Glastonbury Festival 2013 (UK)

Festival Forum: Diskussion zu Glastonbury Festival 2013 (u.a. mit Arctic Monkeys, Mumford & Sons, The Rolling Stones)

eröffnet von RedForman am 07.07.2011 13:49 Uhr
580 Kommentare - zuletzt von SlotsBeer

styx90126KaanChristianroxarLuddddischmiddie
schmiddie und weitere Nutzer sprechen darüber

580 Kommentare
« Seite 23 von 24 »

30.06.2013 16:14


tschenneck schrieb:


FarinU schrieb:


tschenneck schrieb:
Was soll eigentlich der Scheiß mit den ganzen Fahnen? Sinnlosere Sichtbehinderung geht wahrscheinlich nicht.

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Junge junge, über was für Sachen du dich immer aufregst

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Na, stellst du dir das toll vor, wenn man anwesend ist?

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Man sollte das halt wissen wenn man hin fährt. Du heulst doch auch nicht rum das bei einem Rock Konzert so viel gepogt wird vor der Bühne oder? Außerdem bist du nicht mal beim Glastonbury also was stört es dich

tricho
30.06.2013 16:27

Ich war 2011 da. Fahnen haben mich nicht gestört. Waren teil der Atmosphäre und es sah teilweise einfach unglaublich gut aus.

Stebbard
01.07.2013 12:54

Erstes Fazit aus London: mal wieder Top, Wetter war ein Traum, pumpkins überragend, tausende warten auf einen secretion Gig auf der park den es nie gab

... und fahnenmeer ist super!

Mehr dann später

martinzinnecker
01.07.2013 16:55


taunusrunner schrieb:
Nächstes Jahr mit MUSE? Zum Jubiläum undso?

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Muse werden in ganz Europa nächstes Jahr ein Thema sein.

Daft Punk mit Sicherheit ein Gerücht bis zu den Bestätigungen.

taunusrunner
01.07.2013 17:16

daft punk wäre wohl krank gut, prince wäre gut -> ein head weniger anzuschauen

Stebbard
01.07.2013 20:38

Daft Punk wurden das Wochenende auf gut 30 Slots gemunkelt. Im Guardian stand was von Led Zeppelin als möglichem Kandidaten, was ich aber nicht selber gelesen habe und auch nicht für wahrscheinlich halte. Man merkt schon, dass es wieder groß mit den Gerüchten losgeht - am Ende werden es dann eh wieder ganz andere Namen. Ich trippe mal sehr stark darauf, dass einer davon Arcade Fire sein wird.

Ich hoffe mal, dass ich morgen Nachmittag zum Bericht kommen werde. Jetzt bin ich gerade zu kaputt.

Einzig nur zu den Stones: Pyramid Stage war voll wie niemals zu vor.

Absolut. Die Leute saßen selbst hinten am Hang vor der Worthy Farm. Das war schon krass - mich würde mal interessieren, was bei den anderen Bühnen los war.
Glücklicherweise standen wir ganz vorne im Wellenbrecher, wo die Stimmung natürlich gigantisch war. Leider haben wir dann die Aktion mit dem Phoenix nicht ganz sehen können. Aber die Stones ware schon sehr, sehr großartig. Hat sich allemal gelohnt.

Das Festival in diesem Jahr wird in der Presse sogar als eines der besten Ausgaben aller Zeiten gehandelt. Die überschlagen sich halt derzeit mit Lob für dieses Jahr. Einzig die Daily Mail, die mit dem Glastonbury eh spinnefeind ist, spielt da nicht - die titelten heute nur mit einem Bild von Jagger und Richards: Night of the Living Dead

Aber wie gesagt, mehr morgen. Jetzt hab ich erstmal hunger. Seit heute früh um 00.00 auf Achse und gerade mal in Aachen.

KarmaPolice
01.07.2013 21:24


Stebbard schrieb:

Aber wie gesagt, mehr morgen. Jetzt hab ich erstmal hunger. Seit heute früh um 00.00 auf Achse und gerade mal in Aachen.

