Der NEWS-Thread

eröffnet von svenf am 23.02.2007 21:16 Uhr
9.548 Kommentare - zuletzt von JestersTear

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« Seite 359 von 382 »
nima
24.06.2016 06:53·  BearbeitetAdminSupporter

nach 90% der ausgezählten stimmen wird GB die EU verlassen..

hätte cameron besser nicht mit dem Referendum gedroht

und nordirland und schottland haben schon ankegündigt, dass sie sich abspalten wollen.

FBG
24.06.2016 07:15Supporter

Kein guter Tag für Europa - und auch nicht für die Briten. Das wird weitere Referenden nach sich ziehen - Schottland, Holland, Frankreich ...

Ich hoffe nur dass kontinentaleuropa das anders sieht als die Insel.

Topf
Topf
24.06.2016 07:23

Ob GB letztendlich wirklich austritt, wird sich noch zeigen. Es ist ja durchaus vorstellbar, dass während des Abspaltungsprozesses, für den nach dem offiziellen Austrittsgesuch zwei Jahre angesetzt sind in denen die Beziehungen nach dem Austritt geregelt werden sollen, den Briten erst klar wird, was da auf sie zukommt.

Auf jeden Fall ist das für die EU ein sehr deutliches Signal, endlich Reformen einzuleiten und die Regelungs- und Vereinheitlichungswut einzudämmen.

nima
24.06.2016 07:25AdminSupporter

sollte brüssel so dumm sein und gb die gleichen wirtschaftlichen vorteile wie norwegen anbieten, wird das wohl eine kettenreaktion innerhalb der eu auslösen.

FBG
24.06.2016 07:29Supporter

Nein Topf, das Votum ist mmn eindeutig und für die nächsten Jahrzehnte bindend - dass dies gestern keine Wahl war, die man wie sonst 4 Jahre später korrigieren kann muss den Briten klar gewesen sein.

Eine gute Seite hat es ja: die Veto-Briten mit ihren Sonderrechten haben nichts mehr zu sagen

1JestersTear gefällt das
masterofdisaster666
24.06.2016 07:51


zell schrieb:
Ein bewaffneter Mann hat sich in einem Viernheimer Kino verschanzt. Nach Informationen des Hessischen Rundfunks gab es mindestens 25 Verletzte.

Facebook swr

Zitat anzeigen


Es gab keine Verletzten und der Bewaffnete ist tot.

JestersTear
JestersTear
24.06.2016 08:20Supporter


FBG schrieb:
Nein Topf, das Votum ist mmn eindeutig und für die nächsten Jahrzehnte bindend - dass dies gestern keine Wahl war, die man wie sonst 4 Jahre später korrigieren kann muss den Briten klar gewesen sein.

Eine gute Seite hat es ja: die Veto-Briten mit ihren Sonderrechten haben nichts mehr zu sagen

Zitat anzeigen


Naja die sind wir auch los Ob die Briten da wussten was sie machen, aber nun gut. Haben damit wohl auch den letzten Schotten und Nordiren davon überzeugt sich abzuspalten und in der EU zu bleiben. . .

3tobiwan42und anderen gefällt das
Kaan
Kaan
24.06.2016 08:27AdminSupporter

HOW AGES VOTED
(YouGov poll)
18-24: 75% Remain
25-49: 56% Remain
50-64: 44% Remain
65+: 39% Remain
#EUref

Daily Telegraph Journalist auf Twitter

Da haben die Alten ihrem Nachwuchs aber ein dickes Ei ins Nest gelegt. 75% der jungen Engländer steht eine Zukunft bevor, die sie garnicht wollten.

JestersTear
JestersTear
24.06.2016 09:01Supporter

Ein weiterer Punkt, den die Brexit Gegner ansprechen, ist die Entwicklung der Livebranche. Die Befürhtung wächst, dass britische Bands nach einem Austritt nicht mehr ohne Visa durch Zentraleuropa reisen könnten. Die Kosten und Wartezeiten für Konzerte ausserhalb der britischen Insel wären dann gerade für junge Künstler ein unkalkulierbares Risiko
laut.de - Bald keine Live Musik mehr aus UK?

Zitat anzeigen


Finde ich auch interessant, kenn mich aber jetzt nicht genug aus um zu beurteilen wieviel da dran ist und was da übertrieben wurde. Und falls das in einen anderen Thread passt, am besten einfach dahin verschieben

Kaan
Kaan
24.06.2016 09:09AdminSupporter


JestersTear schrieb:

Ein weiterer Punkt, den die Brexit Gegner ansprechen, ist die Entwicklung der Livebranche. Die Befürhtung wächst, dass britische Bands nach einem Austritt nicht mehr ohne Visa durch Zentraleuropa reisen könnten. Die Kosten und Wartezeiten für Konzerte ausserhalb der britischen Insel wären dann gerade für junge Künstler ein unkalkulierbares Risiko
laut.de - Bald keine Live Musik mehr aus UK?

