Böhse Onkelz als Vorband der Rolling Stones

eröffnet von Yokoho am 28.05.2003 13:39 Uhr
77 Kommentare - zuletzt von buether

77 Kommentare
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igor01
30.07.2003 10:57

@mull
looooooooooooooooool
Wegen der Kohle???Jeder der schon mal mit Stephan ein Bier getrunken hat denkt er wär ein Freund der Onkelz!!! Smiley Gibts ja garnich!! Mann o mann! Solche Leute wie du werden Reihenweise am Einlass abgewiesen! Ich muss es wissen, war schon 14 mal dabei!! FINDE NICHTS UND BLEIB EIN (seeeeeehhhrrr) DUMMES KIND!!!!!!!

igor01
30.07.2003 11:02

@KuekenMcNugget
Bin übrigens ganz deiner Meinung!Smiley Wenn sich die Leute mal ein bißchen mit der Materie beschäftigen würden, würden sie eine andere Meinung vertreten. Naja, das zeigt immer wieder das einige Onkelz Fanz (leider)doch sehr hohl sind. Naja, Intelligenz siegt...

Pfeiferle
30.07.2003 12:28

find ich auch, Mull du bist ein Spast!!!!
so mal ganz unter uns:
Oh my goodness, was für ein Geschwätz!!!

steff
30.07.2003 12:42

Finde die Wahrheit
Hab’ keine Angst
Finde die Wahrheit
Solange Du noch kannst
Denn die Wege sind lang
Und selbst der Tod ist nicht ihr Ende
Wach endlich auf
Reich mir die Hände – werde Legende


ich find interessant was campino letztens über die onkelz geäußert hat:

[zitat]:
??? Worüber hast Du mit Mick Jagger gesprochen?

Campino: Es gab schon ein paar Themen... Wir waren ja auch mal Vorband der Stones. Ich habe ihn auch auf die Böhsen Onkelz angesprochen. Er hat erzählt, dass sie sich die Problematik haben schildern lassen und dann entschieden haben, dass die trotzdem in Hannover spielen sollen.

??? Wie kannst Du Dir den weiteren Umgang mit den Böhsen Onkelz vorstellen?

Campino: Man sollte die Onkelz endlich wie jede andere Hardrock-Band behandeln. Ich habe keine Ahnung, was da passieren wird in Hannover. Ich bin aber der Meinung, dass man aufhören sollte, die Onkelz immer darauf festzunageln, was vor 20 Jahren war. Wenn du in Deutschland jemanden umbringst, kriegst du Lebenslänglich, kommst nach 20 Jahren aus dem Knast und die Sache ist ausgestanden. Aber die Typen werden angemacht für Texte, die sie mal vor 20 Jahren geschrieben haben, obwohl sie jetzt schon seit langer Zeit dagegen kämpfen. Ich denke, irgendwie sollte man das auch mal akzeptieren.

??? Wie beurteilst Du das Publikum der Onkelz?

Campino: Da kann ich mir überhaupt kein Urteil drüber erlauben, weil ich noch nie bei einem Konzert von denen war. Da wird es sicherlich auch viele Leute geben, denen Politik scheißegal ist oder die gerade mal Anfang 20 sind. Wie soll man denen erklären, was damals war? Und ist das überhaupt noch wichtig? Ich bin bei diesem Thema mittlerweile entspannter.
[/zitat]

quelle: http://www2.dietotenhosen.de/f_interviews.htm?nr=31&pic=int
[addsig]

KTFCJonas
30.07.2003 13:00

Jetzt weiß ich auch mal wieder wieso in meinem Zimmer en Campino poster häääängt*g*[addsig]

Yokoho
01.08.2003 19:24

Hallo zusammen

Die Onkelz spielen Wacken 2004 als Headliner zum 15. Jubiläum!