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Wie seid ihr eigentlich hin? Mit Auto oder mit Zug?
Würde mich ja mal interessieren, wie sehr kaputt man nach so einem Hurricane/Glastonbury - Trip ist.

Travelpussy387
01.07.2013 22:40


FBG schrieb:
Wie ist nochmal der aussetzrythmus? 2014 noch und dann ein jahr Pause?

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Meines Wissens nach gibt es keinen regelmäßigen Aussetzrythmus. Grund für den Ausfall im letzten Jahr waren meines Wissens nach die Olympischen Spiele in London

embuy
01.07.2013 22:46

Ich meine jedes 5 mal fällt Glasto aus, damit sich der Boden wieder regenerieren kann. Hat glaub nichts mit den Olympischen Spielen zu tun.

Wegen Muse gibts Gerüchte dass sie 2014 gar keine Festivals spielen, sondern nur etwas mit ihrem 20ig jährigen Jubiläum machen und danach gleich wieder ins Studio gehen.

PastorOfMuppets
PastorOfMuppets
01.07.2013 22:52Supporter

Eigentlich hätte es 2011 aussetzen sollen, das wurde dann aber wegen der Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben.

martinzinnecker
02.07.2013 00:31


embuy schrieb:
Ich meine jedes 5 mal fällt Glasto aus, damit sich der Boden wieder regenerieren kann. Hat glaub nichts mit den Olympischen Spielen zu tun.

Wegen Muse gibts Gerüchte dass sie 2014 gar keine Festivals spielen, sondern nur etwas mit ihrem 20ig jährigen Jubiläum machen und danach gleich wieder ins Studio gehen.

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Es gab auch mal die Info, dass Muse 2013 gar nicht für Festivals zur Verfügung stehen wegen der eigenen Tour aber dafür 2014 Festivals geplant wären.
Abwarten, wenn das Glastonbury ruft sind sicher noch einige mehr drin, wie z.b. Ring, Roskilde, Werchter etc.

Stebbard
05.07.2013 09:07


PastorOfMuppets schrieb:
Eigentlich hätte es 2011 aussetzen sollen, das wurde dann aber wegen der Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben.

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Genau das ist es. Die Genehmigung lief eigentlich nur bis 2010, jedoch hat man es um ein Jahr verlängert und die Pause auf 2012 gelegt. Die letzte Pause gab es im Jahr 2006. Das Jahr nehmen sich die Eavii um sich mal einen Urlaub zu gönnen und dem Land Erholung zu widmen. Es hat also nur indirekt was mit den olympischen Spielen zu tun und schon gar nichts mit dem vom Boulevard propagierte Loo-Gate.

Freundin ist nun auch auf dem Heimweg, von daher werde ich nun mal Zeit finden, um meinen Bericht zu schreiben.

Stebbard
05.07.2013 11:10

Ich poste einfach mal den vom Hurricane

Da waren wir also wieder - nachdem sich das Glastonbury '11 nachhaltig in mein Gedächtnis eingepflanzt hat, machten wir uns dieses Jahr erneut auf den weiten Weg ins Somerset. Dieses mal mit dem Unterschied, dass wir zuvor bereits fünf anstrengende Tage Hurricane Festival hinter uns hatten, was sich aber glücklicherweise nur bei einer so wirklich auf den körperlichen Zustand auswirkte.
Ich werde mal versuchen den Bericht ein wenig anders gliedern:

An-/Abreise:
Mal wieder war der Eindruck, dass das Glastonbury es einfach versteht, ein Festival zu organisieren. Im 10-Minuten-Takt fuhren die Busse aus London Richtung Glastonbury, so dass wir selbst bei einer ewig langen Schlange in der Victoria Station nur eine Stunde warten mussten. Nach 3,5 Stunden kamen wir dann auch in Somerset an, der erste Blick vom Hang auf die 'Zeltstadt' sorgte dann auch wieder für ein erstes Staunen auf den Gesichtern der Neulinge - lässt aber auch die 'Erfahrenen' nicht ganz ohne. Das ist wirklich ein umwerfender Anblick.
Noch positiver war, dass uns (anders als '11) beim Aussteigen aus dem Bus keine Schlange erwartete, so dass wir vom Bus bis aufs Festivalgelände (welches ja nicht in Camping- und Festivalarea unterteilt ist) gerade mal 5-10 Minuten benötigt haben. Das umfasst sowohl den Weg zum Bändchenzelt, das abholen der Green-Traveller-Vouchers, Kartenkontrolle, Bändchen, Ausstattung mit Booklet, Heftchen etc. pp. - das ist schon sensationell!
Einziges Manko war die Abreise. Ich und ein Freund entschieden uns für die Rückreise nach London mit dem Zug, welcher ab Castle Cary (ca. 5km vom Gelände) fährt. Die ersten Shuttlebusse fuhren um 3 Uhr morgens, weshalb wir zunächst 2h vor den Bussen im Schlafsack geschlafen haben, was noch vollkommen in Ordnung war. Leider wurden wir dann um 03.15 Uhr vor dem noch geschlossenen Bahnhof abgesetzt, wo wir dann ca. 1,5 Stunden (in einzelnen Schritten) auf der kalten Straße sitzen mussten. Es gibt sicherlich schöneres als nach einer Woche Festival Nachts in der Kälte zu hocken, wobei wir noch Glück hatten, dass es nicht regnete. Da gibt es für '14 sicherlich noch Verbesserungsbedarf, hat man in dieser Form aber auch zum ersten mal angeboten.

Gelände:
Was soll man dazu noch sagen, was nicht bereits bekannt ist? Das Gelände war aufgrund des Wetters in einem super Zustand, weshalb es eine ganz neue Erfahrung gewesen ist, das Gelände mal begrünt zu sehen. Und wie zu erwarten ist, kommt dann einfach noch viel mehr das Gemütlichkeitsgefühl auf, wenn man sein Essen oder Bier einfach auf einer Rasenfläche genießen kann. Zwar hat der kleinere Regenschauer sofort dazu geführt, dass der lehmige Boden matschig wurde, jedoch war davon am sonnigen Freitag schon kaum was zu sehen - abgesehen davon, dass aus dem Rasen an vielen Stellen steinharter Lehmboden geworden ist. Immerhin konnte man hier aber trocken sitzen
Man konnte sich beim zweiten mal schon gleich gut orientieren, dabei aber viele neue Sachen erleben. So war die Area südlich der Park Stage, auf welcher der berühmte Glastonbury-Schriftzug steht, mit einem Hammock-Camp sowie einem Café aufgewertet, auch andernorts entdeckte man viel neues. So wurde nun das alte Dance Village neu gestaltet und firmiert nun unter dem Silver Hayes, wo es auch interessantere Bühnenkonstruktionen gab, wie z.B. die Blues-Stage, welche den Look einer Favelha hat. Auch die Arcadia wurde nun vom Unfairground vor die Other Stage versetzt, so dass wir diese auch in diesem Jahr mal erleben konnten.
Über die Motto-Areas brauch man ja nicht mehr viel zu sagen. Fields of Avalon, Green Fields und Co. waren mal wieder mit einer solchen Liebe gestaltet, dass man einfach traurig ist, dass man sich ab Freitag kaum noch die Zeit nehmen kann, um diese zu erkunden. Das hatte ich mir für '13 eigentlich ja vorgenommen, habe ich aber kaum realisieren können. Mal schauen, wie es beim nächsten mal funktioniert. Aber wieder unheimlich wunderbar, wie es die spontanen und ungeplanten Momente sind, welche immer wieder herausragen. So sei exemplarisch nur das Piano genannt, welches zur freien Verfügung in den Green Fields stand. Stets sitzt hier jemand und spielt Songs, zu welchen sich dann Passanten treffen und eine Runde mitsingen. Bei eFestivals schrieb auch jemand passenderweise, dass er gar keinen Bandplan mehr mache, sondern alles spontan geschehen lasse - das wirke wesentlich stärker. Und ich stimme ihm da eigentlich auch zu: Das Highlight ist klar das Festival an sich und nicht das Lineup.
Einziges Manko des hervorragenden Wetters war die Eröffnungsfeier am Stone Circle, welche mir persönlich zu voll gewesen ist, weshalb diese entspannte Magie nicht so ganz aufkommen wollte. Dennoch genossen wir das Feuerwerk, das Tanzen zur Hare-Krishna-Musik und das abbrennen von Preußen Münster, oder des Phoenix, je nach dem, wie man es sieht

