04.05.2015 09:52
Stebbard schrieb:
MasterT schrieb:
Sind doch mittlerweile nur noch Machtkämpfe und keine zielführenden Verhandlungen mehr..
Arbeitskampf ist immer Machtkampf. Ich selber bin Bahnpendler (HH-KI), kann mich aber sehr damit identifizieren, wenn Arbeitnehmer für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Dass dieser für manche unangenehm ist liegt dabei in der Natur der Sache, umso trauriger finde ich, dass die Debatte auf einem sehr niedrigen und persönlichen Niveau stattfindet
Dass die GDL nun so kurz hintereinander und so lange streikt ist dabei sicherlich auch eine Reaktion auf den Zeitdruck, in den sie durch Nahles und ihre Gesetzesinitiative gebracht wurde. Von daher ist es folgerichtig, dass die GDL selber den Druck erhöht, ehe ihr die quasi handlungsunfähig droht - ironischerweise verursacht von den Sozialdemokraten. (Aber man ist es ja seit dem Radikalenerlass gewohnt, dass die Sozialdemokraten der Union gerne die zweifelhaften Entscheidungen abnehmen)
Man hätte die Leute ja auch einfach weiterhin verbeamtet lassen können, dann hätte man diese Situation nicht. Aber nein, das war ja nicht gewollt.
...und dennoch wird dieser Versuch fruchtlos bleiben. Warum? Weil die Bahn das ganze aussitzen KANN und wird. Die Bahn hat kaum Imageschaden davon getragen, die GDL hingegen ist einfach nur noch unbeliebt, egal, wie gerechtfertigt deren Forderungen sein mögen oder auch nicht (meiner Meinung nach eher nicht, aber das spielt hier nicht die Rolle).
So, wie dieser Tarifstreit verlaufen ist, werden die meisten Menschen das neue Gesetz eher begrüßen als kritisieren, eben weil dann Schluss ist mit den Kleinstgewerkschaften die, ihr Recht auf Arbeitskampf in allen Ehren, in bestimmten Bereichen einfach einen unverhältnismäßig großen Druck ausüben können bzw. zwangsläufig nicht nur ihrem Arbeitnehmer erstmal "schaden" bzw. unangenehm werden, sondern im Fall der DB auch den Kunden und, durch Streik im Güterverkehr, auch der Wirtschaft. Ich glaube vielen ist nicht klar, was 7 Tage stehende Züge bedeuten in einem Land, in dem die Schiene nachwievor das wichtigste Transportmittel der Industrie ist.