Grüße

Sascha[addsig]

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
11.08.2003 19:22

Der bericht aus dem Tourtagebuch der onkelz

War noch was? Irgendwas war doch? Ach ja richtig, nach der Clubtour und den Open Airs gab es da immer noch eine Stelle, die zwar juckte, aber nicht gekratzt werden konnte. Irgendwo geisterte noch dieser Gedanke im Hinterkopf rum, dass das noch nicht alles war, dass das „dicke Ende“ noch käme und je näher der 8. August heranrutschte, umso mehr schoben sich die Visionen dieses merkwürdigen Ereignisses in den Vordergrund. Die Onkelz und die Stones „pfffttt“! Was soll denn das geben? Die große Unbekannte. Friedlicher Rock´n´Roll Gig oder das totale Desaster, der Untergang, die Katastrophe...?

Quelle: www.onkelz.de

Unendlich schlecht auch das Schmierentheater im Vorfeld. Nochmal schnell die Daily Mirror Headline in Helvetica Halbfett 72punkt, zur Erinnerung:
„German Nazi-Band to open for the Rolling Stones.“
So schürt man Feuer, und die deutschen Blätter HAZ und Kollegen haben wieder mal in ihrer Gesamtheit kräftig mitgeholfen. Sowohl vor dem Konzert, als man vom Schlimmsten ausgegangen ist und einen usnäglichen Hype veranstaltete, als auch nach dem Konzert, als man nur berichten konnte, dass die Fans friedlich waren, die Band aber total scheiße gewesen sei. Arme Würstchen!!

„Wenn Sie die Onkelz nicht sofort wieder ausladen, werden wir dafür sorgen, dass die Onkelz dieses Konzert nicht vergessen werden. Was Peter Maffay in München passiert ist, war nichts gegen das, was den Onkelz in Hannover passieren wird.“

So und so ähnlich lasen sich die Hassmails, die von empörten Stonesfans beim deutschen Veranstalter der Stones Tour, der „Deutschen Entertainment AG“ eingingen. Es war nicht nur schlecht, es war absolut desaströs. Der NDR und T-Mobile sprangen als Stones-Sponsoren des Hannover-Gigs ab und es gab presseagenturgesteuerten Gegenwind, dessen Ausläufer sogar die Redaktionsbüros mittleamerikanischer Tageszeitungen streiften: „Los Rollings de malas“ schreibt die costaricanische „la Nacion“ am 10. Juli. Gut und gerne 500 Zeitungsartikel – inhaltsgleich – trudeln bei uns ein und Langeweile macht sich breit.
So, was war ihm denn jetzt passiert, dem Peter Maffay in München? Gottseidank, war ich dabei und kann´s bezeugen. 1982, im Juli (oder war´s August) war ich mit einem Freund beim „Under my Thumb“ Gig der Stones im Olympiastadion, stand ca. 30m von der Bühne entfernt, halb rechts und musste alles mit ansehen. Peter Maffay trat am Nachmittag auf, noch vor der J.Gails Band und man machte ihn nach allen Regeln der Kunst fertig. Mann, was ist der Mann gedisst worden. Tomaten, Eier, Bananen und Bierbecher flogen auf die Bühne und viele dieser Schrapnelle trafen Maffay auf Brust und am Hals. Es wurde so laut gebuht und gepfiffen, dass man hätte aufschreien wollen: „Hey, Leute. Es ist doch nur Musik. Seid Ihr noch ganz dicht?“
Wie auch immer, Peter Maffay ging damals nicht von der Bühne, sondern zog sein Programm eisenhart durch, hat ohne mit der Wimper zu zucken sein Set gespielt, sich anschließend bei seinen Fans bedankt, die ebenfalls im Publikum waren und ist dann erhobenen Hauptes von der Bühne gegangen. Ich war zwar noch nie Peter Maffay Fan, aber seit diesem Konzert respektiere ich seine Leistung. Das war groß.
Da war es natürlich passend, dass ausgerechnet aus dem Maffay-Büro kurz vor dem Konzert ein Blumenstrauß und eine Flasche Champagner in die Garderobe geliefert wurde, mit einem Begleitfax, dass den Onkelz viel Glück beim Gig wünschte. Cool, sehr sehr. Das kam gut an!!
(Dazu noch die letzten positiven Aussagen von Campino über die Onkelz in der Presse? Aha, wir lernen, wir lernen...)