Der tollste Anblick war aber wieder der Aufstieg zum Hang. Ich habe extra allen neuen gesagt, dass sie sich nicht umdrehen sollen, ehe sie oben angekommen sind. Ich glaube, es hat sich ausgezahlt. Wunderschöne Aussicht auf eine sonnenerstrahltes Glastonbury. Es ist einfach so wahnwitzig groß. Schön auch, dass wir vor Xavier Rudd nochmal das Gelände bei Nacht erleben durften.


Wetter:
Was soll man dazu sagen? Sonne, Regen, Sonne, Sonne, Sonne. Wir hatten wirklich ein herausragendes Wetter, einzig am Donnerstag gab es halt für einige Stunden Regen, was aber nach Alt-J aufhörte und fortan auch nicht wiederkehrte. Hätte es mir im Leben nicht so gut vorgestellt!

Verpflegung:
... sucht seines gleichen. man isst einfach auf keinem Festival (auf dem ich gewesen bin) so gut, wie auf dem Glastonbury, weshalb ich es persönlich als 'unnötig' oder gar spießig erachte, sich von mitgebrachtem Dosenfutter zu ernähren. Allen Ortes gibt es Stände, die vegetarisches oder veganes essen oder zumindest Nahrung aus 'nachhaltiger' Landwirtschaft anbieten, kaum ein Essensstand gleicht dem anderen und viele sind mit sehr viel Liebe gestaltet. Noch stärker trifft dies auf die Ciderstände zu - ich glaube, jeder unterscheidet sich, ich sah zumindest nie einen Stand zweimal. Meine Favoriten sind dabei, wie bereits '11, der Somerset Cider, der das Festival seit den Anfängen begleitet, wo man einen Pint 6,5%-igen Ciders für 3,50 (... oder 3 für 10 GBP) bekommt. Daneben gibt es dann noch die BBar, wo es den bekannten Brothers Cider in den Variationen Erdbeere, Wild Berry oder Apple-Toffee gab - der Pint ebenfalls mit 6,5% bis 7%, dazu aber später mehr
Beim Essen ragten klar der vegetarische Schnitzelburger vor der Park Stage (selten einen soooo guten Burger gegessen) sowie das vegetarische Chili vor der Williams Green heraus. Man zahlt zwar seine 6 Pfund, bekommt dafür aber wirklich tolles Essen. Ansonsten gab es vegetarisches britisches Frühstück, Falafel etc. pp. Dabei haben wir die ganzen interessanten Stände, welche bspw. arabische, sudanesische oder tibetanische Küche anbieten, noch gar nicht besucht.

