Happiness Festival 2013

Montag gibts hier noch "fulminante Neuigkeiten"

über 90% der Karten sind verkauft.

Auf Wunsch hier ein kleiner Bericht zu meinem ersten Happiness Festival:

Es war mein erstes 'Mini-Festival'- zuvor war ich nur größere Majors gewohnt und so habe ich kein Vergleich etwa zum Minirock oder Eier mit Speck. Grundsätzlich war ich aber sehr begeistert ob der "Dorffest-Stimmung". Die Lage ist wundervoll: in einem Waldeck zwischen Straubenhardt und Schwann gelegen (15 Minuten von der A8, erste Ausfahrt nach Karlsruhe), die Bühne im Tal, sodass man wundervoll auf der Wiese sitzen kann und den Konzerten lauschen. Das Gelände war dieses Jahr zum ersten mal so gewählt und absolut perfekt. Direkt hinter der Bühne war der Campingplatz. Von jedem ZElt aus waren es höchstens 5 Minuten auf das Gelände. Wartezeiten beim Einlass gab es keine.
Ein kleines Manko war die Anreisesituation. Erst am Freitag um 12 öffnete der Zeltplatz und es wurde versucht jede Tasche penibel auf Glas und Drogen zu durchsuchen. Es blieb letztlich beim Versuch aber dennoch waren Wartezeiten von 3 Stunden die Regel. Währenddessen spielten allerdings um 13 Uhr bereits als Special Guest die Dauergäste von Bakkushan. Tat mir persönlich nicht weh- aber is schon bitter wenn da dann nur so 20 Leute dabei sein können.
Nun mein Zeltplatz war wundervoll unter einem Baum etwas schattig. Der ZEltplatz war nicht überfüllt und die leicht abschüssige Wiese war auchnoch annähernd bequem.
Der erste Act den ich dann sehen konnte war Rockstah. Gemütlich in den Schatten eines Bühnennahen Baums gesetzt und der Show gelauscht. Allgemein lässt sich sagen, dass mir die Mittagsacts etwas Leid taten: Erst gegen Abend wurde das Gelände an den beiden Festivaltagen tatsächlich etwas befüllt und so war davor die Stimmung eher Mau. Kein Vorwurf geht dabei an die Acts die ich in dieser Zeit gesehen und gehört habe (Rockstah, Chakuza, Dudebox, Left Thumb up, The eErks, Ahzumjott, Heisskalt).
Sehr begeistert haben mich am Freitag die Orsons- wohl auch weil ich ihre Musik sehr mag. Diese positive Ausstrahlung und gute Laune die die 4 Jungs rüber bringen gefällt mir einfach. Der Gig war lang genug um fast alles von "Das Chaos und die Ordnung" zu spielen, aber wohl zu kurz um frühere Hits (Kim Kwang Seok...) zu spielen. Positiv fand ich dass von Horst zu Monika nicht gespielt wurde- mMn schlechtestes Lied des aktuellen Albums. Jeder der Jungs hatte auch genug Raum und Zeit sein eigenes Können zu entfalten. Für mich das beste Konzert des Wochenendes.
Danach gabs sauberen Punkrock von Itchy Poopzkit (welche auch schon fast Dauergast sind) und Anti Flag. Beide überzeugten und waren mit Laune bei der Sache.
Madsen überraschten mich, da ich eigentlich nicht sehr viel von ihnen halte. Musikalisch war das aber echt Top. Die Stimme des Hauptsängers gefällt mir persönlich leider nich. Umso schöner dass auch andere einzelne Songs singen durften.
Am Sonntag begeisterten mich vor allem Ohrbooten. KEine Ahnung ob die noch als Geheimtipp gelten. Das ist toller berliner Reggae, seit dem neustem Album aber auch immer mehr Einflüsse von Hiphop und Dubstep. Die Band schien eine Menge Spaß zu haben. "Untermalt" wurde das ganze von einigen Linkspolitischen Parolen,wie bei vielen Acts des Festivals- bei aller Unterschiedlichkeit in der Musik waren alle Bands in diesem Punkt vereint.
Die Emil Bulls danach konnten mich nicht begeistern. Zu aufgesetzt und zu "böse" war mir das. Ich bin wohl aber auch nicht die Zielgruppe. Die Band wirkte, zwischen Ohrbooten, Frittenbude und Gentleman aber auch etwas fehlplatziert.
Frittenbude verwandelten das Gelände dann zu einer großen Open-Air Disco. Der Sound war dabei überragend: Glasklar, laut aber nicht scheppernd- gute Leistung von der Technik.
Gentleman war am Samstag abend DER Headliner des Festivals- und trotz der Bands die davor schon gespielt haben wirkte es irgendwie komisch einen solchen Star bei einem Dorffest begrüßen zu können. So bekam der Gig aber einen besonderen Flair: Gentleman sah die Ortseigene Dorfjugend in der ersten Reihe und bemühte sich dementsprechend deutsch zu reden und suchte den Kontakt zu den (jungen) Fans. Natürlich kann ein Reggae-Headliner auch nicht von der Bühne ohne dass Bob Marley gecovert wurde. Dies erledigte Special Guest Ritchie Martins mit seiner Version von "No Woman no cry"- Was auf gefühlte dröflzig Stunden ausgedehnt wurde. Kann man machen- muss man aber nicht.
Nichtsdestotrotz war das Konzert toll und ein würdiger Festivalabschluss.
Zur Grundsätzlichen Stimmung muss ich noch sagen, dass Alkohol eine sehr hervorgehobene Rolle spielt und wer nachts Ruhe sucht ist beim Happiness absolut falsch. Von Freitag bis Sonntag morgen ist durchgängig Party angesagt! Das Publikum ist eher im Bereich 16-20 anzusiedeln, wobei ich mir mit meinen 22 nicht Fehl am Platz vorkam. Man ist als "Auswertiger" zwar eine Seltenheit- die meisten kennen sich´- Gespräche zu finden ist aber wirklich sehr leicht. Die Preise sind für ein Festival sehr geil: gerademal 2,50 für Bier, Africola und sonstige Getränke, 2 € für Pommes, 4,50 für einen Dönner. Da das Festival so komprimiert ist habe ich weder Bier noch essen mitgenommen und konnte mich für 25€ bestens Ernähren die 2 Tage. Hinzu kommt dass die Bewirtung von den Dorfeigenen Vereinen übernommen wird und man so schnell mal ins Gespräch mit den Leuten kommt.

Mein Fazit für dieses Festival (Tickets zwischen 20 und 35 Euro, je nach Bestellzeitpunkt) ist sehr positiv: Hat echt Spaß gemacht und die gebuchten Acts sind wirklich mehr als man eigentlich erwarten kann. Gute Arbeit von den Organisatoren und allen Helfern.

Hatte den gleichen/ einen ähnlichen Eindruck vom Festival.
Bin mir jedoch mit 27 sehr alt vorgekommen.

War ganz lustig und für den Preis auf jeden Fal wieder.