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Finde ich auch interessant, kenn mich aber jetzt nicht genug aus um zu beurteilen wieviel da dran ist und was da übertrieben wurde. Und falls das in einen anderen Thread passt, am besten einfach dahin verschieben

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Ich weiß aus Erfahrung was für ein Affentheater es ist als europäische Band in den USA touren zu wollen. So weit wird es aber nicht kommen denke ich.

Was aber wohl passieren wird, sind die Probleme die es jetzt schon macht als deutsche Band in der Schweiz zu spielen, die wird es dann auch für Auftritte in England geben und umgekehrt genauso. Wenn man Merch mitnehmen will bspw. Manche Bands nehmen erst gar keins mit, weil es zu aufwändig ist mit dem Zoll und wenn man kein starker Merchact ist, zahlt man durch die Verzollung sogar mehr als man an Merchverkäufen einnimmt. Dazu Grenzkontrollen etc. Aber das sind eher lästige Nebeneffekte, die das Touren etwas anstrengender machen. Nichts, was es unmöglich macht.

guitar-fish
24.06.2016 09:21

Ist doch hier in Deutschland nicht anders. Es wird Politik für alte Leute gemacht. Aber das liegt an den vielen jungen Leuten, die nicht wählen gehen und umgekehrt. So macht jede Partei halt Wahlkampfversprechungen für die wichtigste Klientel. Leider ist das für die Zukunft unseres Landes eine Katastrophe.

Back to topic:

Ich bin mal gespannt, was das alles für Folgen haben wird. Wirtschaftlich für GB bestimmt nicht einfach. Da ohnehin ihre Wirtschaft zu sehr auf Finanzprodukte ausgelegt ist, hat es die Warenwirtschaft durch den EU-Austritt noch schwieriger auf Fordermann zu kommen. Es sei denn, wie Nima sagt, man bietet die gleichen Vorteile wie Norwegen an. Und das wird eine Kettenreaktion auslösen und das Ende der EU wie wir sie kennen bedeuten.

8Babbaund anderen gefällt das
PastorOfMuppets
PastorOfMuppets
24.06.2016 10:28Supporter

Dieses Ergebnis zeugt von so viel Dummheit, wenig Weitsicht und falschem Stolz. Unglaublich, dass man als Brite für einen EU-Austritt stimmen kann.

Was sind die vermeintlichen Gründe der Brexit-Befürworter?
EU-Regulierungen, damit verbundene Zahlungen und Migration.
Es geht insgesamt also um eine vermeintlich verloren gegangene Souveränität, die zurückgewonnen werden soll.

Nur komisch, dass sich der Lebensstandard in UK seit dem EU-Beitritt im Vergleich zu Nationen außerhalb der EU deutlich verbesser hat.
Des Weiteren ist Großbritannien hinsichtlich der Importe und Exporte natürlich viel abhängiger von der EU als andersrum.
Zum Thema Migration: Migration ist seit 2005 der Grund für 50% des BIP-Wachstums. Es werden dadurch 2 Millionen Arbeitsplätze geschaffen und Hochqualifizierte kommen in das Land. Mal zum Vergleich: 27% der natives haben einen Hochschulabschluss, bei den Einwanderern sind es 47%. An dieser Stelle schönen Gruß aus dem Finanzsektor, der wegbrechen wird.
Durch die EU haben (oder bald hatten) die Briten natürlich Zugang zum europäischen Binnenmarkt, aber auch zu 53 nicht-europäischen Märkten. Außerdem haben sie für ihren Finanzsektor erhebliche Vorteile (passporting rights) und viele Direktinvestitionen der EU erhalten. Das alles fällt erstmal weg.

Was wird also passieren?
In der kurzen Frist wird die Währung abgeschwächt, Kapital abgezogen und in sichere Anlageformen überführt, Mittelfristig herrscht während der Austrittsverhandlungen Unsicherheit. Haushalte reduzieren ihren Konsum, allgemein sinken die Investitionen und hochqualifizierte Zuwanderer suchen sich andere Ziele. Multiplikatoreffekte verstärken diesen Trend. Langfristig nach dem Austritt sorgen die weggefallenen Handelsabkommen und fehlenden Investitionen für eine Verschlimmerung der wirtschaftlichen Lage. Verschiedene Schätzungen gehen für das Jahr 2030 von einem BIP-Rückgang von 3-8% aus. Pro Haushalt stehen 1.500 bis 5.000 Pfund weniger zur Verfügung. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Multiplikatoreffekte in ihrer Stärke noch zu wenig Beachtung finden.


Könnte Großbritannien das Ziel (mehr Souveränität) erreichen?

Als normales WTO-Mitglied wie die restlichen Länder der Welt:
Ja. Allerdings gibt es dann keinen zollfreien Zugang zum europäischen Binnenmarkt, die wirtschaftlichen Aussichten wären sehr schlecht.