... und Bands:
So kam es dann auch, dass man am Freitag fast schon traurig war, dass man sich nun Bands anschauen musste. Wobei gesagt sei, dass es schon am Donnerstag los ging. In der Zahl kamen wir am Ende auf stolze 27 Acts, die mehr oder weniger komplett gesehen wurde.
Los ging es am Donnerstag mit Acollective im Pussy Parlour Nouveau ('11 noch das Halderner Spiegelzelt), die Gott sei Dank nichts mit Animal Collective am Hut haben. Sie machten eine Mischung aus Elektro-Indie-Rock, wobei ich es auch nicht mehr ganz rekonstruieren kann. Anschließend machten wir uns auf dem Weg in die neue Williams Green Stage, wo wir bereits am Nachmittag den Glastonbury Kinofilm genossen haben, um uns Django Django sowie Alt-J anzuschauen. Leider erlebten wir nur noch das Ende von Dry the River, welche noch zuvor gespielt haben. Von Django Django hörte man ja zuletzt einiges, mir fällt es aber gerade schwer, ihren Gig in Erinnerung zu rufen. Ich weiß nur, dass es mir gut gefallen hat
Bei Alt-J war bei mir eher die Lust auf einen Secret-Guest-Slot die treibende Kraft, da ich sie beim Haldern Pop '12 sowie Hurricane '13 eher nett als gut fand. Aber dieses einstündige Set vor intimer Kulisse (ca. 200-300 Mann?) war schon wirklich stark, ich hätte nie gedacht, dass man Alt-J so enthusiastisch und lauthals mitsingen kann (also die Engländer, nicht ich). Hat sich wirklich gelohnt, den Weg zur Williams Green zu gehen. Fast noch besser war die Party in der benachbarten Green Bar, wo sich für viele der erste große Glastonburymoment auftat. Ein Pub voll gut gelaunter Menschen, die lauthals die alten Klassiker mitsangen, so dass in der Euphorie fast vernachlässigten, uns auf den langen Weg zum Bimble Inn zu Skinny Lister zu machen. Ein nachhaltiger Moment, der leider die folgenden Abende nicht so zu wiederholen war. Aber auch das macht das Glastonbury aus - das rumstreunern sowie hier-und-da-reinschauen und so ganz tolle Dinge erleben. Kommt wirklich viel zu kurz!
Skinny Lister waren dann gewohnt gut, auch wenn die Stimmung mal wieder 3-4 Songs gebraucht hat. Es waren auch vielleicht nur 30-40 Leute dort, die wirklich wegen Skinny Lister und nicht nur wegen des Bieres dort waren und von denen waren gefühlt 50% auch deutscher Herkunft - Haldern Pop wirft seine Schatten nach England

Am Freitag starteten wir dann mit Beady Eye, die den großen TBA-Slot auf der Other Stage bespielten. Leider war der Gig nicht wirklich spannend, was aber wohl auch an der frühen Uhrzeit lag, immerhin spielten sie um 11 Uhr. Anschließend hatten wir uns egtl. vorgenommen, dass wir The Hives sehen wollten, jedoch merkten wir alle schnell, dass uns das ziemlich auf den Senkel ging, weshalb ich mit zeppi und anderen in die John Peel Stage zu Dog is Dead gegangen sind, die ebenfalls einen sphärischen Indierock spielten, der durchaus zu gefallen wusste. Kann man sich nochmal genauer anhören Anschließend schauten wir uns noch ca. 40 Minuten Amanda Palmer an, welche (Tame Impala lassen grüßen) scheinbar ohne Kostüme auftreten musste, da diese von der Airline vertendelt wurden. Hatte mich bisher noch nie mit Amanda Palmer befasst, hat mir aber auch gut gefallen. Leider konnten wir den Gig nicht ganz schauen, da ich spontan Bock auf Goat hatte, die sich ein wenig überschnitten haben. Also ging es rüber zur West Holts Stage - und wir erlebten ein großartiges Konzert. Die Band spielte vor gut gefüllter Stage (immerhin die drittgrößte) ein Set, welches phasenweise sehr stark an King Crimson erinnerte. Ich weiß nicht, ob das via YouTube oder auf CD so reproduzierbar ist, aber zu der Musik im Sonnenschein zu tanzen, machte schon unheimlich viel Laune. Eines der großen Highlights vom Wochenende. Als wäre das nicht genug, gingen wir anschließend zu den Black Angels in die Williams Green, welche mir damals als Support von Wolfmother nicht so zugesagt haben. Die haben uns dann, den Abflug schafften ja schon Goat, richtig in "den Orbit geschossen" (Zitat eines Freundes). Geholfen hat da sicherlich auch der sehr schrammelige Sound in der Williams Green - wirklich großartig! Da passte es auch gut, dass 65daysofstatic im Anschluss ebenfalls ein großartiges Postrockset spielten und mir BEDEUTEND besser gefielen als beim Sologig in Maastricht. Das war wirklich eine starke Dreierkombo.
Anschließend war eigentlich Seasick Steve mit John Paul Jones angedacht, jedoch (so wurde mir berichtet) kamen wir auf die Idee, uns zwischen den Gigs noch zwei 7%-ige Cider zu genehmigen, was mich dann vollkommen erledigt hat und ich spontan ins Camp getorkelt bin, um wieder ein wenig klarzukommen. Noch nie war ich mit dem Anschauen eines Konzerts soo überfordert, wie bei Seasick Steve ... Aber das ging wohl allen dreien von uns so, oder Pete?
Glücklicherweise bin ich dann zu Portishead wieder fit gewesen, weshalb ich mir diesen, mal wieder, großartigen Gig anschauen konnte - Auch wenn es mir auf dem Hurricane, wohl auch den körperlichen Umständen geschuldet, ein wenig besser gefallen hat.