Es wurde also geschimpft, gedroht, gezetert und geheult. Und bei uns wurden Pläne geschmiedet, wie man dem ganzen Stress effektiv begegnen könnte. Allerdings in typischer Onkelzmanier, was bedeutet, dass wir ca. 5 Minuten ernsthaft diskutierten und danach nur noch Witze rissen. Stephan wollte sich beispielsweise dergestalt auf das Konzert vorbereiten, in dem er sich Obst- und Gemüsepyramiden von den Technikern neben die Monitorboxen aufstellen ließ. Sauber gestapelte Tomatentürme, wie man sie vom Gemüsemarkt kennt, so dass er im Fall der Fälle sofort Zugriff auf die nötige Munition hätte. Pampelmusen, Wassermelonen und 15Kg Kürbisse für die harten Fälle. Eine andere Möglichkeit der Vergeltung für fliegendes Obst wäre auch die öffentliche Demütigung eines armen kleinen Stonesfans, den man an den Microständer fesseln könnte. „Leute, für jede Tomate, die jetzt noch fliegt, kriegt dieser Junge eine Ohrfeige“ Naja, vielleicht ein wenig zu asozial... es wurde auf alle Fälle viel gelacht und das bis unmittelbar vor der Show. Aber jeder wusste, wenn´s wirklich „ernst“ werden würde, übernähmen wir keine Verantwortung, also hoffentlich würde es nicht „ernst“ werden...

Die Tage im Büro waren bis zur letzten Minute nervenaufreibend, wie immer vor einem großen Gig. Von Seiten des Stonesmanagements hielt man uns bis 4 Tage vor dem Konzert in totaler Unkenntnis. Wen und was und wie viel dürfen wir mitbringen? Techniker? Security? Ton? Licht? Backliner? Verwandte? Freunde? Kinder? Management? Was geht ab? Ziemlich schnell wurde uns klar, dass wir hier eigentlich überhaupt nichts zu sagen haben und als Support Act auch nur ein ganz kleines Licht in einem gigantischen Konzerttross sind. Also Ball flach halten und mehr Witze reißen, irgendwann wird schon irgendwas passieren. Gut drei Tage vor dem Stichtag kam dann Bewegung auf. Dinge fingen an zu rollen und schoben somit wiederum andere Dinge an. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob ich fotografieren darf – zumindest die Onkelz, die Stones würden mich nicht so sehr interessieren, wenn ja - dann ja. Wenn nicht – auch gut. Die Vorband, so lernte ich, wird bei den Stones nie fotografiert, von niemandem. Da ich aber kein Journalist war und auch nicht für die Zeitung, sondern nur für unser Archiv fotografieren wollte, erlaubte man mir 2 Songs, allerdings unter Aufsicht und auch nur aus dem Graben, von ganz unten und Fans durften nicht fotografiert werden. Wenn ich mich an diese Regeln halten würde, könnte ich in den Graben, wenn ich gegen diese Regeln verstoßen würde, würde man mich rauswerfen und bevor man es vergass: „100% no cameras backstage and onstage -EVER!!“
Gut, gut, alles also voll durchorganisiert und für alle Eventualitäten gab es standard-procedures – dort liefen hunderte von Hands durch die Gegend, überall 40tonner, Zelte, Container und Gabelstapler ohne Ende und eine Bühne, die einem ganz schnell, ganz klar machte, dass hier in einer anderen Liga gespielt wurde. Eine Liga, die die Onkelz bis dahin noch nicht kannten. Diese Bühne hatte Top 5 Ausmasse. Madonna-U2-Pink Floyd-Michael Jackson-Robbie Williams Dimensionen mit Platz davor für ca. 70.000 Leute. Der gewohnte Onkelzstandard wurde hier ziemlich schnell relativiert und es war klar, dass man hier vollen Sound brauchte, um gut rüberzukommen.