Mit einem Freihandelsabkommen wie Südkorea oder Kanada:
Nein. Europäische Standards müssten eingehalten werden, zusätzlich gäbe es keinen Einfluss auf die Regulierungen. Außerdem bliebe der Dienstleistungssektor in der jetzigen Form geschlossen (wieder Stichwort passporting rights)

Zollunion wie die Türkei:
Nein. Es gilt gleiches wie beim Freihandelsabkommen und die EU legt den gemeinsamen Außenzoll fest.

European Free Trade Association wie die Schweiz:
Nein. Wieder müssten Standards eingehalten werden ohne Einfluss auf die Regulierungen zu haben. Der Zugang zu Dienstleistungen wäre etwas besser, aber es müssten Zahlungen an den EU-Haushalt erfolgen, über deren Verwendung die Briten nicht (mit)bestimmen könnten.

European Economic Area wie Norwegen oder Island:
Nein. Es wären wieder Zahlungen an den EU-Haushalt nötig ohne Mitbestimmung über die Verwendung. Zusätzlich würden dann die vier Grundfreiheiten des Binnenmarkts gelten - Güter, Kapital, Dienstleistungen und (guess what) Arbeit!


Wenn die Brexit-Befürworter konsequent sind bleibt also nur der vollständige Austritt. Und der würde die Briten sehr hart treffen. Alle Vorhersagen sind sehr schlecht, nur in ihrer Stärke unterscheiden sie sich.



Wen es weiterführend interessiert: Die Daten stammen aus dieser Studie der OECD: www.oecd-ilibrary.org

NoelGallagher
24.06.2016 10:36Supporter


nima schrieb:
sollte brüssel so dumm sein und gb die gleichen wirtschaftlichen vorteile wie norwegen anbieten, wird das wohl eine kettenreaktion innerhalb der eu auslösen.

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Sollte GB das wollen, hätten sie auch nichts gewonnen. Sie müssten dann die Regeln des Binnenmarkts akzeptieren (u.a. Arbeitnehmerfreizügigkeit) und auch in die EU-Töpfe einzahlen, bekämen aber keine Subventionen zurück und hätten nichts zu bestimmen. Das wäre EU durch die Hintertür, wenn auch beschränkt auf eben den Binnenmarkt.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
24.06.2016 15:23Supporter

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es die Briten so schwarz trifft, wie alle es wenige Stunden nach der Entscheidung malen.

tobiwan42
24.06.2016 15:25


DiebelsAlt83 schrieb:
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es die Briten so schwarz trifft, wie alle es wenige Stunden nach der Entscheidung malen.

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Sollten sie wirklich komplett austreten, wird es das aber wohl

roxar
roxar
24.06.2016 15:28

Naja, wir werden ja sehen wohin Kleinstaaterei und nationalistische Bestrebungen in einer zunehmend globalisierten Welt, in der die Staaten immer mehr an Bedeutung verlieren, führt... Wird interessant zu beobachten sein, wie es die nächsten Jahre mit GB weitergeht.

Ansonsten, halte ich es wie Tobi (bei der Konkurrenz)


Man muss ja eigentlich schon fast hoffen, dass die Briten damit auf die Schnauze fallen (wird eh passieren), damit nicht noch andere auf solche Ideen kommen.

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blubb0r
24.06.2016 16:06

Ronnie O'Sullivan (fünfmaliger Snooker-Weltmeister): "Es ist an der Zeit, das Vereinigte Königreich zu verlassen. Dieses Land geht aus dem Leim, vielleicht gehe ich nach Deutschland."

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snookdog
snookdog
24.06.2016 18:18

Hahahhahahhaha

Die Moderatorin einer Morning Show bekommt diese Info auf Nachfrage. Nicht etwa der beste Polit-Talkshow-Host der Welt

roxar
roxar
24.06.2016 18:43

Naja, die Info ist ja eigentlich eine Nicht-Info, denn jedem musste klar sein, dass die Brexit-Befürworter insb. von UKIP kein einziges Versprechen einhalten können, da sie nicht in Regierungsverantwortung sind.... Aber den Leuten kann man wohl alles erzählen. Solange die Performance stimmt, findet sich immer irgendwen, der drauf reinfällt.

Cove
24.06.2016 19:06

Es zeigt sich mal wieder, dass der größte Feind der Demokratie manchmal auch das Volk selbst sein kann.

roxar
roxar
24.06.2016 19:12·  Bearbeitet


Cove schrieb:
Es zeigt sich mal wieder, dass der größte Feind der Demokratie manchmal auch das Volk selbst sein kann.

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Passend dazu sei mal auf das Video hier verwiesen. Hatte ich auch schonmal im Politik Thread was zu geschrieben.
Wobei das nicht 100%ig auf den Brexit-Fall passt.

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