Erstaunlich Fit ging es dann am Samstag um 11 Uhr weiter mit Nick Mulvey auf der Park Stage, der ein relativ gutes, wenn auch wenig spektakuläres Set gespielt hat. Ähnliches ging für Billy Bragg, der mein erstes Konzert des Wochenendes auf der Pyramid Stage gewesen ist. Schön war bei ihm, dass er California Stars und einen anderen Song von der Mermaid Ave. spielte, dessen Titel mir gerade nicht einfällt. Davor haben wir noch ein wenig Rokia Traoré gesehen, welche eine bekannte malische Künstlerin ist und im Rahmen der Aktion 'gegen' die Situation in Mali aufgetreten ist.
Ein weiteres Highlight waren anschließend die Treetop Flyers in der Williams Green, welche aber erneut nicht vor unbedingt großer Menge spielte. Mag ich nicht so ganz verstehen, warum die nicht so ganz ziehen wollen - aber mir solls dann auch egal sein, da sie mir alle drei male wirklich gut gefallen haben. Leider haben sie dieses mal ihr unheimlich schönes Is It All Worth It nicht gespielt.
Geplant war eigentlich im Anschluss der Weg zum John Peel Tent, wo ich mir Toy und The Strypes anschauen wollte. Jedoch entschied ich ich dafür, mit der Gruppe Ben Howard auf der sonnigen Pyramid Stage anzuschauen. Er hat es sichtlich genossen und war sichtlich bewegt und auch mir hat es (mal wieder) unheimlich gut gefallen. Auch wenn mir Ben Howard bei Dunkelheit doch besser gefällt. Es war aber dieser Gig, welcher für einer Großteil meiner 'Urlaubsbräune' verantwortlich ist
Zwischen Ben Howard und Primal Scream bin ich dann mit einem Freund noch zu Daughter gegangen, welche unheimlich laut aufgetreten sind. Fand den Gig zwar gut, jedoch finde ich nicht alle ihre Songs soooo spannend, weshalb ich ihn mal als gut abstemple.
Eigentlich wollten wir uns dann vor Primal Scream mit den anderen treffen, jedoch bot sich uns die Gelegenheit in den relativ kleinen Käfig zu gehen - was wir dann, angesichts des kommenden Gig der Stones, auch nutzen - einmal die Stones von GANZ vorne sehen Primal Scream war leider sehr langweilig, auch vielleicht, weil Bobby Gillespie sehr stoned wirkte. Hat weder bei mir noch beim Publikum so wirklich gezündet, was schon ein wenig komisch ist, da die Band eigentlich sehr gut vor die Stones passte. Aber auch ein Fan der Band meinte auf der Rückreise, dass er sie selten so schwach gesehen habe.
Nach einer 90-minütigen Wartezeit kamen sie dann endlich, die Rolling Stones. Ich war ja nie ein großer Fan der Band und hielt sie für die uninteressanteste der großen Bands dieser Zeit, aber dieser Gig war wirklich großartig! (Außer Konkurrenz, da sie aufgrund des ganzen Drumherums kaum mit anderen Gigs vergleichbar waren). Alleine Die ganze Show zu Sympathy for the Devil (ein mechanischer Phoenix auf dem Bühnendach!!!), die freudenstrahlenden Gesichter des zahlreichen Publikums jenseits der 50, ein Keith Richards, der, zwar körperlich gezeichnet, es sichtlich genossen hat. Man merkte aber, dass die Band zum Ende hin müde geworden ist. Aber sie hat sich damit wohl einen großen Gefallen getan, diesen Gig zu spielen: The Phoenix has risen!. Auf jeden Fall sprachen am Montag alle Zeitungen auf der Titelseite von dem Gig. Man kann sich hier kaum vorstellen, wie bedeutend dieser Gig für die Engländer war.