Hinter der Bühne machte sich Lustigkeit breit. Die Onkelz in Hochform, 2 Container neben den Stones und reichlich respektlose Witze über die Herren, ohne den Kultstatus jedoch zu verletzen oder am Credit der Alten Meister zu knabbern. Hey, Gonzo hat zu Stonessongs das Spielen seiner Gitarre erlernt und war definitiv begeistert von dem ganzen Tag und wie er sich bis jetzt darstellte. Kevin trank zwei/drei Bier, verkroch sich irgendwo und wartete ab. Stephan und Pe hielten derweil die Spaßfahne hoch und die wenigen Leute im Backstagebreich bei Laune. Im Prinzip waren sowieso nur Band, engste Verwandte, Management und ein paar Freunde zugegen. Das Kartenkontingent für die Vorband, wurde vom Stonesmanagement auf ca. 10-15 festgelegt, ziemlich knapp. Die erste Vorband „the Darkness“ spielt bereits am Nachmittag, unter glühender Sonne und halbvollen Tribünen. Eine staubige Angelegenheit bei perversester Augusthitze. Also ich kann nicht viel zu der Band sagen, außer dass sie einfach grauenhaft sind. Lächerlichster 80er Jahre Metall-Eierkneifer-Sound. Fürchterlich und total überflüssig, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Um ca. 18:50, nach dem rituellen Abklatschen in der Onkelzgarderobe, mache ich mich schnell auf den Weg zum Pressezelt, um mich bei meiner Aufseherin zu melden, die mich in den Graben führen wird. 18:56 werde ich in den Graben geleitet und sehe eine Menge bekannte Gesichter. Überall Onkelzfans, aber wir sind alle so weit unten, die Bühne ist so hoch, dass es nicht viel Sinn, geschweigedenn Spaß machen wird, hier zu schießen. Händeschütteln, abklatschen – nein ich darf Euch leider nicht fotografieren. Aber eins ist klar, in den Augen steht „totaler Support“ geschrieben und ich freue mich, wie ein kleines Kind, als ich höre, wie laut die „Onkelz-Onkelz“ Chöre sind. Überall gehen Hände hoch und es scheint sich ganz schnell zu einem Heimspiel zu entwickeln. Dann endlich die ersten Noten von „Hier sind die Onkelz“ – Megahysterie und ich spüre die Nevosität der Jungs auf der Bühne. „Ach Du Kacke“ denke ich, während ich drauflos knipse, „das hört sich ja grauenhaft an.“ Von wegen „voller Sound“, das war gerade mal halbe Kraft und dementsprechend kommt auch nicht alles hinten an. Aber die Fans singen mit und den Händen nach zu urteilen, würde ich sagen, dass es ca. 2000 in den Innnenraum und noch mal 3000 in die hinteren Bereiche geschafft haben. Dennoch, bei den ersten beiden Songs holpert es noch ein wenig und die Finger sind noch nicht ganz so locker, als wenn es ein reines Onkelzkonzert gewesen wäre. Pe sagte mir später, nach dem Gig: „Mann, zu Anfang war ich ganz schön verkrampft und meine Arme waren bleischwer, aber dann habe ich mal ins Publikum geschaut und habe hinten an der Absperrung die ganzen Onkelzfans gesehen und da dachte mir: Ah geil, ich bin zu Hause!! Danach ging alles wie von selbst.“
Zweiter Song und ich befinde mich immer noch im Graben, laufe rum und versuche wenigstens ein zwei gute Winkel zu finden, schwierig, schwierig. Vorne in der ersten Reihe sehe ich lustige Dinge. Zwei Teeniemädels, die sich unter einer Bob Marley Fahne verstecken und sich die Ohren zu halten – nein, nein, nein, wir wollen die Onkelz nicht hören, (süß). Ein paar Jungs haben sich mit dem Rücken zur Bühne hingestellt und lesen Zeitung, (witzig) und andere halten eine rote Karte hoch, die vorher von der Antifa verteilt wurden, „zeigt den Onkelz die rote Karte“ (kindisch). Aber die meisten Stonesfans standen einfach ganz lässig rum und haben sich den Gig reingezogen. Kein fliegendes Obst, keine Pfiffe, keine Buhrufe – wie auch? Der Innnenraum war schon ganz schön onkelzfan-verseucht, da war nicht mehr viel Platz für Kritik.
Die zwei Songs, die ich fotografieren durfte, waren schnell vorbei und ich lief während der noch verbleibenden Onkelzzeit durch den Innnenraum, um ein paar Eindrücke zu sammeln. Hier sind sie:
Die Onkelzfans waren einfach scheiße-cool. Sie sangen und feierten und rissen die Arme hoch, bei über 35°, nach teilweise ultralangen Anfahrten, bei teuren Ticketpreisen, unter Anfeindungen und Beleidigungen und zogen trotzdem ihr Ding absolut friedlich durch. 150%iger Support – Weltklasse. Überall bekannte Gesichter – die beiden blonden Mädels aus Berlin (?), die immer in der ersten Reihe stehen, habe ich auf fast jedem Clubgig gesehen, in Ferropolis und auf der Loreley und jetzt bei den Stones in der ersten Reihe. Wahnsinn. Viele Forumsuser, die man auch auf jedem Gig sieht – vielleicht sollten die Onkelz endlich mal „we are family“ von den Sister Sledge covern. Ich sehe viele Onkelzfans, die mit offensichtlichen Nicht-Fans diskutieren. Worüber ist ja klar, da brauch ich nicht zu lauschen. Ich sehe ein älteres Paar, er mit Stones T-shirt und Cowboyhut, sie direkt vom Balkon auf´s Konzert, in Freizeitgarderobe und beide tanzen Arm in Arm zu „wieder mal ´nen Tag verschenkt“.Ich sehe ein anderes Ehepaar, beide halten die rote Karte hoch, ich beobachte, er wird müde, nimmt die Karte runter, fängt langsam an, mit dem Fuss zu wippen, es läuft „Ich bin in Dir“, sie sieht ihn wütend an und stellt ihren Fuss auf seinen Fuss, damit er nicht mehr wippt, er hört auf zu wippen und hält die Karte wieder hoch, ich lache und gehe weiter. Stephan macht einige Ansagen, er bedankt sich bei den Onkelzfans und auch bei den Stonesfans, die einfach mal zuhören, ohne rumzustressen. Er macht eine amtliche Ansage zu „keine Amnestie für MTV“ die auch von vielen Stonesfans mit Applaus kommentiert wird und er wird von Song zu Song lockerer.
Mein Fazit: Insgesamt nettes friedliches Konzert, ohne irgendwelchen Stress. Onkelzfans dizipliniert und euphorisch. Stonesfans in ihrer Gesamtheit tolerant und zurückhaltend. Sound schlecht und zu leise. Die Onkelz selbst waren ok, aber waren auch schon besser. Der Gig war einfach zu kurz, hätten die Onkelz länger spielen können, hätten sie das Haus definitiv noch härter rocken können.

