legen.

Wer soll nun also das böse Label gewesen sein? In deinem ersten Post klang das nach Warner. Jetzt müsste es ja das Indielabel gewesen sein. Ich vermute bei all dem was ich jetzt so an Überblick bekommen habe, dass das Problem nicht das Label war. Das Problem generell ist nicht die Musikindustrie, die es kleinen Bands nicht ermöglicht zu überleben. Das Problem ist, dass Musik nicht mehr gekauft wird, nicht mehr als etwas angesehen wird, dass einen Wert hat den es wert ist zu bezahlen. Da landen wir aber bei einem ganz anderen und sehr großen Thema. Um zurück zu LostAlone zu kommen: hier mischen sich meiner Einschätzung nach a) überhöhtes Selbstbild, b) dementsprechend überhöhte Erwartungen und c) ein Ausbleiben an wirtschaftlichem Erfolg. Wenn du als Band hingehst und sagst "jawoll, unser Anspruch ist es gar nicht x-Tausend Platten zu verkaufen und vor mind. vierstelligen Publikumszahlen zu spielen", dann kannst du als Band wunderbar deine Nische besetzen und dort von deinen Fans geliebt leben. Der Vergleich ist bei mir naheliegend, aber schau dir Turbostaat an. Waren nach zwei in der Szene ordentlich funktionierenden Alben plötzlich beim Major. Die Presse überschlägt sich, sie werden gerade von den Beatsteaks und der Uncle Sally*s enorm gepusht. Der große wirtschaftliche Erfolg bleibt jedoch aus. Und so werden sie wieder gedroppt und machen auf eigene Faust weiter. Spielen regelmäßig vor 2-500 Leuten, verkaufen an eine solide Fanbasis ihre Alben und Merch. Ihr Anspruch ist aber auch genau dieser und deshalb kann die Band existieren. Das wäre bei den Kennzahlen die du oben genannt hast für LostAlone sicher auch möglich gewesen. Aber man wollte es nicht. Da sehe ich nicht die Schuld bei der Musikindustrie wenn ich ehrlich sein soll.

Steven ist der Meinung das Graphite Records sie zu wenig supportet hat, ihnen zu wenige Touren gebucht hat etc. Ja mag sein, dass er zu viel von Sich hällt. Er will solo weitermachen...