Wie sollte es da am Freitag weitergehen? Zunächst sehr gut! Ich machte mich mit einem Kollegen auf den Weg zu Suuns, die ein sehr krachiges psychedelisch-experimentelles Indieset spielten. Genau das richtige gegen die morgendliche Trägheit, welche sich nach zwei Wochen Festivals einstellt und werde ich mir, sollte es passen, auch nochmal im Halderner Spiegelzelt geben. Unterwegs sahen wir noch, dass The XX um 15.00 ein Set in der BBC Introducing spielten, dort aber nur zwei Songs spielten. Hatte da egtl. auf ein zumindest halbstündiges Set gehofft. Es hat sich aber alleine für George Ezra gelohnt, der wohl der glücklichste Act des Tages war, da er vor einem vollen (wenn auch kleinem) Zelt spielte und sehr abgefeiert wurde. Großartige Stimme, großartige Songs - sollte man im Auge behalten!
Anschließend ging es wie geplant zu den Villagers ins John Peel Tent (übrigens eine Zeltbühne, deren Bühne fast schon so hoch ist wie die Other Stage - riesig!). Die alten Songs wussten auch wie damals zu überzeugen, jedoch traf das nicht auf alle Songs des neuen Albums zu - mal schauen, wie das beim Haldern Pop auf dem Reitplatz funktioniert. Ähnliches traf dann auf Tom Odell zu, der vor einem stark gefüllten Zelt spielte. Ich finde ja einige Songs von ihm wirklich gut, auch wenn sie schon merklich von Mumford & Sons inspiriert sind. Aber auf Dauer wirkt es dann doch schon sehr glatt, weshalb wir auch etwas früher mit zeppi und einem Kollegen zur Park Stage gegangen sind, wo wir vom Hang aus bei Sonnenschein, Cider und Veggie Burger Michael Kiwanuka genossen haben. Was ein schöner Augenblick: Das Gelände liegt vor einem, man hörte traumhafte Musik und genießt einfach den Augenblick. Hätte man eigentlich viel häufiger machen sollen. Blöderweise spielte parallel Fatboy Slim ein Dj-Set in der Stonebridge Bar und waberte ein wenig rüber - wie gefühlt 10x das Wochenende.

Wir entschieden uns aber anschließend zu den Editors zu gehen, welche ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Hat mir auch, trotz der neueren Songs, sehr gut gefallen, gerade die alten Songs ziehen halt immer noch. Hätte aber gedacht, dass die Band auf der Insel größer ist, als der drittletzte Act der zweiten Bühne. Die neuen Songs sind dann aber schon sehr in Selbstzweifel und Schnulzen gebadet.
Das Highlight des Wochenendes waren dann die Smashing Pumpkins, welche mir schon auf dem Hurricane super gefallen haben. Aber das hier hat nochmal alles getoppt! Extrem laut, extrem schrammelig, extrem schwieriges Set zu Beginn, weshalb die Stimmung halt erst beim Trio Disarm, Tonight, Tonight sowie Bullet with Butterfly Wings so richtig aufkam. Dann aber richtig - so hätte ich es mir beim Hurricane gewünscht. Viele Leute vor der Bühne, die Menge am mitgehen und mitsingen - das war wirklich seeeehr, sehr geil. Billy Corgan hat es auch sichtlich genossen und saß dann auch beim abschließenden Solo von Uli Jon Roth dick grinsend auf der Bühne. Herzlichen Willkommen zurück im Fokus, Smashing Pumpkins! Leider haben sie, anders als noch beim Hurricane, Cherub Rock nicht gespielt, dafür aber Today.