Nach dem Onkelzgig kehrt wieder Ruhe ein. Die Onkelzfans stellen sich beim B.O.S.C. Bus an, um ihre Stonestickets gegen Wacken Open Air Tickets einzutauschen und auch hier stehen alle diszipliniert und ohne zu drängeln in einer 4m breiten und 500m langen Schlange. Hinter der Bühne wird mit Champagner angestoßen. Onkelz und Freunde in Bestlaune. Ein Stonesbeauftragter kommt vorbei und meldet, die Herren ständen jetzt für ein Meet & Greet zur Verfügung und man solle sich bereit halten. Über Funk kommt das OK und ein mehrköpfiger Security Trupp eskortiert die 4 Onkelz (Keine Frauen! Keine Freunde! Nein, auch kein Management!) nach nebenan in die Rolling Fucking Stones Garderobe. Danach wird eigentlich nur noch gebrüllt und gelacht, und Gonzo freut sich, dass er mit seinen Jugendidolen quatschen durfte. Alles in allem eine ziemlich friedliche und lässige Angelegenheit an diesem Tage. Um 21: 30 gehen dann endlich die Stones selber auf die Bühne. Aufregung im Backstagebereich. Wege werden abgeflattert, man schickt uns in unsere Garderobe – keep this area clean – und plötzlich und unvermittelt kommt der ganz Stonestross an unsererem Container vorbei. Grau, alt, und angetrunken. Keith Richards stolpert als letzter an uns vorbei und bei seinem Anblick braucht man sich um Kevin nicht mehr allzu viel Sorgen zu machen. Schwer gezeichnet, ein Gesicht wie eine Rock´n´Roll Landkarte. Zwei Zelte weiter lungern Hell´s Angels herum und ich denke an Gimme Shelter und Altamont und finde es sehr seltsam, dass das hier die gleiche Band ist, ein Jahrtausend später auf einem anderen Planeten und auch hier Hell´s Angels. Beide gibt es immer noch...

Die Show ist logischerweise bombastisch mit irrwitzigen fahrbaren Leinwänden, die am oberen Rand der Bühne entlangfahren und Livebilder zeigen. Dabei fällt mir noch eine wichtige Sache ein. Hat jemand mal dieses selten dämliche Plakat gesehen? Mit einem Stück Papierkorb, Damenunterwäsche und einem Frauenmund.? Das ganze von einem Graphik-Dilettanten zusammengeschustert, dass es aussieht wie ein Schnittmuster für einen Hundeanzug. Würde der Graphiker den Onkelz so ein Plakatmotiv vorschlagen, würde er gesteinigt werden. Auf alle Fälle war dieses fürchterliche „Design“ auch in 80x30m Größe als Backdrop hinter der Bühne zu sehen. Auch die Backstagepässe und die gesamte „Tourdesign“ wirkten irgendwie lieblos. Auf dem Gebiet sind wir wenigstens sexier, das kann man mit gutem Gewissen behaupten. Die Stones spulten ihr Programm professionell herunter und hatten – logo, bei dem Repertoire – eine Menge Hits auf der Liste. „Midnight Rambler“ und „Angie“ fand ich ziemlich gelungen und habe mich dabei ganz nach hinten gestellt und mir diese Gigantomanie in aller Ruhe reingezogen. Schnell war alles vorbei. Ab ins Hotel nach Hannover, wo auch gerade der FC Bayern abgestiegen war, der am nächsten Tag gegen 96 spielen musste. Band- und Managementteile mit und ohne Anhang verlegten die Party vom Backstagebereich in die Hotelbar und nur die ganz hartgesottenen zogen danach noch mit Weidner durch die Innenstadt. Der Rest war Kopfschmerz und Schlafmangel...


Gruss
Ed


[Nachricht geändert von KuekenMcNugget am 2003-08-11 19:22]

lollorosso
05.05.2009 10:07

@ gerry

Nicht "ein gewisser H,", sondern das deutsche Volk hat auf sein Kommando 6 Millionen Juden und andere unerwünschte Personen hingerichtet. Und ich sehe "uns" nicht bluten - es existieren immer noch deutsche Firmen, die Judensklaven benutzt haben, mal ganz abgesehen von (Kinder-)Sklaven in der dritten Welt, die unsere preiswerte Kleidung und Nahrung garantieren (aber das ist noch ein anderes Thema).
Wer blutet hier?
Und zum Thema: Was mit den Onkelz läuft ist ein Witz, und dass sie 2003 noch angesaugt werden (bzw, 2009 ja auch immer noch) ist lächerlich, die Absage des NDR oder irgendwelcher Sponsoren geschieht ja nicht aus moralischen, sondern aus finanziellen Gründen - aber "bluten" ist doch etwas übertrieben (s.o.).

youreapeein
05.05.2009 10:30

Guter erster Beitrag, da scheint dir ja was aufm Herzen gelegen zu haben Smiley

Gerry
05.05.2009 16:07



tricho schrieb:
ehrlich ... gerry... immer die gleichen die negativ auffallen....



Smiley




ich hab doch gar nichts gemacht! und falls doch, wäre es schon längst verjährt! Smiley

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