Wir haben uns dann dagegen entschieden, die Mumford & Sons auf der Pyramid zu sehen, wohlwissend, dass es sicherlich großartig wird. Aber der Reiz des mutmaßlichen Guest Slots auf der Park Stage war dann doch zu groß: Viele Namen flogen übers Gelände, Simple Minds, Florence & the Machine, Kings of Leon, The Stone Roses, Atoms for Peace, ja selbst Bruce Springsteen und Bowie wurden genannt. Ja - aber was geschah? mehrere Tausend Leute warteten vergeblich, womit ich auch schon gerechnet hab. Die Stagecrew stand sich fragend auf der Bühne und gab dann nach einer halben Stunde bekannt, dass kein Act kommen wird. Ich habe einfach nur laut Gelacht - das war schon eine witzige Aktion, sehe das da auch entspannter als Thomas
Ich ging dann mit nem Kollegen zu Xavier Rudd, der in den Fields of Avalon spielte, wo wir bisher eh nicht gewesen sind. Und wie großartig das war! Er ist Live einfach nur großartig, selten einen so druckvollen Solokünstler gesehen - wirklich zu schade, dass wir nur knapp 40 Minuten sehen konnten, da wir uns um 12 am Camp verabschieden wollten. Es war sicherlich auch das angenehmste Publikum aller Gigs, da hier Mumford & Sons sicherlich als Deppenmagnet gewirkt haben dürften. Herrlich entspanntes und euphorisches Publikum, weshalb ich nicht denke, dass dieser Gig so wiederholbar sein dürfte. Ganz, Ganz Toll und der perfekte Abschluss

Der Text ist nun leider etwas länger geworden, aber es gibt einfach soviel zu erzählen. Ich hoffe mal, dass es dennoch schön zu lesen gewesen ist. Abschließend bleibt zu sagen: Es gab '13 sicherlich spannendere Lineups, hätte mich persönlich über 2-3 weitere Lieblinge gefreut (My Bloody Valentine, Sigur Rós, The National (die scheinbar abgelehnt wurden, lt. Matt Berninger in London), Modest Mouse (die ja eh abgesagt haben)) gefreut, dennoch haben wir unheimlich tolle Erlebnisse gehabt. Ein Festival wie es sein sollte und wie es sicherlich kein zweites mal gibt.

Leider wird es für mich 2014 nicht klappen, aber wird sicherlich nicht mein letztes Jahr gewesen sein. Hätte wohl eh nicht ein drittes mal mit dem Ticketkauf geklappt

load
05.07.2013 11:21

Schade, ist es immer gleichzeitig wid das Openair St.Gallen. Dein Text ist beste Werbung

Stebbard
05.07.2013 12:22

die haben vor allem nochmal Abends um 23.00 im Shangi-La gespielt, das wär bestimmt der reinste Trip gewesen. Leider parallel zu Portishead.

masterofdisaster666
05.07.2013 12:58

Zelte @ Glastonbury

ist das auf den Ring Campingplätzen auch so krass mit dem Müll? 2006 war ich auf B5 und hatte nicht das Gefühl, dass da soviele Zelte zurückgelassen wurden...

Stebbard
05.07.2013 13:04

Das ist beim Glastonbury ein ganz großes Problem. Man muss isch nur mal anschauen, wie die Bühnenplätze nach den Headlinern aussehen. Usus ist halt, dass man den Müll dort fallen lässt, wo man steht. Und da viele Leute Rucksack und Dosen mit vor die Bühne nehmen, ist das dann schon einiges.

Das Glastonbury begegnet dem halt, indem sie Nachts/morgens eine Armada von Volunteers übers Gelände schickt, die dann bis zum Mittag alles wieder aufgesammelt haben. Das ist halt der Kompromiss, da man das 'offene' Erlebnis auf dem Gelände nicht einschränken will. Leider reizen viele Leute, die Bilder zeigen es ja, die Freiheiten zu sehr aus, so dass der Müll schon ein Problem wird. Andere haben dann auch einfach zuviel Geld, wenn man sich anschaut, was für Zelte dort stehengelassen werden.
Ich habe selbst mein kaputtes Zelt mitnehmen lassen (bin schon etwas früher abgereist und mein Zelt musste noch ein wenig dort bleiben), obwohl eine Stange gebrochen ist. Die versuche ich dann irgendwie zu ersetzen und wäre für mich kein Grund, es dort stehen zu lassen.

Keyser
06.07.2013 18:34

Ich war ja noch sehr lange aufm hurricane montags (ca. 13 uhr) und da sah es auch nicht viel anders aus auf dem normalen campingplatz.

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